Im Krieg mögen vielleicht die Auroren die meisten Lorbeeren einheimsen, den Großteil der anstehenden Ermittlungsarbeit sowie der Koordination verschiedener Abteilungen übernimmt jedoch die Strafpatrouille.
Mit Abstand die größte Einheit der Strafverfolgung, kümmert sie sich um alles, was keine Schwarzmagier betrifft und nicht gleich nach „Hilfe, der Weltuntergang steht bevor!“ schreit – also um so ziemlich alles.
Kurzum: Es ist ausgesprochen gesund, in der Strafpatrouille zu sein – meistens. Wird es brenzlig, ruft man einfach die Spezialisten, die dann mit wehendem Mantel und heroischem Blick auftauchen, um den Tag zu retten (und sich später gegenseitig dafür feiern). Währenddessen zieht der Strafpatrouilleur pfeifend seine Absperrzauber, hält sich dezent im Hintergrund und genießt den Abend bei einem Pint oder zwei – während die Helden der Nation über ihren Berichten brüten.
Wer bei der Strafpatrouille anheuern will braucht nicht unbedingt UTZ und selbst wer warum auch immer keine ZAGs im Gepäck hat, kann sein Glück bei der Aufnahmeprüfung probieren, die aus einem kleinen Ausdauerlauf, einem Aufsatz über die Motivation zur Patrouille zu stoßen und zu guter Letzt einer Zauberprüfung besteht, bei der ein Aufrufezauber ausgeführt werden muss. Ganz klar: Man muss nicht unbedingt eine akademische Natur besitzen, um bei der Patrouille Karriere zu machen, aber ein guter Abschluss befördert einen schneller in attraktive Positionen, sofern die Arbeitsmoral ebenfalls stimmt.
Die Ausbildung für die Patrouille dauert nur ein Lehrjahr. Dieses ist nicht unbedingt nach einem Jahr vorbei, sondern dann, wenn die Ausbilder der Meinung sind, dass man bereit für die Abschlussprüfung ist. Aufgeteilt ist dieses Jahr in zwei Semester, die im Juli und im Januar starten.
Im ersten Semester lernen Novizen:
- Körperliche Fitness
- Gesetzlicher Rahmen zur Festnahme und Einvernahme von verdächtigen Personen
- Unterscheidung der Zuständigkeiten der verschiedenen Ministeriums-Abteilungen
- Grundlagen von Angriffs- und Verteidigungstechnik mit und ohne Magie
- Vorgehen bei Zeugenbefragungen
- Aktenpflege mit Schwerpunkt auf Vermeidung der häufigsten Fehler
- Verkehrsbestimmungen zu Besen-, Pegasi-, Flohpulver und Apparierreisen
Im zweiten Semester lernen Novizen zusätzlich:
- Begleitung von Patrouillengängen auf der Winkel- und Nokturngasse, sowie Hogsmeade
- Praktische Einsätze als Apparierlotse bei Veranstaltungen
- Grundlagen magischer Spurensuche
- Magische-Memo-Versendezauber
Mit dieser Grundausbildung versehen dürfen sich Novizen nach bestandener Abschlussprüfung, die aus einer kleinen Zaubervorführung und einem Multiple-Choice Text besteht, Mitglied der Strafpatrouille nennen. Wer sich damit wohl fühlt vor allem als unterstützende Kraft zu arbeiten, Knöllchen an Besenfalschparker zu verteilen und Veranstaltungen zu sichern, braucht sich nicht auf einen der weiterführenden Lehrgänge zu melden.
Wer in den Rängen der Strafpatrouille aufsteigen möchte und nicht nur mehr Geld, sondern vielleicht auch ein wenig mehr Prestige sein eigen nennen will, sollte nach der Grundausbildung nicht aufhören und sich auf einen der Lehrgänge bewerben, die neue Arbeitsfelder mit sich bringen:
- Wächter
Wächter bewachen die Ministeriums-Zellen, in welchen Straffällige auf ihre Verurteilung warten. Sie werden aber auch für den Gefangenentransport nach und von Askaban eingesetzt und sichern zu guter Letzt auch Gerichtsräume während Verhandlungen, sowie die Räumlichkeiten des Zaubereiministers.
- Ermittler
Wer Verbrechen professionell auf die Spur gehen möchte, lernt alles über Analysezauber, Spurensicherung sowie magische Duelle, um Festnahmen zu überstehen. Ermittler haben stets unterstützende Kräfte der Strafpatrouille unter sich.
- Sicherung
Ähnlich wie Wächter sind sie zum Schutz da – allerdings im Feldeinsatz. Sie sichern Tatorte ab, während Auroren oder Eingreiftruppe ihre Arbeit verrichten und sorgen dafür, dass Muggel in den Händen des Unfallteams landen. Einheiten der Sicherung werden zudem in der Erstversorgung von Verletzten geschult.
- Streifendienst
Am Ende müssen die Einsätze des Streifendienstes zwar dennoch in Berichte geschrieben werden, doch Mitglieder dieses Schwerpunkts befinden sich vor allem an der frischen Luft, wo sie schnell zu etwaigen Einsätzen eilen können, die für die Eingreiftruppe zu klein, aber für die normale Strafpatrouille zu komplex sind. Schnappende Mülleimer, randalierende Parkbänke, hüpfendes Toilettenpapier und andere Streiche der magischen Welt werden von ihnen rasch beseitigt und etwaige Opfer befreit, ehe andere Einheiten anrücken. Merkt der Streifendienst, dass eine Situation eskaliert, ist er befugt die Eingreiftruppe auf den Plan zu rufen.
Die weiterführenden Ausbildungen dauern zwei weitere Lehrjahre an, in welchen alle relevanten Zauber und Fähigkeiten für den Job gelehrt werden. Das erste Jahr dient der intensiven theoretischen Ausbildung mit praktischen Übungen, im zweiten Jahr begibt sich der Novize bereits in den entsprechenden Dienst, ist jedoch einem ausgelernten Spezialisten unterstellt. Dieses letzte Jahr ähnelt am ehesten der Ausbildungsroutine der Auroren, welche standardmäßig auf Mentoren setzen.
Im Rahmen der körperlichen Fitness wird insbesondere auch Quidditch als Teamsport herangezogen. Die Trainingshalle der Strafverfolgung ist hoch genug, um dies als Hallensport zu betreiben und Jahrgänge werden als Mannschaften gegeneinander ins Rennen geschickt. Da auch die Auroren mit eigenen Mannschaften aufwarten, gibt es innerhalb der Abteilung eine eigene kleine Quidditchliga.
Die Strafpatrouille besitzt große Büros, in denen sich Menschen näher stehen, die eine ähnliche Position innerhalb der Patrouille inne haben, man manche Person aber eventuell auch noch nie gesehen hat. Es gibt eingeschworene Gruppen, hin und wieder interne Reibereien und alles in allem das Gefühl, ein kleines Zahnrad in einem großen Werk zu sein.
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