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Tartarus Prometheus Proudfoot - Tartarus Proudfoot - 03.02.2023

Dass es Proudfoot überhaupt gibt, scheint eine Laune des Zufalls zu sein. In Eltern fanden zwei Menschen zueinander, die eigentlich nie dafür bestimmt gewesen wären. Arthur Proudfoot ein ambitionierter junger Mann, auf dem Weg Auror zu werden, so wie die meisten Mitglieder in seiner Familie und Medea die für ein Auslandssemester nach England reiste um neue Fertigkeiten als Heilerin zu erwerben.
Er ein Halbblut, aus einer ganz normalen Familie, bekannt als Auroren aber gesellschaftlich ohne jegliche Bedeutung. Sie hingegen aus einer der angesehensten reinblütigen Familien Griechenlands. Eine Dynastie der Heiler, deren Reinblütigkeit sich weit zurückverfolgen lässt. Nur, dass es nie aus dem Grund der Reinheit des Blutes passierte, sondern dem Zufall geschuldet war. Es gibt Familienzweige die schon lange nicht mehr als Reinblüter zu bezeichnen sind und keiner würde einen Unterschied machen. Was für sie eine Bedeutung hat ist das Heilen. Ihre Fähigkeiten einzusetzen um Menschen zu helfen, sie sehen es als ihre Pflicht an. Und so verwundert es auch nicht, dass sie in die ärmsten Viertel Griechenlands reisen um Muggel wie Magier zu helfen, großes und kleines Leid zu lindern. Sie retten, trösten und helfen wo immer es nötig ist. Mit ihrer Dynastie erwarben sie große Reichtümer und setzen sie ein um Gutes in der Welt zu tun, so gehört es genauso selbstverständlich zum Familienverständnis die ärmsten der Armen zu ernähren. Waisenhäuser zu errichten und Bildung für die sozial Schwachen zu errichten.
Nie war es ein Problem, dass sie ihr Herz den Briten schenkte. Wohl aber ihre Entscheidung mit ihm in England zu bleiben. Nicht aus Standesdünkel, sondern weil die Tochter fehlen würde. Ein stets vermisster und geliebter Teil der Familie. Die einzige Bedingung war und blieb, dass sie ihr Studium in der Heimat beenden sollte, vielleicht auch als ein Test gedacht ob die junge Liebe stark genug war.
Sie überstand die Distanz und so durfte seine Mutter schließlich nach England gehen, weil es für jeden absolut selbstverständlich war, dass die Frau ins Haus ihres Mannes zieht. Auch wenn es gefühlt auf der anderen Seite der Welt liegt.

So leicht es Medea auch fiel sich in ihrer neuen Heimat zurecht zu finden, so tief verwurzelt blieb sie mit ihrer Heimat. Und es war stets ihr größter Wunsch ihr Kind in ihrer Heimat zur Welt zu bringen, ihm so ein Stück ihrer Wurzeln zu geben, denn sie hatten von Anfang an beschlossen in England zu leben und dort zu bleiben. So kam es schließlich, dass Proud nicht in England das Licht der Welt erblickte, sondern im sonnigen Griechenland.
3 Jahre lebte er dort, wuchs inmitten seiner riesigen Verwandtschaft auf und Menschen die es blutstechnisch nicht waren, doch einen Unterschied machte man dort nie. Und so gewöhnte sich Proud schnell an das Leben mit vielen Menschen um sich herum, dem Klang von vielen verschiedenen Stimmen im Ohr, den Düften aus der Küche, den tappelnden Schritten von Hauselfen, die zwischen ihnen herumwuselten. Genauso genoss er den Luxus regelmäßig ins Stadthaus der Familie zu ziehen, die laute Hauptstadt zu erleben und zu genießen, er wuchs damit auf Wünsche erfüllt zu bekommen, denn immer gab es jemanden um ihn herum der zu einem Kinderwunsch nicht nein sagen konnte. Aber er lernte auch schon früh, dass der Luxus in dem er dort lebte nicht selbstverständlich war. Er erinnert sich noch heute an Menschen, die offensichtlich arm waren, in den Mauern der Familienvilla. Die offensichtlich nicht zur Familie gehörten und doch einen Platz dort fanden. Erst viel später lernte er warum: Sie halfen ihnen. Das war die Natur seiner Familie. Sie wiesen Schwache und Kranke nicht ab, auch wenn sie die teure Behandlung nicht bezahlen konnten. Im Haus der Familie fanden sie Platz.
Proud liebte es dort zu sein und er begriff nicht was es bedeutete als seine Eltern begannen Koffer zu packen, seine Sachen zu verstauen. Ein Urlaub? Nein, es würde zurück in die Heimat seines Vaters gehen. England
Ein Ort den er nur aus Erzählungen kannte. Fremd war er ihm, auch wenn es die Heimat seines Vaters war. Es war eben nicht seine.
Als er begriff, dass es kein Urlaub war, kein kurzer Aufenthalt in der Fremde wurde Proud zornig. Wahnsinnig zornig. Sämtliche Koffer wurden durch magische Hand geöffnet und ihr Inhalt im gesamten Haus verteilt. Er würde gewiss nicht gehen. Niemals.
Aber er hatte keine Wahl, man feierte den Abschied der Familie, den ersten Magieausbruch des Kindes. Doch alle Tränen nützten nichts, sie würden gehen und er würde hier nicht bleiben können.

In England fühlte sich Proud sehr fremd, auch wenn er natürlich die Familie seines Vaters kannte und liebte. Es war nicht wie zu Hause, ihm fehlten die vielen Menschen, die ständige Unruhe im Haus, Stimmen. England empfand er als merkwürdig still, kalt und nass.
Die Tanten fehlten ihm, die ihm so gerne Süßigkeiten zugesteckt hatten, kleine und große Wünsche erfüllt hatten. Ja, Proud war sehr verwöhnt. Und auch wenn er gewiss die Privilegien eines Einzelkindes genoss, änderte sich schon einiges in England. Seine Eltern lebten viel bescheidener, das Haus war kleiner. Aber er mochte auch die grünen Wiesen in England und er fügte sich schnell ein. Fand Freunde. Lernte, dass seine magische Gabe nichts für die Augen der Muggel sind, auch wenn er ab dem fünften Lebensjahr mit ihnen die Schulbank drückte.
Interessant fand er es und gleichzeitig auch irgendwie langweilig. Er hatte mehr Spaß an Streichen und Witzen. Die aber niemals böse gemeint waren oder darauf abzielten jemanden zu verletzten. Er war eben ein echter Kindskopf, lachte darüber, dass er seinen Lehrern oder Mitschülern griechische Worte an den Kopf werfen konnte ohne dass sie verstanden was er sagte.
Seine Fähigkeit griechisch zu sprechen hätte schnell verlernt werden können, doch er wurde wie schon in seinem Geburtsland zweisprachig erzogen und die Familienurlaube verbrachte man so oder so in Griechenland. Darüber gab es gar keine Diskussionen. Neben England ist es das einzige Land das er wirklich kennt und bereist hat.

Als der Brief aus Hogwarts kam war Proud nervös, gespannt und aufgeregt und auch ein wenig ängstlich. Den Einkauf in der Winkelgasse erlebte er wie in einem Traum und auch das Aussuchen seines eigenen Zauberstabs. Der Stab der ihn erwählte war aus Zypresse, man verband mit ihm Edelmut, Kühnheit und die Bereitschaft sich selbst zu opfern. Eigenschaften die den Eltern nur bedingt gefielen und Proud nicht so recht wusste ob es etwas positives war. Sich selbst zu opfern? Für wen? Aber als Kind denkt man nicht an später.
Wie sein Vater und Onkel vor ihm wurde er vom sprechenden Hut dem Hause Gryffindor zugewiesen, scheinbar auch so eine Art Familientradition bei ihnen.
Es fiel ihm leicht Freundschaften zu schließen, immerhin ist Proud ein durchaus umgänglicher Mensch ohne große Allüren. Und durch seine große Familie hatte er auch kein Problem im Umgang mit vielen verschiedenen Menschen. Eher hatten manche von ihnen ein Problem mit ihm und seinen Streichen die er niemals böse meinte, aber die auch schon mal über Ziel hinausschießen konnten.
Trotz allem war Proud ein guter Schüler, der ohne Zweifel auch eine große Portion Talent mit brachte, was ihm so manchen neidvollen Blick seiner Mitschüler garantierte. Die auch gerne mal die Augen rollen konnten wenn Proud von Griechenland erzählte. Schon wieder.
Aber hey, die anderen hatten schließlich gefragt wie seine Ferien waren und er hatte ja nur erzählt. Allerdings muss man ehrlicherweise schon sagen, dass er auch einen gewissen Hang zur Arroganz hatte. Er war sich immer bewusst, dass er ein guter Schüler war und es ihm leicht fiel Zauber zu lernen, Bescheidenheit war etwas, was auch er erst lernen musste.
Aber er wurde besser darin je älter er wurde und er wollte eine Tradition fortführen, die er in seiner griechischen Familie gelernt hatte: zu helfen.
So sammelte er ein paar andere gute Schüler in verschiedenen Fächern zusammen und gemeinsam beschlossen sie ihr Wissen an andere Schüler weiterzugeben, die deutlich schwächer waren. Es war der Anfang einer Eigenschaft, die sich bis heute nicht verändert hat. Das Bedürfnis zu helfen, anderen etwas beizubringen und für sie da zu sein. Vielleicht wäre auch ein guter Lehrer aus ihm geworden. Und war auch eine Überlegung gewesen.
Doch dann wurde er Mitglied im Duellierclub und es weckte eine neue Leidenschaft in ihm. Und was mit Leidenschaft begann, entwickelte sich schnell zu einem Talent. Er war gut, er war verflucht gut. So gut, dass es auch seinen Lehrern nicht verborgen blieb und er in den Genuss von Einzelunterricht kam. Sein schelmisches Wesen sorgte dafür, dass er Illusionen in den Kampf mit einbrachte, auch wenn es damals eher schlecht als recht passierte. Sie ermutigten ihn sein Talent weiter zu trainieren auch wenn ihnen gewiss bewusst war, dass er die Illusionen auch für so manchen Streich verwenden würde.
Im großen und ganzen empfindet Proud seine Schulzeit auch heute noch als eine sehr schöne Zeit. Er hat dort Freunde gefunden, seine erste Freundin, sein erster Kuss und andere erste Male. Wenig romantisch, eher unbeholfen, aber wie verliebte Teenager eben sind.

Als er die Schule verließ hatte er einen bestimmten Plan vom Leben und empfand echten Stolz als er dieses Ziel auch erreichte. Er schaffte die Aufnahmeprüfung zum Auroren und würde seine Talente für die richtige Seite einsetzen können.
Und auch seine Eltern empfanden viel Stolz auf ihn, besonders sein Vater. Dass sein einziges Kind in seine Fußstapfen, in die Fußstapfen der Familie getreten war. Proud war damals verdammt glücklich, doch dann änderte sich sein Leben von einen auf den anderen Tag vollkommen.
Seine Eltern wollten nach Griechenland reisen, hatten Urlaub genommen. Eine gute und schöne zeit verbringen.
Proud wird niemals den Tag vergessen, als er die Nachricht von seinem Onkel erhielt.
„Junge, kannst du nach Hause kommen?“
Er wusste, dass etwas passiert war. Sonst würde sein Onkel ihn nicht darum bitten und Proud folgte. Und dem Gesichtsausdruck seines damaligen Ausbilders nach, wusste dieser Bescheid.
Proud würde niemals vergessen als er ins Haus seines Onkels und seiner Tante kam, den Blick der beiden, wie sie auf dem Sofa saßen.
„Es hat einen Unfall gegeben. Mit dem Portschlüssel... Sie sind nicht angekommen.“ Was sein Onkel nicht sagen wollte, sie waren nicht in einem Stück angekommen.
Es war der schlimmste Tag in seinem Leben, der größte Schmerz den er jemals empfunden hatte. Er würde sie nie wieder sehen. Wie sagt man Lebewohl zu Menschen, die einen das gesamte Leben begleitet hatten? Wie kommt man damit klar, sie so unerwartete zu verlieren, wo doch noch ein ganzes Leben vor ihnen lag?
Prouds Antwort war ganz einfach: gar nicht. Er tat so als würde er klar kommen, als würde er die Unterstützung von anderen nicht brauchen. Er zog ins Haus seines Onkels, auf dessen Drängen hin. Weil es nicht gut wäre, wenn er jetzt alleine war. Und Proud war auch dankbar für die Unterstützung seines Onkels und dessen Familie. Das Elternhaus hätte er ohne Probleme behalten können, finanziell machte er sich keine Sorgen und brauchte man sich auch nicht um ihn zu Sorgen.
Es waren andere Dinge die seine Umgebung sorgten.
Er funktionierte zu gut, schien zu gut wegzustecken was ihn belastete. Sie erahnten nicht mit welcher Art von Mitteln er sich durch den Tag brachte, schnell merkte er, dass Alkohol eine beruhigende Wirkung auf ihn haben konnte. Am Anfang war es hier ein Schlücken nach der Arbeit, dort ein Getränk. Er funktionierte in der Ausbildung, außerhalb gar nicht mehr. Bis es in seinen Beruf überschwappte, es fiel zuerst kaum auf. Aber er war unkonzentriert, unkoordiniert. Und seinem Ausbilder wurde irgendwann bewusst, dass Proud ständig betrunken erschien. Ein Umstand, den er nicht tolerieren konnte. Bevor man ihn rauswarf, warf Proud die Ausbildung hin und ergab sich seinem Schicksal. Seine Tage bestanden dadurch durch die Gegend zu ziehen und sich zu betrinken. Mehr als einmal musste sein Onkel ihn irgendwo einsammeln weil er nicht mehr heimfand oder wusste wer er war. Wenn Proud Nachts nicht heimkam, waren ständige Besuche im St. Mungos an der Tagesordnung. Meistens landete er hier.
Der traurige Höhepunkt in seiner kurzen Karriere als Säufer war der Moment, als Proud vollkommen betrunken in seinem eigenen Erbrochenen neben seinem Bett geschlafen hatte. Ein Bild, dass sich nicht nur in den Köpfen der Familie eingebrannt hat, sondern auch bildlich festgehalten worden war. Um ihm zu zeigen wie sehr er dabei war sein Leben wegzuwerfen, wo er doch mit so vielen Talenten gesegnet worden war.
Er ging nach Griechenland für ein paar Monate, hier gab es Ablenkungen und Menschen die ständig um ihn herum waren um ihm vom trinken abzuhalten. Hier konnte er viel über sein Leben nachdenken, darüber wie es weitergehen würde. Oder könnte. Sie boten ihm natürlich an bei ihnen zu bleiben, aber da war etwas in Proud, dass es nicht wollte. Griechenland war sein zu Hause, England aber auch. Und so sehr er es auch liebte zu Besuch zu sein, sein Herz wollte wieder nach Hause. Nach England. Sein Leben aufnehmen wo er es fast in den Müll geworfen hatte. Sich selbst und allen beweisen, dass er es schaffen konnte.
Und vor allem und davon am meisten, wollte er seinen Vater stolz machen.

Er schaffte noch einmal die Prüfung, noch einmal den Sprung in die Ausbildung zum Auror und gab sich noch einmal mehr Mühe es wirklich zu schaffen. Die gesamte Ausbildungszeit rührte er keinen Tropfen Alkohol an und konzentrierte sich lieber auf das, was er wirklich gut konnte. Auch hier schätzte man seine Talente und Fähigkeiten, förderte und forderte sie. Bis er schließlich voller Stolz die Aurorenmarke erhielt und seinen eigenen Umhang tragen durfte.
Er hatte es geschafft. Und seine wichtigste Lektion die er daraus lernte: man darf auch scheitern. Man muss nur wieder aufstehen und daraus lernen.
Eine Erkenntnis die er bis heute mit anderen teilt. So lange du überlebst, darfst du auch einen Kampf verlieren. In seinen Augen hat er am meisten aus den Kämpfen gelernt, die er nicht gewonnen hat. Sein Einfühlunsgvermögen sorgte dafür, dass er rasch selber Ausbilder wurde und den neuen Azubis sein Wissen vermitteln sollte. Seine scheinbar unendliche Geduld sorgte dafür, dass man ihm gerne die Härtefälle gab. Weil er sie nicht aufgeben würde, genauso wenig wie man ihn damals aufgegeben hatte.

Er hätte ein durch und durch glückliches Leben führen können, doch der Wunsch seinen Vater stolz zu machen, seine Pflicht zu erfüllen und seine Bereitschaft notfalls sein eigenes Leben im Kampf zu opfern, ließen in ihm die Erkenntnis wachsen, dass er sterben könnte. Und er wollte keine Familie zurücklassen wie seine Eltern damals, die noch nicht einmal im Kampf gestorben waren. Auch wenn Freunde ihm oft und gerne sagten, dass er ein toller Vater wäre. Er kann es nicht und versagt es sich selbst, knüpft lieber lose Bekanntschaften zum anderen Geschlecht. Niemals irgendetwas verbindliches.
Die Angst wäre zu groß, würde ihn in seinen Einsätzen behindern und lähmen. Und da er wegen einer zurückgelassenen Familie keine Angst empfinden muss, ist er gerne in Einsätzen die Vorhut, egal wie gefährlich sie auch sein mögen. Er vertraut auf seine Fähigkeiten, sein Talent, seine Begabungen. Und auf die Hoffnung bessere Tage erleben zu können. Und doch blieb die Angst um die Familie seines Onkels. Weswegen er eine folgenschwere Entscheidung traf.

Erst kürzlich nutzte Proud einen Einsatz um seine Familie zu evakuieren, dafür wählte er den letzten Tag bevor die Grenzkontrollen verschärft worden sind. Er wollte nicht länger warten um diesen Weg zu gehen, denn vielleicht würde sich sonst nie wieder eine Möglichkeit ergeben sie in Sicherheit zu bringen.
Ob und wie gefährdet sie tatsächlich waren konnte er nicht sagen, doch auch sie sprachen sich öffentlich gegen Voldemort und seine Anhänger aus. Zeigten sich bereit für den Kampf. Dass sie noch keine Zielscheibe geworden sich ist wahrscheinlich mehr Glück und Zufall als tatsächliche Sicherheit.
Um zu verhindern, dass man ihren Spuren folgen würde, hatte er Plätze auf einem Boot organisiert, mit dem sie illegal nach Frankreich reisen würden. Einen Portschlüsselunfall wollte er nicht riskieren, genauso wenig wie, dass sie leicht aufzuspüren waren. Es war gewiss offensichtlich, dass sie nach Griechenland gereist waren, sie hatten Familie dort. Doch wenn sie erst einmal dort angekommen waren, würden sie in Sicherheit sein und ihr Weg dorthin sollte so sicher wie möglich sein.
Es regnete als sie sich am Hafen verabschiedeten, so wie es so oft in England regnete und es passte auch zu der traurigen Stimmung.
Niemand freute sich darüber sein altes Leben hinter sich lassen zu müssen, es vielleicht für immer aufgeben zu müssen. Es waren Tränen geflossen, von allen.
Sein Onkel war als letztes übrig geblieben um Proud Lebewohl zu sagen oder auf Wiedersehen. Je nach dem.
„Du musst das nicht tun Junge. Komm mit uns, es ist doch vor allem deine zweite Heimat.“
„Ich würde nirgendwo mehr glücklich sein, wenn ich jetzt verschwinde und nicht meine Pflicht erfülle. Für das hier bin ich ausgebildet worden, für das hier lebe ich. Wenn ich jetzt gehe, dann würde ich meine Freunde und meine Schützlinge verlassen und aufgeben. Das kann ich nicht.“
„Du wirst sterben Junge.“
Es lag ein Lächeln auf Proud Blick. Wahrscheinlich hatte sein Onkel Recht, die Chance nicht zu überleben war höher als zu überleben und doch. Er würde nicht mit ihnen gehen.
„Wanderer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.“
„Du hast deine Nase schon immer zu tief in Bücher gesteckt Proud.“
„Ich kann nicht anders. Ich muss hier bleiben, mein Leben ist nicht mehr wert als das der anderen. Und jeder Auror der stirbt oder flieht hinterlässt eine Lücke, die wir nicht schließen können. Ich werde mein Leben nicht leichtfertig im Kampf opfern das weißt du. Aber George, wenn es sein muss, dann gebe ich es gerne für die Menschen hin. So lange ich weiß, dass ihr in Sicherheit seid, habe ich keine Angst vor dem was vielleicht kommen mag. Und sollte es so sein, dann werde ich Dad von dir grüßen, ihm sagen, wie gut du dich um mich gekümmert hast und dass er und Mum nie vergessen worden sind. Auch wenn es schwer ist, macht euch keine Sorgen um mich. Lebt eurer Leben, baut euch ein neues Leben auf. Und wenn irgendeine höhere Macht es will, dann werden wir uns irgendwann wiedersehen und wieder in die Arme schließen.“
Er stand noch lange am Pier und beobachte das Schiff das schon längst in einer magischen Tarnwolke verschwunden war.
Sie würden sich wiedersehen in diesem Leben oder in jenem danach. Es wäre ein leichtes für ihn gewesen mit ihnen zu gehen, aber er konnte seine Pflichten nicht einfach zurücklassen.
Er konnte sein Leben nicht über das von anderen stellen, immerhin wurde er hier gebraucht. Nun brauchte er sich nicht mehr um seine Familie zu sorgen, sie würden es gut haben in der neuen Heimat. Und irgendwann würde auch er die Hügel seiner zweiten Heimat wiedersehen, er würde James irgendwann sein anderes zu Hause zeigen. Mit ihm den Berg der Akropolis von Athen erklimmen und sie alle würden irgendwann ein neues Leben beginnen. Ein Leben nach dem Krieg. Hoffnung nach der Hoffnungslosigkeit.
Egal wie weit und steinig der Weg auch noch sein würde. Niemand hatte je gesagt, dass es leicht werden würde.