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Rabastan Lestrange - Druckversion

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Rabastan Lestrange - Rabastan Lestrange - 11.10.2021

In einer warmen Sommernacht wurde Rabastan Lestrange im Anwesen der Familie geboren. So wie die meisten anderen reinblütigen Familien hatte auch die Familie Lestrange ein Kindermädchen, dass sich die ersten Jahre fast vollständig um die Kleinkinder kümmerte. Sein viel älterer Bruder Rodolphus wusste nie so recht was er mit dem Nachwuchs anfangen sollte und so verband auch die beiden Brüder nie wirklich ein inniges Band.
Mit dem Alter wurde es nicht besser, denn Rabastan's Leben war davon gezeichnet die zweite Wahl zu sein. Das Haus Lestrange brauchte einen Nachfolger. Jedoch nur einen. Insofern Rodolphus nichts schlimmes passierte, war Rabastan nicht wirklich wichtig. Er war nur die Notfallreserve und das zeigte man ihm vom ersten Tag an.

Wirklich Beachtung bekam der Junge erst, als sich auch nach seinem 7. Geburtstag noch kein Zeichen von Magie bei ihm zeigte. Seine Mutter geriet in Panik einen Squib geboren zu haben. Von da an probieren sie alles mögliche um die Magie aus dem Jungen herauszukitzeln.
Ein Zauberer, der Dunkle Magie praktizierte, untersuchte sein Blut auf magische Anzeichen, fand jedoch nichts. Daraufhin versuchten sie durch zuerst kleine und später größere Schmerzreizungen eine magische Reaktion zu provozieren. Es endete damit, dass Rodolphus seinen jüngeren Bruder aus dem Fenster im ersten Stock schubste und dieser sich gleich mehrere Knochenbrüche zuzog.

In dieser Zeit entwickelte Rabastan eine ausgeprägte Paranoia, denn er fühlte sich - zurecht - von seiner Familie verraten. Er hatte Angst man könne ihm erneut etwas antun. Die besorgten Blicke beim Abendessen, das Getuschel seiner Eltern...
Er begann alles zu tun um die Aufmerksamkeit seiner Eltern zu erlangen und ihnen zu gefallen. So wurde er ein Spitzenschüler im Privatunterricht des strengen Hauslehrers, verschlang alles an Büchern, die er über Dunkle Magie fand und strahlte mit erstklassigem Benehmen.

Trotz allem blieb die magische Reaktion aus und langsam verlor selbst der Junge die Hoffnung auf sein erstes magisches Erlebnis.
Im Alter von zehn Jahren, hatten seine Eltern es aufgegeben und beschlossen ihren nichtsnutzigen Sohn in ein Heim abzugeben. Ein Squib war eine Schande für jede reinblütige Familie und durfte nicht länger ein Teil davon sein.

Doch am Tage seiner Abreise sollte er alle überraschen.
Die Leitung des Heimes kam um den Jungen abzuholen. Sie war eine bucklige alte Frau mit hässlich spitzer Nase.
Rabastan weigerte sich schlicht sein Zimmer zu verlassen und als man ihn hinausführen wollte, ging der Mantel der Frau plötzlich in Flammen auf.

Von da an war nichts im Hause Lestrange mehr sicher. Der Braten im Ofen, das Gemälde der schrulligen Großtante an der Wand, Rodolphus' Büchersammlung... Alles ging nach und nach in Flammen auf, denn der Junge schien eine gewisse Affinität für das Feuer zu haben.

So waren sie mehr als froh ihren Sohn zur Schule für Hexerei und Zauberei schicken zu können und endlich etwas weniger Brand gefährdet zu leben.

Trotz der schlechten Kindheit fand Rabastan in Hogwarts zunächst schnell Freunde im Hause Slytherin. Die Mädchen himmelten ihn an auf Grund seines guten Aussehens und seines Charmes. Die Jungs schätzten ihn wegen seiner genialen Ideen und seines Humors.
Um seine Beliebtheit noch zu verstärken, hat er sich im dritten Schuljahr um einen Platz in der Quidditchmannschaft beworben und diesen auch direkt bekommen. Seit dem spielte er in der Position des Jägers.
Neben dem Quidditch interessierte er sich allerdings wenig für kindliche Machtkämpfe um den Hauspokal. Er ist oft dafür verantwortlich gewesen, dass Slytherin ein paar Minuspunkte bekommt, doch die holte er meist im Quidditch zurück.
Trotzdem gönnte er den anderen Häusern den Pokal auch nicht. Schließlich sind sie alle Blutsverräter oder Schlammblüter.
Sicher, ein paar Ravenclaws und auch wenige Gryffindors sind ganz okay, aber Hufflepuff ist doch nun wirklich das Haus für die Zurückgebliebenen.
Er genoss es die Jüngeren aus den anderen Häusern zu ärgern. Besonders Erstklässler schikanierte er zu gern und erzählte ihnen Gruselgeschichten.
Seine Geschichten waren jedoch bei den älteren Schülern weniger begehrt, denn der Slytherin hat eine blühende Fantasie und schlägt oft mal über die Strenge. Freunde, die zunächst Begeisterung zeigten, entpuppten sich schnell als falsche Freunde, die ihn nur wegen seines Namens weiter akzeptierten. Die Geschichten, die Visionen, die mysteriösen Andeutungen und das eingebildete Gefasel vom erhabenen Raben? In den Gängen laut vorgetragene Gedichte für ältere Mädchen? Verabredungen, die vergessen wurden, mit anschließendem Fund des Lestrange in einer Ecke, wie er mit einem Mädchen knutschte? Namensverwechslungen bei Mädchen? Die Liste erscheint endlos und ist geschmückt von vielen Schimpfwörtern, Ohrfeigen und unangenehmen Tritten...
Mit seiner Art verscherzte er es sich bei den meisten männlichen Freunden und die Mädchen konnte er auch immer nur kurz halten. Dennoch sah man quasi immer Mädchen an seiner Seite, die bereit waren das Risiko einzugehen, um am Ende behaupten zu können etwas mit einem Lestrange gehabt zu haben und dem Slytherin dafür etwas Liebe gaben, die er sich so sehr ersehnte.
Nur wenige wahre Freunde sind ihm geblieben.

Er ist nie still gewesen und hat sich nie unterkriegen lassen, doch trotzdem hat die Zeit Spuren hinterlassen.
Er ist noch immer sehr paranoid und legt stets einen Schutzzauber über sein Bett bevor er Schlafen geht. Selbst Zuhause
Im Unterricht gab er sich große Mühe, auch wenn er besonders im Fach Zaubertränke seine Schwächen hatte. Herausragend waren dagegen seine Leistungen im Duell. Man sollte sich besser nicht mit ihm anlegen, wenn man keine gute Ausbildung in Verteidigung genossen hat.

Nun nach der Schule hat er noch keinen wirklichen Plan welche Ausbildung er einmal anstreben möchte. Eigentlich ist das auch nicht ganz so wichtig, denn wer weiß was vom Ministerium nach dem Krieg noch übrig ist? Seine Eltern haben zu wenig Interesse an ihrem jüngeren Sohn und lassen diesen somit Faulenzen, solange er sich in das Ideal der Familie fügt.
Zu eben diesem Ideal gehört es ein Todesser zu werden.
Beinahe direkt nach seinem Schulabschluss empfing Rabastan das Dunkle Mal. Als Bruder von Rodolphus musste er nicht viel tun um sich zu beweisen und Voldemort nahm ihn sehr früh in seine Reihen auf.
Anders als die meisten anderen verkraftete Rabastan das Aufnahmeritual nicht ganz so gut. Sein Körper schien sich gegen das Dunkle Mal zu wehren. Er bekam hohes Fieber und war mehrere Wochen krank. Seine Familie hielt diese Information natürlich unter Verschluss. Ein Schwächling in der Familie wäre schließlich ein Skandal.
Er erholte sich, doch noch heute ist er sehr empfindlich wann immer sein Herr das Mal nutzt um seine Diener zu sich zu rufen. So ist er oft einer der ersten, die an seine Seite apparieren.
Er glänzt er mit bestem Benehmen, soweit ihm das möglich ist, doch natürlich weiß insbesondere sein Bruder wie weich Rabastan in Wirklichkeit ist.
Dies ist einer der Gründe, warum Rodolphus seinen jüngeren Bruder zunächst Zuhause unterrichtete. Niemand sollte davon erfahren, sollte Rab sich als unwürdig erweisen.

Rabastan selbst ist äußerst genervt von dem Verhalten seines Bruders, denn Rab weiß genau, was er kann und was nicht. Oder zumindest glaubt er das. Er hält es nicht für nötig jeden Tag das Duellieren zu üben, da er es schließlich bereits kann.
Besonders liebt er den Imperiusfluch, denn Rabastan genießt es die Kontrolle zu haben. Diese Duelle und das Training endeten oft in Streitigkeiten, denn natürlich kann Rabastan das besserwisserische Verhalten seines Bruders nicht ausstehen.
Er ging einen Schritt zu weit, als er Rodolphus im Streit während eines Duells mit dem Imperius belegte. Eigentlich ging es nur darum zu beweisen was er kann.
Seitdem reden die Brüder nun kein Wort mehr miteinander und Rodolphus weigert sich Rabastan weiter zu unterrichten, weshalb sich die Eltern nach einem neuen Lehrmeister für ihren Sohn umhören.

Rabastan selbst nutzt in den letzten Wochen die Gelegenheit sich etwas zurückzuziehen. Ein Botengang brachte ihn rein zufällig in die Nähe der Küste und dort vertreibt er sich seitdem gern die Zeit, verarscht Muggelmädchen und genießt es mal zwei Minuten ohne seinen Bruder existieren zu dürfen.

Doch das alte Leben ruft und der Dunkle Lord hat ihm ganz sicher nicht das Dunkle Mal eingebrannt damit er in der Sonne liegt.