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Marlowe Macnair - Marlowe Macnair - 07.02.2024 Geburt und Kindheit Ich wurde in der lauen Sommernacht des 02.08.1959 auf dem familieneigenen Anwesen in den schottischen Highlands geboren. Ich weiß nicht viel über meine Geburt oder meine Kindheit, denn in meiner Familie spricht man nicht über diese Dinge. Ich erinnere mich lediglich daran, wie ich das erste Mal von meiner Schwester beäugt wurde, wie sie mich hin und wieder ärgerte, wie ich sie zu lieben begann, während meine älteren Brüder nur Hass erfuhren. Allerdings sollte ich auch nicht lange mit beiden von ihnen zusammenleben, denn Moe zog schnell aus, während Val sich dem Hass zu entziehen lernte, indem er meinem Vater immer ähnlicher wurde. Mein Vater behandelte mich stets gut, beinahe wie eine kleine Prinzessin. Damals hatte ich noch nicht erkannt, wie er mich manipulierte. Meine Mutter jedoch hatte ihn scheinbar durchschaut. Sie traute niemandem von uns, denn wir waren wie er. Im Nachhinein verstehe ich sie. Ich würde mich auch endgültig von meinem Vergangenheits-Ich distanzieren, wenn das denn so leicht wäre. Und dennoch ändert das nichts daran, dass ich eine Mutter hatte, ohne eine Mutter zu haben. Manchmal macht mich dieser Gedanke wütend, obwohl ich nichts daran ändern kann. Mein erstes magisches Ereignis hatte ich im Alter von vier Jahren. Schon in diesem Alter wurde mir ein Privatlehrer vor die Nase gesetzt, doch ich weigerte mich, ihm zuzuhören, denn ich wollte das, was alle kleinen Kinder wollen: spielen gehen. Er ließ mich nicht, hielt mich fest und ich verbrühte die Haut seiner Hand, die meinen Arm umschloss, wie aus dem Nichts. Es erschreckte mich, aber Emilia fand Worte, um mich zu beruhigen, um meinen Stolz auf das, was ich getan hatte, zu wecken. Hogwarts Nachdem Emilia nach Hogwarts gegangen war, hatte ich stets Neid empfunden. Sie war mir einfach entwischt, dabei brauchte ich sie doch direkt vor meiner Nase, um so werden zu können wie sie. Es waren kindische Gedanken, allerdings wuchsen sie nur noch weiter, als ich den Hogwarts Brief bekam. Ich konnte es kaum erwarten, hatte ich doch kaum Kontakt zu Gleichaltrigen. Auf Hogwarts angekommen begriff ich erst, was Emilia versucht hatte, mir zu beschreiben. Es war riesig und beeindruckend. Ich liebte es, schloss mein neues Zuhause sofort ins Herz. Besonders nachdem der Sprechende Hut mich nach Slytherin eingeteilt hatte, fand ich schnell Anschluss bei Gleichgesinnten, die jedoch vorranging aus meinem eigenen Haus stammten. Besonders mit Mitschülern aus Gryffindor geriet ich regelmäßig aneinander, wobei ich sagen muss, dass mir das im Nachhinein sehr leid tut. Mittlerweile zähle ich auch einige Freunde aus anderen Häusern und ich habe viele Freunde aus Slytherin verloren, nachdem ich der Ideologie den Rücken gekehrt habe. Die Zeit auf Hogwarts war das erste Mal, dass ich mich ohne den Einfluss meines Vaters ausleben konnte, auch wenn Emilia ein wachsames Auge auf mich hatte. Ich tobte mich aus, schmiss einige Partys, war nicht unbedingt zimperlich, was das Teilen der Matratze betraf, tat zum ersten Mal verbotene Dinge. Ich traf zum ersten Mal auf Menschen, die nicht die Ansichten meines Vaters teilten und ich wurde neugierig. So richtig verstehen konnte ich es zunächst jedoch nicht. Im dritten Jahr ließ ich die Noten zu sehr schleifen, was sich nach einer Standpauke jedoch wieder legte. Spaß hatte keinen Stellenwert. Und so schlief ich kaum noch, um alles unter einen Hut zu bekommen, denn die neu gewonnene Freiheit war ich nicht bereit aufzugeben. Im Gegensatz zu vielen meiner Mitschülern verspürte ich nie den Drang danach, Quidditch zu spielen (wobei ich jedoch nie mit jemandem über meine Höhenangst sprach), auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir die Spiele gerne ansah und mir dabei leidenschaftlich die Seele aus dem Leib schrie, um meine Hausmannschaft anzufeuern. Viel wichtiger jedoch war mir die Theater AG, in der ich seit dem ersten Jahr dabei war und mich verwirklichen konnte. Große Liebe Im sechsten Schuljahr verliebte ich mich unverhofft und unerwartet. Ich hatte nie wirklich romantisches Interesse an jemandem verspürt. Bisher hatte ich mich immer von muggelstämmigen Hexen und Zauberern ferngehalten, doch einer von ihnen verwickelte sich in eine Fehde mit meiner besten Freundin. Zunächst war das nichts ungewöhnliches, doch mit der Zeit fühlte ich mich ebenso herausgefordert wie meine Freundin und erst zu spät bemerkte ich, dass ich mich nicht abgestoßen sondern angezogen fühlte. Sein verdammt blödes schiefes Grinsen, überheblicher als es sein sollte, seine Worte, die immer messerscharf ihr Ziel trafen, seine hübschen Augen... Ja, ich verliebte mich. Und er verliebte sich ebenso. Bis heute hat sich nichts daran geändert. Es war das erste Mal, dass ich die Reinblutideologie wirklich hinterfragte und begann, sie hinter mir zu lassen. Krieg Während eines Todesserangriffs in den Ferien entschied ich mich dazu, einen muggelstämmigen Zauberer zu retten, der verschüttet worden war. Vermutlich war das der endgültige Wendepunkt für mich. Ich hatte mich gegen die Reinblutideologie entschieden, auch wenn ich noch immer fürchtete, wie mein Vater darauf reagieren könnte. Ich war zwar später aus dem elterlichen Haus ausgezogen, lebte nun in einer WG in London, aber keine Entfernung der Welt zu ihm könnte groß genug sein, um meine Angst vor ihm verlieren zu können. Also mache ich seit dem gute Miene zu bösem Spiel, verhalte mich so, wie man es von mir seit meiner Geburt erwartet, während ich im Geheimen für den Orden des Phönix rekrutiert worden bin. Ausbildung Nach meinem Schulabschluss flehte ich meinen Bruder Val an, bei ihm in die Lehre gehen zu können. Schließlich willigten er und mein Vater ein, unter der Bedingung, dass ich mich danach meinem Schicksal fügen würde. Ich wurde also Anwältin und im Zuge meines Einstiegs in die Kanzlei meines Bruders auch zwangsverlobt. Eine Misäre, aus der ich mich noch nicht zu befreien weiß. Aber mir wird sicherlich noch etwas dazu einfallen. Rückkehr des verschollenen Bruders Ebenso kurz nach Ende meiner Ausbildung kehrte mein Bruder Moe nach England zurück. Keiner von uns hatte bis zu diesem Zeitpunkt so recht gewusst, was mit ihm geschehen war. Vermutlich wüsste ich es noch immer nicht, wenn ich nicht bei einem Treffen des Ordens von ihm gehört hätte. Ohne zu zögern hatte ich ihn aufgesucht, einfach aus einem Impuls heraus. Ich wusste, dass ich etwas wegen Onkel Walden und meinem Vater würde unternehmen müssen - und mir fehlte ein Verbündeter, den ich zum Glück in Moe hatte finden können. Ich bin erleichtert darüber, dass ich ihn nun in meinem Leben habe, aber ich sorge mich auch um ihn, denn wenn mir eines klar geworden ist, seit ich Moe wiederbegegnet bin, dann dass er einen guten aber ebenso fragilen Kern hat. |