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Alastor Moody - Druckversion

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Alastor Moody - Alastor Moody - 03.03.2023

Oh sweet Child of mine
Alastor stand direkt vor der alten Holztür, an deren Rahmen sich Holzschnitzereien befanden, die mehrere Jahrzehnte, vielleicht gar Jahrhunderte Rücklagen. Dahinter lag das Büro seiner Eltern. Ein Ort, der ihn immer wieder anzog, doch in das er keinen Zutritt bekam, weil seine Eltern nicht selten Unterlagen ihrer Aurorenarbeit mit nach Hause nahmen. Als kleiner junge gab es dort drin zu viele Dinge, die seine jungen Augen nicht sehen sollten, sagte seine Mutter stets. Und doch konnte er sich dem Drang nicht entziehen, heimlich einen Blick in das Zimmer zu werfen. Er würde es heimlichtun, ohne dass jemand es bemerkte. Mit einem Knirschen öffnete er die Tür und trat in den Raum. Ein großer Schreibtisch dominierte den Raum, und auf ihm lagen Bücher, Schreibfedern und Gegenstände, die Alastor nicht zu benennen vermochte. An den Wänden hingen Porträts seiner Familie, darunter auch das seiner Eltern. Sie sahen ihn an, als würden sie seine Gedanken lesen können, zumindest beobachten konnten die verzauberten Gemälde ihn definitiv. Alastor wusste, dass er hier nicht bleiben durfte, doch er konnte sich nicht losreißen, war viel zu neugierig all die Geheimnisse dieses Büros zu entdecken.

Er ging langsam um den Schreibtisch herum und sah sich die Gegenstände darauf an. Eines davon war ein Kästchen aus Holz, das mit Schnitzereien verziert war. Er öffnete es und fand darin einen Kristall, der im Licht funkelte. Sich weiter umgehend lief er zu einem Regal, das bis zur Decke reichte. Es war vollgestopft mit Büchern und Gegenständen, die er nicht kannte. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und streckte die Hand aus, um einen alten, mit Leder gebundenen Folianten zu ergreifen. Als er ihn aufschlug, sprangen ihm lauter magischer Symbole und Texte entgegen, die er nicht verstand. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er plötzlich die Stimme seiner Mutter hörte. Sie hatte ihn erwischt. Schuldbewusst blickte er nur drein, als sie ihn fragte, was er hier machte.Doch anstatt ihn zu rügen und hinauszuwerfen, nahm sie ihn an den Arm und zeigte ihm ein paar Notizen sowie harmlose Erinnerungsstücke aus dem Familienbesitz. Sie erzählte ihm von den vielen Auroren, die es seit Generationen unter den Moodys gab. Alastor sah seine Mutter mit großen Augen an. Er hatte nie gewusst, dass es so viele Auroren in seiner Familie gegeben hatte, mitsamt seinen Eltern. Alastor spürte, wie seine Begeisterung wuchs. Er wollte eines Tages in die Fußstapfen seiner Vorfahren treten und ein Auror werden. Als er das Büro verließ und wieder in den Flur trat, schloss er die Tür hinter sich und sah sich noch einmal um. Er hatte das Gefühl, dass er etwas Besonderes über seine Identität herausgefunden hatte. Spürte, wie seine Entschlossenheit wuchs und er wusste, dass er bereit war, hart dafür zu arbeiten, um wirklich ein Auror werden zu können.

Left behind alone and almost broken
Alastor hatte es endlich geschafft - seine dreijährige Ausbildung als Auror war abgeschlossen. Es sollte ein Tag der Freude sein, der von Familie und Freunden gefeiert wurde. Doch statt zu feiern, wurde er von einer grauenvollen Nachricht überrannt. Schwarzmagier hatten das Familienhaus überfallen. Seine Eltern und seine beiden älteren Geschwister, die an diesem Tag zusammengekommen waren, um mit ihm zu feiern, waren ermordet worden. Einfach so. Der einzige Grund, weshalb er nicht unter ihnen verweilte, war, dass er sich zur Feier verspätet hatte. Seine Kollegen hatten ihn in der Zentrale festgehalten, um seinen offiziellen Einstand einzuläuten und zu feiern. Die Nachricht traf ihn wie ein Blitzschlag. Die darauf folgende Stille in ihm, in seinem Familienhaus war unerträglich. Sein Zuhause, das ihn sich immer geborgen fühlen lassen hatte, war nun ein Ort des Schmerzes und des Leids. Die Erinnerungen an die Vergangenheit waren zu einem Fluch geworden, der ihn jeden Tag quälte. Der Schmerz, den Alastor in diesem Moment empfand, als der Alarm in der Zentrale über einen Überfall einging, ein tödlicher Überfall im Hause Moody, war unbeschreiblich, unerträglich. Es fühlte sich an, als würde sein Herz in tausend Stücke zerspringen, und er wusste nicht, wie er den Schmerz lindern sollte, ob er es je könnte.

Der Verlust seiner Familie war der schwerste Schlag für Alastor, der ihn je ereilt hatte und ihn verbittert zurückließ. Tiefgreifender, zehrender Hass gegenüber den Schwarzmagiern, die seine Familie ausgelöscht hatten, keimte in ihm auf. Er schwor, dass er alles tun würde, um diese dunklen Kreaturen zu jagen und zu vernichten. Er würde nicht zulassen, dass seine Familie umsonst gestorben war. Er würde den Kampf gegen die Schwarzmagier aufnehmen, um das Andenken an seine Familie zu ehren und dafür Sorgen, dass diese damit einhergehende Fanatik nicht irgendwann ihre Magiergesellschaft zum Untergang führte.
Er ertrug es letztendlich nicht das Haus mit all seinen Erinnerungsstücken zu verkaufen und nutzte die Auszeit, die ihm das Ministerium für seinen Verlust gewährte, um dieses zu verkaufen. Nur ein paar wenige kleine Andenken und diverse Familienfotos behielt er, als er Liverpool damit endgültig den Rücken zu kehrte und nach London zog. Es benötigte Monate, selbst als er seine Arbeit längst wieder aufgenommen hatte, in denen Alastor begann seinen Verlust zu verarbeiten, mit der Trauer umgehen zu können, die ihn einige Zeit sich von beinahe jedem hatte abschotten lassen, der ein Teil seines Lebens darstellte. Seine Beziehung zu Marissa zerbrach letztendlich an der Last dieses Verlustes, der Wut und dem Schmerz, den er in sich trug und so wurde die Verlobung gelöst. Alles was ihm blieb, alles was ihm noch wichtig erschien war es Auror zu sein. Doch mit der Zeit sollte sich daraus eine neue gewählte Familie entwickeln, die ihn hielt und auffing.

There’s just no time to die
Alastor Moody war noch immer gezeichnet von den Ereignissen, die ihm in seinem letzten Einsatz widerfahren waren. Mit verkrampften Händen starrte er auf die düsteren Wände des Krankenzimmers, in dem er seit Wochen ausharren musste. Der Gedanke daran, dass er beinahe sein Leben verloren hatte, ließ ihn seltsam dumpf zurück. Es war einer der schwierigsten Einsätze gewesen, die er je hatte bewältigen müssen. Einer der Schwarzmagier nutzte die Gelegenheit und verursachte mit einem mächtigen Fluch eine Explosion. Alastor wurde von den Trümmern getroffen und in die Luft geschleudert, durch die Wucht des Angriffs schwer verletzt. Er verlor das Bewusstsein, noch bevor er auf dem Boden aufschlug. Als er wieder zu sich kam, befand er sich bereits im St. Mungo und kämpfte um seine Gesundheit. Die Verletzungen waren schwer und es dauerte Wochen, bis er sich von ihnen erholt hatte. Sein Bein hatte es übel mitgenommen, doch konnten sie es letztendlich noch retten. Der temporäre Hörverlust war es jedoch, unter dem er wirklich litt und der für ihn besonders schwer zu ertragen war. Es war, als ob ein Teil von ihm abgeschnitten worden wäre.
In dieser Zeit hatte er viel Zeit zum Nachdenken.

Die Gedanken an seine Familie, die er verloren hatte, brannte in ihm wie ein Feuer. Wenngleich der Vorfall schon viele Jahre zurücklag war der Schmerz, den er empfunden hatte, plötzlich wieder so präsent, als er hilflos im St. Mungo lag, anstatt dort draußen mit seinen Kollegen im Einsatz zu sein. Nun, da er selbst fast gestorben war, schien der Hass auf Schwarzmagier größer denn je. Als er St. Mungo nicht nur endlich wieder verlassen, sondern auch wieder seinen Dienst antreten konnte, empfingen ihn zusätzlich schlechte Nachrichten, die es dem Überbringer der Nachrichten nicht gerade leicht machten, durfte sich dieser doch zunächst direkt mit dem Zorn Moodys auseinander setzen. Einige der von ihm festgesetzten Schwarzmagier, von jenen sie sich sicher waren sie überführt zu haben und auf direktem Wege nach Azkaban zu schicken, dort, wo sie verdammt nochmal hingehörten, konnten sich mit dem Einfluss und Geld ihrer Familien wohl im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Ministerium ‘freikaufen’. Das war ein Schlag ins Gesicht für ihn und die ganze Aurorenzentrale. Etwas das nicht zum ersten und ganz sicher auch nicht zum letzten Mal passierte, den Unmut in Alastor nur weiter anfeuerte. Der Zorn in ihm brannte heiß und wild, und er wusste, dass er sich nie wieder von ihm trennen würde. Er schwor sich, dass er alles in seiner Macht Stehende tun würde, um die Schwarzmagier zu bekämpfen und das Ministerium zu verändern, wenngleich er die dahinter Politik liefer seinem Vorgesetzten Rufus überließ. Er würde seine Wege finden etwas zu bewirken. Wenn es sein musste, würde er es alleine tun.