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Alexander Macmillan - Alexander Macmillan - 14.07.2024 Being a FAMILY means that you are a part of something very wonderful. It means you will love and be loved for the rest of your LIFE. No matter what Alexanders Leben begann, wie wohl das von vielen Reinblütern, die sich gegen eine Geburt im St. Mungos entschieden hatten. Auf dem Landsitz der Familie. Ob seine Eltern sich liebten? Er weiß nicht, wie es zum Zeitpunkt seiner Geburt gewesen ist, immerhin waren auch sie durch eine arrangierte Ehe zueinander gekommen und hatten geheiratet, weil die Familienpolitik es so erwartete. Was Alexander aber sagen kann: Sie liebten ihre Kinder und alle Erinnerungen die er hat sind davon geprägt, dass seine Eltern immer einen sehr liebevolle Umgang miteinander hatten und es nie Gerüchte wegen angeblicher oder tatsächlicher Affären gab. Gut möglich, dass sie nicht aus Liebe zueinander gefunden hatten. Tatsache ist aber, dass seine Eltern aus Liebe beieinander blieben und bis heute ein glückliches Ehepaar sind. Eine Ehe, die von insgesamt 7 Kindern gekrönt wurde, eine große, glückliche Familie. Gewiss gab es auch mal Streit, gewiss hatten auch sie ihre Probleme, denn wie heißt es doch so schön? ‘Unter jedem Dach ein ‘Ach’’. Trotz allem hatte Alexander eine glückliche Kindheit, auch wenn ihm früh bewusst wurde, dass er doch ein wenig strenger erzogen wurde als eine Geschwister. Er war eben der Älteste, er war eben der Erbe der Macmillans und vielleicht waren die Erwartungen an ihn doch noch mal ein wenig anders, als bei seinen Geschwister. Sie forderten viel von ihm, doch förderten sie ihn genauso. Eine Mischung aus Liebe und Strenge. Traditionen und Zukunft. Eine Mischung aus, was man von ihm erwartet zu sein und was er sein darf. Sein Großvater würde wohl sagen, dass Alexander ein aufmerksames Kind war, ein wenig sensibel, aber durchaus Willensstark. Mit drei Jahren hatte er bereits sein erstes magisches Erlebnis, als er mit den Schmetterlingen im Frühling spielen wollte, doch sie sich dazu entschieden, dass sie lieber ihren Instinkten folgen wollten und davon flogen. Es war seine eigene Magie, die neue Schmetterlinge hervorbrachte, mit denen er spielen konnte, wenigstens für einen Moment. Viele erste magische Erlebnisse sind voller Wut, Zorn und kindlicher Emotionen, die nicht anders ausgedrückt werden können. Natürlich gab es diese auch bei Alexander, aber sein erstes magisches Erlebnis war eben ganz so wie Alexander auch als Kind war. Freundlich, ein wenig zurückhaltend und ohne Wut. So wie er nie ein Schreibaby gewesen war und seine Eltern nie wirklich um den Schlaf gebracht hatte, zeigte sich seine Magie auf eine zarte und empfindsame Weise. Natürlich konnte er auch wild sein, beim spielen und toben mit seinen Brüdern zeigte Alexander auch durchaus seine körperliche Überlegenheit gegenüber seinen Brüder. Doch wenn sie Scheiße bauten, war es grundsätzlich immer er, der sich vor die Eltern stellte und die Verantwortung trug. Selbst wenn sie wussten, dass er nichts damit zu tun hatten, stellte er sich vor seine kleinen Brüder und akzeptierte jede Strafe, die es für seine Handlungen gab. Er half seinen kleinen Geschwistern, wobei auch immer sie Hilfe benötigten. Übte mit ihnen Lesen und Schreiben, als er älter wurde. In dem Jahr, in dem er nach Hogwarts kam, würde sein jüngster Bruder geboren und ja, wenn Alexander ehrlich war, dann hoffte er, dass es nicht noch weitere Geschwister für ihn geben würde. Nicht, weil er sie nicht liebte, sondern weil er schon ein wenig Sorge hatten, den Kontakt zu ihnen zu verlieren. Und er gerne ein Teil von ihrem Leben sein wollte. So gefestigt Alexander auch innerhalb seiner Familie war, die Anfangszeit in Hogwarts war nicht einfach für ihn. Er neigte nicht dazu ein wilder Junge zu sein der pausenlos Streiche spielte und nichts als Unsinn im Kopf hatte. Er war nach Rawenclaw gekommen und wollte beweisen, dass er es verdiente. Und er wollte seine Familie stolz machen. Durch gutes Benehmen und gute Noten. Da stünden ständige Flausen und Chaos einem doch nur im Weg. Vielleicht wirkte er einfach auch schon etwas zu alt für einen 11 Jährigen, der damals bereits den Plan gefasst hatte Auror zu werden. Er hatte keine wirklichen Freunde gefunden, als es in den Winterferien rund um Weihnachten nach Hause kam. Es fiel ihm schwer das zuzugeben, aber auf der anderen Seite fragte er sich auch, ob das wirklich so schlimm sei. Er hatte seine Familie. War es da wirklich so wichtig, dass es Außenstehende gab, die ihm etwas bedeuteten? Ja war es. Denn auch Alexander wollte eigentlich nicht alleine sein, Freunde waren wichtig und er sah ja auch, wie viel einfacher es anderen fiel Kontakte zu knüpfen. Nach den Weihnachtsferien schien sich erstmal gar nichts zu ändern, bis einer seiner Mitschüler auf ihn zukam und ihn fragte, ob er ihm beim üben einiger Zaubersprüche helfen könnte. Er hätte bemerkt, dass Alexander sie gut beherrschte und er sich damit schwer tat. Natürlich half Alexander ihm. Sehr gerne. Es wurde eine Freundschaft daraus und sie hielt über Jahre. Sie waren schon ein komisches Duo, wenn man es genau nahm. John, der scheinbar mit einem Atemzug bereits neue Freundschaften schloss und daneben Alexander, der neue Leute und neue Situationen erst einmal höchst misstrauisch begutachtete. i am you sword, your shield, and your love-sick protector Amany Shafiq war in Alexanders Jahrgang und war eine Rawenclaw, genauso wie er. Man kannte sich vom ersten Tag an und sie wurden Freunde. In ihrem Alter machte man sich noch nicht so große Gedanken, man konnte sich leiden, egal ob Junge oder Mädchen, oder eben nicht. Und Alexander und Amany konnten sich sehr gut leiden, je älter sie wurden, umso deutlicher wurde es für alle anderen sichtbar. Nur nicht für die beiden. Alexander sah eine gute Freundin in ihr und Amany einen Freund, der sie beschützte und aufpasste. Als sie älter wurden vor allem vor Verehrern, von denen Amany einige hatte. Sie war eine Sacred 28, genauso wie Alexander. Und sie wussten beide, dass eine Liebesbeziehung für eine Frau ihres Standes unmöglich war. Was man bei Jungs akzeptierte, war für Frauen und junge Mädchen noch lange nicht akzeptabel. Es galt nicht nur die Blutlinie rein zu halten, sondern auch den Körper einer jungen Frau, bis sie in den Stand der Ehe trat. Alexander lernte es noch so, dass der Körper einer jungen Reinblutdame ihrem Ehemann gehörte, sonst niemanden. Sie sahen sich als Freunde, ihre Freunde sahen die Blicke, die sie austauschten. Das zarte Anlächeln, wenn sie zu dem jeweils anderen hinübersahen und bemerkten, dass der andere bereits zu ihnen blickte. Alle konnten es sehen, nur Alexander und Amany nicht. Es waren die Sommerferien vor ihrem letzten Schuljahr, als Alexander einen Brief von Amany erhielt. Ihre Eltern hatten sich für einen Ehemann für die Tochter entschieden, sie würden die Verlobung bald bekannt geben. Der übliche Weg in ihrem Leben, denn auch seine Eltern hatten bereits die Fühler nach einer geeigneten Braut ausgestreckt. Entscheidungen die für die eigenen Kinder getroffen wurden, aber ganz gewiss nicht mit ihnen. Er hatte ihr schreiben wollen, dass er sich für sie freute und dass sie gewiss einen guten Ehemann bekommen würde. Doch es waren ihre letzten Zeilen, die es ihn nicht schreiben ließen. ’Ich habe Angst, dass ich ihn nie so lieben kann, wie ich dich liebe. Und er mich nicht so liebt, wie du mich liebst.’ Es stimmte. Er liebte Amany und er wusste auch, dass sie ihn liebte. Er wollte nicht, dass es einen anderen Mann gab, der ihre Hand hielt und dem sie ihre ewige Liebe und Treue schwor. Er wollte es sein. Der Mann, der ihre Hand hielt, der sie beschützen würde, der ihr die Liebe und Treue schwören würde, die sie verdiente. Vielleicht war es ein kleiner Skandal, als Alexander seinen Eltern verkündete, dass er keine Braut heiraten würde, die sie ihm aussuchen würden. Er hatte eine Wahl getroffen. Seine Wahl. Amany Shafiq. Sie würde sein Braut werden oder keine andere. Auch wenn die Shafiqs eigentlich bereits eine Wahl für ihre Tochter getroffen hatten, so wurde nie die Verlobung von Amany mit einem anderen Mann verkündet. Es war die Verlobung von Alexander Macmillan und Amany Shafiq, die schließlich in der magischen Welt verbreitet wurde Alexander heiratete sie nicht wegen ihrer Schönheit oder wegen ihres Vermögens, wegen dem Ansehen, den der Name Shafiq mit sich brachte. Er heiratete sie, weil sie sie war. Eine Frau, die sein Herz ehrlich berührt hatte. Mit der er sein Leben teilen wollte. Für ihn war sie die schönste Frau, die er jemals gesehen hatte. Ganz besonders am Tag ihrer Hochzeit, als sie in ihrem weißen Kleid den Gang entlang Schritt, als sie sich gegenseitig die Ehe versprachen, als sie ihren ersten gemeinsamen Tanz tanzten. Er war glücklich. Er war an jedem einzelnen Tag ihres Lebens glücklich mit einer Frau, die er so lange als eine Freundin und nicht mehr angesehen hatte. Alexander und Amany hatten ineinander das gefunden, wonach andere Menschen vielleicht ihr ganzes Leben lang suchten: Die wahre Liebe. Jeder der sie kannte, jeder ihrer Freunde beschrieb sie als ein perfektes Paar. Kleine Gesten der Zuneigung in der Öffentlichkeit, weil sie ihre Liebe nie verstecken wollten. Die Blicke mit denen sie sich ansahen, wie sie füreinander da waren. Sie hatte ihn. Und er hatte sie. Alexander Macmillan war nie ein Mann gewesen, der auch nur einen Blick auf eine andere Frau warf. Die totale Liebe oder nichts. Diese oder keine. Alle spürten es. Alle sahen es. Sie gehörte zueinander. Jeder Augenblick mit Amany war ein kostbarer Augenblick und sie teilten so unendlich viel miteinander. Ihre Liebe zur Literatur, zur Musik. Es war kein ungewöhnliches Bild für die Familie, dass die beiden im Wohnbereich beim abendlichen tanzen gesehen wurden. Oder wenn sie gemeinsam auf einem der Sofas lagen und sich gegenseitig vorlasen, in den Sommermonaten im Meer schwammen. Sie ließ ihm seine Lieblingsgerichte servieren, wenn er von der Arbeit heimkam und er trug Amany auf Händen. Ihre Erziehung war so gewesen, dass sie als eine Shafiq eine Prinzessin war. Und Alexander machte sie zu seiner Königin. Jeder Blick, jedes Wort, es sprach von der tiefen Liebe, die sie füreinander empfanden und den tiefen Respekt, den sie füreinander empfanden. Little Sister. Little Princess Es war eine echte Überraschung, als Alexanders Eltern ihm verkündeten, dass sie ein Baby erwarteten. Zu einer Zeit, als die Gesellschaft eigentlich darauf wartete, dass aus der Macmillan-Shafiq Verbindung ein Kind hervorgehen würde, waren es seine Eltern, die eine erneute Schwangerschaft verkündeten. Die Tochter, die sich besonders seine Mutter immer gewünscht hatte. Ein Mädchen, eine kleine Prinzessin. Die kleine Schwester in einer Armee von großen Brüdern. Würde es jemals etwas geben, was dieses Kind fürchten musste? Garantiert nicht. Die großen Brüder würden sie beschützen, auf sie aufpassen. Alice kam als Nachzüglerin, als Überraschung in eine Familie, die sie wie eine echte Prinzessin behandelten. Die kleine Schwester. Alexander versprach, dass er immer auf Alice aufpassen würde. Die kleine Schwester wurde geliebt. Vom Tag ihrer Geburt an, jeden Augenblick seitdem es sie gab. To my son My little boy yesterday, my friend today, my son forever! Never forget that I am so proud of you and I love you. More than anything in the world Nie. Niemals im Leben könnte Alexander den Augenblick vergessen, als er erfuhr, dass er Vater werden würde. Ein anstrengender Tag auf der Arbeit lag hinter ihm. Aufwühlend, ermüdend. Chaotisch. So wie es an vielen Tagen war, aber es war in Ordnung. Denn er kam an einen Ort, an den er sich wohl und sicher fühlen konnte. Nach Hause. Zu seiner Frau. Wie an jedem Tag freute er sich sehr darüber. Nach Hause. Wohin er immer zurückkehren würde. Zu ihr. Und vielleicht irgendwann zu ihrer eigenen, kleinen Familie. Ein Abend wie so viele andere zuvor. Der, wie an so vielen anderen Abenden, gemeinsam auf dem Sofa endete. Er las ihr vor und sie war an ihn gekuschelt, lag mit ihrem Kopf auf seinem Bauch und schien die Decke zu beobachten. ”Würdest du dir eigentlich lieber einen Sohn oder eine Tochter wünschen?” “Ich würde mir ein gesundes Kind wünschen.” “Kein Wunsch danach zuerst einen Erben zu bekommen?” “Es gibt in meiner Familie genügend Söhne. Alles was ich mir wünsche ist irgendwann ein gesundes Kind und ein glückliches Leben mit dir.” “Vielleicht ist dieses irgendwann gar nicht mehr so weit weg.” Sie hatte ihn immer noch nicht angesehen, aber seine freie Hand auf ihren Bauch gelegt. Der sich immer noch so flach angefühlt hatte wie in den Jahren zuvor. Der es aber bald nicht mehr tun würde. Längst hatte unter dem Herzen seiner Frau ein neues Leben begonnen. Alexander brauchte einen Augenblick, um zu realisieren, was Amany ihm da gesagt hatte. Er würde Vater werden. Sie hatten es nicht geplant, es jetzt zu werden, sie hatten es sich dennoch beide gewünscht. Ihre kleine Familie. Es spielte für Alexander keine Rolle, ob ihr Kind ein Sohn oder eine Tochter sein würde. Er wäre selbst dann noch glücklich, wenn das Schicksal ihm lauter Töchter schicken würde. Alles was für ihn wichtig war, dass seine Frau und das Kind wohlauf waren. Ihre Gesundheit lag ihm mehr am Herzen als alles andere. Noch bevor ihr Sohn das Licht der Welt erblickte, bezogen die beiden ein eigenes kleines Häuschen. Früher oder später würden sie auf den Stammsitz der Familie zurückkehren, so viel stand fest. Aber bis dahin wollten sie Zeit für sich. Für ihre kleine Familie. Es war ein schöner Tag im August, als ihr Sohn das Licht der Welt erblickte. Die meisten reinblütigen Männer halten sich am Tag der Geburt von ihrer Frau fern, lassen sie die Geburt alleine durchstehen, während medizinische Unterstützung dabei ist. Manchmal trudeln die Eltern bzw. Schwiegereltern ein und die Mutter bzw. Schwiegermutter helfen der Mutter bei der Geburt, während der Vater mit den anderen Vätern Zigarre rauchend die Zeit abwarten. Bis es die Nachricht gibt, ob es ein Junge oder ein Mädchen geworden ist. Alte Traditionen, an denen Alexander kein Interesse hatte. Es sollte kein Fremder, kein Hauself und keine Mutter die Hand seiner Frau halten. Sie hatten es besprochen. Es war ihr Kind. Er wollte Amany nicht alleine lassen. Es ist das Privileg des Vaters seinen Sohn als erstes zu halten, bevor man ihn in die Arme der Mutter legt. Alexander machte es zu Amanys Privileg. Sie hatte ihn auf diese Welt gebracht, sie hatte Aidan unter Schmerzen das Leben geschenkt. Es war ihr Recht, ihn auch als erstes zu halten. Aidan und Amany zeigten Alexander, dass er zwar immer einen Berufswunsch gehabt hatte, aber seine wahre Berufung woanders lag. Alexander war gerne Auror, er liebte seinen Job, sie hatten ihn schon während der Ausbildung als sehr talentiert angesehen und er hatte immer ein großes Geschick an den Tag gelegt. Man hatte ihn gefordert und gefördert und es war genau das gewesen, von dem er immer geglaubt hatte, dass es ihn am glücklichsten machen würde. Aber er hatte sich getäuscht. Sein größtes Glück war es ein Vater und Ehemann zu sein. Er wollte für Gerechtigkeit sorgen, er wollte die Schwachen beschützen und für eine sichere Welt sorgen. Aber am meisten wollte er seine Familie beschützen und seine Kinder aufwachsen sehen. Er wollte ein Teil ihres Lebens sein und nicht nur eine Person, die man von Fotos kannte. Die da war und dann wieder nicht. Für ihn war es wichtig, dass Aidan Erinnerungen an ihn haben würde. Es war für ihn das Selbstverständlichste der Welt, dass er von der Arbeit nach Hause kam und das Baby nahm, damit Amany ein paar Momente der Ruhe haben konnte. Sie kümmerte sich den ganzen Tag um das Kind und den Haushalt. Wie könnte er nach Hause kommen und die Füße hochlegen? Es war genauso sein Kind, sein Haushalt, seine Verantwortung. Aidan und Alice Macmillan wuchsen förmlich wie Geschwister auf, immerhin trennte die beiden kaum ein Jahr. Alexander hatte alles, was er sich jemals gewünscht hatte. Er war glücklich und er wollte, dass es für immer so sein würde. Er wünschte es sich so sehr. this is the story of how I died… Auroren haben viele Feinde. Eine Erkenntnis, die Alexander früh machte. Er hatte viele Feinde. So wie es wohl grundsätzlich den guten Auroren ergeht. Je mehr Feinde man aufspürt, je mehr Verhaftungen auf das eigene Konto gehen, umso mehr wächst der Hass auf einen. Und Alexander war ein guter Auror. Es gab Drohungen gegen ihn. Wahrscheinlich nahmen er und die anderen sie nicht ernst genug. Wer würde es schon wagen? Sie wagten es. Es war ein Einsatz mit zwei Kollegen. Drei Auroren die eine Mission hatten und wild entschlossen waren, sie auch zu erfüllen. Sie gerieten in Gefangenschaft, vielleicht ein Glück. Sie hätten auch tot sein können. Es war seine Familie, die ihn davon abhielt diesen Gedanken zu zulassen. Er würde durchhalten für sie. Jeden verdammten Fluch mit dem sie gefoltert wurden würde er durchhalten. Er würde wieder nach Hause kommen, zu seiner Frau. Zu seinem Sohn. Sie würden nicht gewinnen. Er wollte nicht aufgeben, als der erste seiner Kollegen hingerichtet wurde und ihre Folter weiter ging. Er glaubte nicht, dass sie irgendwelche wichtigen Informationen aus ihnen herausholen wollten. Es ging ihnen nur darum ihre Macht zu demonstrieren, ihren Sadismus auszuleben, sich überlegen zu füllen. Es war eine harte Zeit, eingesperrt, gefoltert, hungrig, durstig, müde. Irgendwann waren sie beide kraftlos, die beiden Auroren die einmal so stark gewesen waren. Sie konnten gegenseitig beobachten wie der jeweils andere schwächer wurde und sie wussten beide, dass sie nicht mehr lange durchhalten würden. Er hatte es immerhin versucht. Brian, so hieß sein Mitinsasse, bat ihn mehr als einmal darum ihn umzubringen, er würde nicht mehr durchhalten. Alexander tat es nicht, versuchte ihn zu motivieren durchzuhalten. Sie hatten bis hier hin überlebt, sie würden es weiter schaffen. Sie würden überleben. Am Ende war nur noch Alexander übrig. Brian hatte es nicht geschafft. Und er selbst wusste nicht, wie lange er noch durchhalten würde. Er erinnert sich bis heute nicht mehr wirklich an die letzten Tage in Gefangenschaft, die Zeit liegt wie im Nebel. Überdeckt von Schmerzen und Angst. Reduziert auf einen einzigen Trieb, überleben. Irgendwie überleben. Ob es Tag oder Nacht war, er hätte es zu keinem Zeitpunkt sagen können. Manchmal waren da Stimmen, aber oft war es einfach nur still. Nur eine Stimme in seinem Kopf die ihn fragte ob er wüsste wie erbärmlich er aussah. War die Stimme überhaupt ins einem Kopf? Kam sie nicht doch von einer Person die vor ihm stand? Oder war auch dies nur Einbildung? Er hätte es nicht mehr sagen können. Er erinnert sich nur daran, dass es lauter war als sonst. Stimmen. Viele Stimme. Die durcheinander riefen, schrien. Wurde er gepackt? Wahrscheinlich. Nur eine weitere Folter. Er würde sie schon überstehen. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Er wusste nicht einmal wo er war, war es Tag oder Nacht? Wie lange war er eigentlich schon hier? Alles war verschwommen und er wirkte orientierungslos. Nein, er war orientierungslos. Kaum noch in der Lage sich auf den Beinen zu halten. Aber er wusste, dass zwei ihn unter den Armen gepackt hatten und irgendwo hin schleppten. An die frische Luft, das war neu. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal frische Luft gespürt hatte. Oder den Sonnenaufgang gesehen hatte, was war hier los? Es fiel ihm schwer die Augen offen zu halten, aber er versuchte es. Wenn sie ihn schon umbrachten, wollte er sie wenigstens ansehen. Sie sollten ihm in die Augen blicken und er ihnen. Er kannte diese Augen, er hatte sie schonmal gesehen. Ein Kollege? Ein Verräter? Was tat er hier? „Halte durch Alexander. Wir bringen dich hier raus.“ Wer war Alexander? Wohin brachten sie ihn. Er war so müde.Das nächste woran er sich erinnern konnte, war helles Licht und wieder Stimmen. Immer wieder Stimmen. Man hatte ihn gefunden, eher zufällig. Aber es hatte ihm das Leben gerettet. Und wie er später erfuhr, hätte er die Gefangenschaft kaum länger durchgehalten. Sein Leben hatte am seidenen Faden gehangen und er musste sich an diesem mit aller Kraft festgehalten haben. Wann genau er in Gefangenschaft geraten war, konnte man nicht genau sagen. Die Zeit ließ sich nur schätzen auf einen Zeitraum zwischen 6-8 Wochen. Alexander hatte in dieser Zeit jegliches Zeitgefühl verloren, man konnte sich nur daran orientieren wann der letzte Kontakt zu ihm und den anderen beiden bestanden hatte. None of it is worse than losing you “Sie werden nicht kommen, nicht wahr?” Die bittere Erkenntnis aus Tagen in einem Krankenhausbett. Die Familie war gekommen, seine Freunde. Nur die beiden Menschen, die ihm die Welt bedeuteten. Sie waren nicht gekommen. Und Alexander wusste, dass es hierfür nur einen einzigen, logischen Grund geben konnte. Man hatte nicht nur ihn gefangen genommen, nicht nur ihn gefoltert. Er hatte überlebt, weil die Gedanke daran seine Frau und seinen Sohn wieder in die Arme zu schließen alles gewesen war, was ihn hatte durchhalten lassen. Es war ein Wunder, dass er noch lebte. Zumindest hatten sie ihm das gesagt. Mehr tot als lebendig. Weil er hatte leben wollen. Er hatte es ihnen versprochen. Da zu sein. Immer. Er würde immer für seine Frau und seinen Sohn da sein und sich um sie kümmern. Er wollte sehen, wie Aidan aufwuchs, älter wurde, erwachsen. Wie er eines Tages vielleicht eine eigene Familie gründen würde. All die Dinge, die es noch zu erforschen und die sie gemeinsam erleben würden. Sie hielten ihm am leben. Er wollte wieder am Strand mit ihnen grillen, sich mit Aidan ins Meer werfen und üben zu schwimmen. Er wollte wieder mit Amany am Meer sitzen und mit ihr über all die Dinge reden, die sie beide beschäftigten, die ihnen durch den Kopf gingen. Er wollte seine Familie. Es hatte nie eine andere Frau als sie gegeben. Sie war die große Liebe seines Lebens und er konnte nicht einmal in Worte fassen, wie viel sie ihm bedeutete. Wie viel ihr Kind ihm bedeutete. Er hatte nie den Traum gehabt ein bekannter Mann, eine Berühmtheit oder dergleichen zu werden. Aber seitdem er sich in sie verliebt hatte, hatte er den Traum einer eigenen Familie gehabt. Ein Leben mit Amany. Mit ihren Kindern. “Es tut mir leid.” Mehr musste sein Bruder nicht sagen, um Alexander wissen zu lassen, dass es keine Hoffnung gab. Der Traum, das gemeinsame Leben. Er würde es nie wieder zurückbekommen. Er hatte versprochen, immer bei ihnen zu sein und sie niemals zu verlassen. Und er hatte dieses Versprechen nicht halten können. Die Reaktion des Mannes, der gerade erfahren hatte, dass er alles was er je geliebt hatte, verloren hatte, war eine gruselige, aber vielleicht auch nicht ganz ungewöhnliche Reaktion. Er nickte und schwieg. Äußerlich vollkommen gefasst, als hätte er es bereits geahnt, als könnte er es akzeptieren. Keine Tränen, keine Reaktion auf die schrecklichste aller Nachrichten. All das kam erst, als Alexander alleine für sich war. Als sein Bruder gegangen war und sein Verstand endlich bereit war zu begreifen, was er an diesem Tag erfahren hatte. Alles wovor er jemals wirklich Angst gehabt hatte, war passiert. Er würde sich den Rest seines Lebens fragen, wie ihre Leben geworden wären. Er würde den Rest seines Lebens damit verbringen, Amany und Aidan zu vermissen. Würde er jeden Tag aufs Neue den Kampf aufnehmen wollen, diesen Tag ohne sie zu schaffen? Wollte er diesen Kampf führen? Als er in dieser Nacht hemmungslos um die Menschen weinte, die er niemals hätte verlieren wollen, da wusste er nicht ob er es wollte. Kämpfen und weitermachen. “Ich weiß gar nicht, wohin ich gehen soll.” Es waren die ersten Worte, die er nach Tagen zu seinem Bruder sagte. Tage des Schweigens, Tage einer vermeintlichen Gefasstheit, die wie so vieles nur ein Schauspiel war. Ein Versuch andere von sich fernzuhalten und sie nicht wissen zu lassen, wie sehr es ihn zerstört hatte. Wie sehr diese Nachricht ihn jeden Tag aufs Neue zerstörte. Denn jeder neue Tag, war ein neuer Tag, den er ohne seine Frau und seinen Sohn verbrachte. Man sagt, jeder Tag ist eine neue Chance. Doch für Alexander war jeder Tag eine Qual. Und es war die Wahrheit, die er zu seinem Bruder sprach. Er wusste nicht wohin. Bisher war sein Leben sortiert und geordnet gewesen. Er hatte gewusst wohin er gehörte. An ihre Seite. Ein Mann, der immer einen Plan gehabt hatte. Der genau gewusst hatte in welche Richtung sein Leben gehen würde. Ein Mann, der für seine Freunde durchs Feuer gehen würde. Der ihnen immer eine Stütze gewesen war. Einer, dem man nachsagte, dass nichts ihn jemals brechen könnte. Er war auch nur ein Mann, der in Wahrheit seine Familie sehr viel mehr brauchte, als die meisten vermuten würden. Alexander war immer ein freundlicher, liebevoller Mann gewesen. Der Tod seines Sohnes und seiner Frau veränderte ihn. Wahrscheinlich für immer. Sein größtes Ziel war es gewesen, dass seine Familie glücklich ist. Der Wunsch nach Rache wurde, was sein Leben beherrschte. Der Hass auf sich selbst war, was ihn zusammenhielt. Er war nicht dagewesen, als sie ihn am meisten gebraucht hatten. Er würde ein Leben lang dafür bezahlen, dass sie das versprochene Leben nicht mehr hatten. Er ging zurück nach Castle Sween. Nach Hause. Er hätte in sein Haus zurückkehren sollen. Ihr kleines Reich das in wenigen Monaten von einer vierköpfigen Familie hätte bewohnt sein sollen. Stattdessen war er zurück im Haus seiner Eltern, im Schutz der Familie. Die nicht einmal ansatzweise eine Ahnung davon hatten, welche Qualen er in der Gefangenschaft überlebt hatte, die es sich aber vorstellen konnten. Sie sahen, wie sehr er sich körperlich quälte, weil er keine Tränke wollte, die ihm die Schmerzen genommen und die Heilung der körperlichen Wunden beschleunigt hätten. Alexander wollte den Schmerz, er brauchte ihn. Weil er seinen inneren Schmerz nicht verbalisieren konnte. Der Schmerz über den Verlust seiner Familie war größer, als jeder körperliche Schmerz jemals hätte sein können. Doch die erlebte Folter hatte ihn traumatisiert zurückgelassen. Nacht für Nacht wachte er auf, von Albträumen geplagt. Es gab keine Ruhe mehr für ihn, keinen Frieden. In der Gegenwart anderer blieb Alexander kühl, beherrscht. Er wollte es sie nicht wissen lassen. Wie sehr es ihn gebrochen hatte, wie sehr es ihn jeden Morgen brach. Jeden Morgen griff er auf die leere Seite neben sich, in der Hoffnung Amany neben sich zu finden. Er würde sie dort nie mehr finden. Die Seite neben sich würde leer bleiben und Alexander wusste, dass dies vielleicht für immer so bleiben würde. Wie könnte er jemals wieder lieben oder heiraten? Er wollte es nicht. Er konnte es nicht. Auch wenn er sich nicht danach fühlte, er wollte weiterhin ein Teil der Familie sein und sich nicht von ihnen isolieren. Einer der schwersten Augenblicke ist es gewesen, als er aus dem Krankenhaus heimkam und Alice ihn nach einer Weile fragte, ob auch Aidan zurückkommen würde. All die Beherrschung, all die Kontrolle über sich selbst, sie war mit einer einzigen Frage fort gewischt worden. Sie weinte. Er weinte. Er erklärte ihr, dass Aidan nicht mehr zurückkommen würde. Genauso wenig ihre Tante Amany. Wie erklärt man einem Kind, dass das Sterben zwar zum leben dazu gehört, aber für manche viel zu früh kam? Wie erklärte man den Verlust? Wie sagt man Lebewohl zu geliebten Menschen? Death changes everything. Time changes nothing Alexander wollte nicht mehr leben. Aber er war auch zu feige um seiner Familie den selben Schmerz zuzufügen, den er selbst erlebt hatte. Gleichzeitig konnte er einfach nicht bleiben, wo er war und ein Leben wieder aufnehmen das er gar nicht mehr führen wollte. Er bewarb sich weg, ins Ausland. Abstand würde ihm gut tun, glaubte er zumindest. Es würde ihm nicht helfen, weil er das Erlebte und den verlust überall mit hinnehmen würde. Er arbeitete für die russischen Auroren und meldete sich dort freiwillig für die gefährlichsten Missionen. Wieso auch nicht? Es gab nicht viel, was er noch verlieren könnte. Hatte er doch bereits das wichtigste verloren. In dieser Zeit begann Alexander sich auch mehr und mehr für die Welt der Muggel zu interessieren. Sie hatte ihn schon immer fasziniert, doch es hatte so viele Dinge gegeben, die ihn davon abgehalten hatten, sich näher damit zu beschäftigen. Vieles hatte sich verändert, nicht nur sein Wohnort. Er beschäftigte sich mit ihrer Welt und, eigentlich damals als Zeitvertreib, begann er in Finanzgeschäfte der Muggelwelt zu investieren und hatte dabei ziemlich großes Glück. Später dann auch Erfolg. Es muss eine fürchterliche Nachricht für seine Eltern gewesen sein, als man ihnen mitteilte, dass ihr Sohn bei einem Einsatz ums Leben gekommen war. Eine Nachricht, die alles veränderte. Die der Familie wieder einen Grund zum trauern gab. Wieder eine Beerdigung ohne eine Leiche, denn die konnte nicht geboren werden. Geheime Missionen brachten es nun einmal mit sich, manchmal kam man nie nach Hause. Seine Kollegen hatten gesehen, wie er schwer verletzt wurde. Sie hatten gesehen, dass man ihm den Zauberstab nahm. Er konnte es nicht überlebt haben. Ganz bestimmt nicht. Und der Mann, der wenig später in einem Muggelkrankenhaus die Augen aufschlug, der war auch nicht mehr Alexander Macmillan. Wer er war blieb für die Muggel ein Rätsel, er nannte ihnen keinen Namen, keine Identität. Er war niemand. Ein Mann ohne Namen, der vielleicht zusammengeschlagen worden war, der eine Amnesie erlitten hatte. Von den Muggeln bekam er eine neue Identität, auch wenn er seine nie vergessen hatte. Es war vielleicht eine Chance. Ein Neuanfang. Weit weg. Ein Leben in dem seine Vorgeschichte keine Rolle spielte, auch wenn sie für ihn immer eine Bedeutung haben würde. Er könnte heute nicht mehr sagen, warum er nicht nach Hause ging. Vielleicht war es Angst. Vielleicht ein viel zu tief sitzender Schmerz. Vielleicht… es gab keinen vernünftigen Grund wieso er es nicht tat. Aber er tat es nicht. Er zog ein einsames Leben, dem Leben mit seiner Familie vor. Vielleicht saß das Trauma zu tief. She was the smell after the rain: a promise of a new life Alexander hatte seit Amany kein Interesse mehr an einem sesshaften Leben oder daran länger an einem Ort zu bleiben. Er zog die Einsamkeit einem beständigen Leben vor. Und er wollte nicht mehr der Mann sein, der er einmal gewesen war. Der versagt hatte, als man ihn am meisten gebraucht hatte. Er plante wenig und arbeitete viel. Über die Jahre hatte er fast die ganze Welt bereist und seine Finger in diversen Geschäften und Unternehmungen. Besonders in der Muggelwelt, es half eben, wenn man zaubern konnte. Und niemand etwas ahnte. Er hatte es nicht geplant und dann traf er Lanessa. Jung, hübsch, interessant und nichts weiter als eine Affäre. Das war der Deal zwischen ihnen beiden. Keine Gefühle, keine Verpflichtungen. Sie hatten beide ihre Erfahrungen gemacht, sie eine schmerzhafte Trennung hinter sich und er erzählte nicht was sein Päckchen war. Aber es war in Ordnung. Es war in Ordnung sich nur gelegentlich zu sehen. Es war in Ordnung sich nur für Sex zu treffen. Es war in Ordnung, wenn er wieder ging. Es war in Ordnung, als sie ihn fragte ob er zum Frühstück bleiben würde. Es war in Ordnung, als er sie zum Essen ausführte, sie sich einen Film ansahen. Es war in Ordnung als er bei ihr blieb und sie nicht miteinander schliefen. Es war in Ordnung. Es war nicht in Ordnung, als sie ihn darum bat die einzige für ihn zu sein. Dass sie es akzeptieren konnte, dass es Dinge aus seiner Vergangenheit gab über die er nicht sprechen wollte. Es war nicht in Ordnung, dass sie glaubte, dass er sich mit anderen Frauen traf. Er tat es schon eine Weile nicht mehr, doch ihre Bitte es nicht zu tun war eben nur ein anders verpackter Wunsch. Der Wunsch von Beständigkeit. Vom Zusammensein. Der Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft. Er ging und gab ihr das Versprechen nicht. Und er kam zu ihr zurück. Um ihr das eingeforderte Versprechen zu geben. Es würde keine anderen Frauen neben ihr geben. Lanessa und Alexander heirateten in der kleinen Kirche in ihrer Heimat, er schenkte ihr ein schönes Heim und sie machte ihn glücklich. Sie akzeptierte, dass er viel reiste und viel arbeitete. Dass er eine Katastrophe im Haushalt war und das klassische Bild eines Mannes erfüllte, der arbeitete und die Frau sich um den Haushalt kümmerte. Lanessa lachte darüber und Alexander lernte, einen Haushalt zu führen. Sie waren glücklich miteinander und jeder konnte sehen, wie viel sie ihm bedeutete und wie sehr sie ihn liebte. Ihre Familie wurde zu seiner, sie akzeptierten, dass es scheinbar niemanden mehr in Alexanders Leben gab, der zu ihm gehörte. Ja, Alexander war glücklich. Und er wusste, dass Amany es gewollt hätte. Sie hätte ihm das hier gewünscht. Eine Familie, ein glückliches Leben. Eine neue Hoffnung. Lanessa war nie ein Ersatz für Amany, er verglich seine Liebe für die beiden Frauen nie miteinander. Er liebte sie beide. An ganz unterschiedlichen Punkten in seinem Leben. Dass er Vater werden würde, erfuhr Alexander an Silvester, als Lanessa nicht mit ihm und der Familie anstoßen wollte. Sie würden Eltern werden. Wenig später erfuhr er, dass sie eine Tochter erwarten würden. Seine Isabella. Der Verlust über Aidan und Amany hörte nie auf weh zu tun. Er war immer da, aber Alexander lernte damit umzugehen. Genauso mit den Narben aus der Zeit seiner Folter. Er konnte sie nicht mehr verschwinden lassen. Sie blieben was sie waren. Die sichtbaren Narben seines Herzen. Mit Lanessa und Isabella fand Alexander wieder neuen Lebensmut, neue Hoffnung. Er war ein Vater, er war ein Ehemann. Er war, was er immer hätte sein sollen. Das Leben mit den beiden war seine Zukunft und Alexander wusste, dass er für den Rest seines Lebens als Muggel leben wollte, sollte Isabella keine magische Begabung zeigen. Wozu sie mit seinem Leid belasten? Mit dieser fremden Welt, die sie nicht verstehen würden. Würde Lanessa ihn noch lieben, wenn sie wüsste, dass er ein Zauberer war? Würde sie ihn für verrückt halten? Er würde nie erfahren, welche Entscheidung er hätte treffen müssen. Er würde nie erfahren ob seine Tochter magisch begabt war. Genauso, wie er es nie bei seinem Sohn erfahren hatte. Er kam von einer Geschäftsreise nach Hause, es war schon spät. Alles worauf er sich freute, war sich neben seine Frau ins Bett zu legen und einfach nur zu schlafen. Um am nächsten Morgen von seiner Tochter geweckt wurde, die einem Wirbelwind gleich ins Schlafzimmer stürmen würde. Runter zum Strand, dann Frühstücken. Das war Isabella immer wichtig gewesen. Am liebsten mochte sie Toast, weil der Toaster das Brot immer so lustig hüpfen ließ. Schon als er ihr Haus betrat, wusste er, dass etwas nicht stimmte. Er rief sie. Aber es gab keine Antwort. Nie wieder gab es eine. Der cremefarbene Teppich im Wohnzimmer war von Alexander immer als höchst unnütz betrachtet worden. Er wurde so schnell schmutzig und sie hätten viel zu viel Arbeit mit der Reinigung. Er war nicht mehr cremefarben. Auf den ersten Blick hätte man glauben können, dass sie schliefen. Lanessa hatte Isabella eng an sich gezogen und hielt die Kleine schützend in ihrem Arm. Es hätte eine friedliche Szene sein können. Wäre da nicht dieser verdammte cremefarbene Teppich, der einfach nicht mehr cremefarben war. Er hatte den Teppich nicht besonders leiden können. Jetzt hasste er ihn. All die Stimmen, die innerhalb kürzester Zeit das Haus fluteten. Sie sollten nicht hier sein. Sie sollten schlafen, im oberen Stockwerk und nicht in zwei Särgen, die aus dem Haus gebracht wurden. Nie wieder. Er würde sie nie wieder sehen. Nie wieder die geliebten Stimmen hören. Er hatte alles verloren. Wieder. Und wieder. Und wieder. Wieso konnte er nicht beschützen was er liebte? Wieso konnten die Menschen, die er so sehr liebte, nicht bei ihm bleiben? Warum konnte es nicht eine gute Sache in seinem Leben geben? Er ging nach England zurück, vielleicht um seine Familie noch einmal zu sehen, bevor er den Schritt gehen würde, zudem er sich endlich entschieden hatte. Die Menschen wiedersehen, die er liebte. Wieder bei seinen Familien sein. Bei Amany, Aidan und Archibald, aber auch mit Lanessa und Isabella. Er wollte die Macmillans noch einmal sehen, aus der Ferne. Ohne sie wissen zu lassen, wer er war. Wo er all die Jahre gewesen war. Es war schön sie alle wiederzusehen. Seine Mutter, seinen Vater, seine Brüder, seine Schwester… und ihn. Vielleicht der Sohn eines Bruders. Er wirkte fast so alt wie Alice. Er forschte, er musste es wissen. Als der Name vor ihm lag… Aidan Macmillan. Er hätte es haben können. Die Jahre von denen er geträumt hatte. Vielleicht ohne Amany, aber wenigstens mit Aidan. Er lebte. Er hatte überlebt. Wäre er nur nie fortgegangen, wäre er nur die so egoistisch gewesen. Er hätte seinen Sohn in den Armen halten können, ihn aufwachsen sehen. Er hätte sein Vater sein können. Er war nicht da. Wieder nicht dagewesen. Alexander hatte sich seiner Familie nicht offenbaren wollen, sondern war zum Sterben heimgekommen. Er konnte es nicht. Er lebt seitdem in Bristol, er ist ein Muggel und er hat Kontakt mit seinem Sohn aufgenommen. Nur weiß dieser nicht, wer der freundliche Herr ist, den das Leben ihm zufällig in den Lebensweg spülte. Er weiß nicht, dass der Mann, der vor sechs Jahren nach England und in sein Leben kam, mehr als ein Ziehvater ist. Er weiß nicht, dass es sein Vater ist. |