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Albus Dumbledore - Druckversion

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Albus Dumbledore - Albus Dumbledore - 13.10.2021

Auch wenn die Lebensgeschichte dieses inzwischen fast 100 Jahre alten Herrn Band um Band füllen könnte, wollen wir Mäßigung üben, zum Wohle aller. Eines steht aber bereits fest: Eine Vielzahl an Geheimnissen wird er einst mit in sein Grab nehmen.

Kindheit
Am 23. August 1881 wird Albus als erstes von drei Geschwistern im ländlichen Mould-on-the-Wold geboren, einer kleinen, gemischten Siedlung im Südwesten Englands. Albus stellt sich als ein aufgeweckter, artiger und wissbegieriger Junge heraus. Seinen Eltern bereitet er keinen Kummer, sondern macht sie stolz und jagt ihnen höchstens mit dem einen oder anderen kurzen Schreckmoment - nichts passiert! - Angst ein. Wichtig ist: Er weiß auch ohne Trotzanfälle seinen Willen durchzusetzen.
Albus lernt schnell und nimmt seine Rolle als ältester Sohn so ernst, wie sie ein Kind eben nehmen kann. Kurzum: Es fehlt ihnen an nichts, also kommt er in den Genuss einer glücklichen Kindheit.
Wenn Albus seine Nase nicht gerade in ein Buch steckt, ist er mit Nachbarskindern unterwegs, unterhält seine Geschwister mit magischen Kunststücken (Aris Lieblingstrick sind die ‘Glühwürmchen’, Abby mag die ‘Schattenspiele’ am meisten), begleitet seinen Vater bei Erledigungen in die Winkelgasse oder wird von ihm zusammen mit Abby auf andere Ausflüge und zu Besuchen mitgenommen, während Mutter und Ari zuhause bleiben und das Haus hüten. So sind die ‘Männer’ auch an dem Nachmittag außer Haus, als sich diese widerwärtigen Jungen im Garten auf seine Schwester stürzen. Als sie zurückkehren und erfahren, was vorgefallen ist, sind sie alle bestürzt, aber Vater ist völlig außer sich.

Albus müsste nicht einmal auf der Treppe stehen, um mitzubekommen, was im Erdgeschoss vor sich geht. Sie streiten, etwas, das sie zuvor noch nie getan haben, nicht in dieser Lautstärke, nicht in diesem Tonfall. Vater wird sonst nie laut. Mutter fleht ihn an, nicht zu gehen, es zu lassen, aber er lässt nicht mit sich reden. Schließlich schlägt die Haustür hinter ihm zu, Stille folgt, durchsetzt von Mutters leisem Schluchzen. Ein Seufzen, Schritte und dann blickt Albus in ihre geröteten Augen.

Seine Kindheit endet, als sein Vater abgeführt wird. Während der Vorfall von der Presse zum Skandal um grausamen Muggelhass aufgebauscht wird, zieht die nun vierköpfige Familie von Mould-on-the-Wold nach Godric’s Hollow. Wenige Wochen später tritt Albus seine Reise nach Hogwarts an, fest entschlossen, nicht nur als der Sohn eines Muggelhassers gesehen zu werden. Er würde seine Familie mit Stolz erfüllen und wenn man den Namen “Dumbledore” nannte, dann seinetwegen.


Jugend und Schulzeit
So sei es. Noch bevor sie zur Einteilungszeremonie schreiten, unternimmt Albus einen ersten Schritt gegen den Ruf, der ihm als Kind eines angeblich rassistischen Verbrechers vorauseilt. Er lautet: Zeige Mitgefühl und freunde dich mit dem einsamen und eingeschüchterten Jungen an, der von allen anderen wegen seines pockennarbigen Aussehens wie die Pest gemieden wird.
Nebenbei lernt er eine wichtige Lektion: Nimm dich der Außenseiter an und du findest Freunde fürs Leben. So zum Beispiel Elphias Doge, mit dem er nach Gryffindor sortiert wird.
Albus lebt sich schnell ein, knüpft Freundschaften und stürzt sich in seine Studien. Hogwarts mit seiner atemberaubenden Bibliothek und seinen kenntnisreichen Lehrern ist ein Traum und auch wenn Albus seine Familie liebt, sie alle, ist er Jahr für Jahr dankbar, wenn die Sommerferien auf ihr Ende zugehen.
Als er älter wird, beginnen dem charismatischen, brillanten Löwen Mädchenherzen zuzufliegen wie Spitzennoten, doch nur für eines davon kann er sich begeistern. Sein Fokus gilt in erster Linie seinen akademischen Bestrebungen und seiner Vorbildrolle als Vertrauensschüler und schließlich Schulsprecher.
Da er merkt, dass er seinen Altersgenossen einiges voraus hat und meint, selbst von seinen Lehrern nur noch wenig lernen zu können, beginnt er auswärts nach Anerkennung zu suchen. In Briefen wendet er sich ohne Scheu an Geistesgrößen wie Bathilda Bagshot und Nicolas Flamel, um seiner Bewunderung für ihre Werke Ausdruck zu verleihen, Fragen zu stellen, die sich durch seine eigenen Amateurversuche in ihren Fachgebieten ergeben haben und ihnen in aller Bescheidenheit seine Überlegungen zu den jeweiligen Themen zu unterbreiten.
Weder die ZAGs noch die UTZ stellen eine sonderliche Herausforderung für Albus dar und so schließt er 1899 seine Ausbildung in Hogwarts mit “Ohnegleichen” in gleich elf Fächern ab. Die große weite Welt wartet auf ihn, die Koffer sind gepackt und sein guter Freund Elphias und er mehr als bereit, ihre grandiose Studienreise anzutreten. Aber es kommt anders. Nicht nur fallen diese Pläne ins Wasser, ein als magischer Unfall verschleierter Anfall von Ariana kostet ihre Mutter das Leben. Albus muss der Tatsache ins Auge blicken, dass er keine andere Wahl hat, als zähneknirschend die Verantwortung für seine Geschwister zu übernehmen - mit allem, was damit verbunden ist.
Zwischen Trauer, Wut und Enttäuschung ist jedoch ein Lichtblick erkennbar: Gellert Grindelwald, der zu seiner Großtante Bathilda Bagshot in Godric’s Hollow zieht und damit sein Nachbar wird. Sie werden auf Anhieb Freunde und dann mehr als das. Es fühlt sich an wie Seelenverwandtschaft.
Auch wenn ihnen im Endeffekt nur ein gemeinsamer Sommer gehörte, nimmt Gellert ein Kapitel für sich ein. Machen wir's kurz: Zwei junge, idealistische Männer verstehen sich als Visionäre, verlieben sich ineinander und in Folge dessen steckt der eine den anderen mit seinen fanatischen Plänen an und bekommt von diesem wiederum seine berühmte Parole “For the Greater Good” geliefert.
Als Gellert jedoch im Zorn Aberforth - dem es gelungen ist, bei Albus Zweifel an der Sinnhaftigkeit ihrer Pläne zu säen - zu magisch foltern anfängt, fällt es Albus wie Schuppen von den Augen: Gellert ist ein anderer als der, den er zu lieben meint. Um seinen Bruder vor weiterem Schaden zu bewahren, muss Albus sich gegen ihn stellen. Das damalige Duell könnte vielleicht dem ein oder anderen aus Godric’s Hollow im Gedächtnis geblieben sein. In Albus’ Erinnerungen hat es sich gebrannt, weil er an diesem Tag nicht nur eine, sondern zwei Personen verlor, die er in sein Herz geschlossen hatte: Gellert flieht und Ariana liegt leblos am Boden. Den Tod der einen kann er nicht rückgängig machen, den anderen kann er nicht von seiner Flucht abhalten. Albus hat versagt.

“Ein Unglück? Ein Unglück?!,” zetert Aberforth. Nachdem er vorgetreten ist, um ein paar Worte zu äußern, kommt er kaum über das händeringende Räuspern hinaus, bis sich Aberforth wutentbrannt auf ihn stürzt und mit seinen Fäusten zu bearbeiten beginnt. Albus wehrt sich nicht. Er ist schuld, er verdient es, er verdient allen Schmerz der Welt. Als sein Bruder von ihm gezogen wird, bleibt Albus liegen. Ihm stehen nicht nur wegen seiner gebrochenen Nase Tränen in den Augen.

Mit gebrochenem Herzen beschließt er, der Einladung der Flamels nach Paris zu folgen, um Aberforth Raum zu geben und andernorts Abstand zu den Geschehnissen zu gewinnen. Auf die tragischen Ereignisse im Jahr 1899 folgend widmete sich Albus ab September 1900 unter den Fittichen des berühmten Nicolas Flamel alchemistischen Studien in Paris, wo er unter anderem die 12 Verwendungszwecke für Drachenblut entdeckte, für die er sich als junger Mann einiges an Bekanntheit sicherte.
Seine Zukunft sah er jedoch nicht in der Forschung, sondern in der Lehre und so führte ihn sein Weg wieder nach Hogwarts.

Hogwarts, hoggy, hoggy Hogwarts
Es verstreichen ein paar Jahre, in denen Albus versucht, mit seiner Trauer produktiv umzugehen. In diesem selbst gewählten Exil wird ihm klar, dass er, um der Versuchung der Macht zu widerstehen und auch, um seinem Gewissen zu genügen, sich eine andere Aufgabe suchen muss.
Im Alter von 26 Jahren kehrt er mit Fawkes an seiner Seite nach Großbritannien zurück, um in Hogwarts zu unterrichten. Nicht zuletzt durch seinen kürzlich geernteten Ruhm hat er den damaligen Schulleiter Phineas Nigellus Black davon überzeugen können, ihn trotz seiner Jugend als Professor für Verteidigung gegen die Dunklen Künste einzustellen. Ein Posten, den er bis 1927 innehat, ehe er Kopf der Fakultät für Verwandlung wird.
Während Grindelwald an seinem Aufstieg als dunkler Lord arbeitet, setzt sich Dumbledore damit auseinander, Kinder und Jugendliche auf die Zukunft vorzubereiten und ihnen Werkzeuge und Strategien an die Hand zu geben, die ihnen dabei helfen werden, trotz etwaiger Gefahren ihren Weg zu finden. Professor Dumbledore geht in seinem Beruf als Lehrer auf. Denn auch wenn er es will, so kann er nicht gegen Gellert agieren - bis es sich 1945 nicht mehr vermeiden lässt und er ihn eigenhändig in einem als spektakulär gefeierten Jahrhundertduell zu Fall bringt. Dafür verleiht ihm das Zaubereiministerium den Orden des Merlin, 1. Klasse - der Ritterschlag der magischen Welt.
Bis dahin plagen ihn noch andere Sorgen. So etwa die Tatsache, dass im Schuljahr 1942/43 die Kammer des Schreckens geöffnet wird und ein Todesopfer fordert. Schulleiter Armando Dippet, dem Albus stets mit Rat und Tat zur Seite steht, genügt das Wort von Tom Riddle - Parselmund mit manipulativer, grausamer Ader - um den Halbriesen Rubeus Hagrid als Verursacher dieses Albtraums festzunageln. Nach seinem Schulverweis mögen die Angriffe aufhören, aber Albus hat seinen eigenen Verdacht. Mangels Beweisen zieht er es jedoch vor, ihn für sich zu behalten, zumal ihm bewusst ist, wie sehr der Vertrauensschüler Armando für sich einnehmen konnte. Immerhin kann er Dippet davon überzeugen, den Sündenbock als Wildhüter anzustellen, indem er an sein Mitgefühl appelliert. Wenige Jahre später hat er ebenfalls einen weiteren kleinen Erfolg zu verzeichnen: Er kann Dippet davon abhalten, Riddle eine Stelle als VgdDk-Lehrer zu überlassen. Albus weiß: Ein solcher Charakter in dieser Position würde nur Übles anrichten. Nach 1945 muss sich die magische Welt von den Schrecken und der Zerstörung erholen, den Grindelwald mit seinen Anhängern über sie gebracht hat und auch wenn Albus wegen seiner Lehrtätigkeit in Hogwarts nicht an vorderster Front dabei ist, um die Scherben aufzusammeln und zusammensetzen, so bringt er sich ein, indem er sich der Internationalen Vereinigung der Zauberer als Advokat für Toleranz, Nächstenliebe und Zusammenhalt anschließt und innerhalb des Zaubergamot als Großmeister eine kontrollierende und leitende Funktion einnimmt. An mehr hat er kein Interesse, so auch nicht am Amt des Zaubereiministers, das ihm nun schon mehrmals angeboten wurde.
1966 folgt Albus ins das Amt des Schulleiters. An Dippet konnte er jahrzehntelang beobachten, wie man in dieser Rolle gute Arbeit leistet, nun ist er an der Reihe, sein Werk fortzusetzen. Zu einer seiner ersten Amtshandlungen gehört es etwa, körperliche Züchtigungen abzuschaffen und den Squib Argus Filch als neuen Hausmeister einzustellen.
Kein Jahr später sucht Tom Riddle, inzwischen in einem wesentlich reiferen Alter und etwas blass um die Nase, Hogwarts auf, um sich erneut auf eine Stelle als VgdDK-Lehrers zu bewerben. Doch machen uns nichts vor. Inzwischen hat sich Tom nicht nur einen neuen Namen zugelegt, er hat auch weitaus ambitioniertere Pläne als Lehrer zu spielen. Weil ihm schon damals Böses schwante, hat Albus sein Schaffen und Wirken seit seinem Schulabschluss weiterhin beobachtet. Was uns zum nächsten Punkt bringt.

Seit Anfang der 1970er hat er hinter den Kulissen sein eigenes Projekt, dem Orden des Phönix, ins Leben gerufen, mit dem er Voldemort und seinen Lakaien die Stirn bietet.