Aktuelles
Bewerber um den vakanten Gamotposten und Gamotmitglieder können die Gamotsitzung aufmerksam verfolgen. Zivilisten wurden nach Unruhen aus dem Gerichtssaal gebracht.

Todesser, Ordensmitglieder sowie Mitglieder der Strafverfolgung haben am 28.11.1978 im Plot Die verschwundenen Richter ordentlich zu tun. Die einen beim gärtnern, die anderen auf der Suche nach den entführten Richtern.

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Ingametage
Geburtstag
Plot
Deine Szene
Gesucht
Blutstochter, Kritikerin, Freundin
Livie Bouchard
Livie Bouchard › Zivilist › Reinblut › Gespielt von Ina
Livie Bouchard

Junior Member

Mit zwei älteren Geschwister lernte Livie sehr früh sich durchzusetzen. Sie ist keineswegs ein reinblütiges „Mäuschen“, wie man vielleicht auf den ersten Blick vermuten könnte. Stattdessen sieht sie sich als Freigeist, will ihr Leben nach ihren Wünschen und Ideen formen. Als Skulptur-Künstlerin konnte die junge Bouchard sich in der Szene bereits einen kleinen Namen machen – ganz abseits ihrer Familie. Sie ist fasziniert von Körpern und kreiert deshalb bevorzugt Akt-Skulpturen. Für Livie ist es nicht unbedingt willkommen gewesen, dass sie nach Großbritannien gehen musste, um dort verehelicht zu werden. Doch vielleicht könnte es auch ein Ticket in die Freiheit sein; fernab der eigenen reinblütigen Familie.


Dieser Steckbrief ist für Gäste nicht freigegeben.

Fähigkeiten
Einfluss
Kampfkunst
Muggelwissen
Magisches Potential
Handwerkliches Geschick
Eloquenz
Einfluss
Als Familienmitglied der Bouchards und somit reinem Blute, ist der Einfluss von Livies Familie zumindest in Frankreich ziemlich hoch. Sie selbst hat allerdings nur sehr wenig Interesse daran. Mit ihrem Umzug nach England ist auch die "Unbekanntheit" in ihr Leben getreten. Zumindest kennt man ihr Gesicht auf der Insel vor dem europäischen Festland kaum. Einzig mit ihrer Kunst könnte man einen gewissen Einfluss auf einen gewissen Teil der Gesellschaft feststellen. Livie scheut sich nicht Nacktheit mit diesen zu zeigen - und durchaus verruchte Posen. Der Zeitgeist der Siebziger kommt ihr dabei zu Gute, und gleichzeitig findet sie, dass die magische Welt davon noch durchaus wenig mitbekommen hat. Das würde die Französin gerne ändern.
Kampfkunst
Ja, Livie hat das Duellieren durchaus zu Schulzeiten gelernt. Ab und zu auch noch einmal im Kreise der Familie die Wichtigkeit der Beherrschung dessen eingetrichtert bekommen... ihr Talent dafür ist jedoch nicht sonderlich groß. Vermutlich auch deshalb, weil sie kaum Interesse am kämpferischen Geschick hat. Livie beherrscht das ABC der Verteidigungszauber ganz gut, aber offensiv ist sie nicht sonderlich begabt.
Muggelwissen
Für eine reinblütige Hexe ist ihr Wissen über Muggel ziemlich okay. Das liegt daran, dass sie schon lange eine Schwäche für Museen hat und sich deshalb auch seit je her immer mal wieder unter Muggel mischte. Dabei konnte sie einige Dinge über diese lernen. Dennoch... das Meiste versteht Livie nicht so wirklich. Da sie jedoch keine Abneigung gegenüber nicht-magischer Menschen hegt, lernt sie auch ganz gerne bei jeder noch so seltenen Gelegenheit dazu.
Magisches Potenzial
Livie ist eine durchschnittliche Hexe, war zu Schulzeiten im besseren Mittelfeld, aber eben auch hauptsächlich in den Fächern, in denen es weniger um das Ausführen von Zaubern ging, sondern ums Erlernen von Formeln und dergleichen. Als Bouchard hat sie ein gewisses Grundtalent in die Wiege gelegt bekommen, nutzt es jedoch nicht gezielt aus. Sie hat keinen Beruf, der sie dazu zwingt, sonderlich hervorragend im Duellieren oder dergleichen zu sein.
Handwerkliches Geschick
Hier sind wir beim großen Thema "Kunst", das Livie so sehr liebt. Schon früh ging ihr Interesse daran über ein paar Striche auf Papier hinaus. Ihr Ding ist das Erschaffen mit den blanken Händen. Tatsächlich nutzt die Hexe keine Magie, wenn es ums Formen ihrer geliebten Skulpturen geht. Das Endergebnis ist dabei kaum anders als das von Künstlern, die sich zum Formen lieber der Magie bedienen. Lediglich der Prozess zieht sich wesentlich länger. Natürlich hat die magische Konkurrenz deshalb einen Vorteil, weil sie binnen kürzerer Zeit mehr Kunst auf den Markt schwämmen und somit bei guter Nachfrage auch mehr Einnahmen erzielen kann. Dennoch ist Livie davon überzeugt, dass ihre Kunst ohne magischen Einfluss geformt sein MUSS, denn sie will den Prozess spüren - was bei Magie über den Zauberstab ins Nichts abgelenkt wird. Sie liebt es Materialien unter ihren Fingern zu spüren und mit der eigenen Körperkraft zu formen. Diese Art der Hingabe in der Produktion schätzen auch ihre Kunden.
Livie hat ein ganz feines Gespür fürs Formen, Proportionen erschaffen und Materialien. Die Französin weiß mit ihren Händen umzugehen, Werkzeuge gezielt einzusetzen und das Endergebnis, das sie im Geiste sieht, zu erreichen. Mit "Handwerklichem Geschick" sind auch kleinere Reparaturen gemeint. Natürlich kann Livie einfach 'Reparo' wirken, doch bei vielen kleineren Dingen, wie beispielsweise Uhren - für die sie ein Faible hat - werkt sie lieber selbst herum. Lupe und die filigransten Instrumente kommen bei ihr durchaus zum Einsatz.
Eloquenz
Livie ist schlagfertig, redegewandt und durchaus in der Lage zu entscheiden, wie sie bei ihrem Gegenüber ankommen möchte. Natürlich bedingt dies auch, dass die Französin generell ziemlich viel redet; aber sie weiß sich bestens auszudrücken - sei es in förmlichster Weise auf wichtigen Anlässen oder eben im Schlagabtausch mit - bevorzugt - ihrer Mutter über Lebensweise, politische Ansichten und diverser unterschiedlicher Interessen.
Wusstest du, dass...




Jeder weiß, dass...
  • ... dass Livie kein Blatt vor den Mund nimmt
  • ... dass Livie ein Faible für nackte Körper hat und deshalb ihre Skulpturen eigentlich immer nackt dargestellt sind.
  • ... sie selbst aber so überhaupt nicht freizügig ist.
  • ... dass Livie ihre Haare bevorzugt rot färbt und damit insbesondere ihre Mutter verärgert.
  • ... Livie bereits öfter im Ausland war um ihre Skulpturen auszustellen.
  • ... dass sie viel Wert auf ordentliche Kleidung legt.
  • ... Livie in England ziemlich viel Freude an Pubs gefunden hat und gerne ihren Abend dort verbringt


Freunde und Familie wissen, dass...

  • ... Livie ein großes Faible für Kaffee hat
  • ... Tiere liebt, aber niemals ein Haustier haben wollte wegen der Verpflichtung
  • ... Livie gerne Süßspeisen isst
  • ... sie trotz ihres reinen Blutes selbst überhaupt nicht zwischen Reinblut/Halbblut oder Muggelstämmig unterscheidet bzw keinen Wert darauf legt.
  • ... sie als Kind das Harfenspiel lernen musste
  • ... Jeanne Bouchard Livie's Kunst fördert und mehr oder weniger ihre Agentin ist.
  • ... Livie kleine Taschenuhren besonders liebt und sich auch in der Reparatur von Uhrwerken versteht.
  • ... sie gerne Museen besucht und durchaus ganze Tage darin verbringen kann.
  • ... Livie wenn sie wütend ist, mit ziemlich vielen Fluchwörtern um sich schmeißt
  • ... sie oft eine starke eigenen Meinung hat und sich nur ganz selten vom Gegenteil überzeugen lässt.


Wusstest du, dass...
  • ... Livie insgeheim Jeanne Bouchard sehr bewundert, weil sie so selbst bestimmt und frei wirkt, in den Dingen, die sie tut.
  • ... überhaupt nicht gerne schneller als Schrittgeschwindigkeit unterwegs ist? Seien es Besen, Züge oder Reittiere.
  • ... Livie auch ganz gerne mal einen faulen Tag einlegt und sich irgendwo zwischen Kuscheldecken und Kissen vergräbt.
Zivilist






„Jeder spricht über Kunst und gibt vor, sie zu verstehen, als müsste man sie verstehen. Die einzige nötige Sache ist, sie zu lieben.“

Amortentia
Irrwicht
Der Trank von Livie riecht nach feuchter Tonerde, schmeckt nach ziemlich stark gesüßtem Kaffee mit Vanillesirup und schimmert in dunklem Violett - ihrer absoluten Lieblingsfarbe.
Eine schwindelerregend hoch angebrachte Brücke, die einen beängstigend tiefes Tal überspannt. Lautes Schnalzen, die Seile reißen. Das gesamte Konstrukt fällt in sich zusammen und reißt alles, das sich darauf befunden hat, mit in die verschlingende Tiefe.
Bezug zur Umwelt




Politik: Als freiheitsliebender Mensch hat Livie kein sonderlich gutes Auge für Politik. Sie macht am liebsten das, was sie für richtig hält. Im Schatten ihrer Familie konnte sie sich in Frankreich auch durchaus viel erlauben - solange sie dann spurte, wenn es drauf ankam. Das Zaubereiministerium in England ist noch neu für Livie. Insgesamt zeigt sie sich auch wenig Interessiert an Entscheidungen dessen.
Würde sie selbst in die Politik gehen?
Auf keinen Fall. Livie liebt Freiheit und hofft auch, dass sie hier in England mit einem Mann noch mehr Freiheiten genießen kann. Als Vorbild sieht sie sich definitiv nicht - möchte es auch nicht sein. Todesser & Voldemort: Die Französin hat noch nicht sonderlich viel Wissen um die Machenschaften von Voldemort und seinen Schergen. Erst seitdem sie in Großbritannien ist, wanderte der gewaltvolle Konflikt der Zauberer mehr in ihren Fokus. Ihr altes Zuhause in Frankreich hatte Livie doch ziemlich abgeschirmt vom Krieg, der sich wie ein Spinnennetz durch die Straßen Englands zieht.
Da sie gegen jegliche Form der Gewalt ist, heißt Livie das Vorgehen der Todesser auf keinen Fall gut. Sie kann zwar verstehen, dass es hier um die Neuverteilung von Macht geht - aber auf Kosten von Menschenleben. Seien es Muggel, Halbblüter oder hochrangige Magier. Ihrer Meinung nach müssten plausible Verhandlungen für eine Entscheidung sorgen. Die Gewalt und der Terror jagen Livie Angst ein. Vampire: Da Livie bereits von Jeanne über ihr Geheimnis erfahren hat, ist sie Vampiren gegenüber mit gesundem Respekt sehr offen eingestellt. Natürlich hat sie eine gesunde Angst vor ihren Kräften, dennoch hat sie das Wissen um die Natur ihrer Tante auch viel über Vampire gelehrt, da sie plötzlich Interesse für diese empfand und dementsprechend Nachforschungen anstellte. Magische Wesen: Die meisten magischen Wesen jagen Livie etwas Angst ein. Sie kennt sich, bis auf das Wissen aus Schulzeiten, nicht sehr gut mit ihnen aus. Deshalb hält sie lieber einen Sicherheitsabstand zu ihnen ein. Grundsätzlich findet sie Hauselfen als gute Hilfe zuhause und geht mit ihnen 'normal' um. Sie würde sie nicht schikanieren oder gar verletzen. An sich ist die Französin also relativ neutral eingestellt - findet die Abrichtung magischer Wesen jedoch praktisch Muggel: Muggel existieren für Livie einfach - stellen also weder ein Problem, noch eine besondere Faszination für sie dar. Sie hat nicht sonderlich viel mit normalen Menschen zu tun (abgesehen als Begleiterscheinung ihrer häufigen Besuche in Museen und Galerien, die natürlich sehr oft nicht-magischer Veranstalter entspringen).
Würde sie sich Muggel einsetzen?
Bei direkt erlebter Ungerechtigkeit vermutlich. Livie hat einen stark ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und würde vermutlich zumindest das Wort erheben. Aber auch sie weiß, dass sie im Duell nicht sonderlich gut ist. Ihr schnelles Mundwerk hingegen bringt sie nur schwer unter Kontrolle. Werwölfe: Livie findet Werwölfe unheimlich, hat Angst vor ihnen und hofft niemals einem über den Weg zu laufen. Deshalb ist die Französin auch der Meinung, dass diese gefährlichen Geschöpfe zu Vollmondzeiten unbedingt weggesperrt werden sollten. Squibs: Ähnlich wie auch Muggel, existieren sie für Livie einfach irgendwo in der Gesellschaft. Sie sieht es als Los des Schicksals, wer mit welchem Blut oder magischem Talent geboren wurde.



Geboren wurde Livie in Saint-Jean-de-Maurienne, eine französische Gemeinde im Département Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Ihre Familie besitzt dort einige Landgüter, auf denen die Französin ihre Kindheit verbrachte.
Nachdem sie nach Großbritannien übersiedelte, hat sie zunächst einen Wohnsitz in Innsmouth Hall bei ihrer Tante Jeanne erhalten, bevor sie zu ihrem zukünftigen Ehemann ziehen soll. Diese Gedanke ist für Livie im Moment noch mit sehr viel Stress verbunden, da sie stets am liebsten auf sich alleine gestellt war und nicht sehr gewillt ist, mit einem ihr unbekannten Mann zusammenzuziehen
Namensbedeutung


Der Name Olivienne hat seinen Ursprung in 'oliva' (Lateinisch), was soviel bedeutet wie 'der Olivenbaum, der Ölbaum, die Olive'. Olivenzweige stehen für Frieden, daher spricht man bei Olivia von „der Friedlichen“. Der Name Olivia an sich ist nicht von biblischer Herkunft. Er ist vermutlich eine Erfindung des Autors William Shakespeare. Olivia war in der Komödie von Shakespeare eine reiche Gräfin.
Hintergrund
the art of being an artist

Dass Livie schon immer ein Faible fürs Erschaffen hatte, war wohl jedem in ihrer Familie bekannt. Man war jedoch erstaunt darüber, dass sie sich dagegen entschied, Dinge mit Magie zu kreieren, sondern am liebsten ganz klassisch, wie es die großen Künstler taten, mit Händen und Werkzeugen erschuf. Angefangen bei kleinen Figürchen aus Ton, wurden die Materialien über die Zeit edler und die Abbilder filigraner. Innerhalb der Familie wurden trotz des offensichtlichen Talentes kaum Gedanken gehegt, dass Livie die Sache mit der Kunst wirklich ernst meinen könnte. Man sah sie in ganz anderer Position für ihre Zukunft. Auch dass sie die Suche nach einem geeigneten Partner durch ihre ständigen Besuche in Museen, auf Ausstellungen und den zeitaufwendigen Verkauf ihrer Kunstwerke, vernachlässigte, ließ nur wenig Begeisterung durchsickern.
Mit Anfang 20 verdiente Livie durchaus gut mit ihren Skulpturen, war aber weit entfernt davon, sich wirklich einen Namen gemacht zu haben. Dies sollte sich auf einer Ausstellung in Paris ändern. Ihre detailreichen Aktfiguren, die mit geradezu sanften Bewegungen den Blick des Betrachters über wohlgeformte Körper gleiten ließen, weckten die Aufmerksamkeit einiger einflussreicher Agenten. Und noch jemand anderes hatte sich unter die Gäste gemischt. Jeanne Bouchard - insgeheim für Livie DER INBEGRIFF von Unabhängigkeit und gleichzeitig beeindruckender Eleganz. Aber auch Angst. Denn ein paar Monate nachdem sie Beauxbatons mit erfolgreichem Abschuss verlassen hatte, brachte das Schicksal sie beide in eine ungünstige Zusammenkunft, die folgenschwere Auswirkungen auf ihre Zukunft haben würde. Livie wurde in einem überraschenden Aufeinandertreffen von Jeanne gebissen. Ihr Blut im Mund der uralten Vampirdame. Das Familiengeheimnis in einem Moment der Unachtsamkeit von einer jungen Französin offengelegt. Nach dem großen Schock, etwas magischer Heilung und reichlich Luftschnappen, nahm Jeanne das Zepter in die Hand und weihte Livie gänzlich in das Geheimnis der Bouchards ein - natürlich unter den strengsten Bedingungen der Verschwiegenheit. Ein Deal. Auf der Kunstaustellung traf Jeanne die Entscheidung Livie zu fördern. Es ihrer Kunst zu ermöglichen in aller Welt zur Schau gestellt zu werden. Durch Jeanne erlangte Livie binnen weniger Monate wesentlich größere Bekanntheit, wurde in andere Länder eingeladen um ihre Skulpturen auszustellen und besuchte Museen und Galerien der unterschiedlichsten Arten. Ihr Durchbruch.


It's a nice day for a white wedding

Ringe? Torte? Hochzeit? Etwas, das ihr ganzes Leben lang ziemlich unvorstellbar in sehr weiter Ferne – oder vielleicht sogar überhaupt nicht – Existent gewesen war, sollte von Heute auf Morgen plötzlich Realität werden. Doch nicht Livie selbst, sondern ihre Tante hatte beschlossen, dass auch die Jüngste der drei Bouchard-Kinder aus Saint-Jean-de-Maurienne langsam unter die Haube kommen sollte. Schon alleine fürs Bild nach außen, denn Livie's Unabhängigkeit ließ ja beinahe schon auf Kontrollverlust oder gar eine allgemeine Laissez-faire Stimmung im Hause Bouchard vermuten.
Einen reinblütigen Partner zu finden stellte für die angesehen französische Familie kein Problem dar und so weihte man Livie freundlich, aber durchaus konsequent ein, dass ihr eine Verlobung bevorstehen würde.
Ein absoluter Schock für die freiheitsliebende Künstlerin. Unter die Haube kommen? Überhaupt nicht das, wonach ihr stand. Die Erkenntnis, dass die Hochzeit jedoch wohl unumgänglich sein würde (sie kannte ja schließlich ihre engstirnige Tante), ließ die Französin einige Zeit lang wüten. Sie nahm definitiv kein Blatt vor den Mund, wenn es darum ging die Ablehnung gegenüber der Entscheidung ihrer Familie deutlichst zu zeigen. Viele Tage vergingen, in denen sie irgendwo zwischen Wut- und auch Panikgefühl gefangen war. Es setzte dem auch noch einen drauf, dass sie das Land verlassen und nach Großbritannien ziehen sollte. Kein unbekannter Ort für Livie – aber eben doch nicht dort, wo sie sich ihr Leben verbringen sah.
„Das war nicht Teil unserer Abmachung, ma cher", klingen ihr die Worte von Jeanne noch in den Ohren. Ihr Deal. Ihre Abhängigkeit.
Nachdem der erste Schock abgeflaut war, verspürte Livie jedoch auch eine gewisse Neugierde, gepaart mit Angst, wen sie denn nun heiraten werden würde? Das erschreckende Bild eines alten, fetten Mannes in ungepflegter Erscheinung hatte sich in ihren Kopf gepflanzt. Aber vielleicht war das Los ja auch gar nicht so furchtbar?
So erfuhr sie schließlich die Absicht, den Besenfabrikant Devil Whitehorn zu ehelichen. Nach kurzer Recherche – weil er ihr so überhaupt kein Begriff gewesen war – trat wenigstens etwas Erleichterung bei ihr ein. Vielleicht doch nicht ein all zu schlechtes Los. Sie kannte den Briten zwar nicht, aber durch das, was sie erfuhr, konnte wenigstens das abschreckende Bild des alten Lustmolches aus ihrem Kopf gestrichen werden.
Je näher der Termin des Kennenlernens rückte, desto mehr Neugierde machte sich auch in der jungen Französin breit. Allmählich begann sie die Hochzeitspläne auch als eine Art Ticket in ein unabhängiges Leben zu sehen. Denn fernab der Familie, hatte man sie vielleicht gar nicht mehr so sehr im Auge? Dass sie vorerst zu ihrer Tante Jeanne ziehen sollte, machte das Kommende noch spannender; denn für diese empfand sie nahezu Bewunderung für ihre Unabhängigkeit.

time to say goodbye

Der Tag des Umzugs nach Großbritannien bleibt für Livie unvergesslich, denn ihre Liebe zu ihrem Heimatland sickerte in den Stunden vor der Abreise wie heißer Teer durch ihren Körper. Es schmerzte. Tat weh. Frankreich, ihr Frankreich, einfach hinter sich lassen. Natürlich wartete da draußen, irgendwo, die vermeintlich große Freiheit auf sie... aber das lag nun noch verborgen in der Ferne, während sich der Abschied von Saint-Jean-de-Maurienne unglaublich schwer anfühlte.
Ungewöhnlich viel galt es nach England zu verlagern, denn Livie hatte sich konsequent in den Kopf gesetzt, ihr ganzes Atelier mitzunehmen. Schwere Skulpturen, zahlreiche Materialien, Werkzeuge und unhandliche Werktische machten den Umzug zu einem ziemlich großen Unterfangen. Auch wenn Magie natürlich reichlich dafür sorgte, dass sich niemand den Rücken verhob, so war der Tag doch ein anstrengender Akt für alle Beteiligten. Und als Livie dann am späten Abend alleine vor den vielen auszupackenden Kisten stand, kullerten auch zum ersten Mal Tränen über ihre Wangen, die sie sich den ganzen Tag vor ihrer Tante Jeanne verkniffen hatte. Es war geschafft. Frankreich Geschichte.


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