Make Me Run
Clifford Burke - Druckversion

+- Make Me Run (https://makemerun.de)
+-- Forum: Auftakt (https://makemerun.de/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Verzeichnis (https://makemerun.de/forumdisplay.php?fid=7)
+---- Forum: Steckbriefe (https://makemerun.de/forumdisplay.php?fid=48)
+---- Thema: Clifford Burke (/showthread.php?tid=1337)



Clifford Burke - Clifford Burke - 06.10.2022

1963 - howling at the moon

Ein Camp unter Jugendlichen. Nicht gerade das, was die typische Freizeitaktivität eines Burke-Sprosses für gewöhnlich darstellte. Schon gar nicht außerhalb des Slytherin-Freundeskreises. Genau aus diesem Grund hatte Clifford auch dafür gesorgt, dass niemand von dieser Aktivität erfahren würde. So jedenfalls der Plan. Seinen Eltern hatte er er erzählt mit ein paar Slytherins auf Wanderung inklusive Zeltübernachtung zu gehen. Da ihm in den eigenen vier Wänden ohnehin eher schlecht zugehört wurde - viel zu sehr lag der Fokus seiner Eltern auf Geschäft, Ruf und aufrechterhalten sozialer Kontakte unter Reinblütern - wurde der halb gelogene Ausflugplan einfach mit einem Kopfnicken abgesegnet ohne weitere Fragen. Leichter als Gedacht.

I've fallen prey to a curse I can't disown - is it all in my head?

Unter den anderen Jugendlichen: auch Ryan Crossfield, Cliff’s interessanteste Bekanntschaft aus Hufflepuff. Es war dem Burke zwar eigentlich sehr unangenehm, dass er hier total sein gewohntes Territorium verließ, doch die Leidenschaft zu allerlei Gerätschaften, sogar Muggel-Ursprungs, hatten letztendlich dafür gesorgt, dass Clifford am Camp hatte teilnehmen wollen. Denn hier hegte man gleiche Interessen. Der Austausch war angenehm. Mal ganz Abseits von Blutstatus und Co. Clifford gehörte nicht gerade zu den beliebtesten Slytherins, zog sich viel zurück und las lieber. Das verstanden viele Schüler seines Hauses nicht und deshalb grenzte man ihn meistens etwas aus. Er war einfach langweilig, eigenbrödlerisch, wenn nicht sogar komisch für die anderen. Doch hier im Camp war man zumindest was die Interessen anging, auf einem Nenner.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag ereignete sich erneut ein Werwolfangriff auf eine Gruppe Jugendlicher. Vier der Jungen konnten nur noch tot geborgen werden. Nach zwei weiteren wird aktuell noch gesucht. Die Hoffnung, die Jungen lebendig aufzufinden ist jedoch gering


Wie er es einen ganzen Monat geschafft hat der Familie fernzubleiben?
Clifford erinnert sich nur noch in einzelnen Bruchstücken an diese intensive Zeit. Eine Zeit voller Furcht. Denn zum einen war da diese riesige Wunde an seiner Taille, zum anderen natürlich die bittere Wahrheit, dass er nun wohl oder übel zum Werwolf mutieren würde - vorausgesetzt er überlebte die nächsten Tage.
Glück im Unglück: Nachdem Clifford gebissen und auch Ryan aus den Augen verloren hatte (zu diesem Zeitpunk wusste er nicht mal, ob der Hufflepuff überlebt hatte), war er verwirrt durch die hügelige Landschaft gestolpert und letztendlich bereits bei strahlendem Tageslicht an einer eher bäuerlichen Behausung angekommen. Sein Bewusstsein versagte schlussendlich wenige Meter vor der hölzernen Tür des Hauses.
Als er wieder zu sich kam, lag er in einem Bett, war nahezu unbekleidet und seine Wunde war mit einer merkwürdig schimmernden Substanz bestrichen worden.

Es sollte sich herausstellen, dass Clifford einer ganz im Schutz des Waldes lebenden Familie über den Weg gestolpert war, die dort das schwerwiegende Laster gleich mehrerer Werwölfe unter sich, durchlebte. Alle drei Söhne des älteren Paares waren nach einem Überfall bei Vollmond in der kaum bewohnten Gegend vor wenigen Monaten Wölfe geworden. Sie lebten seither zurückgezogen in ihrem kleinen Holzhäuschen. Die Mutter, eine ehemalige Heilerin im St.Mungo's, hatte es geschafft, jeden nach seinem Biss zu versorgen. Jeden bis auf ihr viertes Kind. Ihre Tochter war ihren Bissen zum Opfer gefallen.

Von ihnen lernte Clifford zumindest grobe Züge des Lebens als Werwolf kennen. Täglich wurde seine Wunde gleich mehrfach behandelt. Immer wieder wurde ihm zudem gesagt, dass er großes Glück gehabt hatte, nur eine einzige Wunde am Körper davongetragen zu haben. Eine Seltenheit.
Schlussendlich schlugen sie ihm auch vor, den ersten Vollmond dort zu durchleben. Denn immerhin lief er Gefahr, gleich bei seiner ersten Verwandlung geschnappt oder gar getötet zu werden.

Die Burkes liefen in London währenddessen Amok. Sie hatten herausgefunden dass es nie ein Camp unter Slytherins gegeben hatte. Wo Cliff stattdessen abgeblieben war, ahnten sie nicht. Mit einer Mischung aus Wut, aber auch einem gewissen Grad an Sorge um ihren ältesten Sohn, durchsuchten sie das halbe Land und befragten befreundete Familien, Händler und Reisende. Doch Clifford blieb bis zu seinem Tag der Rückkehr unauffindbar.

1963 - With nowhere to go, nothing to believe

„RAUS, RAUS HIER“. Hysterische Schreie einer aufgebrachten Burke gelten durch das noble Apartement. Türen knallten, Teller flogen. Ein weiterer Schrei. Diesmal der eines Jugendlichen. Nochmal das dumpfe Knallen einer weiteren viel zu fest geschlossenen Tür.

Clifford warf sich schutzsuchend auf sein Bett, schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Es schepperte heftig an der Tür. „KOMM RAUS DU WIDERLICHER HUND. DU KÖTER. WIE KANNST DU ES WAGEN!“ Dann eine kurze Pause. Anscheinend holte seine Mutter gerade Luft, nur um eine weitere Tirade auf ihn abzufeuern. „WIR ENTERBEN DICH. DU DRECKIGES VIECH“.

Stille.

Es dauerte eine ganze Weile bis der geschwächte Clifford sich langsam aufrappelte und seinen Blick zur geschlossenen Zimmertür richtete. Er war froh, dass sie wenigstens nicht hereingekommen war. Denn dann hätte er nicht gewusst, ob er diese Sekunden überlebt hätte. Sein Zauberstab lag zerbrochen am Boden. Traurig schaute er sich die zerbrochenen Reste an. Seine Mutter hatte ihn ihm in Rage hinterhergeworfen, nachdem er absichtlich zerbrochen worden war.

Das Schlimmste, das wusste er, stand Cliff noch bevor.
Sein Vater.
Er seufzte schweren Herzens und zog sich eine Weste über. Ihm war kalt. Furchtbar kalt vor Sorge. Eigentlich, das hatte er gelernt, nahmen Werwölfe Kälte nicht sonderlich wahr, aber diese Kälte kam von innen. Es war ein Furchtgefühl. Cliffs Augen umzogen von dunklen Augenringen. Sein erster Vollmond war erst 2 Tage her und er fühlte sich schlecht.

Tage vergingen. Die Tür blieb verschlossen.
Clifford hatte ein paar Mal versucht sie mit seinem Schlüssel wieder zu öffnen, doch sie war von außen anscheinend magisch versiegelt worden.
Seinen Vater hatte er weder gehört noch gesehen. Nur den Hauself der Familie bekam er ab und zu zu Gesicht. Er brachte ihm Brot und Wurst. Jeden Tag das Gleiche. Clifford blieb nicht anderes übrig als auszuharren. Hoffentlich nicht bis zum nächsten Vollmond. Er hatte keine Ahnung was er dann tun sollte. Sein Territorium beschränkte sich auf sein Zimmer und ein kleines angeschlossenes Bad, in dem nur Toilette und Waschbecken zu finden waren. Also blieb ihm auch nichts anderes übrig als sich mit einem Handtuch gelegentlich zu waschen.

Über seine Eule hatte er sich durchs Fenster ein paar Bücher bringen lassen. Natürlich wusste er bereits, zu was er geworden war. Er wollte mehr darüber wissen.

Als die Tage vergingen und somit auch der Schulanfang, ahnte Clifford bereits dass es keine Rückkehr nach Hogwarts geben würde. Wie hätte das auch funktionieren sollen?

Bis eines Tages die Tür zu seinem Zimmer scheppernd aufflog und er erneut schutzsuchend ins hinterste Eck seines Bettes hechtete, die Hände vor dem Kopf. Kam jetzt der alles entscheidende Fluch?
„Hey, schau mich gefälligst an“, blaffte sein Vater laut.
Clifford hob den Kopf. Es war das erste Mal seit gut drei Wochen, dass er ihn sah. Der Vollmond rückte immer näher.
Sein Vater hatte einen Stapel Papiere mitgebracht. Er warf diese kommentarlos auf das Bett des Jugendlichen, dann drehte er sich um, ging wieder zur Tür. „Besorg mir das markierte Zeug. Bring’s in den Laden. Mach, dass du hier verschwindest“ WUUUMS. Und schon war die Tür wieder zu - aber nicht verriegelt.

1978 - I'm tearing London limb from limb

15 Jahre Werwolf. 15 Jahre harte Arbeit für Borgin & Burkes, und diverse andere Auftraggeber. Der Alltag von Clifford. Doch ist er nicht mehr völlig auf sich alleine gestellt, denn das Rudel um Fenrir Greyback ist seit einiger Zeit auch sein Zuhause. Mehr oder weniger. Denn Cliff verbringt trotzdem viel Zeit außerhalb des engen Wolfskreises. Denn da er noch immer für seine Familie arbeiten muss, um nicht endgültig aus dem Stambaum zu verschwinden, ist er oft unterwegs. Beinahe täglich muss er außerdem ausführlichen Bericht im Geschäft auf der Nokturngasse erstatten. Man misstraut ihm. Auch nach all den Jahren. Lässt er sich nicht blicken, gehen mindestens seine Eltern davon aus, dass er das Handtuch geworfen und endgültig zum dreckigen Köter, für den sie ihn halten, geworden ist.

Die Tatsache der Abwesenheit missfällt jedoch auch dem engsten Kreis um Greyback, denn richtig loyal wirkt das Seitens Clifford nicht. Er wohnt ja sogar der Einfachheit halber in einer eigenen kleinen dunklen Wohnung auf der Nokturngasse - das hat er durchsetzen können - doch wenn er um den nächsten Vollmond herum zum Rudel zurückkehrt, ist er immer der Außenseiter. Klar, er kennt das von früher, doch ein Außenseiter im Greyback-Rudel zu sein, bedeutet für ihn große Gefahr. Nicht selten kam es schon vor, dass er dem Missmut einiger anderer Werwölfe zum Opfer fiel und den Kopf hinhalten musste, während sie in Scharen ins ländliche Gebiet Britanniens pilgerten, um dort den Vollmond zu verbringen.

Hin und wieder kommt es also auch vor, dass er radikal erpresst wird und gewisse Aufträge erledigen muss, um die anderen Werwölfe bei Laune zu halten. Mittlerweile ist Clifford neben seinem eigenlichen Job als Händler magischer Artefakte also auch zum Dieb mutiert. Denn die Aufträge beinhalten oft das Beschaffen seltener schwarzmagischer Artefakte. In diesem Fall jedoch meist kein Kauf, sondern Diebstahl. Clifford missfallen diese auch sehr gefährlichen Missionen, doch was soll er schon tun? Statt sich gleich den Werwölfen zu verfüttern, probiert er lieber sein Glück.