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Rodolphus Lestrange - Druckversion

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Rodolphus Lestrange - Rodolphus Lestrange - 06.10.2022

13. Juni 1945 - Geburt
Rodolphus war das Ergebnis vieler, vieler Jahre mühevoller Versuche seiner Mutter ein Kind zu empfangen und bis zu jenem Moment zu behalten, dass es lebensfähig sein würde. Rodolphus Geburt ging eine Vielzahl von Fehlschlägen voraus und auch nach ihm - schien es - als wäre es seinen Eltern nicht vergönnt einen weiteres Kind zu bekommen. Entsprechend war Rodolphus in den Augen seiner Eltern etwas ganz Besonderes. Der ganze Stolz seiner Eltern und vor allem für seine Mutter der größte Schatz. Vor allem in den ersten Jahren mochte Leslie ihren Sohn kaum aus den Händen geben: manche mochten behaupten, dass es die innige Liebe war, die sie zu ihrem Kind empfand - andere mochten das wesentlich realistischer sehen. Leslie hatte nur eine Aufgabe im Leben. Ihr Schicksal war es, den Nachwuchs der Lestranges zur Welt zu bringen und nach so vielen Fehlschlägen war es nun endlich ein einziges Mal gelungen. So klammerte sie sich auch um ihrer selbst Willen an den kleinen Jungen und hütete ihn wie ihren Augapfel.

1952 - Drachenpokenerkrankung
Als Rodolphus etwa sieben Jahre alt war, fing er sich eine sehr aggressive Form von Drachenpoken ein. Über eine längere Zeit war unklar, inwiefern der Junge die Erkrankung überhaupt überleben würde. Er wurde lange sogar im St. Mungo behandelt, da die Privatheiler der Familie eine so engmaschige Beobachtung seiner Vitalzeichen nicht gewährleisten konnten und eine Behandlung im Krankenhaus unausweichlich war. Mehrere Wochen - gar Monate - verbrachte Rodolphus im Krankenhaus, bis er zumindest wieder so weit genesen war, dass man ihn in häusliche Obhut übergeben konnte. Noch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, dauerte es einige Zeit ehe er sich (scheinbar) vollständig wieder erholte.

Rodolphus schwere Krankheit war auch der Auslöser dafür, dass Lesli und Corvus doch noch einmal Versuche unternahmen doch noch ein zweites Kind, in der Hoffnung es mochte ein weiterer Junge werden, unternahmen. Es sollte noch einmal fast zehn Jahre dauern, ehe ihr Vorhaben Fürchte trug und Rabastan 1959 geboren wurde.

1956 bis 1971 und 1977 - INES LESTRANGE
Rodolphus war schon beinahe im Hogwartsalter, als seine Cousine Inés geboren wurde. Inés war die Tochter der Schwester seines Vaters und damit seine Cousine ersten Grades. Seine Tante - Inés Mutter - war eine jener Lestranges, die zwar in Großbritannien aufwuchsen, damit zum britischen Zweig der Lestranges gezählt wurde, später dann aber zurück nach Frankreich ging um dort einen ihrer Cousins des französischen Zweigs der Lestranges zu ehelichen. Noch vor Inés Geburt war im Grunde klar, dass man für Rodolphus lieber im reinen Stammbaum der Lestranges nach einer geeigneten Partnerin suchen würde. Als sich abzeichnete, dass Rodolphus Tante ein Kind erwartete, setzte man natürlich alle Hoffnung zunächst auf einen männlichen Nachfolger. Aber für das Mädchen, das letztlich zur Welt kam, wurde dann auch schnell eine gute Verwendung gefunden. Rodolphus wurde mit Inés verlobt, als diese kaum drei Jahre und Rodolphus gerade die ersten Jahr ein Hogwarts absolviert hatte. Etwas, das er zwar verstehen, aber in der Tragweite absolut nicht begreifen konnte. Etwas, das nun eben so war. Er war damit aufgewachsen, dass er in der Hinsicht kein Mitspracherecht haben würde und es kam auch nicht überraschend, dass er eine recht nahe Verwandte heiraten sollte. Später einmal eben. War nur gut, um das reine Blut zu erhalten.
So akzeptierte der damals kaum vierzehnjährige Junge das einfach sang- und klanglos. Womöglich der Tragweite dieser Entscheidung in seinen jungen Jahren ohnehin nicht bewusst. Und außerdem war dies etwas, was unendlich weit in der Zukunft lag; vor allem in der Vorstellung des Kindes.

Rodolphus war schon achtzehn und hatte seine UTZs in Hogwarts absolviert, als er Inés das erste Mal sah: sie war damals kaum zehn Jahre alt. Es würde also ohnehin noch einige weitere Jahre dauern, ehe das Thema wirklich relevant werden würde. Trotzdem ermutigten die Eltern beidseitig dazu regen Kontakt zu pflegen. Etwas, wogegen Rodolphus sich zwar nicht aktiv stemmte - aber let's keep it real: er hatte echt andere Dinge im Kopf, als Babysitter für seine Cousine/Verlobte zu spielen. Als Inés älter wurde, entwickelte sich trotz allem ein mehr geschwisterlich distanziertes Verhältnis. Rodolphus verbrachte seinen Alltag in England, Inés wuchs in Frankreich auf. Wenn sie sich sahen, dann nur für kurze Zeiten und während Inés Ferien hatte. So war Rodolphus irgendwie so etwas wie ein sehr viel älterer Bruder / Cousin eben, der irgendwo weit weg lebte und dann und wann zu Besuch kam. Und Rodolphus fand mit der Zeit Dinge, die er von jenen Besuchen mitnehmen konnte und verbrachte zwischenzeitlich einige Wochen in Frankreich um beim hiesigen magischen Krankenhaus zu arbeiten und bei Heilern vorübergehend in die Lehre zu gehen. So konnte er wenigstens die Zeit auf der anderen Seite des Ärmelkanals irgendwie sinnvoll nutzen.

Inés wurde unterdessen älter und schlussendlich erwachsen, vor allem aber Volljährig. Sie blieb so lange noch in der Schule, bis geklärt war, wann sie heiraten würden, aber verließ Beauxbatons noch vor einem regulären Abschluss, als sie 1971 Rodolphus heiratete und nach England kam. Sie benötigte schließlich keinen höheren Schulabschluss und auch keine Ausbildung: auf die ihr zugestammte Rolle als Ehefrau und Mutter war sie längst vorbereitet worden.
Doch eben daran sollte sie schließlich sogar zugrundegehen. Während Inés sich redlich bemühte, den Erwartungen, die an sie gerichtet wurden, gerecht zu werden, blieb die erhoffte baldige Schwangerschaft aus. Ein Jahr verging, noch eines und ein drittes und der Druck begann zu steigen. Inés versuchte es mit einer Vielzahl verschiedener Hilfsmittel, nutzte Kräuter, Tränke, Verzauberungen, Steine, Artefakte, astrologische Karten und Horoskope. Sie ging sogar soweit, nach unkonventionellen Methoden in Bereichen der Magie zu suchen, die mit dem Leben nun wirklich nicht mehr viel zu tun haben: doch auch Schwarze Magie half ihr letztlich nicht weiter, schwächte sie im Gegenzug aber zunehmend. Der Verdacht, der nicht ausgesprochen werden durfte, begann sich langsam aufzudrängen: womöglich würde es nie klappen, womöglich war es auch nicht vorgesehen. In ihrer Verzweiflung schlief sie mit einem anderen Verwandten, immerhin noch einem Lestrange, weit genug fort aber, dass die Situation nicht zu kompliziert wurde und siehe da: lange hatte sie auf eine Schwangerschaft gewartet. Beenden sollte sie jene nicht. Nicht lebendig, zumindest. Es war nie vorgesehen gewesen für sie und nach den Torturen der letzten Jahre machte ihr Körper diese Herausforderung nicht mehr mit. Das ungeborene Kind starb und Inés mit ihm im Februar 1977.

Frühjahr 1978 bis heute - Imperio auf Corvus Lestrange
Die seltenen Entgleisungen des Oberhauptes der Familie Lestrange reichen über Jahre zurück. Lange blieb Corvus mentaler Zustand unbemerkt, wo das Familienoberhaupt selbst nicht sehen wollte, wie seine geistigen Kapazitäten schwanden und zumindest zu Beginn noch umsichtig die eigenen geistigen Aussetzer und Blackouts versteckte und andere Erklärungen dafür fand; gar Selbstmedikation versuchte. Nichts aber, was den Fortschreitenden geistigen Abbau nennenswert aufgehalten, womöglich nur marginal ausgebremst hatte. Schon vor Jahren fielen Rodolphus die seltenen Aussetzer und sonderbaren Verhaltensverschiebungen seines Vaters aus, doch wohlerzogener Sohn, sprach Rodolphus Corvus nie auf jene Beobachtungen an. Erst als die Entwicklung so gravierend war, dass Corvus Zustand kaum mehr versteckt werden konnte - später mühte sich auch Leslie damit ab, den Zustand ihres Mannes zu verstecken - wurde beschlossen, drastischere Maßnahmen zu ergreifen. Im Frühjahr 1978 stellte Rodolphus den dementen und stark verwirrten, völlig im Wahn seiner Visionen versunkenen, unter einen Imperio. Zumindest für den Rest der Welt schien sich der Zustand des Lestranges schlagartig zu bessern und nach "langer Krankheit" zeigte Corvus sich auch wieder des Öfteren unter Menschen. Doch auch der Imperio konnte nicht verhindern, dass Corvus Zustand sich weiterhin verschlechterte. Zudem war und ist Rodolphus bis heute nicht geübt genug im Imperio, um zu jedem Zeitpunkt vollständige Kontrolle über den Vater auszuüben, der nun auch nicht mit nur minimalen magischen Kräften gesegnet ist. Als sich die Momente wieder begannen zu mehren, in denen sich Corvus dem Imperio entzog und "auf Streifzug" durch die magische Welt begab, arrangierten Leslie und Rodolphus seinen Rückzug aus dem öffentlichen Leben. Corvus, so heißt es offiziell, begann in weiser Vorausschau die Zügel an die nächste Generation abzugeben (sehr weiser Mann, dieser Corvus). Leslie streute Gerüchte und arrangierte den Rückzug, während Rodolphus begann gesellschaftspolitische Positionen des Vaters nach und nach zu übernehmen, so auch den ständigen Sitz der Familie Lestrange im Zaubergamot im September 1978.

Ungünstiger Zwischenfall in dieser ganzen Sache war ... wie könnte es auch anders sein ... Rabastan. Mal wieder. Keine Überraschung, dass der kleine Bruder das Theater nicht mitspielte (gut, manch einer mochte zu seiner Entschuldigung behaupten, dass er schlicht nicht eingeweiht worden war, aber nun gut: Details). Im August 1978 wirkte Rabastan während einer seiner Trainings mit dem älteren Bruder einen Imperio auf Rodolphus. Womit der Imperio, den Rodolphus auf Corvus aufrecht hielt, prompt brach. Es war schlichtweg GLÜCK, dass nichts schlimmeres passierte. Das kleine Malheur war schnell rückgängig gemacht. Doch entschied Rodolphus im Nachgang, dass es sinnvoller wäre, der kleine Bruder würde künftig von jemand andere in den Dunklen Künsten unterwiesen werden. Womit er Rabastan in die Obhut Antonin Dolohows übergab.