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Mairead Dawnsey - Mairead Dawnsey - 29.08.2022

Also, wo fange ich an. Ich bin Mairead und 15 Jahre alt. Aber je nachdem wie ich mich anziehe, und so kann ich auch jünger oder älter ausschauen. Kommt ganz darauf an, was ich vorhabe. Wenn ich zuhause bin, liebe ich es lange Kleider die wie aus einem anderen Jahrhundert kommend aussehen anzuziehen, irgendwo bin ich halt doch eine Hexe. Aber ich kann mich auch wunderbar in der Muggelwelt anpassen, ich bin ja oft genug da. Oh, und mein Spitzname ist Mae, oder auch manchmal Re. Aber vielleicht sollte ich einfach mal am Anfang anfangen.

Ich bin die Tochter unseres Sippenführers. Eigentlich wurde ich wie viele meiner Geschwister kein leibliches Kind, aber das ist ein Geheimnis. Wir sind trotzdem eine Familie und ich liebe sie alle. Ich weiß nicht wer meine wahren Eltern sind und ich weiß auch nicht, ob ich das wirklich wissen will. Sie würden mir doch sicher lauter Regeln vorschreiben und mich in eine Schule schicken, oder? Und das will ich ganz bestimmt nicht. Nur nachts denke ich manchmal darüber nach, wer sie sind. Aber das weiß niemand! Ich will Vater nicht enttäuschen.

Einige meiner Geschwister nennen mich liebevoll kleine, diebische Elster. Das hat alles mit einer ungerechten Beschuldigung begonnen. Irgend so ein Mann dachte, dass ich ihn beklaut habe, als ich mich an ihn vorbeidrückte (er stand im Weg) und hat mich einfach gepackt, festgehalten und angeschrien. Dabei war ich das doch gar nicht! Also habe ich versehentlich seine Jacke angezündet. Selbst schuld. Aber irgendwie hat mich dieser Vorfall inspiriert. Jemand aus der Familie lernte mir dann, wie man stiehlt, das ist gar nicht so schwer. Gut, inzwischen weiß ich, dass ich dabei vermutlich oft unbewusst gezaubert habe, damit die Menschen mich nicht bemerken, aber was solls.

Die meisten meiner magischen Ausrutscher hatten eigentlich immer mit Feuer zu tun. Ich glaube eine Zeit lang war mit mir Fangen spielen wirklich nicht lustig. Oder generell mit mir zusammen zu sein, wenn ich aufgeregt war. Und welches Kind, dass bei einem Zirkus aufwächst und in einer großen Familie aufwächst, ist nicht die halbe Zeit aufgeregt und überdreht? Gut, ich kann jetzt nur von mir sprechen, aber ich bin mir sicher ich bin damit nicht allein! Irgendwann hatte irgendwer die Idee, mir Instrumente für eine Feuershow in die Hand zu drücken. Eigentlich sollte man das ja erst einmal ohne Feuer übern, aber immer sobald ich damit anfing, fingen die Feuer-Pois Feuer. Naja, das machen sie eigentlich immer noch. Vor allem bei Feuer-Fächern sieht das richtig cool aus. Das Publikum liebt diesen Trick! Aber zurück zum Thema. Seitdem sind meine ungeplanten Magieausbrüche rapide zurückgegangen. Außer ich bin richtig überdreht. Oder ich will es, aber dann funktionieren nur Kleinigkeiten. Ich habe so einmal die Hose von meinem großen Bruder angezündet, als er meinte ich sei zu klein für irgendetwas. Ich bin zwar klein, aber nicht so klein!

Eigentlich ist meine Familie wirklich in Ordnung. Wir haben nicht unbedingt einen geregelten Alltag, ziehen regelmäßig durch die Gegend und machen eventuell ein paar illegale Sachen, aber ich würde sie trotzdem niemals eintauschen. Einmal bin ich im Wald von einem Erkling angegriffen worden. Zum Glück (und ich werde Leugnen das jemals gesagt zu haben) ist mir einer meiner Brüder gefolgt und konnte ihn verjagen. Danach wurde mir Verteidigung gelernt. Und zwar nicht nur mit Magie. Auf einem Jahrmarkt brauchte mit ein Muggel aus einem der Clans sogar Bogenschießen bei! Messerkampf und Verteidigung ohne Waffen lernte ich von meiner Familie. Ich bin zwar nicht allzu gut und vor allem trainieren wir nicht unbedingt oft, aber für einen Überraschungsangriff reicht es. Trotzdem habe ich oft das Gefühl, dass mir nicht allzu viel zugetraut wird. Dabei heißt es doch immer, dass man an seinen Erwartungen wächst, oder? Aber dann sammle ich halt meine Erfahrungen auf meine Weise. Sagen wir es so, in der Muggelwelt falle ich überhaupt nicht auf, außer, wenn ich mal etwas stehle und mir deshalb alle hinter Rennen. Erwähnte ich schon, dass ich richtig gut im Wegrennen bin? Ich weiß nicht mehr, wie oft mich der Fahrende Ritter schon aus solchen Situationen gebraucht hat.

Ansonsten war meine Kindheit geprägt von den Geschichten und Legenden. Ich habe alles von meiner eigenen Familie gelernt. Vor ein paar Jahren habe ich mit einem Muggelkind über seine Schule gesprochen. Davon habe ich eigentlich fast nur die Grundzüge gelernt, also Rechnen, Lesen und Schreiben und ein bisschen über die allgemeine Geschichte in der Magischen- und der Muggelwelt (Gamont, Parlament, Auroren…). Aber vor allem lernten wir alles für die Zirkusshows. Und die verschiedenen Magiearten. ich weiß, dass einige der Zauber und Rituale in der magischen Welt nicht unbedingt gerne gesehen werden und zum Teil verboten sind. Ich verstehe das nicht, wir schaden doch niemanden? Generell lerne ich, was auch immer meiner Familie gerade einfällt.

Was ich überhaupt nicht kann, ist das Apparieren. Die anderen Kinder machen sich deshalb manchmal über mich lustig, zumindest, bis ich sie mit einem Pegasus umrenne. Mein Vater erlaubt nämlich nicht allen, die Pegasis auszuleihen, aber er weiß, dass ich gerne meine Ruhe habe und zu abgelegenen Orten fliege, um Kräuter zu sammeln. Ansonsten bin ich wie erwähnt oft mit dem Fahrenden Ritter unterwegs, aber damit kommt man auch nicht überall hin, vor allem nicht, wenn man auf der Suche nach einer bestimmten pflanze ist. Ich liebe es allein irgendwohin zu reisen. Und wofür hat man Magie? Ich bin doch am Abend wieder zurück. Manchmal gehe ich auch in Theateraufführungen in London oder in Lichtspielhäuser.

Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist das Einbrechen. Ich liebe es irgendwo einzubrechen. Das ist gar nicht so scher. Ich suche mir passendes Haus aus. Dann Klingel ich. Wenn jemand aufmacht, sage ich immer, dass ich mich verlaufen habe und wo die nächste Busstation sei. Wenn niemand aufmacht, sperre ich die Tür auf. Das geht ja immer ganz schnell, und Muggel würden denken, dass ich einen Schlüssel habe. Oder ich tu so, als ob jemand aufgemacht hätte. Und dann suche ich ein paar geeignete Sachen für den Schwarzmarkt, suche nach Schmuck und Bargeld, verkleinere die Sachen und gehe wieder. Selbstverständlich mache ich das nie in der Stadt, in der wir gerade sind. Wofür hat man denn den Fahrenden Ritter und einen Pegasus? Alles ganz einfach und schnell.

Der Schwarzmarkt. Ich liebe ihn. Am liebsten habe ich den in der South Bridge Vaults in Edinburgh. Wie konnten die Muggel diesen Diamanten nur vergessen? Ein paar Trockenzauber und alles ist gut. Aber noch besser für uns. Vor ein paar Jahren habe ich Dad überreden können mich mitzunehmen. Seitdem bin ich nach meinen Einbrüchen da regelmäßig. Ein paar Zauber, um die Sachen zu verändern, und keiner würde die gestohlenen Sachen wiedererkennen. Und abgesehen davon kenne ich mich sehr gut mit Kräutern aus. Ich kann doch nicht zulassen, dass sie unter Wert verkauft werden. Ich glaube viele von denen können mich nicht leiden. Aber egal, warum sollte mich das interessieren. Ich bin immerhin eine Dawnsey.