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Prometheus Travers - Prometheus Travers - 18.01.2025 Gen 22,2 Meine Hände zittern, ich kann es einfach nicht verhindern. Ich hätte gedacht, dass sich diese Kreatur mehr wehren würde, doch nachdem ich den Demiguise durch die Arena gejagt habe und ihn endlich zu fassen bekommen habe, liegt da nur dieser Blick auf mir. Diese großen, schwarzen Augen, die vermutlich vorhergesagt haben, dass es so kommen würde. Dass dieses affenähnliche Geschöpf an diesem Tag sterben würde. Und ich frage mich einen Moment, ob er dieses Schicksal bereits akzeptiert hatte, als er aus dem Käfig gelassen worden war oder erst in dem Moment, wo ich sein langes zottiges Fell endlich zu fassen bekommen habe. Ich kann es nicht sagen, aber ich spüre je die Schuld, dass ich ihn umbringen werde. Eine Schuld, die ich nicht haben sollte, die mich nicht interessieren sollte, und doch ist sie da. Zusammen mit diesem Blick aus düsteren Augen, die ein ganzes Leben gesehen haben müssen. Eines zwischen grünen Wäldern und mit anderen Demiguise. Eines, das ich mir nur aus Büchern und dem Unterricht herleiten könnte, da ich nichts von diesem Geschöpf und seinem Lebensraum weiß. Zumindest nichts von dem Echten. Ich weiß, dass es mir egal sein soll, dass ich kein Mitleid für dieses Monster verspüren sollte, und doch ist es etwas ganz anderes, wenn man es gesagt bekommt, als wenn man dann plötzlich dieses lebendige Wesen unter sich spürt. Ich spüre, wie ich schlucke, während ich von dem Demiguise immer noch nur angestarrt werde. Vermutlich eine Herausforderung oder ist es Angst? Ich habe keine Ahnung, meine Gedanken sind verschwommen und ich weiß einen langen Moment nicht mehr, was ich mit dem Tier eigentlich machen soll, während wir uns gegenseitig anstarren. Anstarren und ausloten, was als Nächstes passieren soll. Doch da höre ich die Schreie aus der Ferne, das Rumpeln von Fäusten auf Balustraden und ich drücke das Tier noch tiefer in den waldigen Bodenbelag. Halte es so fest wie ich kann, damit es nicht wieder unsichtbar wird, während sich mein Gesicht zu einer kalten Maske verzieht und ich diese lächerlichen, kindlichen Gefühle abstreife. Ich lasse sie von mir perlen, mit jedem Ruf meiner Familie mehr, bis dort nur noch der Mann auf dem Arenaboden zu finden war, der ich immer sein wollte und den meine Familie sehen sollte. Ich hob den Zauberstab, unsere Blicke treffen sich ein letztes Mal und als ob das weiße Tier wüsste, was passiert, schloss es genau in dem Moment die Augen, als ich den Schnittzauber an seiner Kehle ansetze. Das Blut sickert leise, fast friedlich aus dem Tier heraus, während ich spüren kann, wie es stirbt und mit ihm der Junge, der ich einst gewesen war. Römer 12,2 Mein schwerer Atem verrät mich. Ich weiß es in dem Moment, als ich das Unterholz brechen höre. Es ist zu spät, sich die Hand vor den Mund zu halten oder einen Zauber einzusetzen, denn der Werwolf hat mich bereits gefunden. Irgendwo in den Untiefen rechts von mir müssen sich meine Kollegen befinden, doch ich kann nicht nach ihnen rufen, kann auf keine Hilfe hoffen, so viele Monster, die sich in dem Dickicht des Waldes verstecken und gelauert haben, wird jeder Zauberstab gebraucht. Und ich bin mir fast sicher, dass ich dieses eine Exemplar zur Strecke bringen kann, auch wenn ich das Vibrieren seiner Tatzen bis in meine Knochen spüren kann. Ich bin dafür ausgebildet, habe genug Erfahrung im Feld gesammelt und dieser hier ist nur ein weiterer Werwolf in einer weiteren Vollmondnacht, den ich umbringen werde. Sein Sprung kommt nicht aus dem Nichts, ich habe das Gefühl, dieses Vieh ist schlauer als die anderen und als er zu einer Finte ansetzt, springe ich fast in seine Falle. Nur durch einen geschickten Abwehrzauber, den ich bereits um mich errichtet hatte, gelingt es mir überhaupt, die kräftige Pranke des Monsters abzulenken. Sie schlägt auf den Waldboden auf. Erde, alte Blätter und Moos klatschen feucht gegen meine Füße und ich taumle einen Schritt zurück. Die Zähne des Werwolfs sind mittlerweile nicht mehr nur eine Ahnung, sondern eine offene Drohung, die sich mit faulem Atem aus seinem Maul offenbarte. Meine jüngeren Kollegen würden es zum Zittern bringen, aber ich weiß bereits, was kommt. Ich kann förmlich spüren, wie er zu einem Schnappen ansetzt, das nach Blut verlangt. Im letzten Moment schaffe ich es, eine Schlinge, um den Hals des Werwolfs zu zaubern, während ich mich selbst in den Dreck werfe. Ich versuche, ihn durch die Kraft meines Zaubers an Ort und Stelle zu halten. Die Seile vermehren sich, suchen halt an den alten Bäumen und Sträuchern um uns herum. Gleichzeitig setze ich mein gesamtes Gewicht ein, um das Biest ruhig zu stellen und festzusetzen. Doch der Kopf des Werwolfs schlägt hin und her. Seine Kampflust reißt ganze Äste ab und die Magie verpufft mit dem Zug seines massigen Körpers, als er sich bereits herumdreht, bin ich noch nicht ganz wieder auf den Füßen. Ein roter Blitz schießt durch meine Gedanken, als sich die kräftige Pranke durch meine lederne Rüstung bohrt. Ich spüre, wie das Adrenalin des Überlebens durch meine Venen brennt. Mein Körper reißt sich herum, direkt hin zu dem Monster, das mich verletzt hatte. Ich bemerke, wie sich mein Zauberstab hebt und es einen Peitschenknall in der Luft gibt. Glühende, heiße Flammen schießen aus der Spitze und versengen das Fell des Tieres. Ich kann das Jaulen hören, das laute Hecheln und sehe, wie der Werwolf davon hechtet in die Sicherheit des Dickichts, in dem ich ihm nicht folgen kann. Ich rieche das verbrannte Fleisch und gleichzeitig die Schwere des Blutes in der Luft. Ich weiß nicht genau, ob es das nur meines ist oder ob noch einer meiner Kollegen verletzt ist. Doch ich spüre, wie mir die Kraft aus dem Körper gezogen wird, wie mir das Blut heiß über den Rücken fließt. Aus meiner Kehle kriecht mein schwerer Atem und ich weiß, dass ich nur eine Chance auf Leben habe, wenn ich mich in Sicherheit bringe. Meine Sicht verschwimmt langsam, ich versuche meine Kollegen ausfindig zu machen, doch ich höre nur ihre Rufe in der Ferne, vermischt mit dem Knurren der Werwölfe um uns herum und ich weiß, dass ich gehen muss, wenn ich nicht als eines ihrer Opfer enden will. Ich schlucke und die versuche die Gram in meinem Gesicht zu vertuschen, als ich mit einem leisen Geräusch disappariere. Ich komme mit meinen Knien in der Eingangshalle des St. Mungos auf. Ich höre die jähen Rufe um mich herum, sehe die Bewegungen in meinem dunkler werdenden Sichtfeld, doch bevor ich etwas sagen kann, werde ich ohnmächtig. Kolosser 3,18 Ein Lächeln umspielte mein Gesicht, als ich meine Hand über den Schenkel des Hausmädchens streichen ließ, dessen Namen ich mir nicht merken konnte. Aber es spielte auch keine Rolle, sie war unwichtig und nur eine weitere Frucht, die ich mir pflücken und schmecken wollte, bevor sie zu einem Dorn im Auge meiner Gattin werden würde. So lange streichelte mein Finger unbekümmert unter ihrem Rock entlang und suchte nach den warmen weichen Stellen, nach denen sich die offenkundige Beule unter dem Stoff meiner schwarzen Hose bereits sehnte. Sie gab einen verhaltenen Laut von sich, der mit einem: ”Sir einherging und sie zum Kichern brachte, als ich fand, was ich gesucht hatte und in die süße Sünde hineintauchte, die sich bereits nach den wenigen Küssen und Berührungen, die wir uns gemeinsam in meinem Arbeitszimmer genehmigt hatten, bereit, für mich gemacht hatte. Meine Finger liebkosten sie und die kleinen Laute aus ihrer Kehle brachten mich dazu, meinen Mund an ihren Hals zu legen und genüsslich daran zu lecken. Die junge Frau rutschte auf meinem Schoß herum und bewegte sich leicht. Ich wusste, worauf das hinauslaufen würde. Wusste, worauf ich mich in meinem Arbeitszimmer einließ, mit dem Sessel aus Leder und dem großen Mahagoni-Schreibtisch, der sich perfekt in das dunkle Holz aus Regalen mit unzähligen Büchern und den dunklen Köpfen von getöteten Tierwesen einfügte. Unzählige Male hatte ich diesen Schreibtisch bereits entweiht und würde es auch ein weiteres Mal tun, wenn in diesem Moment nicht die Tür aufgegangen und meine Frau in den Raum gekommen wäre. Meine fast schwarzen Augen richteten sich auf das Ebenbild von verblassender Jugend, das sich direkt in mein Blickfeld geschoben hatte, da mein Schreibtisch stets der Flügeltür gegenüberstand. Ihr Körper bewegte sich, wie der meine, nur dass ich noch keine Anstalten machte, das Hausmädchen von meinem Schoß zu lösen oder gar meine Lippen von ihr zu nehmen. Stattdessen funkelte ich sie über meinen Kuss hinweg an, während das arme Ding erst ihre Augen öffnete, als sie das Räuspern der Hausherrin hörte. Mit einem Quicken kam sie auf die Füße und rückte bereits im Laufen ihr Kleid zurecht, während sie mit gesenktem Blick an Galatea vorbeihuschte. “Madame.” Nuschelte sie und es entlockte mir ein Zucken meines Mundwinkels, während ich weiter den Blick meiner Frau festhielt. Langsam, provozierend, steckte ich mir die schimmernden Finger in den Mund und leckte all den verlorenen Spaß davon ab. Mit einem schmatzenden Geräusch ließ ich sie wieder aus seinem Mund entkommen. “Liebste.” Sagte ich mit der rauen Stimme eines Mannes, der nicht vorgehabt hatte, in den nächsten Stunden mit seiner Frau zu sprechen, geschweige den an sie zu denken. “Du hast ein unverschämtes Talent dafür, mich bei geschäftlichen Besprechungen zu unterbrechen.” Das Lächeln auf meinem Gesicht war eine Maske meiner Emotionen. Kühl. Distanziert. Aufgesetzt. Und Galatea kannte mich lange genug, um es entziffern zu können. Jeden einzelnen Buchstaben darauf. Du störst. “Wie kann ich Dir behilflich sein?” |