Charakterwissen - Allgemein
Afrika ist für unsere britischen Charaktere größtenteils super weit weg und der Name Uagadou damit auch sehr unbekannt. Es ist also gut möglich, dass man als Absolvent dieser Schule erstmal erklären muss, wo diese überhaupt (grob) liegt und was man dort gelernt hat.
Auf dem afrikanischen Kontinent selbst ist Uagadou natürlich das Maß der Dinge. Es gibt mehrere Schulen auf dem Kontinent, doch Uagadou wird als die Eliteschule angesehen, die auch überhaupt keine Anfänger aufnimmt. Das bedeutet, dass Schüler Uagadous zuvor entweder auf einer anderen Schule waren, oder innerhalb ihres Stammes in der Magie unterwiesen wurden. Anders als in europäisch geprägten Ländern spielt Magie im Alltag der Muggel auch noch eine ganz normale Rolle. Ja, auch die afrikanischen magischen Reiche haben sich dem Geheimhaltungsstatut auf viel Druck hin unterworfen, allerdings wird es sehr ausgereizt. Magie darf nicht
vor Muggeln gewirkt werden, doch wenn ein Muggel beispielsweiße eine Opfergabe zu seinem Voodoopriester bringt, darf er vor der verschlossenen Türe auf die Fertigstellung seines Zaubers warten. Diese Offenheit führt auch immer wieder zu Problemen, wenn afrikanische Zauberer in die weite Welt hinaus reisen und dort erstmal fleißig gegen das Geheimhaltungsabkommen verstoßen, das in den meisten Ländern weitaus strenger ausgelegt wird.
Der Standort der Schule selbst ist unter anderem deswegen so geheim, weil er einfach nicht existiert. Gerüchte über ein großes Steinschloß in einem Gebirge entspringen der europäischen Fantasie der dort angesiedelten Zauberschulen und es gibt zwar eine solche Schule, doch sie wurde von an der Kolonialisierung beteiligten Magiern errichtet und nimmt vor allem europäischstämmige Schüler auf, um sie in den "klassischen Disziplinen" zu unterrichten.
Die Schüler reisen mit ihren Lehrern über den gesamten Kontinent und die arabische Halbinsel, um sich in jeder Vegetationszone und Umgebung zurechtfinden zu lernen. Der Abschluss in Uagadou ist daher eine große Reise, an die sich Absolventen gern zurückerinnern.
Einschulung und Zauberstäbe
Zauberstäbe werden auf Uagadou nicht benötigt und auch keine Zauber gelehrt, die diese benötigen. Manche Schüler bringen dennoch einen Zauberstab mit, weil sie in ihrer Zeit vor Uagadou bereits Zauber damit in ihrem Stamm oder Schule gelernt haben. Wer sich jedoch eine vertiefende Ausbildung diesbezüglich wünscht, ist in Uagadou falsch.
Wer der Schule angehören möchte hat vor der zweiten Regenzeit die Möglichkeit, sich vor den Prüfern der Schule zu beweisen. Sie reisen von Mai bis September über den Kontinent und besuchen magische Schulen ebenso wie heilige Orte. Ihre Ankunft wird von Träumen angekündigt, die durch ein Artefakt ausgelöst werden, das sie mit sich führen. Magisch begabte Menschen träumen in dieser Zeit intensiv von Reisen quer über den Kontinent, obwohl sie Regionen wie die Wüste oder den Regenwald vielleicht noch nicht einmal mit eigenen Augen gesehen haben.
Geprüft wird in einem ersten Teil die körperliche Fitness der Bewerber. Es muss auf wackeligen Steinen über reißende Bäche balanciert werden und eine grobe Steinwand erklommen werden. Dies soll sicherstellen, dass die Schüler auch in der Lage sind auf eine strapaziöse Reise zu gehen.
Die Königsdisziplin der Aufnahme besteht jedoch darin, ein
Tebo zu erlegen. Dafür muss dieses (extra für die Prüfung ausgesetzte) Tier nicht nur aufgespürt werden, sondern auch gefangen und erlegt werden. Wer Uagadous Zauber erlernen will, darf nicht zu zimperlicher Natur sein.
Um bei der Jagd erfolgreich zu sein, bedarf es bereits magischer Kenntnisse, da Tebos sich nicht einfach fangen lassen. Erfolgreiche Prüflinge sind im Schnitt 13 bis 26 Jahre alt und haben bereits mehrere Jahre der Zauberausbildung hinter sich (welche nicht erst mit 11 Jahren beginnt, sondern je nach Region und Begabung bereits gleichzeitig mit dem Spracherwerb).
Das Ergebnis der Prüfung erfahren die Bewerber nicht sofort. Erst gegen Ende September, wenn die Prüfer ihre Aufgabe für das Jahr beenden und die Regenzeit beginnt, werden die Schüler der kommenden Ausbilungsreise auserwählt. Diese erfahren davon im Schlaf - wieder träumen sie intensiv von einer magischen Reise und dem Erklimmen eines hohen Berges, von welchem sie einen Stein mitnehmen. Sie wachen mit diesem Stein in der Hand auf. Die Schüler haben bis zum nächsten Sonnenuntergang Zeit, um sich von ihrer Familie zu verabschieden. Zeitgleich mit den letzten Sonnenstrahlen wird der Stein zu einer Art Portschlüssel und trägt die neuen Uagadou-Schüler zum aktuellen Standort der Schule, an den das Prüfungsartefakt zurückgekehrt ist. Der Stein nimmt nur jene mit, deren Blut im Zuge der Aufnahmeprüfung des aktuellen Jahres auf das Artefakt geträufelt wurde. Die Reise der Schüler beginnt nach Ende der Regenzeit, etwa Anfang November.
Es gibt weder Häuser noch Klassen in Uagadou.
Lehrplan
Uagadou besitzt nur wenige Lehrer, die folgende Fächer unterrichten:
- Sterndeutung
- Voodoo
- Ritualmagie
- Symbolzauber
Gelehrt wird je Fach, nicht je Klasse. Erfahrenere Schüler helfen unerfahreneren bei ihren Zaubern, wobei die Aufgaben der Lehrer sich je nach Kenntnisstand ihrer Schützlinge richten. Sie können daher alle in der Wüste sein, doch während die erfahrenen Ritualschüler einen lokal begrenzten Sandsturm heraufbeschwören sollen, arbeiten die unerfahreneren daran Wasser auf magische Weise zu finden.
Das Fach
Sterndeutung beschäftigt sich mit den Gestirnen. Schüler lernen anhand der Sterne ihren Weg zu finden. Außerdem erlernen sie, welche Himmelserscheinungen und Planetenkonstellationen für welche Vorzeichen und Omen stehen. Das Fach könnte am Besten als eine Mischung von Astronomie und Wahrsagen beschrieben werden, hat aber wenig mit den europäischen Traditionen gemein. Aussagen über die Zukunft anhand der Sterne werden
immer für eine Gemeinschaft getroffen, niemals für eine Einzelperson. Das durch die Sterne gewiesene Schicksal ist größer als der einzelne Mensch.
Voodoo ist für die Muggel eine Religion, für Magier ein Handwerk. Es wird mit den Geistern der Natur kommuniziert und das funktioniert über die
Herstellung bewusstseinserweiternder Tränke, über das Nutzen von verschiedenen
Tieropfern und das
Anwenden von Analogiezaubern. Durch Bewusstseinserweiterung können Magier Gefahren im Umkreis erspüren, was sowohl zum Schutz, als auch bei der Jagd wichtig sein kann. Tieropfer und die damit verbundene Blutmagie (sowohl der Tiere, als auch das der Schüler selbst) ist ebenfalls für das Schaffen geschützter Räume wichtig (indem beispielsweiße die Zelte von aufgezeichneten Blutkreisen umschlossen sind), wird aber auch für die Heilkunst genutzt und für das Verfolgen von mit dem Blut verwandten Lebewesen. Dadurch können beispielsweiße weitere Zebras aufgespürt werden, wenn man das Blut eines einzelnen besitzt, oder aber auch eigene Familienangehörige wiedergefunden werden, wenn man sein eigenes Blut für den Zauber nutzt. Analogiezauber sind beispielsweiße die bei Muggeln bekannten Voodoopuppen, anhand derer einem anderen Menschen Schmerz oder Heilung zuteil werden kann. Uagadouschüler werden nicht für das Schlachtfeld ausgebildet, sondern betreiben ihre Zauber in Konzentration und innerer Ruhe.
Die in Uagadou gelehrte
Ritualmagie drückt sich vor allem in Tänzen aus, die dazu dienen einen Ort zu schützen, oder unauffindbar zu machen. Diese Tänze müssen täglich aufgefrischt werden, damit ihre Wirkung nicht verblasst. Auch Naturphänomene wie Regen, Sturm und Wind können durch Ritualtänze herbeigeführt werden. Kleinere Gesten können dazu dienen, Wasser in der Wüste aufzuspüren und zu den eigenen Händen zu lotsen. Außerdem lernen fortgeschrittene Schüler, körperliche Erschöpfung durch den Tanz zu überwinden und sind mitunter in der Lage mehrere Tage mit frischen Kopf wach zu sein, wenn sie dies nötig haben.
Nicht jeder Schüler Uagadous erlernt
Symbolzauber, oder meistert sie ganz und gar. Dafür ist ein gewisses handwerkliches Geschick und vor allem auch Geduld vonnöten. Manche Bereiche der Symbolzauber sind sehr einfach und können auch von Anfängern rasch erlernt werden: Wie beispielsweise das Vergrößern von Taschen und Zelten durch das Einfärben von Stoff und Leder mit bestimmten Symbolen. Die "alten Runen" der Europäer sind Schülern Uagadous unbekannt.
Fortgeschrittene Symbolzauber sind unter anderem Hieroglyphen, die zum Schutz aufgetragen werden, aber auch gleichzeitig in einem gewissen Radius Schaden bewirken können, indem beispielsweiße angriffslustige Skorpione oder Giftschlangen beschworen werden.
Wer Symbolzauber wirklich meistert, erlernt die Kunst des Teppichknüpfens. Hier arbeiten Ritualmagie, Voodoo und Symbole zusammen, um einen fliegenden Teppich zu erschaffen, die weit über die Grenzen Afrikas hinaus berühmt sind. Das Knüpfen geschieht von Hand und dauert mitunter Monate für einen geübten Teppichknüpfer. Diese fliegenden Artefakte erzielen auf dem Markt dafür auch je nach Qualität hohe Preise.
Schulabschluss
Es gibt keine Schulnoten in Uagadou, nur das Bestehen oder nicht Bestehen von Prüfungen. Daher gibt es auch keine fixe Lehrzeit, Schüler reisen für gewöhnlich aber mindestens vier Jahre mit der Schule, ehe sie als vollwertige Absolventen entlassen werden. Es gibt kein Zeugnis, das diesen Abschluss beweist. Allerdings besitzen alle Uagadou-Absolventen eine Kette mit einem schlichten Stein... der mit jenem ident ist, mit dem sie damals zur Schule gereist sind. Wer die Knüpftechnik der Kette richtig zu deuten weiß ahnt, dass es sich hierbei um einen Schutz gegen wilde Tiere (und daher innerhalb Großbritanniens auch gegen Werwölfe) handelt, der diese zuverlässig auf Abstand hält.