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Dairien Carrow - Druckversion

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Dairien Carrow - Dairien Carrow - 21.10.2025

Im Norden Englands, irgendwo zwischen windigen Hügeln und kalten Steinen, steht das alte Carrow-Anwesen. Dunkel, riesig, still und ganz sicher kein Ort, an dem man sich willkommen fühlt. Für Dairien Carrow war es kein Zuhause, sondern ein Ort, an dem man stark werden musste. Oder unterging. Er wuchs dort gemeinsam mit seinen älteren Geschwistern Alecto und Amycus sowie seinem eineiigen Zwillingsbruder Daevan auf. Von Anfang an war klar: Liebe oder Wärme gab es in dieser Familie nicht. Es ging um Stolz. Um Reinheit. Um Kontrolle. Die Eltern schweigsam, streng, voller Überzeugung, dass ihr Blut etwas Besseres war behandelten ihre Kinder wie zukünftige Soldaten. Keine Streicheleinheiten, keine Gute-Nacht-Geschichten. Dafür Flüche, Stammbaumkunde und tägliches Training in Disziplin. Schon als Babys waren Dairien und Daevan mehr Symbol als Söhne Zwillinge, doppelt so viel Reinblut, doppelt so viel Erwartung. Ihre Geburt wurde nicht mit Freude gefeiert, sondern mit alten Riten, scharfen Klingen und Schutzzaubern unter dem Kinderbett. Ihre Mutter Pompeia war schneidend und unerbittlich, ihr Vater ein stiller Schatten, der vor allem durch Abwesenheit drohte. Amycus, der Älteste, war von Anfang an das Maß aller Dinge – ruhig, stark, kontrolliert. Dairien fühlte sich nie direkt mit ihm im Streit, aber immer in einem stillen Vergleich. Während Amycus schon früh das Ideal des Carrow-Namens verkörperte, suchte Dairien seinen eigenen Weg – auch wenn der oft durch Trotz und Wut führte. Alecto, fünf Jahre älter als die Zwillinge, war schon früh mehr Aufsichtsperson als Schwester. Wer sich ihrem Urteil widersetzte, lernte schnell, was es hieß, ein Carrow zu sein. Und doch bewunderte Dairien sie – nicht, weil sie ihn liebte, sondern weil sie nie gezögert hatte. Dairien war laut. Der erste, der schrie, sich wehrte, etwas zerschlug. Daevan dagegen war der mit dem Kopf. Still, klug, beobachtend. Die beiden waren wie zwei Seiten derselben Münze – nicht zu trennen, aber völlig verschieden. Schon als Kinder spürten sie: Ihre Eltern machten Unterschiede. Die Mutter lobte Daevans Verstand, der Vater Dairiens Härte. Und dieser unausgesprochene Riss zog sich tief. Trotzdem lagen sie nachts oft nebeneinander im Bett und flüsterten sich ihre Pläne zu – wie sie Hogwarts übernehmen würden. Wie sie immer zusammenbleiben wollten. Doch mit jedem Jahr wurde diese Nähe seltener. Je mehr Dairien sich behaupten wollte, desto mehr entfernte sich Daevan. Oder war es umgekehrt? Als der Brief aus Hogwarts kam, war Dairien der Erste, der ihn aufriss. Der Sprechende Hut brauchte kaum eine Sekunde – Slytherin war klar. Und es fühlte sich an wie das erste Mal, dass jemand seine Richtung bestätigte. In Hogwarts war Dairien kein Musterschüler, aber auffällig. Er konnte lernen, wenn er wollte tat es aber nur in Fächern, die ihn interessierten. Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Zauberkunst, und überraschenderweise auch Zaubertränke. Alles, was mit Macht, Kontrolle oder Wirkung zu tun hatte, lag ihm. Er war kein Anführer, aber Leute hörten auf ihn. Nicht, weil sie ihn mochten – sondern, weil sie wussten, was passieren konnte, wenn man ihn ignorierte. Und dann kam Queenie Arwen Kowalski. Das Halbblutmädchen, das ihn zuerst belächelte, dann nervte und schließlich nicht mehr aus seinem Kopf ging. Er verliebte sich. Heimlich. Über Jahre. Und für sie begann er, sich zu verändern. Ruhiger. Aufmerksamer. Vorsichtiger. Doch ihre Beziehung war ein Risiko. In einer Familie wie seiner war ein Mädchen wie Queenie eine Schwäche, eine Schande und doch war sie das Einzige, das ihn je wirklich berührte. Er hielt sie geheim. Bewahrte sie wie einen Zauber. Und irgendwann, da war er sich sicher, würde er alles riskieren. Für sie. Aber der Zeitpunkt kam nie. Denn seine Familie, die Erwartungen, der Name Carrow all das wurde mit jedem Jahr schwerer. Und Dairien? Lernte zu schweigen. Zu funktionieren. Und zu hassen, dass er es so gut konnte.