Dorcas Beaufort

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Junior Member

Dorcas Beaufort ist mit seinen 23 Jahren einer der älteren Auszubildenden im Aurorenbüro. Grund dafür ist, dass er zuvor schon Ermittler in der Strafverfolgung war und sich dort vor allem als Koryphäe bei Verhören hervorgetan hat. Wer an der Geschichte britischer Zaubererfamilien interessiert ist, weiß außerdem, dass Dorcas nicht nur zufällig einen Frauennamen trägt. Der ehemalige Ravenclaw wurde in eine matriarchalisch strukturierte Familie hineingeboren, die die Beauforts aus purer Notwendigkeit ins Leben riefen, als ein Blutfluch sie für mehrere Jahrhunderte daran hinderte, männliche Nachkommen zu zeugen. Dorcas scheint der nette Junge von nebenan zu sein. Manchmal vielleicht etwas zurückhaltend, aber immer mit einem offenen Ohr und viel Sensibilität für die Probleme anderer. Vielleicht ein bisschen sehr sensibel für die Tätigkeit als Auror? Dass sich hinter dem freundlichen Lächeln durchaus ausgeprägter Kampfgeist, noch dazu ein Pathomentiker und ein Mitglied des Phönixordens verbirgt, ist den meisten Menschen natürlich nicht bekannt.

23 Jahre
18.02.1955
Orden des Phönix
Halbblut

Beruf auszubildender Auror | Strafverfolgung

Werdegang

Vollständiger Name:
Dorcas Beaufort

Körpergröße:
187

Zauberstab Weide, Phönixfeder, 13 Zoll, wenig nachgiebig
Dorcas brauchte eine Weile, um mit seinem Zauberstab wirklich umgehen zu können. Der eigenwillige Kern aus Phönixfeder gepaart mit einem guten magischen Potenzial und seinen Schwierigkeiten, den Einfluss seiner Gabe zu minimieren, machten das erste Schuljahr für ihn zur Herausforderung. Es war das Weidenholz, das allzu große Katastrophen abzudämpfen schien, zum Beispiel wenn Dorcas mit der geballten Nervosität von einem Dutzend Schüler in seinem Bewusstsein das erste Mal versuchte, etwas zum Schweben zu bringen. Dieses Holz ist bis heute das, was Dorcas an seinem Zauberstab am meisten schätzt und obwohl die Heilmagie, die es angeblich besonders unterstützt, nie sein Bereich werden sollte, passt es wunderbar zu ihm, dass er ein unsicherer Junge war, der einen weiten Weg vor sich hatte. Obwohl Dorcas bereits in der Schulzeit das Gefühl hatte, seinen Zauberstab endlich gemeistert zu haben, stellte er nach Abschluss der Schule fest, dass, je gefestigter er er selbst wurde und je mehr er sich selbst akzeptieren konnte, sein Zauberstab zunehmend wie eine Verlängerung seines Arms zu wirken schien und die Magie ungehinderter in Holz und Kern fließen konnte.

18.02.1955 Geburt auf dem Anwesen der Beauforts in Godrics Hollow
1966: Einschulung in Hogwarts, Haus Ravenclaw
1971: Ablegen der ZAGS in den Pflichtfächern, Arithmantik und Alte Runen
- Zaubertränke: E
- Zauberkunst: E
- Verwandlung: E
- Verteidigung gegen die dunklen Künste: E
- Kräuterkunde: A
- Geschichte der Zauberei: O
- Astronomie: A
- Alte Runen: O
- Arithmantik A
1973: Ablegen der UTZ's:
- Zaubertränke E
- Zauberkunst: E
- Verwandlung: A
- Verteidigung gegen die dunklen Künste: E
- Alte Runen: E
01.07.1973: Beginn der Ausbildung in der Strafpatrouillie
01.07.1974: Weiterbildung zum Ermittler
01.06.1976: Arbeit als vollwertiger Ermittler
01.07.1977: Beginn der Ausbildung zum Auror (im ersten Jahr unter Frank Longbottom)
Februar 1978: Aufnahme in den Orden
Mai 1978: Beendigung des ersten Ausbildungsjahres als Auror

Fähigkeiten

Einfluss
Der Name Beaufort ist kein unbekannter in der magischen Welt. Durch List, Tücke, Erpressung und manchmal auch durch Einschmeicheln und den Austausch von Gefallen haben es die Frauen der Beauforts zur Kunst erhoben, sich Einfluss in der magischen Bevölkerung zu verschaffen. Geliebt werden sie dabei nur von wenigen, aber für die meisten Menschen gilt, dass eine gewisse Vorsicht geboten ist, ehe man eine Beaufort ernsthaft verärgert, weil sie irgendwo im Dunstkreis der über einen stehenden Abteilungsleiter, höhergestellten Familienmitglieder oder an anderer unbequemer Stelle den Vater eines unehelichen Kindes sitzen haben könnte, mit dem diese Person noch wunderbar erpressbar ist. Dorcas allerdings ist keine Beaufort-Frau. Er ist einer der wenigen Exoten. Ein Mann, der gemeinsam mit seinen Brüdern das Ende einer Ära für die Familie einleiten könnte. Es ist also kaum verwunderlich, dass er sich nicht voller Überzeugung auf den Namen Beaufort berufen kann. Zu offensichtlich ist, dass die Männer der Familie etwas im Abseits stehen. Manchmal kann er doch etwas bewirken, wenn er ein weibliches Familienmitglied um Hilfe bittet und diese Person gewillt ist, ihm diese Hilfe zu geben. Dorcas bevorzugt es aber, diese Art von Unterstützung nicht erbitten zu müssen. Nicht nur, weil eine Ablehnung seiner Bitte gar nicht mal unwahrscheinlich ist, sondern auch, weil er sich zunehmend von seiner Familie abgrenzen und deren Einfluss auf sein eigenes Leben minimieren will. Er selbst findet gerade erst persönliche Verbindungen, ist seit wenigen Monaten im Orden des Phönix, aber dort noch ein Frischling ohne gewichtige Stimme. Auch als Auror in Ausbildung ist sein Einfluss quasi nicht vorhanden. Bisher befolgt er einfach Befehle. Die wichtigen Entscheidungen treffen andere.

Kampfkunst
Wäre Dorcas in diesem Bereich während seiner Schulzeit noch gnadenlos jedem halbwegs fitten Mitschüler unterlegen gewesen, zeigt er sich inzwischen selbstbewusst, was seine Fähigkeiten angeht, im Kampf zu überzeugen. Dazu tragen seine abgeschlossene Ausbildung in der Strafverfolgung sowie seine bisherige Zeit in der Ausbildung zum Auror nicht unwesentlich bei. Auch privat hat Dorcas seit seinem Schulabschluss viel Wert auf körperliche Fitness gelegt. Nie wieder wollte er sich hilflos fühlen müssen und obwohl ein Schwerpunkt seines Trainings darauf lag, vor allem sein Aussehen zu beeinflussen, hat seine Zeit im Ministerium ihn schnell davon überzeugt, dass auch zusätzliches Selbstverteidigungstraining und das Erlernen von Kampfkünsten keine Zeitverschwendung sind. Sowohl mit einem Zauberstab in der Hand als auch im stablosen magiefreien Nahkampf kann Dorcas also durchaus gefährlich werden. Dass er durch seine Gabe zunehmend in der Lage ist, zu spüren, wann sein Gegner angreifen will oder verunsichert ist und diese Gefühle sogar beeinflussen kann, macht es nicht einfacher, ihn zum Gegner zu haben.

Muggelwissen
Aufgewachsen in einer Familie, die sich früher sogar ihres reinen Blutes rühmte, hat Dorcas seine Kindheit komplett in der magischen Welt verbracht. Muggel waren für die Frauen in seiner Umgebung eher leicht zu manipulierende Objekte, um an Reichtum oder andere erstrebenswerte Dinge zu kommen, die diese Muggelmänner ihnen geben konnten. Zwar wird es selten offen ausgesprochen, aber zwischen den Zeilen bleiben Muggel für die Beauforts eine niedere Klasse. Dorcas hat diese Ansicht nicht übernommen, hat aber kein übermäßiges Interesse für die Muggelwelt entwickelt und hatte in seiner Schulzeit mit seiner Gabe und seinen sozialen Schwierigkeiten schlicht andere Probleme. Erst mit Beginn seiner Ausbildung, in der Einsätze in der Muggelwelt durchaus vorkommen konnten, lernte er, sich zumindest grob in dieser Welt zurechtzufinden. Ein bisschen zusätzliches Wissen vermittelt ihm Henry in den letzten Jahren ebenfalls. Seit er mit ihm in einer WG lebt, weiß Dorcas immerhin, wie er eine Waschmaschine bedienen muss!

Magisches Potential
Seinen Noten merkt man es nicht an und auch in der Ausbildung ist Dorcas längst noch nicht an dem Punkt, sein volles Potenzial tatsächlich zeigen zu können. Dabei hat er es durchaus und inzwischen hilft es ihm sogar. In seinen ersten Schuljahren konnte eine geballte Klasse voll nervöser Mitschüler dafür sorgen, dass eine Berührung seines Zauberstabs reichte und der vollkommen überreizte Ravenclaw, der unbedingt sein Bestes geben wollte, hat seine Feder nicht zum Schweben gebracht, sondern einen Wirbelsturm aus allen im Klassenraum befindlichen Federn durch den Raum gejagt. Inzwischen kann Dorcas seine Magie besser dosieren. Trotzdem, in vielen Situationen steht seine eigene Gabe ihm noch in Weg, verhindert hundertprozentige Konzentration und Klarheit. Aber immerhin hilft sein Potenzial ihm, auch in solchen Momenten zumindest zufriedenstellende Ergebnisse zu erreichen. Meistens. In ruhigen Situationen, vor allem wenn Dorcas nicht von Menschen umgeben ist, zeigen die Ergebnisse seiner Zauber dagegen inzwischen, dass er durchaus begabt ist. Mit seinem älteren Bruder Caleb kann er trotzdem nicht mithalten.

Empathie
Sich in andere hineinversetzen? Kein Problem. Dorcas wüsste lieber, wie er die Gefühle anderer zuverlässig ausblenden kann. Stattdessen gibt er seit Jahren sein Bestes, die Gefühle anderer zu interpretieren (weil Wut nicht gleich Wut ist, sondern sich in Intensität und auch in Feinheiten des Erlebens von Individuum zu Individuum sehr unterscheidet) und vor allem von dem abzugrenzen, was aus ihm selbst herauskommt. Seine Gefühle drohen nämlich immer wieder unter dem Ansturm fremder Eindrücke unterzugehen. Dorcas würde sich selbst also nicht einmal als perfekt beschreiben, wenn es darum geht, 'empathisch' zu sein. Und doch könnte kein Mensch ohne seine Gabe an das Heranreichen, was er emotional an seinen Mitmenschen wahrnimmt. Denn Dorcas ist ein Pathomentiker und als solcher in der Lage, die Gefühle anderer zu lesen und bis zu einem gewissen Grad sogar zu beeinflussen. Zu seinem Leidwesen ist es ihm nie gelungen, seine Fähigkeit komplett 'auszuknipsen'. Während ein Legilimentiker mit Legilimens steuern kann, wann er Gedanken anderer wahrnimmt, spürt Dorcas die Gefühle in seiner Umgebung immer. Inzwischen hat er gelernt, mentale Barrieren hochzufahren, die es ihm ermöglichen, diese Gefühle aus seinem Bewusstsein herauszuhalten und sie vor allem von seinen eigenen Gefühlen zu unterscheiden. Wie gut ihm das gelingt, hängt von vielem ab. Wie stark die Gefühle der anderen Person sind, wie ähnlich seinen eigenen Gefühlen, wieviele Menschen ihn umgeben und wieviel mentale Ressourcen er selbst gerade hat, um seine Barrieren aufrechtzuerhalten. Noch spannender wird es, wenn er die Gefühle anderer beeinflussen soll. Gruppen sind für ihn noch ein quasi unlösbares Problem. Er könnte ein schon vorhandenes Gefühl vermutlich grobschlächtig verstärken oder abschwächen, aber 'Feindosierung' sollte man nicht von ihm erwarten. Im Einzelsetting gelingt ihm die Feinjustierung besser und er kann auch behutsam Gefühle unterschieben, die die Person bisher gerade nicht empfunden hat. Allerdings hat er das - vor allem aus moralischen Gründen - bisher nicht so oft trainiert, wie es nötig wäre, um sein volles Potenzial zu nutzen. Er hält diese Art der aktiven Manipulation deshalb nicht lang und nicht mit verschiedenen Gefühlen durch, die er erzeugen will. Und er muss selbst in guter mentaler Verfassung sein.

Verhöre
Es ist die Pathomentik, die Dorcas zu einem lebendigen Lügendetektor macht. Selbst das größte Pokerface kann Nervosität vor ihm nicht verbergen und er spürt genau, wenn er einen wunden Punkt bei seinem Verhör getroffen hat. Nicht nur das - seine Gabe gestattet ihm auch, die Gefühle seines Gegenübers zu verändern, auch wenn das ein Aspekt seiner Fähigkeit ist, die bei Dorcas eher schwach trainiert ist. Im Moment kann er vor allem schon vorhandene Gefühle in den Vordergrund rücken. Zum Beispiel Scham, Schuld, Nervosität oder Angst zu verstärken, um einem abgebrühten Veteran, den noch nie jemand zum Reden gebracht hat, doch ein paar wertvolle Informationen abzuringen. Oder mindestens mit Sicherheit sagen zu können, dass die Person ihm gegenüber nicht die Wahrheit sagt. Dorcas' Grenzen ist sein Wissen über den Fall (schneidet er das richtige Thema nicht an, bringt ihm auch das Wissen nichts, dass sein Gegenüber etwas zu verbergen scheint) und sein Gewissen. Andere zu beeinflussen ist für ihn keine moralische Kleinigkeit, vor allem wenn er sich der Schuld einer Person noch nicht sicher ist. Trotzdem trainiert er inzwischen auch das Hervorrufen von Gefühlen, die sein Gegenüber gerade nicht empfindet. Vertrauen erschaffen, Nerven beruhigen, Zuversicht vermitteln. Auch das hilft schließlich, Unschuldige schnell auszusortieren und Straftätern ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Hier hat Dorcas allerdings noch Einiges an Trainingsbedarf.

Wusstest du, dass...

Jeder weiß, dass...

Dorcas aus einer matriarchalischen Familie stammt, in der Männer keinen Platz haben
Dorcas immer noch im Dunstkreis der Familie lebt, aber ein ambivalentes Verhältnis zu ihr hat
Er zwar kein Einzelgänger ist, sich aber in großen Menschenansammlungen unwohl fühlt und auf Partys gern am Rand des Geschehens steht
Dorcas selten Alkohol trinkt und um betrunkene Menschen einen Bogen macht
Seine Trainingssessions ihm heilig sind
Er schon verschiedene Kampfsportarten ausprobiert hat
Dorcas sehr harmoniebedürftig ist
Dorcas sich prima eignet, um alle Probleme von der Seele zu reden
Er seine festen Rituale, wie morgens eine Tasse Tee, mag
Dorcas in Hogwarts nie Quidditch gespielt hat, aber in der Ausbildung festgestellt hat, dass er ein ganz passabler Hüter ist
Er bei (emotional) intensiven Gesprächen immer seine Hände beschäftigt hält
Dorcas Hektik und Stress absolut nicht mag, besonders wenn dieser unangekündigt auftritt
Er im Haus Ravenclaw war
Dorcas keine einzige AG in Hogwarts besucht hat und auch als Zuschauer nicht bei Quidditchspielen war
Er grundsätzlich hilfsbereit ist, aber ein gutes Gespür dafür zu haben scheint, wenn man ihn ausnutzen will

Freunde und Familie wissen, dass...

Dorcas früher nichts dagegen hatte, für ein Mädchen gehalten zu werden
Er danach eine Phase hatte, in der er alles Feminine an sich ablehnte, inklusive seines Namens
Dorcas in seinem ZAG-Jahr deshalb nur noch auf 'Cas' als Rufnamen reagierte
Er während seiner Schulzeit Probleme mit Mobbing hatte
Dorcas' Ordnungssinn nicht vorhanden ist, aber er trotzdem sein Bett machen muss, ehe er morgens den Raum verlässt
Er erst einmal offen wirkt, aber es sehr schwer ist, wirklich an ihn heranzukommen
Dorcas nie ein Haustier hatte, obwohl er Tiere eigentlich mag
Dorcas besser im Zuhören als im selbst reden ist
Er sich manchmal zu leicht zu Dingen überreden lässt, von denen er nicht überzeugt ist
Dorcas eigentlich wenig Interesse an Wettkampf hat
Es ihm egal ist, ob er in Wettkampfsituationen Erster, Zweiter oder Fünfter ist, er es aber hasst, Letzter zu sein
Er die Hauptstoßzeiten in der Ministeriumskabine meidet

Wusstest du, dass...

Dorcas morgens schwerer aus dem Bett kommt, je mehr Menschen in seiner Nähe sind?
Er immer einen Beruhigungstrank bei sich trägt
Er auch immer mal wieder zu stimmungsaufhellenden Tränken greift, seit er mit der Anspannung im Ministerium umgehen muss
Er die Beruhigungstränke nicht mag, weil er sich danach oft benommen fühlt und nicht mehr voll leistungsfähig ist, weshalb er sich um eine Abhängigkeit in diesem Fall keine Sorgen macht
Dorcas bei den stimmungsaufhellenden Tränken mehr Sorge hat und sie deshalb nur im Notfall einsetzt, aber auch deren Wirkung nicht als uneingeschränkt positiv erlebt. Die künstliche Stimmungsaufhellung fühlt sich für ihn seltsam an, fast als hätte er Alkohol getrunken und eine schlechtere Kontrolle über seine mentalen Barrieren. Das ist manchmal besser zu ertragen als sich von schon fast depressiver Stimmung überrollen zu lassen, aber es ist nicht angenehm, auch wenn Dorcas vielleicht gut gelaunt wirkt
Viele Menschen in seiner Umgebung glauben, einige seiner Eigenheiten würden mit dem zu Schulzeiten erfahrenen Mobbing zusammenhängen (Probleme in Menschenmengen, Abseits stehen auf Partys, immer mal wieder sozialer Rückzug)
vieles davon aber zumindest aus Dorcas' Sicht seinen Schwierigkeiten mit seiner Pathomentik geschuldet ist
Die Wahrheit vielleicht irgendwo dazwischen liegt
Er vor zwei Jahren für wenige Monate mit einem anderen Mann, Henry Morganach zusammen war, die Beziehung aber nur sehr engen Freunden bekannt war. Jetzt leben sie gemeinsam mit anderen in einer WG.
Dorcas in der Schule nie über Schwärmereien hinausgekommen ist. Die Mädchen, für die er sich interessiert hat, haben nie den Eindruck gemacht, sich auch für ihn begeistern zu können (und dank seiner Gabe konnte er sich da sehr sicher sein) und er hat sich nie getraut, daran etwas zu ändern, in dem er sich einfach zu ihnen gesetzt und mit ihnen geredet oder gar geflirtet hätte.
Albus Dumbledore der Einzige ist, der weiß, dass Dorcas Pathomentiker ist, aber Dorcas vermutet, dass auch Sephora eine Ahnung hat
Dorcas der Behauptung seiner Schwester, sie sei Seherin, kritisch gegenübersteht
der Gedanke an die Quidditchliga in der Strafverfolgung für ihn erst ein purer Alptraum war, er aber bis dahin gut genug mit seiner Pathomentik umgehen konnte, um zumindest auf dem Besen zu bleiben und äußerlich halbwegs ruhig zu wirken
er sich bewusst für die Hüterposition entschieden hat, weil es seiner Einschätzung nach die Position ist, auf der er sich am meisten zurücknehmen und versuchen kann, seine mentalen Barrieren aufrechtzuerhalten
typische Nebenwirkung seiner Gabe bis heute Kopfschmerzen, Gereiztheit, verlangsamte Reflexe und ein allgemeines Entfremdungsgefühl vom eigenen Fühlen und Erleben sind. Außerdem neigt Dorcas dazu, die ihn umgebenden Gefühle zu spiegeln, also bei Trauer selbst apathisch und niedergeschlagen zu werden, bei Ängstlichkeit plötzlich nervös und übermäßig achtam zu werden usw. Noch so ein Grund, Partys fernzubleiben. Die Risikobereitschaft und Enthemmung von Betrunkenen zu spiegeln, sorgt normalerweise nicht für gesunde Entscheidungen.
Dorcas bei besonders starker Überforderung nicht nur mit Tränken auskommt, sondern dann eine Pause braucht und für mehrere Stunden aus London verschwindet. Offiziell besucht er dann diverse Familienmitglieder.

Orden des Phönix

Dorcas ist noch nicht lang ein Mitglied des Phönixordens. Seine Aufnahme in den Orden hat er dabei vor allem seinem früheren Aurorenausbilder, Frank Longbottom, zu verdanken. Nachdem er mit Empfehlungen aus der Strafpatroullie in die Aurorenausbildung gewechselt ist, die vor allem seine nahezu schlafwandlerische Sicherheit bei Verhören hervorgehoben hat, wenn es darum geht, schuldig von unschuldig, Lügner von den ehrlichen und lediglich nervösen Befragten zu unterscheiden, hat sein Ausbilder Dorcas auf Herz und Nieren überprüft. Anfangs glaubte Dorcas noch, dass es bei den intensiven Befragungen, die er nicht nur durchführte, sondern denen er auch ausgesetzt war, um seine Gabe ging, die er streng geheim hielt. Später sollte er erkennen, dass auch sein Charakter überprüft wurde. Heute weiß Dorcas, dass Albus Dumbledore schon früh auf ihn aufmerksam wurde und den Verdacht hegte, er könnte nicht nur ausgeprägte sozial-emotionale Kompetenzen haben. Heute weiß er auch, dass einige seiner angeblichen Aurorenverhöre, durchgeführt in "Feldstunden" außerhalb des Ministeriums, versteckte Tests im Auftrag Dumbledores waren, bei denen Dorcas zeigen sollte, ob er Frank die richtigen Informationen gab. Dorcas ist sich außerdem sicher, dass er von vielen weiteren Tests und Hintergrundprüfungen bis heute nichts weiß. Vom Orden erfuhr er schließlich Anfang 1978 und schloss sich ihm an. Zum einen beeindruckte ihn Albus Dumbledore, der als erster Mensch seine Fähigkeit korrekt erkannt hatte. Zum anderen hatte er das Gefühl, im Orden mit dieser Gabe, die für ihn immer eher eine Last war, tatsächlich helfen zu können. Seine Aufgabe soll langfristig sein, den Orden vor Spionen unter seinen Neuankömmlingen zu schützen, aber auch potenzielle Todesser im Ministerium aufzuspüren. Über diese Dinge hinaus, will Dorcas bisher lieber nicht darüber nachdenken, wofür sein Einsatz noch gefragt werden könnte, sollte er je lernen, seine Fähigkeit besser bei Menschenmassen anzuwenden. Nicht, weil er Dumbledore zutrauen würde, ihn für die falschen Ziele einzusetzen, sondern wegen dem persönlichen Preis, den ein intensiver Einsatz der Pathomentik für ihn bedeuten könnte. Bisher bestanden viele von Dorcas' Aufgaben allerdings noch aus Botengängen oder kleinen Aufträgen, bei denen er nicht mehr erfuhr, als welche Person er auf was ansprechen sollte, um dann ihre emotionale Reaktion weiterzugeben oder herauszufinden, ob sie log. Erst seit Frühling 1978 besucht Dorcas regelmäßig Treffen des Ordens.

Amortentia

Irrwicht

Dorcas' Amortentia hat ein tiefes, dunkles Mitternachtsblau, welches bei sehr genauem Hinsehen von einem leichten Funkeln durchsetzt zu sein scheint und vage Ähnlichkeit mit einem Sternenhimmel hat. Er war es, den er in Hogwarts betrachtete, wenn er Nachts nicht in den Schlaf fand und die wenigen ruhigen Stunden, wenn seine Mitmenschen (samt ihrer Gefühle) schliefen, auf andere Art verbrachte. Der Trank riecht nach Pergament und Petrichor. Pergament für die Bibliothek, in die er sich gern zurückgezogen hat, um seine Ruhe zu haben, und zwischen den Seiten eines dicken Wälzers ein bisschen Frieden zu finden. Petrichor für den Regen, den er seit er klein war schon geliebt hat und sich vor allem bei Sommerregen gern allein rausgeschlichen hat, um unter einem Baum dem Prasseln der Regentropfen auf das Blätterdach zu lauschen. Geschmacklich erinnert er an einen Mix aus süßem und salzigen Popcorn mit einem Hauch von Karamell in Erinnerung an entspannte gemeinsame Abende mit den wenigen Menschen, die Dorcas zu seinen Freunden zählt.

Ein wütender Troll
So ganz versteht Dorcas seinen eigenen Irrwicht nicht. Ohne Frage, so ein Troll mit einer Keule, bestehend aus dem Baumstamm einer sicher hundertjährigen Eiche, darf jedem die Haare zu Berge stehen lassen. Aber Dorcas ist in seinem Leben nie einem Troll begegnet und versteht nicht, warum ihn der Anblick des Wesens auf der Stelle zur Salzsäule erstarren lässt. Womöglich steht der Troll mit seiner Brutalität und dem einschüchternden Äußeren für die Menschen, die Dorcas während seiner Schulzeit in Mädchenklos gedrängt, seine Tasche aus dem siebten Stock geworfen oder seine Haare aus Spaß rosa gefärbt haben. Ein echter Troll für die Menschen, die sich wie Trolle verhalten haben.

Familie

Hauptwohnsitz der Familie: Godrics Hollow

Offizielle Gesinnung: Die Beauforts sind eine alte Zaubererfamilie und früher eine, die sich der Reinblütigkeit gerühmt hat. Bedingt durch einen Blutfluch musste man sich irgendwann damit begnügen, diesen Status nicht mehr halten zu können. Als nun halbblütige Familie sind die Beauforts natürlich vordergründig liberaler eingestellt, allerdings spürt man vor allem im Umgang mit Muggeln, die gern wie sprechende Werkzeuge ausgenutzt werden, dass etwas von der alten Haltung der reinblütigen Vorfahren noch in den Beauforts schlummert.

Familien-Kurzbeschreibung:
Der Name Beaufort ist ein sehr bekannter in der magischen Welt. Vor Jahrhunderten noch reinblütig und stolz auf ihre Abstammung, war es ein Blutfluch der Familie Ogden, der dafür sorgte, dass die Beauforts plötzlich nur noch weibliche Nachkommen zeugen konnten und in einer patriarchalisch geprägten Welt unterzugehen drohten. Hervorgegangen aus dieser uralten Tragödie, deren Ursprung längst vergessen ist, sind die heutigen Beauforts. Eine matriarchalische Familie, die ihre ganz eigenen Konventionen und Gepflogenheiten pflegt. Mit hoch erhobenen Häuptern, der geradezu arroganten Selbstverständlichkeit, die ihnen schon als Reinblutfamilie eigen war, und gegen jede gesellschaftliche Norm. Die Frauen sind stolz darauf, ihren Namen nicht nur weitergetragen zu haben, sondern sogar einen gewissen Einfluss in der magischen Welt ihr eigen nennen zu können. Doch in den letzten zwei Generationen droht die nächste Katastrophe für die Beauforts, denn plötzlich werden wieder Jungen in einen Familienclan geboren, der nichts mit ihnen anzufangen weiß, und Männer in den letzten Generationen nur als Mittel zum Zweck gesehen hat. Der Grund dafür kann nur vermutet werden, aber die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass der Blutfluch der Ogdens nur solang Wirkung zeigen sollte, wie er den Beauforts schaden würde, was auch Heloise Ogdens männliche Nachkommen erklären würde (siehe Geschichte der Familie Beaufort). Nun, da sich die Familie in ihrem Matriachart arrangiert hat, ist die Möglichkeit, wieder Jungen zu gebären, mehr ein eigener Fluch als eine freudige Botschaft.

Die Beauforts - Chronik einer magischen Blutlinie
Es ist inzwischen 500 Jahre her, dass sich das Schicksal der Familie Beaufort in Form eines Blutfluchs für immer verändern sollte. Nein, die Familienmitglieder der Beauforts sterben weder viel zu früh einen unangenehmen Tod, noch verwandeln sie sich in Tiere. Nein, ihr Fluch sollte es sein, fortan nur noch weibliche Nachkommen zu zeugen. Oder zumindest glaubten sie, dass nur das ihr Fluch sein sollte …
Bis zu ihrem Zwist mit den Ogdens, der ihnen diesen Blutfluch einbrachte, galten die Beauforts als vorbildliche Reinblutfamilie, die ihr Blut bis in die ersten bekannten magischen Generationen zurückverfolgen konnten (oder besonders gut darin waren, Lücken in dieser magischen Linie zu überdecken). Sie waren stolz auf ihr Blut, stolz auf ihren Namen und alle in dem Glauben erzogen, nur der Name Beaufort zählt. Als sich mit den ersten Geburten nach der Androhung des Blutfluchs also herausstellte, dass dieser tatsächlich ausgesprochen worden war, stand die Familie vor einer Existenzkrise. Die unappetitlichen Einzelheiten diverser Familienreaktionen seien an dieser Stelle bewusst nicht genannt und es sei nur gesagt, dass es die nächste Generation der Familie - die erste rein weibliche Generation - war, die die Zukunft der Beauforts in neue Bahnen lenkte. Insbesondere eine Hexe namens Proserpina Beaufort fiel durch radikale Ideen und ihre sehr nachdrückliche Umsetzung auf. Sie sollte die erste Matriarchin der Familie werden.

Bereits ab dieser Generation galt im Hause Beaufort die Regel - wer eine Beaufort heiraten wollte, hatte ihren Namen anzunehmen und das Familienvermögen der ältesten Tochter zu vererben. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte sollten weitere Änderungen herkömmlicher Familientraditionen erfolgen. Viele noch unter der Führung der alternden Proserpina.

In den nächsten Jahrzehnten sollte die Heiratspolitik der Familie Beaufort sich als verheerend für deren Fortbestand herausstellen. Zwar akzeptierten die meisten Reinblutfamilien vordergründig die besondere Situation der Beauforts und stimmten deren Bedingungen für Eheschließungen zu, allerdings wurde es schnell Tradition, diese Regelung auszunutzen, um unliebsame Nachkommen an eben diese Reinblutfamilie abzuschieben. Du hattest einen Squib in der Familie? Vielleicht nimmt ihn ja eine Beaufort. Dein Nachkomme macht mehr Ärger als dass er Verstand hat? Frag mal bei den Beauforts nach. Deine eigene Nichte heiraten war nicht die beste Idee, wenn es um gesunde Kinder geht? Zum Glück gibts für die misslungenen Versuche ja die Beauforts.

Noch unter Proserpinas Führung musste die Familie sich der Tatsache stellen, dass ihre aktuelle Heiratspolitik das Blut der Familie schwächen und sie zum genetischen Mülleimer der magischen Welt machen würde. Und so wurden nach einem langen Ringen in der Familie zwei neue Regelungen durchgesetzt, die dem Erhalt des Namen Beauforts dienen sollten und die empfindliche Einbußen im Selbstbild der Familie mit sich brachten: künftig sollte die Reinblütigkeit für Nachkommen keine Rolle mehr spielen. So war man nicht auf die Reinblutfamilien angewiesen und konnte den Namen Beaufort auch durch andere potenzielle Väter erhalten. Eine Eheschließung wurde außerdem explizit nicht mehr als erstrebenswerte Voraussetzung vor der Zeugung von Nachkommen angesehen. Kinder durften bei ihrer ledigen Mutter aufwachsen, die von der Familie intensiv unterstützt wurde, sei es durch die Betreuung des Kindes oder die finanzielle Absicherung der kleinen Familie. In der eher konservativen Zaubererwelt löste diese zweite Regelung, als sie umgesetzt wurde, einen mittelschweren Skandal aus. Offiziell empörte man sich sehr über die Familie, die gute Sitte und Anstand in den Wind schoss. Inoffiziell wurden Beaufort-Frauen zu sehr beliebten Geliebten in der magischen Welt, sofern man mit unehelichen Kindern leben konnte, für die man aber offiziell nicht verantwortlich gemacht wurde. Auch Muggel gehörten fortan zu den potenziellen Vaterschaftskandidaten, allerdings legte die Familie mit ihrer Reinblütigkeit keinesfalls ihren Glauben daran ab, dass magisches Blut besser sei, als nicht-magisches. Bis heute haben Beaufort-Frauen Muggel nicht zu heiraten und während man bei Zauberern oft mit Verführung arbeitete, konnte es bei männlichen Muggeln schnell der Verwirrungszauber oder das Aphrodisiakum sein, welches sie zu (un)willigen One Night Stands machte. Zunehmend fanden die Frauen sich in ihren neuen Status ein und galten in der Gesellschaft als Kämpferinnen für Gleichberechtigung und gegen das Patriachart. Beliebt machte sie das nicht unbedingt, aber die Beauforts verstanden es auch unter Proserpinas Nachfolgerinnen relevant zu bleiben (mehr dazu später).

Eine erste scheinbare Anomalie im Blutfluch sollte sich schon im 18.Jahrhundert zeigen, als Heloise Beaufort sich ausgerechnet mit Achatos Ogden verlobte und ihrer Familie sowie deren Tradition den Rücken kehrte. Für die Familie ein herber Verlust, war Heloises Zweig doch der letzte reinblütige der Familie Beaufort. Gleichzeitig schaute man zufrieden auf die Tatsache, dass auch ein bedeutender Zweig der Familie Ogden mit dieser Verbindung verschwinden würde, da Heloise ihrem Mann nur Mädchen gebären würde. Das Entsetzen war groß, als Heloise Ogden nicht nur einen, sondern gleich zwei Söhne zur Welt brachte. Die Gerüchteküche um Achatos Junior und Ares Ogden sollte ihr Leben lang kochen, auch wenn Blutanalysezauber sie als Kinder von Achatos und Heloise auswiesen. Die Familie Beaufort tat mit diesem Skandal, was sie mit allen unbequemen Dingen tat - sie ignorierte ihn und begrub ihn tief in der Familiengeschichte. Bis zur letzten Generation galt es als unfein, den Namen Heloise in der Familie auszusprechen und keine der Beaufort-Frauen wurde je wieder so genannt. Dann allerdings war ihr Name plötzlich wieder in aller Munde … denn seit der letzten Generation werden den Beauforts wieder männliche Nachkommen geboren.

Die ungeschriebenen Gesetze - Das Leben in der Familie Beaufort
Allgemeines

Die Familie besitzt Hauselfen. Sie werden ebenso wie Familienmitglieder freundlich und höflich behandelt, haben ihre eigenen Räume und dürfen keinesfalls körperlich bestraft werden. Sie sind der Familie allerdings nicht gleichgestellt, essen also nicht mit ihnen in einem Raum und werden nicht als Spielkameraden für die Kinder herangezogen.

Die Familie steht über dem Individuum. Wer das nicht lebt, wird zwar nicht direkt ausgestoßen, bekommt aber zu spüren, dass sie nicht mehr wirklich zur Familie gehört

Die Hierarchie der Beauforts

Geführt wird die Familie von einer Matriarchin, die vom Frauenkreis, aber insbesondere von ihrer Vorgängerin gewählt und auf die Aufgabe vorbereitet wird

Unter der Matriarchin steht der sogenannte Frauenkreis, in dem sechs Frauen der Familie das Bindeglied zwischen Matriarchin und dem Rest der Familie darstellen. Sie richten große Familienfeiern und andere Events aus, kümmern sich um Verträge, große familieninterne Streitigkeiten uvm. Auch kleinere Entscheidungen treffen sie selbst und filtern so, welche Angelegenheiten an die Matriarchin herangetragen werden. Entschieden wird dabei demokratisch. Steht es drei gegen drei, muss die Matriarchin hinzugezogen werden. Der Frauenkreis wird von der Matriarchin und den anderen Frauen des Kreises besetzt und gilt als wichtige Station, wenn man selbst Chancen haben möchte, Matriarchin zu werden. Intrigen sind hier an der Tagesordnung.

Erbmasse, die nicht an Kinder vererbt wird, fällt der Matriarchin zu und wird quasi mit der Rolle eben dieser vererbt. Die Matriarchin nutzt nichts davon für sich allein, sondern stellt die entsprechenden Häuser und Finanzen der gesamten Familie zur Verfügung. Allerdings ist sie auch die, die bei größeren Investitionen und organisatorischen Punkten das letzte Wort hat. Es gehört zum guten Ton, immer zumindest einen Teil des Erbes an die Matriarchin zu geben, ist aber keine Pflicht.

Haupterbin einer Kernfamilie ist inzwischen die geeignetste Tochter, nicht die Älteste

Die meisten Beaufort-Frauen bleiben ledig. Heiraten ist möglich, sofern man seinen Namen behält. Da die Familie ausreichend stark besetzt ist, wird in Ausnahmefällen auch gestattet, dass eine Beaufort in die Familie ihres Mannes einheiratet, allerdings wird das ungern gesehen und führt meist zur Entfremdung von der Familie. Die Matriarchin heiratet nicht und sollte sich nie abhängig von einem Mann machen

Männer und Familienplanung in der Familie Beaufort

Ehen sind nicht nur unnötig, damit die Nachkommen einer Frau von der Familie akzeptiert werden, sie sind sogar explizit nicht gern gesehen

Einige Zweige der Beauforts versuchen bewusst, Kinder mit 'Gaben', wie sie es nennen, zu zeugen. Gemeint sind besondere magische Talente. (Metamorphmagie oder Seher sind sehr beliebt)

Männer werden grundsätzlich eher als Instrumente gesehen, um zu bekommen, was man will. Ausnahmen von der Regel gibt es natürlich in der Familie, aber oft suchen sich die Beaufort-Frauen vor allem für ihren Nachwuchs ihre Männer nach Talent, Aussehen, Begabung, Macht und Prestige aus

Bei den Männern der magischen Welt haben die Beaufort-Frauen einen zwiespältigen Ruf. Als heimliche Geliebte scheinen sie perfekt, aber offen kann man sich natürlich selten auf sie einlassen

Die Rolle der Männer bei den Beauforts ist schwer zu beschreiben. Die wenigen eingeheirateten Zauberer (das Heiraten von Muggelmännern ist immer noch nicht gestattet) werden gern instrumentalisiert, um als Schutzschild oder Sprecher für die Familie zu dienen, wenn die Matriarchin nicht ernst genommen wird. Ansonsten werden sie von vielen der Frauen wie ein gern gesehener Gast behandelt, sofern sie sich den Regeln der Familie unterordnen. In die Familie geborene Männer sind ein schwierigeres Thema. Neben den vier Beaufort-Brüdern gibt es aus der vorherigen Generation nur zwei weitere Männer und nur einer davon lebt aktuell noch. Er ist eine Art Exot in Godrics Hollow und scheint ein wenig außerhalb der Gesellschaft zu leben. Die Frauen erkennen ihn widerwillig als ‘mehr’ an, als einen eingeheirateten Mann. Von einigen wird er als Bedrohung angesehen, wie auch Dorcas und seine Brüder. In einer patriarchalischen Welt, könnten diese Jungen immerhin auf Ideen kommen und dabei sogar von der Gesellschaft unterstützt werden …

Obwohl sie nicht mehr reinblütig sind, neigen die Beaufort-Frauen dazu, Muggel als minderwertig anzusehen. Während Zauberer immerhin damit rechnen dürfen, mit Mühe und List verführt zu werden, reicht den Frauen dieser Familie bei Muggeln oft ein Aphrodisiakum oder Verwirrungszauber. Auch um ihr Erbe sind Muggelmänner auf diese Art deutlich leichter zu bringen als Magier. Über die Generationen haben die Beauforts gelernt, dabei unter dem Radar des Ministeriums zu bleiben, das immer mal wieder auf diese Praktiken aufmerksam wurde und sie aufs schärfste verurteilt hat.

Kinder(erziehung) in der Familie

Kinder werden bei den Beauforts von der Gruppe erzogen. Jede Mutter hat die Möglichkeit, ihr Kind bei einer Gruppe Beaufort-Frauen abzugeben, die sich über den Tag um sie kümmern (ähnlich einer Kita). Werden die Kinder fünf, werden sie ebenso von Beaufort-Frauen, die sich speziell dafür haben ausbilden lassen, in Schreiben, Rechnen und Lesen unterrichtet. Darüber hinaus darf sich jedes Kind individuell nach seinen Interessen weiterbilden. Nur wenige grundsätzliche Themen, wie die Geschichte der Familie oder eine gesellschaftskritische Sicht, z.B. auf das Patriarchat, werden jedem Kind vermittelt.

Körperliche Strafen, ebenso wie magische körperliche Züchtigung, sind als Konsequenzen bei der Kindererziehung absolut nicht gern gesehen. Ignoranz und die Vermittlung der eigenen Enttäuschung sind die Konsequenzen, mit denen ein Beaufort-Kind zu lernen umgeht

Allgemein gibt es kaum feste Regeln, wie ein Familienmitglied seine Zukunft gestalten soll. Es gibt eher Erwartungen, deren sich aber jedes Familienmitglied intensiv bewusst ist. Ob und wie gut diese Erwartungen erfüllt werden, entscheidet über die eigene gesellschaftliche Stellung innerhalb der Familie. Allgemein unterstützt die Familie die beruflichen Wünsche ihrer Familienmitglieder, z.B. finanziell

Die Beauforts in der Gesellschaft

Die Beauforts haben durch ihre Tradition, ihr Erbe in der Kernfamilie zu belassen und kaum Familienmitglieder wegzuverheiraten, ein beachtliches Vermögen. Ihre Macht besteht jedoch vor allem durch Erpressung und Verführung. Bedingt durch ihre unehelichen Kinder halten sie nicht selten ein Damoklesschwert über das ein oder andere verheiratete Mitglied einer angesehenen Familie. Geheimnisse, die sie in einer Liebesnacht erfahren haben, sind ebenso beliebt als Druckmittel. Auch sonst neigen die Frauen dazu, Gefallen zu tun, sich gut Freund zu machen und dann diese Beziehungen auszunutzen.

Die Beauforts setzen sich gegen patriarchale Strukturen ein. Das tun sie zum Teil in ihren Berufen (z.B. kostenlose Beratung von Frauen bei Themen wie Misshandlung oder Scheidung durch einige juristisch gebildete Beauforts), aber auch finanziell. Unter Schirmherrschaft der Matriarchin hilft die Beaufortstiftung vor allem alleinerziehenden Hexen und jungen Frauen, die z.B. frisch nach dem Schulabschluss ohne finanzielle Hilfe ihrer Familie sind. Hin und wieder finden Events zu Gunsten dieser Stiftung statt.

Bedingt durch ihre Besonderheiten, ihre Auflehnung gegen viele übliche Konventionen und ihrem Hang dazu, sich nicht zu schade dafür zu sein, Männer für ihre Zwecke auszunutzen, haben die Beauforts nicht den besten Ruf und werden von der Gesellschaft eher kritisch beäugt. Gleichzeitig traut man sich nicht wirklich an sie heran, denn wer weiß welche Beaufort gerade im Hintergrund welche Beziehungen nutzen könnte, um einen zu lauten Kritiker zu diskreditieren und bloßzustellen. Die Familie wird nicht von vielen gemocht, ihr wird nicht vertraut. Aber sie hat ihren eigenen Weg gefunden, relevant im gesellschaftlichen Diskurs zu bleiben ... und gefürchtet.

Für Hexen in einer (ehemals) schwierigen Lage können die Beauforts dagegen ein Rettungsanker (gewesen) sein. Diese und andere ihnen freundlich gesinnte Hexen unterstützen die Familie, aber oft heimlich und im Stillen, zum Beispiel über die Weitergabe von Informationen.

Die Beauforts halten sich aus dem Kriegsgeschehen so gut wie möglich heraus. Wichtig ist für die Matriarchin und ihren Frauenkreis das Fortbestehen der Familie, was sowohl unter der bisherigen Regierung als auch einem Todesserregime grundsätzlich nicht für unmöglich gehalten wird, solang man es sich mit keiner Seite verscherzt.

Stammbaum:

Großtante: Sephora Beaufort - 1917 - Matriarchin - Heilerin für Fluchschäden in Ruhestand
Sephora wurde während Dorcas’ Hogwartszeit zur neuen Matriarchin der Familie gewählt. Sie ist eine Tante seiner Mutter und somit gilt er sogar als recht nahe verwandter Zweig, was eigentlich ein Grund ist, begeistert von ihrer Wahl zu sein. Aber Sephoras Augen scheinen mehr zu sehen als die anderer und während seine Mutter es längst aufgegeben hat, eine Gabe aus ihm herauskitzeln zu wollen, scheint Sephora ihn im Auge zu behalten und lädt ihn regelmäßig zu einem Kaffee ein. Eine Ehre, die nicht einmal Caleb oder Rouven zuteil wird, wie Sarine immer mal wieder verschnupft feststellt. Dorcas könnte darauf verzichten.

Tante: Daliah Beaufort - *1920 - Vergiss-Mich
Dorcas hat sich lang von seiner Tante ferngehalten, was nicht schwer war. Daliah meidet ihre Schwester und damit deren Kinder wie die Pest. Warum hat Dorcas lang nicht verstanden. Auch dieses grimmige Gefühl der Genugtuung nicht, wann immer er doch in ihrer Nähe war. Das geschah bei Weitem nicht oft, denn obwohl Daliah als herausragende Vergiss-Mich so manchen Dienst im Auftrag der Familie ausführen muss, war sie doch immer irgendwie ausgeschlossen und hat auch nie selbst eine Familie gegründet. Irgendwann verstand Dorcas, dass Daliah als Jugendliche gebissen wurde und seitdem den Werwolffluch trägt. Noch viel später verstand er, dass sie auf einen Werwolf getroffen war, als sie von ihrer eigenen Mutter nach draußen geschickt worden war, ihre Schwester Sarine suchen, die vollkommen sorglos in dieser Sommernacht zu spät nach Hause kam. Dann verstand er sie, diese Genugtuung, wenn Daliah sah, dass Sarine, der sie die Schuld am ihrem Schicksal gibt, nun selbst um Anerkennung in der Familie kämpfen muss, weil sie soviele männliche Nachkommen geboren hat. Dorcas ist nicht begeistert davon, aber inzwischen hängt sogar sein Schicksal an der Abneigung Daliahs gegenüber seiner Mutter. Als seine Gabe bekannt zu werden drohte, war es Daliah, die ihre eigene Familie mit Vergessenszaubern belegte, Dorcas so schützte, aber vor allem verhinderte, dass Sarine sich mit einem Pathomentiker als Nachkommen brüsten konnte. Sein Verhältnis zu Daliah, die ihm seitdem auch hin und wieder um kleine Gefallen bittet, ist entsprechend zwiespältig. Sie tut ihm leid wegen ihres Schicksals und er ist dankbar, dass er wegen ihr die Freiheit hat, recht selbstbestimmt durch sein Leben zu gehen. Aber er kann ihr Motiv für diese Tat und seine Abhängigkeit von ihr auch nicht ignorieren.

'Cousine': Elaine Beaufort - 1959 - Auroren-Rookie
Streng genommen ist Elaine nicht seine Cousine (und auch nicht die Tochter seiner Tante Daliah), sondern eine Enkelin Sephoras, die auch noch von der Matriarchin aufgezogen wurde, nachdem ihre Mutter verschwand. Aber Dorcas ist es von klein an gewohnt, alles als Cousine zu bezeichnen, was den gleichen Nachnamen wie er trägt. Elaine gehört zu den Frauen, die nie verunsichert, nie distanziert und nie feindselig ihm gegenüber waren, was sie irgendwann zu einer seiner liebsten Verwandten gemacht hat. Vorsichtig sein muss Dorcas dennoch, schließlich ist sie immer noch Sephoras Schützling. Trotzdem ist er froh, dass sie es ist, die als sein Wachcrup auserwählt wurde und ihn im Auge behalten soll. Gemeinsam bewohnen sie seit Beginn der Aurorenausbildung eine WG und Elaine tut, was sie am Besten kann - den Ton angeben und ihre Rolle als potenzielle nächste Matriarchin üben.

Mutter: Sarine Beaufort - 1928 - Juristin
Dorcas hatte seine gesamte Kindheit und Jugend lang ein schwieriges Verhältnis zu seiner Mutter. Er liebte sie und wollte ihre Zuneigung, aber egal was er tat, er konnte sie nie erlangen. Heute weiß er, dass selbst seine Gabe ihm lediglich Aufmerksamkeit, aber keine Liebe einbringen würde. Während seine Brüder noch den Trost haben, ihre Gleichgültigkeit nur zu erahnen und auf tiefere Gefühle in Sarines Herz hoffen können, weiß Dorcas es besser. Für einige ihrer Kinder ist da ein gewisser Besitzerstolz und Sympathie, aber auch immer etwas, was Dorcas als Sarines Gefühl, als Beaufort versagt zu haben, interpretiert. Ihre fünf Söhne sind fünf Misserfolge und Sarine fühlt sie. Dorcas hält sich bevorzugt von seiner Mutter fern und versucht inzwischen nicht mehr, sie zu beeindrucken.

Bruder: Rouven Beaufort - 1947 - Metamorphmagus - Magisches Unfallkommando
Wenn Dorcas je eine Vaterfigur hatte, dann seinen älteren Bruder. Rouven ist ein Fels in der Brandung. Groß, breitschultrig und im Charakter ebenso wenig aus der Bahn zu werfen wie körperlich. Stress scheint für Rouven nur eine Feder zu sein, die man kurz vom Umhang schnippt. Dabei hat Rouven eine durchaus schalkhafte Seite und hat mit seinen Fähigkeiten seinen Brüdern gern Streiche gespielt. Er und Dorcas stehen sich nahe und sind sich nur in einem nicht einig - Tabitha. Während Dorcas kritisch auf seine kleine Schwester sieht, vergöttert Rouven sie. Dass er von seiner Familie ausgenutzt wird, scheint für Rouven bestenfalls zweitrangig. Er ist mit der Devise aufgewachsen, dass Familie über alles geht, und lebt sie noch immer.

Bruder: Helias Beaufort - 1949 - Medimagier in der Quidditchliga
Helias ist das genaue Gegenteil von Rouven. Laut, temperamentvoll, schnell frustriert. Still sitzen liegt ihm nicht. Für ihn waren die Übungen, die ihm bei der Gabe des Sehens helfen sollten, die er aber offensichtlich nicht von seinem Vater geerbt hat, eine Qual. Weil er Dorcas unwissentlich mit seinem Frust und seinem Temperament ‘gefüttert’ hat, sind die beiden Brüder als Kinder oft aufeinander losgegangen. Dorcas hält bis heute lieber etwas Abstand zu Helias.

Bruder: Bram Beaufort - 1951 - Archivar im Ministerium
Wo Rouven ruhig und selbstbewusst ist, ist Bram still und in sich gekehrt. Er bevorzugt Bücher und hat Dorcas tatsächlich seine ersten Bücher in die Hand gedrückt. Aufgrund des geringeren Altersunterschieds gegenüber Rouven konnte er mit Dorcas in Hogwarts Legilimens üben und stand seinem Bruder auch sonst mit Rat und Tat zur Seite, wenn Rouven schon in einem anderen Lebensabschnitt und viel weiter entfernt war. Zu ihm hat Dorcas wohl die typischste ‘großer Bruder’ Beziehung - nur ohne die Prügeleien. Aufgrund seiner ruhigen Art war Bram oft eine wohltuende Gesellschaft, auch wenn er nicht gerade sein erster Ansprechpartner für ausführlichen Smalltalk wäre. Zu dem scheint sein Bruder einfach nicht in der Lage und blieb auch in Hogwarts oft für sich. Dorcas weiß bis heute nicht, ob auch Brams Vater eine Gabe hatte.

Bruder: Caleb Beaufort - 1953 - Auror
Auch mit Caleb verbindet Dorcas in gewisser Weise eine typische Geschwisterbeziehung, allerdings steht diese Beziehung eher für den Aspekt des Konkurrenzgedankens. Zwischen Caleb und Dorcas war alles ein Wettstreit und normalerweise gewann den Caleb. Sein Vater hat wohl keine Gabe, gilt aber laut Sarine als unglaublich magiebegabt und meistert selbst die schwersten Zauber ohne große Mühe. Leider muss Dorcas zugeben, dass Caleb dieses Talent geerbt hat. Egal welches Fach, Caleb fiel alles förmlich zu. Kein Wunder, dass sein Ego eigentlich ein Quidditchfeld sprengen sollte, so groß wie es ist. Zu allem Übel musste Caleb auch noch den gleichen Berufswunsch wie Dorcas haben und hat natürlich sofort nach Hogwarts die Aurorenausbildung beginnen und mit Bravour abschließen können. Schon jetzt gilt er als junges Ausnahmetalent im Aurorenbüro und reibt das Dorcas nur zu gern unter die Nase.

Schwester: Tabitha Beaufort - 1962 - Schülerin, Klasse 5 Slytherin
Das Nesthäckchen, die Nachzüglerin und wenn es nach ihrer Mutter geht eigentlich das einzig wichtige Kind. Tabitha wurde auf Händen getragen, jeder Wunsch von ihren Lippen abgelesen und ihre Brüder hatten für sie zu tun, was sie nur konnten. Dorcas durfte sich seit er sieben Jahre alt war ansehen, wie das kleine, bezaubernde Baby alles von seiner Mutter bekam, was er durch keine Mühe der Welt verdienen konnte. Und Tabbi tat dafür nichts als zu existieren. Dorcas schämt sich heute sogar ein bisschen dafür, aber er kann es nicht ändern. Für seine Schwester empfindet er Abneigung, geboren aus Neid und Missgunst. Weil er das selbst nicht so toll findet, tut er in den letzten Jahren sein Bestes, das zu überspielen, aber Tabbi macht es ihm auch nicht einfach. Verwöhnt wie sie ist, sieht sie es nur als zu selbstverständlich an, die Prinzessin des Hauses zu sein. Seit zwei Jahren behauptet sie nun auch noch, die Gabe des Sehens zu haben. Dorcas zweifelt daran sehr, denn die Gefühle, die er bei ihr fühlt, wann immer das Thema angesprochen wird, entsprechen nicht denen einer Person, die die Wahrheit sagt.

Vater: unbekannt
Dorcas weiß nur wenig über seinen Vater. Ein herausragender Legilimentiker soll er sein und kein Brite. Außerdem ist seiner Mutter einmal herausgerutscht, dass er als Auror tätig ist. Diese beiläufige Bemerkung hat Dorcas' Berufswunsch zementiert. Er sieht seinen Vater als Helden an, den er unbedingt beeindrucken will. Bis heute träumt er davon, ihm irgendwann zufällig bei einem Einsatz zu begegnen.

Bezug zur Umwelt

Zwar ist Dorcas ein Halbblut, aber aus einer so fest rein in die magische Welt verankerten Familie, dass er auch nicht viel mehr als das nächstbeste Reinblut von der Muggelwelt weiß. Zumindest war das so bis zu Beginn seiner Ausbildung und nun beschäftigt er sich noch eher mit den alltäglichen Herausforderungen der Muggel als mit deren globalen Problemen. Die politische und gesellschaftliche Lage der magischen Welt - vor allem der Krieg - reichen vollkommen, um ihm Kopfschmerzen zu bereiten. Dorcas stammt aus einer Familie, in der er selbst immer der Außenseiter war. Der Unterlegene. Der, der das Pech hatte, mit den falschen Genen geboren zu sein und deshalb nicht wirklich dazugehören konnte. Es ist wohl dieser Erfahrung ebenso wie seiner Fähigkeit zum Lesen von Gefühlen zu verdanken, dass er sehr viel Mitgefühl mit jenen hat, denen es ebenso geht oder die es noch deutlich schlimmer trifft. Denn bei allen Problemen mit seiner Familie ist sich Dorcas bewusst, dass sein Name und sein Blutstatus ihn bis zu einem gewissen Grad auch schützen. Er ist immerhin in einer Zeit, in der Todesser versuchen, an die Macht zu kommen, nicht muggelstämmig oder hatte das Pech, ohne magisches Potenzial auf die Welt zu kommen. Dorcas versucht sich also für die einzusetzen, die ausgegrenzt werden und die sich so hilflos fühlen wie er einst. Denn wenn seine Gabe ihm eins verrät, dann dass diese Menschen kein bisschen weniger intensiv Zurückweisung, Einsamkeit und Verzweiflung fühlen als er selbst. Das gilt nicht nur für rein menschliche Lebewesen, sondern auch für Werwölfe, Halbveelas und was sonst noch innerhalb der magischen Gesellschaft lebt und bereit ist, friedlich nebeneinander zu existieren.
Was das Ministerium selbst angeht, vertraut Dorcas darauf, dass die Menschen, die hier arbeiten, im Allgemeinen das Beste für die magische Gesellschaft wollen. Einige Entscheidungen mag er durchaus kritisch sehen und Dorcas ist auch nicht blind dafür, dass nicht jeder Ministeriumsmitarbeiter ein herzensguter Mensch ist, aber alles in allem glaubt er an das System, dem er sich als angehender Auror selbst angeschlossen hat.

Dorcas wurde in Godrics Hollow geboren. Die Beauforts nennen diesen Ort schon seit mehr Generationen ihr Zuhause, als er interessiert wäre zu zählen. Allerdings hat sich der Gemeinschaftssinn der Familie seit dem Blutfluch sehr verändert. Es gibt kaum noch Nachkommen, die ihren Lebensmittelpunkt an andere Orte verlagern und sich an andere Familien binden. Entsprechend leben viele Beaufort-Frauen in WGs oder anderen Formen der Wohngemeinschaft zusammen in Godrics Hollow. Deshalb gibt es nicht das eine große Beaufortanwesen, auch wenn die Villa der Matriarchin in gewisser Weise eine Art Haupthaus und Treffpunkt für die meisten Feste ist. Aber um dieses Haus darum gibt es viele andere Anwesen - Mehrfamilienhäuser, Cottages, eben alles, was Godrics Hollow hergegeben hat - die über die Zeit in den Besitz der Familie übergegangen sind und nun Beauforts beherbergen. Die meisten von ihnen sind nahe am Haupthaus gelegen, aber es gibt auch Häuser in anderen Teilen des Dorfes, die zu dieser Familie gehören. Dorcas selbst lebte in direkter Nachbarschaft zum Haupthaus in einem Gebäude für zwei Familien, in dem er mit seinen Geschwistern, seiner Mutter, deren Schwester und ihren Kindern aufgewachsen ist.
Seit Beginn der Aurorenausbildung lebt Dorcas mit einer seiner Cousinen, Henry, Midas und ein paar anderen Auszubildenden aus dem Aurorenbüro in einer WG in London. Das ist nicht immer einfach. Wegen seiner Gabe würde er ein Arrangement vorziehen, bei dem er zurückgezogener Leben kann, aber da er seine Fähigkeit nicht vor seiner Familie verraten will und er wie alle Beaufort-Männer unter dezenter Bewachung durch seine Familie steht - in seinem Fall durch seine Cousine - bleibt er in der WG und versucht, möglichst unauffällig durch seine zweite Ausbildung zu kommen. Die Wohngemeinschaft befindet sich in einer Villa, die für Muggelaugen baufällig aussieht und gerade im Begriff ist, restauriert zu werden. Schilder warnen vor dem Betreten des Geländes. In der Villa befinden sich genug Schlafzimmer, um einen kompletten Ausbildungsjahrgang unterzubringen. Auch für zusätzliche Zimmer, wie einen Trainingsraum und ein Tränkelabor sowie eine kleine Bibliothek ist hier genug Platz.

Namensbedeutung

Sein Name ist für Dorcas lange eine Erinnerung gewesen, an das, was er hätte sein sollen. Ein Mädchen, weshalb seine Mutter ihn aus lauter Frust den Namen gegeben hat, den sie für ihre heiß ersehnte Tochter vorgesehen hatte. Dass er einen Mädchennamen trägt, sollte in Dorcas' ersten Lebensjahrzehnt tatsächlich häufig zu Verwechslungen führen, war phasenweise von ihm gewollt und gewünscht und später, als er Hogwarts besuchte, zunehmend mit Scham besetzt und verhasst. Heute, mit seinem eindeutig männlichen Äußeren, kann Dorcas sich ganz selbstverständlich mit seinem Namen vorstellen und lächelt nur müde bei den manchmal auftretenden Nachfragen, ob das nicht ein Frauenname ist. Aber lang war diese Realität nur ein Wunschtraum.

Wirkung auf andere

Dorcas ist jemand, der meistens erst auf den zweiten Blick gesehen wird. Heutzutage scheint er ein stiller, angenehmer Typ mit einem schiefen Lächeln und einem unaufdringlichen Selbstbewusstsein zu sein, der sich lieber am Rand als Beobachter aufhält, statt sich mitten ins Getümmel zu stürzen. Seine Kleidung ist dabei ebenso unaufdringlich wie er und dabei gut ausgewählt. Wie bei seinem körperlichen Training, das er über die notwendigen Stunden für die Ausbildung hinaus treibt, achtet er bis zu einem gewissen Grad auf ein maskulines Auftreten, bevorzugt also auch die bei Männern üblicheren Farben. Wer ihn noch aus Hogwarts kennt, dem fällt das vielleicht auf und diese Personen können sich eventuell denken warum - Dorcas war doch der Ravenclaw, der gern mal für ein Mädchen gehalten wurde und damals das Selbstbewusstsein eines Flubberwurms hatte! Für den Rest ist er einfach der gutaussehende nette Junge von nebenan, der allerdings ganz andere Seiten an sich zeigen kann, wenn er im Einsatz ist.

Persönliche Geschichte

Some scars are from childhood, but they grow with us. Unknown

Dorcas Beaufort wurde als fünftes und vorletztes Kind seiner Mutter in eine Familie hineingeboren, die herzlich wenig mit ihm und seinen schon zuvor geborenen vier Brüdern anfangen konnte. Es war wohl reiner Trotz, der seine Mutter dazu brachte, ihm als ersten ihrer Söhne trotzdem den von ihr ausgewählten weiblichen Vornamen zu geben. Während seiner Kindheit in einer Großfamilie mit hauptsächlich weiblichen Bezugspersonen war Dorcas eigentlich immer gut behütet. Nie musste er allein spielen, immer war jemand da, spielte mit ihm oder half ihm und doch merkte er schon als kleiner Junge, dass er und seine Brüder außen vor waren. Seine Tanten und Cousinen schienen unsicher, was man mit ihm anfangen und ihn lehren sollte, wie er sich benehmen und wohin sein Weg führen sollte.

Diese Unsicherheit betraf zwar auch seine Brüder und seinen Cousin - den einzig anderen männlichen Nachkommen neben Sarines Kindern in seiner Generation -, aber Dorcas schien es immer am meisten zuzusetzen. Überhaupt galt der Junge als Sensibelchen, das wegen Nichts weinte, sich schnell in Streit verwickeln ließ, gleich darauf vollkommen in sich gekehrt in einer Ecke sitzen konnte und dann wieder wie ein aufgedrehter Flummi durch die Gegend hüpfte und sich kaum bändigen ließ. Die eine Sache, die mit Dorcas sehr zielstrebig verfolgt wurde, waren Vorübungen zur Legilimentik. Laut seiner Mutter ist sein Vater ein herausragender Legilimentiker. Neben der Tatsache, dass er kein Brite ist, war das die einzige Information, die Sarine je über den Mann Preis gab. Dorcas lernte also früh, sich lange nur auf eine Sache zu fokussieren (oder sollte es zumindest), bekam Regulationstraining und kognitive Methoden, den Kopf von eigenen Gedanken zu befreien, beigebracht. Es waren die einzigen Gelegenheiten, zu denen Sarine sich intensiv mit ihm beschäftigte. Sie zog Rouven und Caleb vor. Der eine besticht durch eine Gabe, der andere durch außergewöhnliches magisches Talent, das sich schon in früher Kindheit durch heftige magische Ausbrüche äußerte. Als schließlich Tabitha geboren wurde, als er sieben Jahre alt war, war Dorcas endgültig ein Kind der Beaufort-Gemeinschaft und nicht mehr Sarines Aufmerksamkeit Wert. Dieser wiederum beobachtete genau, sah wie seine Schwester verehrt und sein ältester Bruder ausgenutzt wurde, wann immer dieser aus Hogwarts zurückkam.
Rouven war ein Werkzeug, Tabitha die Prinzessin der Familie. Dorcas wäre lieber wie Tabitha gewesen und nicht wie Rouven, auch wenn er seinen ältesten Bruder zunehmend zu schätzen wusste und sogar begann, ihm Briefe zu schreiben, als er mit der Feder gut genug umgehen konnte. Es mochte an dem Wunsch nach Aufmerksamkeit von seiner Mutter liegen, dass er es für einige Jahre schmeichelhaft fand, mit einem Mädchen verwechselt zu werden, wann immer er abseits der Beaufort-Gemeinschaft unterwegs war, doch das sollte sich ändern …
Mit der magischen Welt - oder gar der Muggelwelt - abseits des Familiengefüges hatte Dorcas zu dieser Zeit kaum zu tun. Ausflüge in die Winkelgasse waren für ihn eine Seltenheit, weil er so schnell überreizt zu sein schien und die vielen (emotionalen) Eindrücke für ihn schwer zu verarbeiten waren. Dorcas wusste damals nicht, dass er anders war, und hätte das, was auf ihn einwirkte, nicht als die Gefühle anderer benennen können. Er sah nur, dass jeder außer ihm leicht mit großen Menschenansammlungen umgehen konnte und vermutete den Fehler bei sich selbst. Die vielen kleinen Unzulänglichkeiten, die seine unentdeckte Fähigkeit mit sich brachte, ließen es zusammen mit der nachlässigen Haltung seiner Mutter ihm gegenüber nicht zu, dass er so etwas wie ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein entwickelte. Unbemerkt von Dorcas gab es hinter seinem Rücken allerdings Getuschel und Mutmaßungen, zumindest unter den wenigen Frauen, die häufiger mit ihm zu tun hatten. Irgendetwas war seltsam an ihm und man beschloss, abzuwarten, was die ersten Schuljahre und das Erlernen von Magiekontrolle aus ihm machen würden.

School teaches you lessons you never asked for. Unknown

Dorcas hatte sich keine Sorgen um Hogwarts gemacht. Von einer großen Familiengemeinschaft in die andere, so hatte Rouven es beschrieben und auch seine anderen Brüder hatten nie viele Probleme mit dem Internatsleben gehabt. Es war wie daheim, nur mit mehr Jungen und männlichen Lehrern, einer Uniform und strikterem Unterricht. Dafür schwärmten seine Brüder von Quidditch und dem Duellierclub, von Hogsmeade und den Festessen und natürlich von allem, was sie in Hogwarts lernten. Dorcas sollte keinen so leichten Einstieg haben.

Bereits der Hogwartsexpress verwandelte ihn in ein aufgescheuchtes Graphorn und beim Festessen schaffte er es gerade mal, seine Hauszuteilung mitzumachen, ehe er meinte, vor unterdrückter Energie, Angst und Nervosität explodieren zu müssen. Er zog sich vor allen anderen in den Ravenclawturm zurück und sollte damit eine Tradition begründen, die ihn durch Hogwarts begleiten sollte. Rückzug. Besonders, aber nicht ausschließlich, in den ersten Monaten. Hogwarts fühlte sich fremd für ihn an. Als könne er seine Umgebung nicht mehr richtig einordnen und als wäre jede Situation mit mehr als einer kleinen Menschengruppe im Raum überfordernd.

Dorcas mauserte sich mit diesem Problem und mit seinem Vornamen schnell zum Opfer von Häme und Spott, schien er doch kaum einen Tag durchzuhalten, ohne dass er die Große Halle verlassen musste, in Tränen ausbrach oder einen Mitschüler schlug, der steif und fest behauptete, ihn natürlich nicht provoziert zu haben. Besonders Quidditchspiele mit ihren aufgepeitschen Gefühlen waren schlimm für Dorcas und er hielt sich bald von ihnen fern. Frieden fand er in der Bibliothek, wenn diese gerade nicht gut besetzt war. Dort hielt er seine Mitschüler seltsamerweise auch aus. Später sollte er sich zusammenreimen, dass es daran lag, dass sie sich hier aufs Lernen fokussierten und ihre Gefühle relativ unaufgeregt blieben, solang nicht gerade die Prüfungen kurz bevorstanden. Auch die Ländereien und die hohen Türme von Hogwarts boten ihm häufig eine Zuflucht.

Im Unterricht sagten die meisten Lehrer Dorcas eine schnelle Auffassungsgabe nach, aber in Prüfungssituationen konnte er das Gelernte selten gut umsetzen. Besser lief es bei den Privatstunden mit seinem Bruder Bram, der ebenfalls in Ravenclaw war. Er sollte mit Dorcas weiter an seiner hoffentlich vorhandenen Legilimentik arbeiten und gab ihm auch sonst Nachhilfe, wenn es nötig war. Doch obwohl Dorcas, der zwischenzeitlich darauf bestand, nur noch ‘Cas’ genannt zu werden, übte und übte, schien er nicht in die Gedanken einer anderen Person eindringen zu können. Dafür schien sich etwas in seiner Gefühlslage zu verändern, wenn er sich auf andere Menschen fokusierte. Er konnte die verwirrenden, überfordernden Emotionen zunehmend von sich wegschieben, und schließlich verstand er, was das bedeutete. Er hatte nicht die 'Gabe' seines Vaters geerbt, aber eine andere ausgebildet. Eine, deren Seltenheit seine Mutter nicht einmal in die richtige Richtung hatte denken lassen.

Dorcas teilte diese Erkenntnis mit niemandem, aber ab der dritten Klasse, als er diese Eingebung hatte, wurde das Internatsleben für ihn einfacher. Nicht von heute auf morgen, nicht sofort spürbar, aber Stück für Stück erarbeitete er sich kleine Schnipsel von Kontrolle über sein Leben zurück. So gut es heimlich ging, recherchierte er seine eigene Fähigkeit und stieß in der Hogwartsbibliothek auf den Begriff der Pathomentik. Er brachte sich selbst über mehrere Schuljahre bei, eigene Emotionen von denen anderer zu unterscheiden. Das Wissen, dass er empfänglich für die Gefühle anderer war und das seine Reaktion beeinflusste, machte es leichter, eine Mauer aufzubauen, die zumindest in vielen Situationen das Schlimmste verhinderte. Dorcas wurde bis Ende des vierten Schulajhres vom Klassenfreak zum stillen Mitläufer, der zwar immer noch nicht wirklich dazugehörte, aber mit seinem Spitznamen 'Cas' und ohne die emotionalen Ausbrüche auch kaum mehr Grund für Häme und Spott mehr lieferte.
Es blieb dabei, dass Dorcas Quidditchspiele mied und zum Beispiel Probleme in Prüfungssituationen hatte, weil er diese Extreme schlecht so ausführlich trainieren konnte, wie den Alltag in Hogwarts. Er lernte aber auch, die Vorteile seiner Gabe zu nutzen. Er erkannte zum Beispiel, dass es relativ einfach für ihn war, zu erkennen, ob jemand log. Manchmal konnte er sogar die Gefühle einer Person beeinflussen, was er aber in seiner Hogwartszeit höchstens zufällig tat und wenn dann nur in der Form, dass er seine eigenen, in dem Moment stark ausgeprägten Gefühle, versehentlich auf sein Gegenüber übertrug. Es war immer noch nicht einfach, durch Hogwarts zu kommen. Das Mobbing hatte stark nachgelassen, aber es blieb dabei, dass immer mal wieder ein spöttischer Kommentar ihn traf oder selbst erlebte Demütigung und die darauf folgende Scham an Dorcas ausgelassen worden. Dorcas lernte, die emotionalen Anzeichen für so eine Stimmung zu lesen und Schülern aus dem Weg zu gehen, die gerade das Bedürfnis haben könnten, nach unten zu treten.

Zwei Dinge beschäftigten Dorcas in seinen späteren Schuljahren zunehmend. Ob er über seine Gabe mit seiner Familie sprechen sollte und was er mit seiner Zukunft anfangen sollte. Dorcas’ großer Traum war eine Karriere als Auror, doch obwohl er theoretisch das magische Potenzial und den Ehrgeiz dafür gehabt hätte, kam seine Gabe ihm in wichtigen Situationen immer wieder in die Quere. Auch Experimente mit Beruhigungstränken zeigten zwar eine gewisse abmildernde Wirkung, machten ihn aber gleichzeitig so müde, dass ein Ohnesgleichen wieder in unerreichbare Ferne rückte. Dorcas war frustriert. War er allein, beherrschte er jeden Zauber, jede Formel, alles was seine Lehrer je von ihm gefordert hatten, egal ob in der Theorie oder in der Praxis. Doch in einer Gruppe blieb er den Gefühlen seiner Mitschüler immer bis zu einem gewissen Grad ausgesetzt, auch wenn er inzwischen zumindest nicht mehr negativ auffiel. Er brauchte also eine Alternative für die Zukunft. Rouven hatte seine eigene Ausbildung inzwischen beendet und war als Metamorphmagus seiner Familie zu Diensten, was Dorcas vor Augen führte, wie seine Zukunft aussah, sollte seine Familie den Wert seiner Gabe erkennen. Die Beauforts waren Trickser, Erpresser, Schmeichler, Verführer. Er mit seiner Gabe hätte ein wertvolles Werkzeug sein können, wollte die Familie aber irgendwann hinter sich lassen, in der er nie wirklich einen Platz gefunden hatte.

Dorcas' fünftes Schuljahr sollte nicht nur wegen der ZAGs ein besonders angespanntes für ihn werden. Das erste Halbjahr markierte ebenfalls den Beginn des Zaubererkriegs. Hinter den schützenden Mauern von Hogwarts mochten sich viele Schüler einbilden können, dass alles wie immer war. Dorcas nicht. Er fühlte die Anspannung, die zunehmende Feindseligkeit, die Angst und die Trauer, wenn der Krieg seine ersten Opfer forderte und er den jungen Angehörigen dieser Opfer auch nur in einer der Flure begegnete. Die Ausrede, sich wegen der ZAGs noch mehr rar machen zu können und das Schuljahr an einsamen Orten, vergraben in Büchern zu verbringen, war Dorcas nur recht. Gar nicht recht waren ihm seine Abschlussnoten, die zwar nicht schlecht waren, aber weder seinen Ehrgeiz noch sein tatsächliches Können widerspiegelten. Aber er konnte die gewünschten UTZ-Fächer belegen und das war erst einmal alles, was zählte. In diesem Sommer nach seinem fünften Schuljahr kehrte er besonders ungern nach Hause zurück, aber das Anwesen der Beauforts stellte sich als eine Miniversion von Hogwarts heraus - der Krieg wurde vor der Tür ausgesperrt. Man sprach nicht viel darüber und ging seinem Alltag so gut wie möglich nach. Die Beauforts versuchten, sich aus dem Krieg so gut es ging herauszuhalten. Und weil sie Halbblüter waren und damit gleichzeitig unwichtig und doch nicht direkt auf der Abschussliste der Schwarzmagier, die sich Todesser nannten, klappte das sogar relativ gut. Dafür spürte Dorcas etwas anderes. Eine wachsende Erwartungshaltung ihm gegenüber, die er sich damals nicht erklären konnte.

Dorcas kehrte nach Hogwarts zurück, ohne viel Berührung mit dem gehabt zu haben, was in der magischen Welt vor sich ging. Aber auch ohne über das gesprochen zu haben, was er inzwischen über seine Fähigkeit wusste. Schließlich entschied Dorcas sich, seine Gabe für sich zu behalten. Die Entscheidung über seine Karriere wurde ihm dagegen abgenommen. Zwar waren seine UTZ's nicht so schlecht, wie er es in der sechsten Klasse noch geglaubt hätte, aber für seinen Geschmack lang nicht gut genug, um als Auror eine Chance zu haben. Wenn er schon in einer Prüfungssituation in der Schule nicht sein Bestes geben konnte, wie sollte er dann gegen Schwarzmagier in einer Stresssituation bestehen? Das war für Dorcas besonders bitter, weil sein Bruder Caleb nach seinen eigenen UTZ's mit Kusshand für eben diese Ausbildung genommen worden war und sich schon zu Dorcas' Abschlusszeiten zum absoluten Überflieger gemausert hatte.
Dorcas versuchte, die Sticheleien seines Bruders deswegen zu ignorieren und tat, was seiner Meinung nach der Aurorenausbildung am nächsten kam - er bewarb sich für die Ausbildung in der Strafpatrouillie. Soetwas wie die Sicherung eines Tatorts schien ihm etwas zu sein, das er auch mit seinen Einschränkungen zuverlässig hinbekommen sollte. Und ob er zu mehr in der Lage war, würde er während der Ausbildung sehen. Der weiterhin tobende Krieg bereitete ihm zwar ebenfalls Kopfschmerzen, aber Dorcas lernte schnell, dass er diesen zu spüren bekommen würde, egal ob er in der Strafverfolgung oder bei einem Zauberstabmacher arbeitete. Die Gefühle, die schon zunehmend durch die dicken Mauern des Schlosses gesickert waren, tobten in der magischen Welt wie ein Sturm, der nie an Energie zu verlieren schien.

Ein unerwartetes Hindernis sollte sich bereits kurz nach seiner Rückkehr aus Hogwarts zeigen, als die Matriarchin Sephora erfuhr, dass er sich für die Strafverfolgung beworben hatte. Nun, da er in Hogwarts ausgebildet worden war und ganz offensichtlich eine gewisse Kontrolle über das hatte, was ihn als Kind und Schulanfänger noch so sehr im Griff gehabt hatte, war die Geduld der Beauforts erschöpft. Sephora war nicht sicher, ob er wusste, was er war. Aber dass er zumindest etwas über seine Besonderheit wissen musste, um sie kontrollieren zu können. So oder so wäre es an der Zeit, herauszufinden, was an ihm anders war. Dorcas redete sich bei diesem Treffen mit klopfendem Herzen heraus und vielleicht half ihm dabei sogar seine noch nicht sehr gut trainierte Fähigkeit, Emotionen zu beeinflussen, so sehr wünschte er sich, Sephoras Misstrauen möge verschwinden und sie würde seinen Beteuerungen glauben. Aber es reichte nur für einen Aufschub. Der Frauenkreis sollte am nächsten Tag zusammenkommen, seine Symptome diskutieren und es sollte über das weitere Vorgehen entschieden werden. An eine Ausbildung bei der Strafverfolgung wäre jedenfalls nur zu denken, wenn seine Gabe dort tatsächlich den meisten Nutzen hatte. An diesem Abend überlegte Dorcas ernsthaft, seiner Familie den Rücken zu kehren und das Anwesen heimlich zu verlassen. Doch dann besuchte ihn ausgerechnet Daliah. Seine Tante, die soviel Hass für seinen Zweig der Familie spürte. Und an diesem Tag verstand Dorcas zum ersten mal Warum. Sie erzählte von dem Werwolfbiss und sie gab Preis, dass sie in all den Jahren gut im Blick behalten hatte, wer über Dorcas' eventuelle Gabe informiert war. An diesem Abend bot sie ihm an, die Erinnerungen, die mit diesem Verdacht in Verbindung standen, zu löschen. Von Dorcas wollte sie im Gegenzug auch künftig absolutes Stillschweigen über seine Fähigkeit, aber dafür selbst das Wissen, was genau es war, das ihn anders machte. Dorcas sah wenig andere Möglichkeiten und verriet sich als Pathomentiker. Am nächsten Tag wurde er nicht vor den Frauenkreis gerufen. Sephora schien sich nicht einmal an das Treffen am letzten Tag zu erinnern und rügte ihn, als er wenig später eingeladen wurde, an den Aufnahmetests im Ministerium teilzunehmen. Er hätte sie informieren müssen, wenn er sich für eine Ausbildung bewarb. Alles schien vergessen. Was blieb, war der Eindruck, dass Sephora ihn noch immer aufmerksamer im Blick hat als andere Familienmitglieder. Und natürlich Daliah, die die Tatsache, dass er ihr etwas schuldet und ein Pathomentiker ist, immer mal wieder für sich ausnutzt.

Change is not the enemy of who you are, but the path to who you’re becoming. Unknown

Das Ende seiner Schulzeit bedeutete für Dorcas auch das Ende von Mobbing und Häme, die zwar nicht mehr so ausgeprägt wie in seinen ersten Schuljahren gewesen waren, das Bild von ihm aber trotzdem noch geprägt hatten. Vor allem für ihn selbst. Wie sehr, das merkte er erst, als er Hogwarts das erste Mal seit Jahren für mehr als ein paar Wochen entkam. Obwohl er zurück nach Hause musste, stellte sich die Familien Enklave als geradezu angenehm im Vergleich zum Internat heraus. Ja, viele seiner weiblichen Verwandten konnten nicht viel mit ihm anfangen, aber einige respektierten oder mochten ihn und die anderen empfanden Gleichgültigkeit oder eine gewisse Skepsis, aber die war nicht einmal auf ihn persönlich, sondern sein Geschlecht gemünzt. Bald hatte Dorcas Energie und Enthusiasmus wie nie zuvor, besonders als auch die Ausbildung gut anlief. Natürlich spürte er die Auswirkungen des Krieges, aber weil diese Gefühle sich nicht auf ihn bezogen, waren sie ein bisschen leichter aus seinem Bewusstsein verbannbar, ein bisschen weniger geeignet, ihn dauernd zum Grübeln zu bringen. In gewisser Weise waren sie sogar eine Motivation, die Ausbildung gut zu meistern. Das Ministerium brauchte Nachwuchs und auch, wenn seine Familie sich raushielt, für Dorcas war schnell klar, auf welcher Seite er persönlich kämpfen wollte. Er wollte etwas gegen die Menschen tun, die andere unterdrücken wollten und als weniger Wert ansahen, nur weil sie zufällig nicht in die richtige Familie geboren worden waren. Eine andere Einstellung erlaubten seine eigenen Erfahrungen einfach nicht.
Die anderen Auszubildenden waren nicht mehr die riesige Schülerschar in Hogwarts, sondern ebenfalls für die Ausbildung begeisterte Hexen und Zauberer, von denen netterweise keiner panische Prüfungsangst hatte. Auch dass sie nur etwa ein Dutzend in Ausbildungsjahr waren, half extrem. Nein, Dorcas wurde nicht in der Nacht zum Überflieger, aber er erbrachte bessere und konsistentere Leistungen und er hatte nun seine Gabe genug im Griff, um sich in der Gruppe beliebt machen zu können. Abends fiel er trotzdem todmüde ins Bett, weil ihn ein Tag im Ministerium vollkommen auslaugte. Hin und wieder griff er auch zu einem Euphorietrank, wenn die angespannte Stimmung im Ministerium, besonders nach irgendwelchen Katastrophenmeldungen, über den Tag zuviel für ihn geworden war. Aber er hatte Erfolg und das fühlte sich gut an.

In diesem ersten Ausbildungsjahr traf Dorcas das erste Mal auf einen anderen Pathomentiker. Als Mitarbeiter des Katastrophenschutzes half er bei einem Einsatz, zu dem eine Massenpanik nach einem Angriff durch Todesser gehörte. Dorcas war damals nicht live dabei, als der andere Pathomentiker seine Fähigkeit wirkte, aber er sah ihn danach für die Nachbesprechung des Einsatzes den Flur entlangschlurfen. Offensichtlich vollkommen erschöpft und ausgelaugt. In den nächsten Monaten machte er es sich zur Aufgabe, mehr über diese Person und andere mit seinen Fähigkeiten herauszufinden und das Ergebnis war ernüchternd.
Wer seine Gabe offen zeigte, dem stand sehr sicher bevor, dass sie ausgenutzt wurde, zum Teil auf eine Weise, die Dorcas moralisch zumindest grenzwertig fand, zum Teil auf eine Art, die ihn selbst an seine Grenzen bringen würde. Schon die Gefühle eines einzelnen Menschen zu beeinflussen, das wusste Dorcas inzwischen, war unglaubluch Kräfte zehrend. Eine ganze Gruppe? Er musste keinen Pathomentiker fragen, um zu wissen, dass der regelmäßige Einsatz seiner Gabe auf so eindrückliche Art Spuren bei ihm hinterlassen würde, die ein paar Tage Einsamkeit und viel Schlaf nicht würden auslöschen können.
Dorcas stand mehr als einmal vor dem Büro des Pathomentikers, der ihm mehr über seine Gabe hätte beibringen können, aber am Ende siegte immer die Angst. Was, wenn dieser Zauberer sein Geheimnis nicht für sich behalten würde und verlangte, dass er sich ebenso in den Dienst des Ministeriums stellte wie er? Mit dem vollen Umfang seiner Fähigkeit, ohne Rücksicht darauf, dass gerade emotionale aufgepietschte Menschenmassen für Dorcas ein absoluter Alptraum waren. Was, wenn er damit konfrontiert werden würde, dass er nicht bereit war, alles für die richtige Sache zu opfern? Es war die andere Seite dieser Entscheidung, die ihn grübeln ließ. Die Kriegszeiten verlangten vielen etwas ab und Opfer wurden täglich gebracht. Und doch wollte Dorcas dieses potenzielle Opfer, seine mentale Gesundheit, nicht bringen.

Das Ende des ersten Ausbildungsjahres brachte die ersten Abschlussprüfungen mit sich, die Dorcas erfreulich gut hinter sich brachte, so dass einer Ausbildung zum Ermittler nichts im Weg stand. Dorcas wählte diesen Weg, weil er in diesem Bereich am ehesten das Gefühl hatte, mit seiner Fähigkeit von Nutzen zu sein, wenn er sie schon nicht offen für das Ministerium einsetzen wollte. Vielleicht hätte er diesen Schritt nicht gewagt, hätte sein Selbstbewusstsein sich im letzten Jahr nicht deutlich verbessert. Neben seinem guten Abschneiden in der bisherigen Ausbildung war dafür noch etwas anderes verantwortlich - sein verändertes Äußeres. Das regelmäßige körperliche Training hatte seine Statur von schmal zu sportlich verändert. Dorcas hatte sich bis dahin nicht für jemanden gehalten, der eitel war, aber ihm tat es gut, dass ein Blick in den Spiegel nun ein männlicheres Ebenbild zeigte, das eben nicht mehr so einfach mit einer Frau zu verwechseln war. Zunehmend trainierte Dorcas auch in seiner Freizeit, nahm neben Kraftsport auch Kampfsportkurse in sein persönliches Trainingsprogramm auf, und achtete mehr auf seine Kleidung. Es mussten keine feinen Stoffe oder perfekte Schnitte sein, aber es musste eher Maskulinität ausstrahlen. Damit waren auch die letzten kleinen Seitenhiebe alter Klassenkameraden in der Ministeriumskantine oder blöde Sprüche von Verdächtigen, wenn sie den früher schmalen Jungen mit den eher feinen Gesichtszügen sahen, bald Vergangenheit.
Als für Dorcas die Zeit der Verhaftungen und Verhöre losging, hatte er ein ganz anderes Auftreten und Selbstbewusstsein, als noch zur Zeit seines Hogwartsabschlusses. Dass dieser unsichere Junge von damals immer noch da ist, weiß Dorcas aber auch. Spätestens dann, wenn ihm jemand einen rosa Pullover aufquatschen will und er sehr entschieden ablehnt.

Als Auszubildender für die einfache Strafpatroullie war Dorcas gutes Mittelmaß. Definiv brauchbar, aber nicht ganz das, was man von einem Ravenclaw mit seinem Einsatz und dem Potenzial, das man manchmal erkennen konnte, erwarten würde. Als Ermittler sollte er seine Stärken besser ausspielen können. Recherchen durchführen, an etwas dranbleiben, Spuren auswerten und vor allem das Finden potenzieller Zeugen und Verdächtiger sowie deren Verhör lagen eher in Dorcas' stärkeren Bereichen. Besonders in Letzterem konnte er sich bald einen Ruf als herausragender Auszubildender erarbeiten. Sein 'Instinkt' für Lügen, für Menschen, die etwas zu verbergen hatten, schien geradezu traumwandlerisch sicher. Und Dorcas selbst nutzte die Tatsache, dass man ihn bald seine eigenen Verhöre führen ließ - natürlich immer noch von einem ausgebildeten Ermittler begleitet - um seine Gabe zu trainieren. Besonders den Part davon, den er bisher kaum ausgebildet hatte. Das Beeinflussen fremder Emotionen war ihm immer moralisch fragwürdig erschienen und er hatte es meist aus Versehen getan, wenn es passiert war. Aber bei Verbrechern? Ihre Angst und Nervosität zu verstärken oder ihnen das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen in ihn zu vermitteln, damit ihre Zungen sich lockerten, das fand er vertretbar. Hier ging es um ein höheres Wohl und diese Menschen hatten es verdient, die Konsequenzen ihrer Handlungen erfahren zu müssen. Er half nur, sie diesen Konsequenzen zuzuführen.
In den zwei Jahren seiner Ausbildung konnte Dorcas, dem immer noch nur das Selbststudium blieb und dessen Gelegenheiten durch die Anzahl an Verhöhren eingeschränkt war, die er durchführen konnte, begrenzt war, natürlich keine Perfektion im Umgang mit diesem Part seiner Fähigkeit erreichen, aber er lernte zumindest in Ansätzen, Emotionen hervorzurufen, die gerade nicht sowieso schon in seinem Gegenüber vorhanden waren. Er merkte bald, dass er dabei auch sehr vorsichtig vorgehen musste. Der ein oder andere Verdächtige beschwerte sich über unlautere Maßnahmen. Man habe ihm etwas in den Kaffee getan, damit er beim Verhör alles ausplaudert. Niemand nahm diese Menschen ernst, schließlich waren sie Täter, die versuchten, sich aus Verbrechen herauszureden. Und sie sprachen von angeblichen Veritasserum, weil sie keine Ahnung hatten, wie es sich anfühlte, von einem Pathomentiker beeinflusst zu werden. Aber es war eine gute Erinnerung daran, dass er vorsichtig sein musste, besonders mit dem Einschleusen von Gefühlen, die so noch nicht in seinem Gegenüber schwelten.

Für den Moment schöpfte jedoch scheinbar niemand Verdacht. Es herrschte Krieg. Die Rate an Verbrechen stieg mit jedem Monat und niemand hatte Zeit sich darüber Gedanken zu machen, ob das ein oder andere Verhör nicht etwas sehr glatt lief. Zumindest schien es Dorcas so. Er fand seinen Rhythmus, trainierte und apparierte hin und wieder an einsame Orte, um den Stress abzubauen und ein paar ruhige Stunden ohne die Emotionen anderer um sich zu haben. Er wäre gern von Beruhigungs- und Euphorietränken weggekommen, aber er brauchte sie an besonders schlimmen oder langen Tagen oder wenn das Chaos des Krieges Doppeldienste verlangte und die Müdigkeit seine mentalen Barrieren mehr und mehr Bröckeln ließen. Ein Privatleben? Das hatte er in dieser Zeit nicht. Zu ausgelaugt war er von der Ausbildung und dem, was er schon durch den notwendigen Kontakt zu seiner Umwelt an Emotionen aufnahm. Zum Glück gab es aus seiner Hogwartszeit nicht viele Freundschaften zu halten und zum Glück wussten die Frauen in seiner Familie noch immer nicht, was sie mit den Männern in ihrer Runde anfangen sollten, also respektierte man seine Zurückgezogenheit. Nur wenige Familienfeste und Pubabende waren in diesen zwei Jahrne notwendig, um Dorcas' dünnes soziales Netzwerk zufriedenzustellen.

"Not every love story is meant to last forever. Some are meant to teach us something and then let us go."

Im Juni 1976 beendete Dorcas seine Ausbildung zum Ermittler. Als Elaine, eine seiner ihm gegenüber freundlich gestimmten Cousinen im Juli für die Sommerferien vor ihrem siebten Schuljahr nach Godrics Hollow zurückkehrte, sollte einer dieser Partys stattfinden, bei denen er sich nicht herausreden konnte, einen geselligen Abend mit ihr und ihren Freunden zu verbringen. Es galt, seinen Abschluss zu feiern, zumindest so nebenbei auf einer Party. Dorcas trank nicht oft, aber wenn auf ihn selbst angestoßen wurde? Er war eben immer noch zu sehr der Junge, der es anderen Recht machen wollte. Dorcas schreibt es gern einer Mischung aus Alkohol und seiner Gabe zu, dass er an diesem Abend knutschend mit Henry Morganach, Elaines bestem Freund, in einer stillen dunklen Ecke abseits der Party landete. Es scheint eine etwas dünne Erklärung dafür zu sein, dass dieser Moment nicht einzigartig blieb, sondern die beiden sogar eine Beziehung eingingen, aber Dorcas hatte von Pathomentikern gelesen, die ihr ganzes Eheleben auf der Lüge begründeten, dass die Gefühle ihres Partners ihre eigenen wären. Heute denkt Dorcas mit gemischten Gefühlen an diesen Sommer zurück. Nicht einmal, weil er ihn mit einem anderen Mann verbracht hat, sondern weil er eine wirklich schöne Zeit hatte, auch im Rückblick betrachtet, die doch eine Lüge war. Und weil er einen Mann verletzt hat, den er vielleicht nicht liebt, der ihm aber trotzdem wichtig ist.

Als der Sommer endete und Henry für sein letztes Schuljahr nach Hogwrats zurückkehrte, spürte Dorcas bald, dass er nicht das Gleiche für den Ravenclaw empfand wie er für ihn. Obwohl er ihn zweifellos immer noch mochte, waren beim Gedanken an ihn, als er erst einmal ein paar Wochen aus dem direkten Einflussbereich des Jüngeren heraus war, keine Gefühle über Sympathie hinaus mehr im Spiel. Für Dorcas war es eine ernüchternde Lektion darüber, wie wenig er auf das Vertrauen konnte, was er fühlte. Er beendete die Beziehung noch im gleichen Jahr und hat sich seitdem von romantischen Verwicklungen ferngehalten, auch wenn er eine gewisse Sehnsucht danach, zu jemandem zu gehören, nicht leugnen kann. Aber wie soll er sich mit einer Fähigkeit wie seiner je sicher sein?

New Chances, New Choices

Dorcas arbeitete ein knappes Jahr als Ermittler, als er die Formulare für die Bewerbung zur Aurorenausbildung auf seinem Schreibtisch fand. Sein direkter Vorgesetzter führte im folgenden Gespräch aus, dass er sich in der Strafverfolgung bewiesen hatte und es in den aktuellen Zeiten mehr sehr gut ausgebildete Auroren brauchte. Dorcas hatte seine innigsten Berufswunsch nie geheimgehalten und seine Eignung schien nach diesen vier Jahren im Ministerium unumstritten. Heute vermutet Dorcas, dass neben den Kriegszeiten und der notwendigkeit für einen steten Aurorennachwuchs auch Albus Dumbledore seine Finger im Spiel hatte. Damals wusste Dorcas noch nicht, dass der Zauberer auf ihn aufmerksam geworden war und seine Gabe zu erahnen schien. Aber konnte es Zufall sein, dass Dorcas nach bestandener Aufnahmeprüfung ausgerechnet Frank Longbottom als Mentor zugeteilt bekam? Dorcas ahnte in den ersten Monaten natürlich nichts von dessen Mitgliedschaft in einer Organisation, von der er bisher ebensowenig gehört hatte.Da war nur das Gefühl von Wachsamkeit, das Frank Longbottom auszustrahlen schien. Aber er war Auror und nicht wenige ältere Auroren waren geradezu paranoid, also erschien Dorcas eine erhöhte Aufmerksamkeit in seiner Nähe kaum ungewöhnlich. Meinte er außerdem, dass sein Mentor ihn etwas genauer im Blick zu behalten schien und er mehr Feldaufgaben bekam als die anderen Auszubildenden? Auch das, aber in der Kantine erzählten nicht wenige angehende Auroren, dass sie denselben Eindruck in ihrer eigenen Ausbildung hatten, also mochte es nur Einbildung sein. Außerdem hatte Dorcas ausnahmsweise andere Probleme, als sich ausschließlich über seine Ausbildung Gedanken zu machen ...

Als seine Cousine Elaine im Sommer 1977 ankündigte, die Aurorenausbildung ebenfalls zu absolvieren, freute sich Dorcas, ein freundliches Gesicht in seinem Jahrgang zu haben, auch wenn es in gewisser Weise bedeutete, im Ministerium unter der Beobachtung seiner Familie zu stehen. Das tat er so oder so. Die Beauforts waren keine kleine Familie und besetzten diverse Stellen auch in der Strafverfolgung. Dass Henry - ihr bester Freund und Dorcas' erfolglose Sommerromanze - mit ihr die Ausbildung beginnen wollte und Sephora, die Matriarchin der Familie, noch die wundervolle Idee hatte, sie alle Drei gemeinsam mit anderen Auszubildenden in eine Villa der Familie zu stecken, war da schon eine andere Sache. Dorcas, der seinen Auszug aus dem Haus in Grodrics Hollow schon im letzten Jahr als Ermittler geplant hatte, erkannte sehr wohl den Wunsch der Matriarchin, so eine gewisse Kontrolle über sein Leben zu behalten. Und doch wollte er noch keinen zu starken Bruch zu seiner Familie riskieren, so dass ein Nein nicht in Frage kam. Dorcas arrangierte sich also. Er arrangierte sich mit Elaine, die immerhin zu seinen liebsten Cousinen gehörte und sich gern als Kopf der neuen WG sah. Er arrangierte sich mit Henry, dessen Gefühle für Dorcas leider nicht komplett verschwunden waren und der mit der Tatsache, dass er auf Männer stehen könnte, deutlich mehr Probleme hatte als Dorcas. Vermutlich auch, weil Dorcas sich gar nicht so sicher war, aus eigenem Antrieb heraus überhaupt Männer anziehend zu finden. Die beiden einigten sich jedenfalls darauf, ihre frühere Beziehung, wie schon in diesem letzten Sommer, nicht allzu offen zu behandeln. Dorcas arrangierte sich auch mit dem Einzug von Midas Meliflua, einem ehemaligen Mitschüler, dessen vorrangiger Charakterzug in Hogwarts gewesen zu sein schien, dass er ein Arschloch war, welches es zwischenzeitlich besonders auf Henry abgesehen hatte. Dorcas gab sein Bestes, mit diesem neuen Umfeld umzugehen, auch wenn ihm die Gefühle jedes WG-Mitglieds auf die ein oder andere Art häufig Kopfschmerzen bereiteten.

Das neue Jahr brachte verstärkt Einsätze für Dorcas, die ihm dank seiner Gabe relativ problemlos gelangen, auch wenn die Informationen, die er erhielt, dürftig waren. Er schätzte, dass sein Vertrauen ins Ministerium geprüft wurde, und führte seine Aufgaben aus. Hatte dieser Zauberer etwas zu verbergen? Log jene Hexe in Bezug auf ihre Zeugenaussage? Viele Befragungen fanden außerhalb des Ministeriums statt, was Dorcas unter 'Feldeinsatz' verbuchte, und nicht wenige ordnete Frank Longbottom als 'sensible Operationen' ein, was bedeutete, Dorcas durfte nicht darüber sprechen. Kein ungewöhnliches Vorgehen im Aurorenbüro, schließlich hatten Schwarzmagier ihre Spione im Ministerium und im Chaos des Krieges gingen auch im Ministerium Informationen schnell in die falschen Hände. Heute fragt sich Dorcas trotzdem, ob er - gerade als Pathomentiker - nicht hätte Verdacht schöpfen sollen. Aber da ist das Problem, dass er Gefühle zwar spürt, aber immer noch selbst interpretieren muss. Und sein Mentor log ihn nie an, wenn er sagte, er hätte einen Auftrag für ihn oder dass dieser besser nicht in großer Runde diskutiert wurde. Auch das ein oder andere Gespräch über seine persönliche Meinung zur politischen Lage oder seinen Moralvorstellungen wunderte Dorcas nicht. Auroren waren ein eingeschworener Haufen. Sie wussten gern, wer da neben ihnen stand und ihnen den Rücken freihielt.

Erst als er eines Tages Albus Dumbledore gegenüberstand und ein - zumindest für ihn - ungeplantes persönliches Gespräch mit dem Schulleiter hatte, wurde ihm bewusst, dass er in den letzten Monaten nicht nur hinsichtlich seiner Fähigkeiten als Auror geprüft worden war. Als erste Person sagte Dumbledore ihm gerade heraus, was er war, und machte keinen Hehl daraus, dass er Dorcas' Pathomentik gern einsetzen würde. Für das höhere Wohl, verstand sich. Und der Phönixorden, von dessen Existenz Dorcas nun erfuhr, klang nach einer Gruppe, für die es sich lohnen konnte, seine Fähigkeit einzusetzen. Dorcas entschied sich, dem Orden beizutreten. Seine ersten Monate blieben eine Bewährungsprobe. Er kannte nur die Identität von Dumbledore und Frank Longbottom als Ordensmitglieder und erledigte erste Aufträge unter der Führung seines Aurorenmentors. Erst im April sollte er einem ersten tatsächlichen Treffen des Ordens beiwohnen und Dorcas hat den Verdacht, dass er damit schon recht schnell seine 'Probezeit' bestanden hatte. Grund dafür war wohl die Entscheidung seines Mentors, zur HIT-Einheit zu wechseln. Das war auch der Grund, warum er gemeinsam mit seinen WG-Mitbewohnern, die auch unter dem Longbottom ihre Ausbildung begonnen hatten, schon im Mai 1978 für die Prüfungen zugelassen wurde, die das Ende ihres ersten Ausbildungsjahres markieren sollten. Jetzt hat Dorcas das zweite Jahr in seiner Ausbildung begonnen. Eigentlich ein Grund zur Freude, aber da ist der Krieg und bei aller Überzeugung für die gute Sache die Frage, wie Albus Dumbledore ihn einsetzen will. Und ob er auf dem besten Weg ist, emotional auszubrennen oder seinen Verstand einzubüßen, wie soviele Pathomentiker vor ihm, wenn er sich zu sehr einspannen lässt.

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