Kitty Murray
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Kitty Murray › Zivilist › Reinblut › Gespielt von Lily Jane
Kitty Murray
WindprinzessinManche Dinge sollte man für immer schlafen lassen. Kaum einer weiß das besser, als die blasse dünne junge Frau, die ihre blonden Haare -entgegen der Mode- lang trägt und an deren Rockzipfel zwei kleine Kinder hängen. Bruder und Schwester. Zwillinge. So wie Caleb und sie. Sie und Caleb. Ein Weiteres, einen winzigen Säugling, schiebt sie in einem alten Kinderwagen durch die Straßen, dabei merkt man ihr und den Sprösslingen die niedere Herkunft an. Nicht nur weil die kleine Familie Teil der Hausbesetzerszene Londons ist, sondern auch weil ihre Kleidung altmodisch und ärmlich wirkt. Still ist sie die Frau. Fast schon unsichtbar. Nur wenn sie mit ihren Kindern spielt kommt sie aus sich heraus, wirkt dann meist selbst noch wie ein Kind. Man könnte sie dann fast für die ältere Schwester der Kleinen halten denn für deren Mutter. Doch der Schein trügt Kitty Murray war nie ein Kind. Schon früh hat sie für ihre Geschwister, drei an der Zahl, die Mutterrolle übernommen. Denn als älteste Tochter eines arbeitslosen cholerischen Säufers und einer geistig labilen, nicht belastbaren Mutter, war es an ihr gewesen sich um alles zu kümmern. So gut sie konnte. Ihren Vater verabscheut Kitty, nennt ihn nur 'das Monster', doch ihre 'Mummy' hat sie lieb. Diese lebt inzwischen nun schon viele Jahre in der Nervenheilanstalt. Ihre älteste Tochter hofft sie eines Tages zu sich holen zu können. Wenn sie eine eigene, schöne Wohnung hat. Fernes Wunschdenken. Denn als magische Hebamme verdient sie gerade genug um sich und ihre Kinder durchzubringen, gerade nun wo sie Witwe ist. Erst kürzlich tauchte in der Themse die Leiche ihres vermisst gemeldeten Ehemannes auf. Ermordet worden ist er. Abgestochen wie ein Schwein, der arme Kerl. Doch wie so oft im Leben trügt der Schein. Duncan Murray ist ein Opfer der Andern, die tief, so tief in Kittys Seele schläft, immer dann erwachend und ihre Augen aufschlagend, wenn das Leben der schmalen kleinen Frau, oder das ihrer Liebsten bedroht ist. Wenn Kitty sich nicht mehr zu helfen weiß, wenn kein Betteln und Flehen mehr nützt. Und dann sterben Menschen. Manchmal. Duncan Murray jedenfalls ist gestorben. Seine Frau schlägt er nie wieder. Kitty sollte der Andern dankbar sein. Doch eigentlich hat sie nur schreckliche Angst, dass man sie wegen Mordes verurteilen könnte. Zum Glück weiß nur ihr über alles geliebter Zwillingsbruder Caleb, wie ihr Ehemann zu Tode kam. Auf Caleb ist Verlass, er hat ihr sogar geholfen, die Leiche zu entsorgen. Und er war es auch, der ihr bei der kurz darauf einsetzenden Geburt ihrer jüngsten Tochter beigestanden hat.
Wusstest du, dass...
Ich höre Dich noch rufen: Lauf um Dein Leben, so schnell Du kannst.
... Kitty das ältste Kind ihrer Eltern ist, da sie wenige Minuten vor ihrem Zwilingsbruder Caleb zur Welt kam?
... Die Beiden, wie bei Zwillingen häufig, zwei Wochen zu früh zur Welt kamen?
... sie daher klein aber zäh und gesund waren?
... die Zwillinge im Flur des Wohnhauses geboren wurden, da ihr Vater Jacomus zu betrunken war um seine Frau, beim Einsetzen der Wehen ins Krankenhaus zu bringen?
... das Verhältnis der Beiden schon immer unnatürlich innig war? Inniger noch als bei Zwillingen üblich.
... Kitty behauptet, dass sie und Caleb eigentlich ein Kind hätten werden sollen, aber dass eine böse Macht, sie im Bauch ihrer Mutter auseinander gerissen hat?
... sie sich nur mit Caleb wirklich heil und vollständig fühlt?
... das Mädchen es so empfindet, als seien sie eine Seele in zwei Körpern?
... es ihrem Bruder ebenso ergeht?
... Kittys Kindheit geprägt war von einem cholerischen, immer betrunkenen, gewalttätigen Vater, einer psychisch labilen, überforderten Mutter, sowie einer gefühlskalten herrischen Großmutter?
... ihr Vater kurz nach der Geburt der Zwillinge seinen Job auf dem Bau verlor und seitdem arbeitslos ist?
... ihre Mutter mit den Zwillingen von Anfang an sehr überfordert war?
... der Umstand, dass Jacomus seinen Frust an seiner Ehefrau auslies, es nicht besser machte?
...Kittys Großmutter mütterlicherseits die Familie regelmäßig besuchte und ihre Tochter etwas unterstütze, auch finanziell?
... Die Frau Kitty aber weniger mochte, als deren Bruder?
... das Mädchen daher nur wenig Bindung zu der gefühlskalten Person aufbaute?
... die Kinder sehr unter der familiären Situation litten, allen voran der Gewalttätigkeit des Vaters?
...Kitty seit ihrer frühsten Kindheit schwer traumatisiert ist?
...sie und Caleb sich oft im Kleiderschrank vorm Vater versteckt haben, um seinen Schlägen zu entgehen?
...Kitty sich ein `Schutzritual' ausgedacht hat, dem jedoch keine echte Magie innewohnt?
...die Zwillinge, als sie älter wurden, sich oft aufs Dach des Hauses geflüchtet haben, wo sie für den betrunkenen Vater nicht erreichbar waren?
... sie auch lernten sich sehr, sehr leise und unauffällig zu bewegen um den Vater auf dem Sofa nicht zu wecken?
...sie dennoch oft genug in ihrer Kindheit grün und blau geprügelt wurden und auch mehrmals Knochenbrüche durch die Misshandlungen erlitten?
... sie deswegen auch mehrmals im St. Mungos zur Behandlung waren?
... immer behauptet wurde, sie wären gestürzt, oder hätten sich miteinander geprügelt?
... die Beiden auch Stunden damit zubringen konnten am Fluss und in den Gassen ihres Viertels herumzustromern, so dass sie dort jeden Winkel kannten?
... Kitty bei einem dieser Streifzüge in einer Mülltonne ein weggeworfenes altes Muggelkinderbuch fand? Dornröschen.
... Kitty und Caleb von der Großmutter lesen beigebracht bekamen?
... die Großmutter den Kindern auch Schauergeschichten über Muggel erzählte?
... Kitty und ihre Geschwister diese für bare Münze hielten?
... sie selbstverständlich auch glaubten ihr reines Blut mache sie zu etwas Besserem und sie hätten mehr verdient? Nur wollten die bösen Andern, die Schlammblüter und Blutsverräter, ihnen dieses Recht nicht zugestehen.
...Kitty früh damit angefangen hat für ihre Geschwister die Mutterrolle zu übernehmen? Einfach weil ja einer sich kümmern musste.
...das Mädchen daher lernte Babys zu wickeln und sie zu füttern, mit dem was da war und was sie vertrugen?
...es für Kitty normal war Mäuseköttel aus dem Mehl heraus zu puhlen und Schimmel von Essensresten zu kratzen?
So wie es auch normal war über Erbrochenes hinweg zusteigen auf dem Weg zum Waschbecken im Badezimmer.
... sie auch früh damit begann die Wunden und Verletzungen ihrer Geschwister zu verarzten?
... die einjährige Elektra einmal aus ihrem Kinderbettchen fiel und eine heftig blutenden Platzwunde am Kopf hatte?
... Kitty in ihrer Not panisch begann dem Säugling eine Salbe nach der andern auf die Wunde zu schmieren, damit diese aufhörte zu bluten?
... sie die Blutung der Schwester schließlich stoppte in dem sie ihr eine Mehlpampe auf die Stirn schmierte?
...man daher behaupten kann sie sei schon immer reifer und verantwortungsbewusster gewesen als andere Mädchen in ihrem Alter?
...sie dafür aber bis heute in andern Bereichen zurückgeblieben ist und oft noch sehr kindlich wirkt?
...Kitty im Kindesalter eine dissoziative Identitätsstörung entwickelt hat, aufgrund der schweren Misshandlungen und der damit verbundenen Traumatisierung?
...Kitty als Sechsjährige eine streunende Kätzin angefüttert und adoptiert hat?
...sich bei ihr zum ersten Mal im Alter von neun Jahren Magie zeigte, als ihr Vater vor ihren Augen eben jene Katze getötet hat?
...dies auch der Moment war in dem sich zum ersten Mal deutlich ihre dissoziative Identitätsstörung zeigte?
...die Andere nach dem Tod der Katze den Vater hat Kopfüber in der Luft schweben und mehrfach gegen die Wand schleudern lassen?
...vielleicht an diesem Tag noch ein großes Unglück geschehen wäre, hatte die Großmutter, welche an dem Tag zu Besuch war, dem Mädchen nicht geistesgegenwärtig eine Bratpfanne über den Kopf gezogen?
... Kitty der Andern, schließlich den Namen Dornröschen gab, nach der schlafenden Prinzessin aus dem Kinderbuch, welches sie einst gefunden hatte??
...Kittys andere Persönlichkeit immer dann erwacht, wenn sie sich oder ihre Familie lebensbedrohlich bedroht fühlt und sich selber nicht mehr zu helfen weiß?
...Kitty hinterher immer sagt, dass sie das nicht gewesen ist, dass sie das nicht getan hat?
...sie es gar nicht geglaubt hätte, hätte Caleb ihr damals nicht versichert, dass sie den Vater zu gerichtet habe?
...es ihr immer schrecklich leid tut, was die Andere angerichtet hat und sie sich die Schuld daran gibt, weil sie zu schwach war deren Erwachen zu verhindern?
...sich Kitty grundsätzlich die Schuld gibt?
...sie immer denkt noch besser sein zu müssen? Sich mehr Mühe geben zu müssen?
...sie dennoch nie den Glauben daran, dass am Ende alles gut werden wird aufgegeben hat? Den Glauben an sich selbst. Irgendwie wird sie es schon schaffen.
...sie ohne diese Zuversicht schon vor vielen Jahren einfach aufgegeben hätte?
...Kitty jedoch nicht denkt, dass sie selbst ein happy end verdient hat?
...sie alles was sie tut für ihre Familie macht, für Jene die sie liebt, niemals jedoch etwas für sich selbst?
In Deinen Augen nur kann ich mich sehn, In Deinem Herzen kann ich mich verstehn.
... Kitty mit ihrer Einschulung wie in eine andere Welt eintauchte?
... sie vom sprechenden Hut in das Haus Slytherin eingeteilt wurde, wie auch ihr Bruder Caleb?
... der Hut kurz am Überlegen war sie anch Huffelpuff zu schicken?
... Kitty in Gedanken aber immer und immer wieder wieder In das gleiche HAus wie Caleb dachte?
... sie unglaublich erleichtert war, als der Hut schließlich sagte: "Na dann wird es wohl SLYTHERIN!"?
...sie in ihrer Schulzeit zum ersten Mal erfahren hat was Hygiene wirklich bedeutet?
...die Erstklässlerfeier das erste Mal in ihrem Leben war, in dem sie sich richtig satt essen konnte?
...sie an dem Abend soviel in sich hineingestopft hat, dass sie sich hinterher hatte übergeben müssen?
...sie das erste Schuljahr bei jeder Mahlzeit noch Essen eingesteckt hat, für später, falls sie wieder Hunger bekäme?
...Kitty trotzdem immer ein kleines dünnes Mädchen gewesen ist?
...sie in Hogsmead das erste Mal in ihrem Leben Zuckerwatter aß und das klebrige zeug seitdem abgöttisch liebt?
...sie auch in der Zeit in Hogwarts fast alles mit Caleb zusammen gemacht hat?
...die Beiden auch bei den andern Slytherins als komisch galten?
...Kitty daher nicht wirklich Freundschaften schloss, sondern eine Außenseiterin blieb?
...Caleb im ersten Schuljahr eine Zeit lang von einer Gruppe Gryffindors geärgert und gemobbt wurde?
... man kurz darauf die Katze des Einen tot im Hof fand, während die Eule eines Andern schwer verletzt aber federlos überlebte?
... das Mobben danach aufhörte?
... Kitty sich freute, als auch ihre Schwestern nach Hogwarts kamen?
... sie sich direkt wieder 'verantwortlich' fühlte?
... Kitty das Fach Kräuterkunde das allerliebste war?
... sie dort auch die besten Leistungen erbrachte?
... sie gern Heilerin geworden wäre und sich daher in den dafürnotwendigen Fächern sehr anstrengte?
...sie aber dennoch nach ihren ZAG-Prüfungen die Schule abgebrochen hat?
...sie dies auch getan hat um schnell auf eigenen Füßen stehen und das Sorgerecht für ihre Schwestern beantragen könnte?
... die Beiden im Jahr zuvor zu den Weihnachtferien in Obhut genommen wurden und seitdem ihre Ferien in einem Waisenhaus verbrachten?
...ihre Mutter einen Nervenzusammenbruch, mitausgelöst durch den Tod der Großmutter, erlitten hatte und seit dem auf der psychiatrischen Abteilung des St. Mungos Hospitals liegt?
...Kitty ihre Mutter regelmäßig dort besucht?
Wie oft im Leben habe ich mich in mein Herz vorgewagt? Ich kenne keine Antwort, wenn man danach fragt.
...sie nach der Schule eine Ausbildung als Hebamme im St. Mungos Hospital begonnen hat?
... sie dazu ins Schwesternwohnheim des Krankenhauses ziehen konnte?
... ihr die Ausbildung zur Hebamme unglaublich gut gefiel, sie jedoch ihren Bruder Caleb sehr vermisste?
... ihr Bruder in Hogwarts blieb um seine Schulausbildung mit den UTZ Prüfungen abzuschließen?
... sich die beiden aber regelmäßig Briefe schrieben?
...sie im Jahr darauf den sechs Jahre älteren Duncan Murray kennenlernte, in den sie sich Hals über Kopf verliebte?
... Duncan sehr charmant war als er um sie warb?
... dies ihr sehr geschmeichelt hat, weil niemand zuvor ihr je gesagt hatte, sie sähe hübsch in diesem oder jenem Kleid aus, hätte schöne Haare, ein schönes Lächeln? Geschweige denn, dass ihr je jemand Pralinen geschenkt hätte!
...sie deshalb auch eines Abends mit ihm ausgegangen ist, obwohl sie ja gar nicht tanzen konnte und ihr Tanzlokale und Kneipen grundsätzlich missfallen?
...ihr das Tanzen jedoch wieder erwarten umso mehr gefiel? Sie selten so gelacht hatte, wie an diesem Abend?
...Duncan Kitty noch oft ausführte?
...die Beiden schon bald darauf kurz nach Kittys Volljährigkeit heirateten?
...Kitty so auch einer Verlobung mit ihrem Cousin entging?
...die Hochzeit sehr schlicht und einfach gehalten war, da es am Geld für eine prunkvolle Feier mangelte?
... Kitty ein einfaches aber sauberes Kleid trug?
... Caleb und ihre Schwestern selbstverständlich auch zu ihrer Hochzeit erschienen?
... das Verhältnis der Beiden auch nach Kittys Hochzeit seltsam eng blieb?
... ansonsten aber nur Angehörige von Duncans in Irland lebender Familien, seine Freunde und ein paar Hebammenschülerinnen, mit denen sich Kitty angefreundet hatte, eingeladen waren?
... ihr Vater dennoch uneingeladen verspätet erschien, sich betrank und schließlich nach einer Schlägerei, in die auch Kittys Bruder verwickelt gewesen war, von Duncan und dessen Freunden hinausgeschmissen wurde?
... Duncan Kitty damit überraschte, dass er ihr einen kleinen wildfarbenen Kater schenkte, den sie Katerchen nannte?
... das Vieh inzwischen fast 8 kg wiegt?
...sie nach der Hochzeit aus dem Schwesternwohnheim ausziehen musste?
...sie und Duncan daher kurzerhand aus Geldmangel zusammen mit andern Hausbesetzern in ein leerstehendes Haus in London einzogen?
...dies eigentlich nur vorübergehend sein sollte, bis Duncan beruflich Fuß gefasst habe?
... Kitty jedoch mit ihrer Familie immer noch in der Hausbesetzerszene lebt und ihr dies auch gefällt? Sehr zu Calebs Missfallen, der es hasst mit was für Subjekten seine Schwester zusammen lebt.
... die unterschiedlichen Menschen, die dort zusammen leben ihren Blick auf die Welt sehr verändert haben?
... Kitty so selbst in Kontakt mit Muggeln und Werwölfen kam?
... die junge Frau anfangs schreckliche Angst vor den Muggeln hatte, da sie immer noch an die Schauergeschichten ihrer Großmutter glaubte?
... Duncan sie deswegen auslachte?
... Kitty mehr und mehr begriff, dass sie mit einem Berg von Lügen aufgewachsen war?
... ihr dies vielleicht deshalb gelang, weil sie sie mit großer Federleichtigkeit in Jedem das Gute sah? Selbst in Werwölfen und ja...Muggeln auch.
... sie eine gewisse Faszination für nichtmagische Geburtshilfe entwickelte? Was Muggel alles ohne Magie können!
... sie daher heutzutage Menschen nach dem beurteilt wie sie sind, anstatt nach dem was sie sind?
... sie jedoch sehr genau weiß, dass man sich so etwas scheinbar simples wie Moral auch leisten können muss?
... sie reinem Blut inzwischen keinen großen Stellenwert mehr beimisst? Weil sie keinen Unterschied sieht. Alles Blut ist rot und feucht.
... Kitty immer schon ein herzensguter Mensch war, der das Bedürfnis hatte allem und jedem zu helfen?
... sie daher Niemanden ihre Hilfe verweigerte?
... Kitty kurz nach ihrer Hochzeit das Sorgerecht für ihre Schwestern beantragte?
...auch Duncan bereit war die Beiden während der Ferien bei sich aufzunehmen?
...Kittys Antrag jedoch abgelehnt wurde, auch weil sie eben über keine eigene Wohnung verfügte?
...Kitty vor hatte daher erneut einen Antrag zu stellen sobald sie und Duncan ein eigenes Heim hätten?
...dies jedoch nie geschah?
... der Alltag als Duncans Ehefrau sich nicht so gestaltete wie Kitty es sich erträumt hatte?
...Duncan ihr schon bald keine Komplimente mehr machte, sondern sich von ihr bedienen ließ?
...er meist nachts arbeitet-in einem der Casinos der Stadt- und dann tagsüber schlief?
... ihnen das Geld trotzdem nur gerade so zum Leben reichte?
... ihrem Mann auch mal die Hand ausrutschte, wenn er sich über Kitty ärgerte?
...Kitty kurz vor der Abschlußprüfung ihrer Hebammenausbildung das erste Mal schwanger wurde?
... sie ihre Kinder - aus Kostengründen- mit einer freiberuflichen muggelstämmigen Hebamme zu Hause entband?
... sie von dieser Hebamme schließlich auch Muggelgeburtshilfetechniken lernte, wie Zangengeburt, äußere oder innere Wende, Herztöne abhören?
... ihr dies inzwischen zu Gute kommt, wenn sie Muggelfrauen bei der Geburt beisteht?
... Kitty endlos glücklich über die Geburt ihrer Zwillinge war?
... ihr die Tatsache, dass auch sie einem Sohn und einer Tochter das Leben schenkte, wie ein gutes Omen vorkam? So als hätten sie und Caleb eine zweite Chance, eine Chance auf eine heile Kindheit.
... sie und Duncan den Kindern die Namen Cherry und Buck gaben?
... die Geburt ihrer Kinder aber auch bedeutete, dass sie mit neugeborenen Zwillingen für die Abschlußprüfung lernen musste?
... sie dennoch auf Anhieb bestand und auch vom St. Mungos übernommen worden wäre?
...ihr Ehemann jedoch nicht wollte, dass sie fest angestellt arbeitet?
...er wollte, dass sie sich nur um die Kinder kümmerte?
... er sich selbst als Ernährer der Familie sah und es ihn schrecklich frustrierte Kitty und den Kindern nicht das bieten zu können, was er ihnen einst versprochen hatte?
...Duncan diesen Frust mehr und mehr an Kitty ausließ?
... er sie immer öfter schlug und auch das trinken anfing?
...sie dies jedoch klaglos ertrug und ihre Ehe selbst nicht einmal als 'schlecht' bezeichnet hätte?
... er sich besonders vor Vollmond nur schwer beherrschen konnte und dann besonders aggressiv war?
... dies daran lag, dass Duncan im ersten Jahr nach ihrer Hochzeit von einem Werwolf gebissen wurde?
... er dies Kitty jedoch nie anvertraute?
... er immer behauptete er müsse in Vollmondnächten arbeiten oder gehe mit seinen Jungs feiern?
... durch den Werwolfbiss aber seine Träume, seiner Familie, einmal ein gutes Leben zu ermöglichen, wie eine Seifenblase zerplatzten?
... Duncan in seiner Verzweiflung auch begann als Schmuggler zu arbeiten?
... er als er davon hörte, dass Mr. Belby an einem Trank für Werwölfe arbeitet, er Kontakt zu diesem aufgenommen hat?
... er Mr. Belby Zutaten für Tränke besorgt?
... er aber trotz der Hoffnung auf Heilung am Werwolfsein in gewisser Hinsicht zerbrach, auch weil er nicht sehen konnte, dass es Kitty niemals um Reichtum oder Ansehen gegangen war? Anders eben als ihm selbst.
...sie immer versucht hat ihm genau das zu sagen, zu sagen, dass es ihr nichts aus mache arm zu sein, wenn sie nur zusammen lachen und tanzen könnten? Dies aber immer seltener vor kam.
...die Familie auch deshalb notorisch unter Geldmangel litt, weil Duncan teils sein ganzes Gehalt verspielte, in der Hoffnung auf den einen großen Gewinn?
...Kitty daher schon bald anfing zumindest freiberuflich als Hebamme zu arbeiten um etwas dazu zu verdienen?
...sie sich allerdings durchaus auch in Naturalien bezahlen lässt, wenn die Schwangere kein Geld hat?
...sie inzwischen mit Leib und Seele freiberufliche Hebamme ist und gar nicht angestellt an einem Krankenhaus arbeiten möchte?
...sie als freiberufliche Hebamme auch viel flexibler ist und die Arbeit besser mit der Versorgung und Betreuung ihrer eigenen Kinder vereinbaren kann?
...Kitty eine sehr liebevolle Mutter ist?
...sie ihre eigene Kindheit nachholt, wenn sie mit den Zwillingen spielt?
...sie will, dass ihre eigenen Kinder glücklich sind und immer jemanden haben, der ihnen ihre Nasen abwicht und ihre aufgeschürften Knie verarztet? Kurzum all das was sie und ihre Geschwister nie hatten.
...sie sich daher auch sehr auf die Geburt ihres dritten Kindes freute?
...während dieser Schwangerschaft machte ihre Schwester Faith ihren Schulabschluß und zog daraufhin erstmal zu Kitty und ihrer Familie in das besetzte Haus?
...Kitty froh darüber war, eine ihrer Schwestern wieder bei sich zu haben?
...Duncan sich jedoch darüber beschwerte nun noch ein Maul durchfüttern zu müssen?
... Kitty ihm jedoch erklärte, sie könne nach der Geburt ihres Kinder mehr arbeiten, wenn Faith nach dem Kleinen und den Zwillingen sehe?
... Duncan damit besänftigt war?
In deinen Händen erst endet die Qual, in deiner Seele genieß ich den Fall.
... Kitty sich sehr auf ihr drittes Kind freute und es genoss schwanger zu sein?
... Duncan während ihrer Schwangerschaft mit den Zwillingen sehr rücksichtsvoll gewesen war und ihm in den 9 Monaten nie die Hand ausgerutscht war?
... er auch die Zwillinge nie grob anpackte, sondern sich bemühte ein guter Vater zu sein?
... es die hochschwangere Kitty deshalb völlig unvorbereitet traf, als ihr Ehemann sie am Abend des 15. Septembers während sie die Küche aufräumte plötzlich anbrüllte, sich schier auf sie stürzte und sie mit aller Gewalt gegen den Küchenschrank schleuderte?
... Dornröschen niemals nicht unvorbereitet ist?
... als Kitty, in der 36. Woche schwanger, mit dem Bauch gegen den Schrank gestoßen wurde und danach auf den Boden stürzte, ihre Fruchtblase platzte und sie heftige Schmerzen im Unterleib verspürte?
... sich an diesem Abend dann unvermittelt die schlafende Prinzessin, die Andere vom Boden erhob?
.... diese, während ihr das Fruchtwasser die Schenkel hinabrann, nach Kittys Zauberstab griff, welcher neben dem Spülbecken lag, und mit einem einz'gen Schwenk desselben Duncan Murray die Kehle aufschnitt? Schnell, präzise tödlich.
... Dornröschen dann an den Sterben heran trat und ihm mit ausdruckslosem Blick beim verrecken zusah?
.... sie dann, um die Küche zu säubern, das Blut mittels eines Zaubers aufsaugte?
... dieser Zauber etwas zu gut funktionierte?
... er auch einen Großteil des Blutes aus Duncans leblosem Körper saugte?
... sich dies bei der Entsorgung der Leiche allerdings durchaus als positiv herausstellte? Keine Blutspuren!
.... es auch Dornröschen war, die an diesem Abend Caleb mit Hilfe von Duncans Eule eine Nachricht schickte? Er müsse sofort kommen. Sofort, sofort!
...Caleb daraufhin sofort vor Kittys Wohnhaus apparierte?
... er aber anstatt seiner geliebten Schwester, deren Toten Ehemann und die Andere in der Küche fand?
... er daher zögerte die Küche zu betreten?
... bei seinem Anblick, Dornröschen jedoch die Augen schloss und Kitty erwachte?
... Kitty völlig fassungslos und panisch Angesichts der Leiche ihres Ehemannes war?
.... Caleb sie mühsam beruhigte?
... er ihr dafür am Ende sogar eine Ohrfeige gab?
... es ein Glück war, dass die Zwillinge zu der Zeit schon in ihren Bettchen schliefen?
...Kitty schließlich zusammen mit Caleb die Leiche ihres Ehemannes entsorgte, indem die Beiden diese mit Eisenketten beschwert an einer abgelegenen Stelle in der nahegelegenen Themse bei Nacht versenkten?
... bei dieser Aktion bei Kitty schließlich die Wehen einsetzten?
... Caleb sie deswegen kurzerhand direkt im Anschluß ins St. Mungos brachte?
... er all die Stunden während der Geburt bei Kitty blieb?
... man ihn daher im Krankenhaus auch für ihren Mann und den Vater des kleinen Mädchen hielt, dem Kitty das Leben schenkte?
... weder Kitty noch er dieses Missverständnis aufklärten?
... sie ihrer Tochter den Namen Piper gab?
... obwohl Piper etwas mehr als 4 Wochen zu früh zur Welt kam, sie dennoch ein kräftiges kleines Baby war?
... Kitty das kleine Mädchen daher auch nach drei Tagen mit aus dem Krankenhaus nach Hause nehmen durfte?
...sie an diesem Tag auch ihren Ehemann als vermisst gemeldete?
... ihr kurze Zeit darauf zwei ihr bis dato unbekannte Männer einen Besuch abstatteten?
... diese Männer behaupteten Geschäftskollegen von Duncan zu sein?
... sie weiterhin behaupteten, ihr Ehemann habe wertvolle Ware unterschlagen und schulde ihnen deswegen 250 Galleonen?
... Kitty auf diese Weise erfuhr, dass Duncan in kriminelle Machenschaften verstrickt gewesen war? Er als Schmuggler gearbeitet hatte.
... man Kitty drei Wochen zeit ließ um das Geld aufzutreiben,nachdem sie beteuerte sie habe es nicht und ihr Mann sei doch verschwunden?
... man Kitty drohte, solle sie das Geld bis dahin nicht haben, würde dies sie und ihren Kindern teuer zu stehen kommen?
... Kitty daraufhin die Männer fast schon panisch bat zu gehen?
... sie seitdem alles versucht hat um die Summe zusammen zu bekommen?
... sie über 43 Galleonen Ersparnisse verfügte?
... sie ausstehend Beträge für ihre Dienste eintrieb und damit auf weitere 13 Galleonen kam?
... sie sich von Caleb 50 Galleonen lieh, ohne ihm zu sagen wofür sie die Summe brauche?
...sie auch ihrer Schwester nichts davon erzählte?
... Kitty sogar vor Verzweiflung einen Job in dem Casino in dem ihr Mann arbeitet angenommen hat? Als Barmädchen? Obwohl sie Alkohol und angetrunkene Menschen doch hasst.
...sie verzweifelt darum bettelte man möge ihr die Hälfte ihres Monatsgehalten als Vorschuss auszahlen?
... ihr dies weitere 60 Galleonen einbrachte?
... nun die drei Wochen beinahe rum sind und ihr immer noch 84 Galleonen fehlen?
...zu allem Überfluss nun auch noch Duncans Leiche in der Themse treibend gefunden wurde?
...aktuell vermutet wird, das Mr. Murray einem schwarzmagischem Angriff zum Opfer fiel, da bei dessen Ermordung dunkle Magie zum Einsatz kam?
...Kitty seitdem panische Angst hat, dass man herausfinden könne, dass sie ihren Ehemann getötet hat. Weil was würde denn dann aus ihren drei kleinen Kindern, ganz allein? Dann hätte sie sie im Stich gelassen. Wäre eine schlechte Mutter.
...Kitty immer noch nicht begreift, warum Duncan derart heftig reagierte?
...sie sich jedoch zu fragen beginnt, ob dies etwas mit der angeblich unterschlagenen Ware zu tun haben könnte?
... sie bisher aber nichts in ihrer Küche gefunden hat, was wertvoll wirkt?
... sie schlichtweg noch nicht auf die Idee gekommen ist, in die alte verbeulte Teedosezu blicken?
... sie daher die große Menge Eisenhutextrakt noch nicht entdeckt hat?
... sie daher nur noch eine Möglichkeit sieht um an die noch fehlende Summe zu gelangen?
... Kitty wild entschlossen ist ihren angeblich reichen Onkel Tiberius Ogden ausfindig zu machen, der laut dem Gelalle ihres Vaters schon vor Jahrzehnten nach Londen gegangen war und wohl im Ministerium arbeite?
...sie nicht versteht warum sie all die Jahre so wenig Geld hatten, wenn ihr Ehemann neben seiner Arbeit in einem der Spielcasinos der Stadt auch noch als Schmuggler tätig war?
... sich sich langsam auch eingestehen muss, dass sie Duncan offensichtlich nicht so gut kannte wie sie glaubte?
... sie ihn dennoch irgendwie vermisst, um ihn trauert, wissend, dass er sie geliebt hatte? Auf seine Weise.
Und den auch sie geliebt hat. Wenn auch nicht so wie sie Caleb liebte. Oder ihre Kinder. Zivilist „Ich bin Du, und wir sind wir, so sehr es mich zerreißt.“
Bezug zur Umwelt "Welchen Bezug ich zur Umwelt habe? Ich weiß nicht. Wissen Sie ich geh gern mit den Kleinen an der Themse spazieren. Ich mag es den Wind in meinem Gesicht zu spüren, mag es wenn er mir durch die Haare fährt und die Kinder können dort...ohhhh...ach so, Ihre Frage war auf die Gesellschaft bezogen, meine Mitmenschen. Vielleicht überrascht Sie das, aber ich beurteile Andere nicht mehr wirklich nach ihrem Blut. Ich weiß, das wird einem ständig so gesagt, dass reines Blut wertvoller ist. Aber sehen Sie Blut ist immer...rot und nass und man sieht es den Menschen auch nicht wirklich an, welchen Blutstatus sie haben. Ich versuche deshalb immer den ganzen Menschen zu sehen. Das muss man in der Geburtshilfe auch. Nicht für jede Frau, die in den Wehen liegt ist das gleiche gut und richtig. Man muss alles betrachten. Die Kindslage, den Gesundheitszustand des Ungeborenen, wie weit der Muttermund geöffnet ist, aber auch die Psyche der Frau. Erst wenn man alles berücksichtigt hat, kann man entscheiden. Und so ist es bei Menschen auch. Da machen es sich das Ministerium, die Strafverfolgung und die Auroren zu einfach. Doch wirklich. Sie verstehen das wahrscheinlich nicht, aber Moral muss man sich auch leisten können. Wenn die eigenen Kinder vor Hunger weinen, wird man nicht Rücksicht auf die Eigentumsrechte Anderer nehmen. Aber macht einen das zu einem schlechten Menschen? Zu einem Dieb? Wäre man denn besser ließe man sein Kind hungern? Es ist einfach zu sagen was richtig und was falsch ist, wenn man alles hat. Hat man nichts ist auch nichts einfach. Aber danach fragt niemand. Nur nach dem 'Was` niemals nicht nach dem `Wie` und dem `Warum`. Die meisten Leute urteilen vorschnell. Natürlich sind Gesetze wichtig. und man sollte sich auch an sie halten. Doch wirklich. Aber die Welt ist eben nicht nur schwarz und weiß. Und die einflußreichen, angesehenen Fuzzis und die Regierung, die sehen nicht richtig hin und helfen zu wenig. Vielen Menschen gehts schlecht. Und auch Muggeln. Da gibt's auch viele ohne Geld. Mieten sind schrecklich teuer, so dass man sich die kaum noch leisten kann, selbst wenn man viel arbeitet. Aber in London stehen massenhaft Häuser leer, trotzdem soll man nicht drin wohnen. Man macht sich strafbar, ohne dass man was falsch macht. Das ist nicht richtig, finde ich. Und sehen sie sich nur die Situation der Werwölfe an. Arbeiten dürfen sie nicht, eine Wohnung bekommen sie nicht...was sollen die tun? Also ja ich habe da auch Angst, gerade um die Kinder, aber seit ich eins zwei Werwölfe kennen gelernt habe, weiß ich, dass die ja, wenn nicht gerade Vollmond ist, ganz normale Menschen oder Muggel sind. Die meisten denk ich wollen auch nicht böse sein, wollen kein Monster werden. Man sollte versuchen ihnen zu helfen. Jeder verdient Hilfe, wissen sie. Und ja das ist nicht das was man mich als Kind gelehrt hat. Aber es ist das was ich sehe. Reicht Ihnen das so? Okay, muss ich mich wirklich zu den Todessern äußern? Na schön. Also das sind auch Menschen, nicht wahr? Mit Träumen und Hoffnungen und Gründen. Und nein, ich entschuldige nicht was die tun. Die Anschläge...die ganzen Toten...all das Leid...ich will das nicht...ich meine...das ist nicht richtig...das macht mir Angst. Manchmal habe ich einfach nur schreckliche Angst. Um ihn. und auch vor dem was er tun könnte. Kann ich jetzt bitte gehen, Sir?" Aufgewachsen ist Kitty in Liverpool, genauer gesagt im Stadtteil Toxteth, in dem auch schon die Familie ihres Vaters lebte. Jacomus hat es also auch räumlich gesehen nicht weit gebracht. (Nur ein paar Straßenzüge weit) Das Haus ihrer Kindheit zeichnete sich durch Fester aus, deren Scheiben so dreckig waren, dass man kaum hindurch zu blicken vermochte. Das Dach war auf der einen Seiten undicht, es regnete daher in das Zimmer der Zwillinge. Doch Kitty stellte dann einfach immer alles was sie an Töpfen und Schalen und Eimern fand unter die Rinnsale. In der Küche stapelte sich das dreckige Geschirr, und im Bad musste man auf dem Weg zum Waschbecken über Erbrochenes und verdorbene Essensreste hinwegsteigen. Mäuse huschten durch die meist leere Speisekammer und das Wohnzimmer wurde von dem alten speckigen Sofa dominiert, auf dem das Monster thronte, schnarchend schlief. Dennoch verbindet Kitty auch positive Erinnerungen damit. Nächte, die sie mit Caleb auf dem Dach verbracht hatte, oder im Schrank, in ihre eigene Welt eintauchend. Inzwischen lebt Kitty mit ihrer Familie in der Londoner Hausbesetzerszene. Als sie 1974 Duncan Murray heiratete musste sie aus dem Schwesternwohnheim des St. Mungos Hospitals ausziehen. Und weil sich das frisch gebackene Ehepaar keine Wohnung leisten konnte zogen sie kurzerhand einfach in ein leerstehendes Haus. Zusammen mit andern Hausbesetzern. Es sollte eigentlich nur vorrübergehend sein. Bis Duncan beruflich Fuß gefasst habe, was er jedoch nie tat. Sein Gehalt als Croupier in einem Casino und Kittys Verdienst als freiberufliche Hebamme, reichte immer gerade so zum leben. (Weil Duncun viel Geld verspielte.) Also lebt Kitty auch heute noch in einem eigentlich leerstehenden Haus, - inzwischen jedoch ein anderes, musste die kleine Familie doch bereits wegen polizeilicher Räumungen zweimal umziehen- zusammen mit Obdachlosen, Schwulen, Kriminellen, Werwölfen, andern Frauen, und Kinder, von denen sie vielen auf die Welt geholfen hat. Sie liebt die Gemeinschaftsgärten, die gemeinsame Abende am Lagerfeuer und sie liebt es, dass auch ihre Schwester Faith inzwischen Teil dieser Szene ist. Noch mehr lieben würde sie es nur wenn auch Caleb bei ihnen wohnen würde, doch ihr Bruder hält wenig von dem Abschaum mit dem sie sich seiner Meinung nach umgibt. Natürlich würde sie auch, nun da ihr Ehemann tot ist, zu ihm ziehen, doch ist Calebs kleine Wohnung viel zu klein, als dass sie mit drei Kindern bei ihm aufschlagen könnte. Ihr Scouse-Dialekt gibt zwar bis heute ihre Herkunft preis, doch sie sieht sich selbst als Londonerin Namensbedeutung Kitty Murray, geb. Ogden Worte sind Wind, und Namen nur Schall und Rauch. Oder aber alles was man von Wert besitzt. Wie im Falle von Kittys Familie. Verarmt. Asozial. Lebensuntauglich. Aber von reinem Blute! Jacomus Ogden, Kittys Vater wurde nicht müde dies immer wieder zu beteuern. Und den Stolz auf diesen Umstand in seine Kinder hinein zu prügeln. Allen voran nach dem Genuss des Feuerwhiskeys gleichen Namens. Richtig. Ogden Feuerwhiskey! Das war es, was man in der Zauberrerwelt mit ihrem Namen verband. Und Teil dieses Unternehmens zu sein hätte ihnen auch zugestanden, wie Jacomus in nüchterneren Momenten stets beteuerte. Blöderweise aber war einst Großvater Benthall, nachdem er sich mit seinem Vater zerstritten hatte, in der Erbfolge übergangen worden. Und damit war auch ihr Familienzweig gänzlich leer ausgegangen. Man musste flaschenweise kaufen was einem eigentlich fässerweise gehörte. Denn wäre es damals anders gekommen, dann, ja dann hätte Jacomus vielleicht, möglicherweise, gegeben falls sogar das Unternehmen geerbt!. Hatte sich doch sein ältester Bruder Tiberius von der Familie abgewandt und war nach London gegangen. So aber war eine reinblütige, jedoch psychisch labile Ehefrau, eine zänkische Schwiegermutter und ein Haufen verlauster Kinder alles was der schon seit Jahren arbeitslose und alkoholkranke Jacomus vorzuweisen hatte. Neben dem reinen Blut in seinen Adern, allein verwässert vom Alkohol versteht sich!. Man kann daher mit großer Federleichtigkeit behaupten die junge Frau habe die fanatischen Reinblutideologien mit der Muttermilch aufgesogen, war dies doch das einzige was die Eltern ihr bieten konnten. Sie ist mit Schauergeschichten über Muggel, welche die Großmutter ihr und ihren Geschwistern, als Gute Nacht Geschichten erzählt hatte, aufgewachsen. Und mit dem Hass und der Verachtung, die der Vater all Jenen entgegen brachte, in deren Adern unwertes Blut floß. Niemals nicht hätten die Ogden Kinder mit Halbblutkindern oder gar Muggeln spielen dürfen! Man hielt sich fern von derartigem Abschaum. Vielleicht aber, so denk Kitty heute, war es doch anders herum. Selbst der Abschaum hielt sich von ihnen fern. Von den zerlumpten ungewaschenen Ogdens, aus Liverpools ärmster Gegend. Und während ihre Geschwister bis heute Anhänger der Reinblutideologie sind, ihr Bruder Caleb sogar zu den Todessern gehört, so ist sich Kitty schon lange nicht mehr sicher wie viel reines Blut wirklich wert ist. Gewiss sie hätte es nie gewagt ein Halbblut oder gar ein Schlammblut zu ehelichen, ist irgendwie froh, dass auch ihre Kinder reinblütig sind. Doch wenn es darum geht Frauen bei der Niederkunft beizustehen, so macht sie keinen Unterschied. Und sie sieht auch keinen. Unter den Wehen sind alle Frauen gleich. Und Das Geld der Einen ist so gut wie das der Andern. Ebenso deren Dank. Kitty würde niemandem ihre Hilfe verwehren! Niemals nicht! Sowohl die Ogden's als auch die Murray's sind Pretender, was Kitty selbst allerdings nicht weiß. Sie hält vor allen Dingen ihre Herkunftsfamilie für wirklich reinblütig. Durch und durch. Ihr jetzigen Familiennamen Murray, hingegen sagt in England niemandem etwas. Ihr Ehemann Duncan beteuerte zwar, er entstamme einer angesehenen irischen Reinblutfamilie, nachgeprüft hat sie dies allerdings nie. Warum auch, sie war verliebt gewesen. Damals. Und ihr Vorname Kitty ist nun wirklich nur Wind...nichtssagend, nichts bedeutend. Nur Kätzchen. Persönliche Geschichte Tabellarischer Lebenslauf 1957, 21.07.: Geburt, Geburt ihres Zwillingsbruders 1960: Geburt ihrer Schwester Faith 1961: Geburt ihrer Schwester Elektra 1965, Frühjahr: erstes magisches Ereignis 1968, 01.09.: Einschulung in Hogwarts, Haus Slytherin 1972, 15.07. : Tod der Großmutter 1972, 16.10.: Nervenzusammenbruch der Mutter, Einweisung in die Psychiatrische Abteilung des St. Mungos Hospitals 1972, Weihnachtsferien.: Inobhutnahme der Schwestern, Unterbringung in einem Waisenhaus 1973, Sommer: Schulabschluss (Abgang nach den ZAG's) 1973, Herbst: Beginn der Hebammenausbildung im St. Mungos, Einzug ins Schwesternwohnheim des Krankenhauses 1974, Frühling: Kennenlernen von Duncan Murray 1974, 22.07.: Heirat mit Duncan Murray, Einzug in ein leerstehendes Haus 1974, 01.08: Kitty stellt einen Antrag auf die Sorgerechtsübernahme von ihren Schwestern, der jedoch abgelehnt wird 1976, 28.08.: Geburt ihrer Zwilling Cherry und Buck Murray 1976, 01.10. : Hebammenprüfung am St. Mungos 1977, Januar : Beginn ihrer freiberuflichen Tätigkeit 1978, Sommer : Faith zieht nach ihrem Schulabschluß zu Kitty und ihrer Familie 1978, 15.09: Tod ihres Ehemannes Duncan Murray 1978, 16.09.: Geburt ihrer Tochter Piper Murray im St. Mungos. Dabei anwesend ist ihr Bruder 1978, 19.09.: Mrs. Murray meldet ihren Mann als vermisst 1978, 23. 09.: Duncans kriminelle Geschäftspartner fordern von Kitty 250 Galleonen, da ihr Mann angeblich kostbare Schmuggelware unterschlagen habe, sie erhält drei Wochen Zeit das Geld aufzutreiben 1978, 10.10.: Duncan Murray's Leiche wird in der Themse gefunden. Numeri "BEI SALAZAR DAS KIND SOLL AUFHÖREN ZU KREISCHEN WEIB!" Jacomus wuchtete sich bei diesen Worten vom Sofa hoch und versetzte seiner Frau einen heftigen Schlag ins Gesicht. Felicitas stürzte, rappelte sich auf und taumelte zur Wiege in der ihre neugeborenen Tochter lag und greinte. Mit zittrigen Fingern holte sie die Kleine heraus. Vor drei Tagen erst hatte Mrs. Ogdens das Kind entbunden, es war eine lange und anstrengende Geburt gewesen und Felicitas fühlte sich dementsprechend immer noch wackelig auf den Beinen. Der Umstand, dass es seiner Frau nicht gut ging, hielt einen Jacomus Ogdens jedoch nicht davon ab sie zu schlagen. Warum auch? Sie war ein nutzloses Weibsbild. "EINE SCHANDE, DASS DU SCHON WIEDER EIN MÄDCHEN HERVORGEBRACHT HAST!", brüllte er weiter. Als ob dies allein die Schuld seiner Ehefrau wäre. "DAS SOLL SEIN MAUL HALTEN, SONST STOPF ICH'S IHM!" Felicitas liefen stumm Tränen über ihre geröteten und geschwollenen Wangen, als sie mit der immer noch weinenden Elektra aus dem Wohnzimmer Richtung Küche floh. "UND MACH WAS ZU ESSEN, VERDAMMT!" Die gebrüllten Worte ihres Mannes gemahnten Felicitas zur Eile. Nach drei vier Schritten jedoch stolperte die Frau und hätte um ein Haar ihr Neugeborenes fallen lassen. Da zupfte ein kleines blondes Mädchen, vielleicht grade mal 4 Jahre alt ihre Mutter am Rockzipfel. "Gib Lektra mir Mummy. Ich trag sie." Und Felicitas, die ihre älteste Tochter vor lauter Tränen kaum sehen konnte, reichte ihr das Baby. Leviticus Bemüht nicht auch nur das leiseste Geräusch zu machen, öffnete das Mädchen die Schranktür einen Spalt weit und schlüpfte hinein. "Caleb? Caleb ich bin hier. Ist schon gut, ist schon gut." Die Worte der Kleinen waren nicht mehr wie ein Wispern im Winde. Dunkelheit umfing sie, als sie die Türe wieder hinter sich zu zog, sie einhüllend wie in einem kuscheligen warmen Mantel. Sie konnte nichts sehen, doch das musste sie auch nicht um ihren Bruder zu finden. Er war da, im Schrank, zusammengekauert in der Ecke und still weinend. Sie wusste es. Einen Wimpernschlag lang hielt sie ihren Atem an, lauschend ob das Monster sie gehört hätte, ob sich nun schwere Schritte näherten. Doch es blieb still, totstill. Sie schob ein paar muffig riechende Wollumhänge beiseite, kroch auf allen Vieren über den Boden des großen alten Holzschrankes, bis ihre kleine Hand das Knie des Bruders fand. "Ich bin ja da.", sagte sie nocheinmal mit leiser tröstender Stimme. Und dann hatten die Zwillinge im nächsten Moment auch schon ihre Ärmchen fest, so fest umeinander geschlungen. Caleb presste sich an sie und sie wiegte sich mit ihm leicht hin und her. Hin und her. Hielt ihn. "Hey ney nah, hey schöch wah, hey schöch wäy hey schöch wäy schöch wah..." Ihr Singsang, nicht mehr wie aneinander gereihte bedeutungslose Silben, webte einen Schutzkreis um die beiden Kinder. Es war keine echte Magie, nichts was das Monster oder sonst wen daran hätte hindern können sie herauszuzerren Vielmehr bestand dies feine unsichtbare Gespinst aus Glauben, Hoffnungen und Träumen. Aus dem beseelten Wunsch nach Sicherheit und Überleben. Normalerweise hätte das Mädchen nun noch Brotkrümel um sich und den Bruder gestreut, als sichtbare Barriere. Doch sie hatten kein Brot mehr. Gestern hatte sie die letzten schimmeligen Reste ihren Geschwistern gegeben. Es musste also diesmal ohne Krumen gehen. Die Zeit zerrann wie Sand in der Hand, und keines der beiden Kinder hätte zu sagen vermocht wie lange sie schon so da im Schrank kauerten, aneinander geklammert, wie zwei Äffchen. Schließlich war es das Mädchen, dass sich vorsichtig, zögerlich ein wenig vom Bruder löste. Ihr Singsang verstummt nun, nachhallend in der Enge des staubigen, stickigen Schrankes. Schweigend ergriff sie den Zipfel ihres Rockes und begann stoisch damit Caleb den Rotz und das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Doch der Dreck und der gerinnende Lebenssaft hafteten hartnäckig an des Bruders Haut. Sie spuckte mehrfach auf den Stoffzipfel, bis dieser feucht genug war, bis das Wischen damit besser ging. "Halt still, ich mach das wieder gut." Als ob sich alles mit Spucke wieder gut machen ließe. Ließ es sich aber nicht. Genesis "Was bist du ein elender Squib?" Die Stimme des Monsters durchschnitt die Luft, kalt und messerscharf. Er war beängstigend nüchtern, der Vater. Lallte kaum. Und er war schnell. Mit einem energischen Griff packte er ihre Katze am Nackenfell und riss das Tier in die Höhe. "Wollen doch mal sehen. Wollen doch mal sehen." Das Mädchen, alarmiert vom Fauchen des Tieres, begann augenblicklich zu betteln und zu bitten. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihrem Liebling etwas antun würde, hatte nur sich selber in Gefahr gewähnt. "Nein,nein, lass Lucy, bitte, lass sie runter." Das Monster lachte nur, dachte nicht daran von dem armen Geschöpf abzulassen. Stattdessen schüttelte Jacomus Ogden nun die Katze seiner Tochter, deren Fauchen sich zu einem schrillen Kreischen steigerte. "Du tust ihr weh, du tust ihr weh. Bitte lass sie doch, lass sie doch!" Von Panik durchsetztes, sich überschlagendes Stimmchen. Der Neunjährigen liefen die Tränen längst in Sturzbächen über die Wange, als sie angsterfüllt versuchte ihre Katze zu erreichen, sie dem Vater zu entreißen. Irgendwie. Vergebens. "Na los Kitty tu was. Hinder mich!", forderte dieser spottend, während er das keifenden fauchenden Fellknäuel immer grade so außerhalb der Reichweite seiner Tochter hielt und es unaufhörlich schüttelte. Als sei die Katze ein Staublappen, den man ausschütteln müsse. Kittys Weinen und Flehen wurde herzzerreißend. Sie konnte ihn nicht hindern, konnte nur immer und immer wieder 'nein, nein' schreien. Nur 'nein.'Aber alles Jammern und Betteln der Welt vermochte das Monster nicht zu erweichen. Er war halbwegs nüchtern und wild entschlossen die magischen Fähigkeiten aus dem Mädchen herauszukitzeln. Rausprügeln hatte sie sich ja nicht lassen, die Magie. Aber das Kind hing an diesem nutzlosen Katzenvieh, so viel war klar. Also würde sie zaubern. Spätestens wenn das räudige Mistding sein Leben aushauchte. Sie sah es wie in Zeitlupe. Plötzlich packte das Monster mit der andern Hand den Schwanz der Katze und ließ dann ihr Nackenfell los, so dass das Tier kopfüber in der Luft baumelte. Eins, zwei Wimpernschläge lang nur. Sie sollte diesen winz'gen Anblick, ihr Leben lang nicht mehr vergessen. Lucy hilflos mit dem Kopf nach unten vor ihr in der Luft hängend. Und wie die Katze knatternd fauchte und knurrte. Ein unwirkliches stetes Geräusch, dass sich zu einem schrillen Kleinkindkreischen steigerte, als Jacomus die Katze schließlich kraftvoll gegen die Wand schlug. Einmal, zweimal, blutrote Blumen an die triste dreckiggraue Wand malend. BAM, BAM, BAM. Beim dritten Mal verstummten die Schreie der Katze jäh. Sie würde niemals wieder fauchen, niemals wieder schnurren oder miaun. Still für immer war sie. Tot. Das Mädchen aber schrie und schrie. Aus ihrer Kehle entrangen sich Laute, die so ganz und gar nicht menschlich klingen wollten. BAM BAM BAM. Noch mehr feuchtes nasses Rot. An der Wand und Spritzer davon auf ihrem Gesicht. Blutrote Flecken tanzten vor ihren Augen und ihre gellenden Schreie blieben ihr im Hals stecken. Wie es sich verteilt hatte an der Wand, all das Blut. Wie immer feinere Spritzer nach außen gestrebt waren. Wie wilde Blumen, oder wie ein großer brennender Planet. Seltsam distanzierter Gedanke in den Tiefen ihrer Hirnwindungen. Und der letzte, ehe sie fiel. Wie eine Marionette, der man die Fäden durchtrennt hatte. schnipp schnapp, sank Kitty zu Boden. Und tief, so tief in ihrer Seele schlug etwas die Augen auf. Eine schlafende Prinzessin. Endlich erwacht! Und mit ihr erwachte der Sturm. Ein wütender schwarzer Wind. Er fegte durch die Bodendielen, aus namenloser Tiefe kommend und es war als hebe er das leblose Mädchen mit sich in die Höhe. Sie stand. Sturm umtost. Für den Bruchteil eines Augenblickes starrte sie den Vater mit ausdruckslosem Blick an, ganz so als betrachte sie eine der Kakerlake, welche träge an der Küchenwand hingen. Dann riss die Kleine ihre Hände nach vorn und ließ den Sturm auf das Monster los. Es taumelte zurück, mit einem entsetzten Ausdruck im Gesicht, Lucys Kadaver immer noch in der Hand haltend. Doch was half das schon? Der Wind erreichte alles und jeden, konnte in jede noch so kleine Fuge eindringen. Er erfasste den Vater, hob ihn in die Höhe und schleuderte ihn mit aller Wucht an die gegenüberliegende Wand. `Kitty hör sofort auf damit!' Da lächelte das Mädchen selig und sprach nur ein einz'ges Wort. "Nein.", sagte sie. Das gleiche kleine Wort, das auch Kitty unzählige Male wimmernd ausgestoßen hatte und das nun aus dem Mund der Andern so ganz und gar verändert klang. Nein. Sie würde nicht aufhören. Er sollte das gleiche Ende finden wie Lucy. Feuchtrote Blüten an dreckig grauer Wand. Er hatte es verdient, verdient, verdient. Und als der Körper des Vaters wieder und wieder gegen den rauen Putz der Wand knallte als er schrie, da bekam ihr Lächeln etwas ganz und gar verzücktes. "Ich bin nicht Kitty." Nein. Sie war anders. Die Andere. Und vielleicht hätte sie das Monster an diesem Tag getötet, hätte seinen nutzlosen Körper zerschmettert, wenn die Großmutter des Mädchens nicht so geistesgegenwärtig gewesen wäre, das Kind mit einer eisernen Bratpfanne niederzuschlagen. Als Kitty später aus ihrer Ohnmacht erwachte, war die Andere fort, ebenso wie die tote Katze. Nur die Tränen, die waren geblieben. Die Tränen und der Schmerz. Exodus "Mrs. Kitty Murray." Die Art wie er ihren neuen Namen aussprach jagten ihr wohlige Schauder über den Rücken. Ja, dachte sie. Ja Mrs. Kitty Murray. Von jetzt an würde sich alles ändern. Für sie. Für ihre Geschwister. Alles. Ein Lächeln lugte an ihren Mundwinkeln hervor, vorsichtig, witternd, ehe es über ihr Gesichtchen huschte, dieses erhellend. Mäuselächeln nannte Duncan es. Und als er ihr eine blonde Haarsträhne liebevoll hinter ihr rechtes Ohr schob, da kehrte es zurück dies Lächeln, verweilte. Sie waren allein nun, in seinem winz'gen Dachzimmer, in dem nicht mal Platz für ein zweites Bett war. Doch es würde genügen und schon bald würden sie sich eine größere Wohnung suchen, als Mann und Frau. Lichtdurchflutet und sauber sollte sie sein. Ein wunderschöner Traum, welchen sie schon ach so lange hegte. Und Duncan hatte es versprochen. Er hatte ihr so viel versprochen. Bald schon würde er sehr viel Geld verdienen. So viel, dass sie nach ihrer Ausbildung gar nicht als Hebamme würde arbeiten müssen. Ein Häuschen würden sie haben am Stadtrand. Ganz schick. Und einen Haufen Kinder, wenn sie es wollte. Sie hatte dann immer gelacht, glockenhell und froh. Beteuernd, dass sie schon mit so viel weniger zufrieden wäre. Wenn wir nur ein Heim haben, groß genug für Kinder, ein Heim in dem wir lachen und tanzen können.. Das wäre genug. Für immer. Tanzen. Niemals nicht hätte sie gedacht, dass ihr dies so endlos viel Freude bereitete. Dabei hatte sie beim ersten Mal und auch bei den drei folgenden Malen immer wieder beharrlich den Kopf geschüttelt, als Duncan sie dazu eingeladen hatte. Doch irgendwann hatte sie nachgegeben, hatte sich mit ihm zum Tanz verabredet. Obwohl sie es doch gar nicht konnte. Kein winz'ges bischen. Ständig war sie ihm auf die Füße getreten. Doch er hatte nur gelacht und sie einfach irgendwann hochgehoben, als wiege sie gar nichts, und auf seine Füße gestellt. Und so hatten sie getanzt, an diesem ersten Abend, dem noch weitere folgten. Inzwischen musste sie nicht mehr auf seinen Füßen stehen um mit ihm über das Parkett zu schweben. "Tanz mit mir." Gehauchte Worte, kaum mehr denn ein Wispern im Wind. "Jeder Zeit, Mrs. Murray." Sie nahm es als Versprechen. Ihr Kopf ruhte an seiner Brust während sie sich langsam im Zimmerchen im Kreis drehten. Zur Musik in ihrem Kopf. Rund herum und rund herum, bis sie sich nur noch wiegten. Bis er ihren Kopf anhob, sich zu ihr hinabbeugte und sie küsste. Leidenschaftlich. Begehrlich, voller Verlangen. Waren sie doch nun Mann und Frau. Und als Duncan seine Hände über ihren Rücken gleiten ließ, dabei den Reißverschluß ihres schlichten weißen Kleides öffnend, da setzte Kittys Denken aus. Die Zukunft schillernd bunt gemalt, spielte plötzlich keine Rolle mehr. Was zählte war nur das hier und jetzt. Schmerzlich langsam glitt der weiche Stoff von ihren Schultern, zu Boden fallend und dort liegen bleibend. Weiß. Mit Spritzern feuchten Rots und rötlichbraunen Schlieren am Saum, dort wo sie mit dem Stoff Caleb das Blut aus dem Gesicht gewischt hatte. Dunkle Muster hatte es auf ihr, zuvor rein weißes, Hochzeitkleid gezaubert. Spritzend, als das Monster, trunken und rasend, den Bruder geschlagen, ihn von ihr fortgezerrt hatte. Und wischend, als sie ohne nachzudenken tat, was sie immer getan hatte. Von jeher. Am nächsten Morgen lag ihr Kleid immer noch am Boden, just dort wo es am Abend zuvor zu Boden gefallen war. Inzwischen hing es in ihrem Schrank, ganz rechts. Und aus feuchten Rot war trockenes Braun geworden. Schillernd bunte Träume waren längst zerplatz nun, doch das Blut des Bruders war immer noch da. Weil Blut anhaftete. Für immer und ewig. Deuteronomium Fahles Mondlicht ergoss sich durch das Fenster, sich im blonden leicht zottelig wirkendem Haar der jungen Frau verfangend, wie Tautropfen in einem Spinnennetz und sich, einem bleichen Leichentuch gleich, über den leblosen Körper am Boden legend. Der Mond hatte sein volles rundes Antlitz ob der sich in der Küche abgespielten Szene nicht abgewandt, wie ein riesiges alles sehendes Auge hing er bedrohlich am Himmelszelt und starrte geradewegs hinab auf die Lebenden und den Toten. Eine Frau und zwei Männer. Klein und seltsam verletzlich wirkten sie alle Drei inmitten der von Mondlicht durchdrungenen Finsternis, blass und blutleer. Nun zumindest der Leichnam war dies auch. Tanzte doch sein Blut zwischen der klaffenden Wunde an seinem Hals und der Spitze des Zauberstabes in der Hand der jungen Frau in der Luft. Ein nicht abreißender sibrig glitzernder roter Strom, aus den Adern gerissenen Lebenssaftes. Schwindend. Sie saugte alles davon auf, alles, alles, alles, jeden Liter, jeden Tropfen. Beinahe. Erst als das Echo leiser Schritte im Flur verhallte und ein Name, weich und zart, die Stille zerfetzte, hielt sie in ihrem Tun inne, langsam den Kopf hebend und den Ankommenden mit ausdruckslosem Blick anstarrend. Wie eine aus Marmor gehauene Statue wirkte sie, wie sie so da stand, reglos in einen Mantel aus gewobenem Mondlicht gehüllt. Eiskalt und hart. "Kitz?" Da war er wieder dieser Name, der nicht der ihre war und doch legte sie bei seinem Klang ihren Kopf leicht schief. Damit irgendwie an eine Katze erinnernd, welche eine Maus fixierte. Ein eisiges Lächeln stahl sich auf ihre Lippen als sie ihn sah, verharrend im Türrahmen. Er war gekommen. Immer, immer, immer kam er, wenn Kitty oder sie ihn riefen. Und sie hatte ihn gerufen, hatte ihm den alten zerfleddert wirkenden Bartkautz geschickt, der dem Toten gehörte. Gehört hatte. Besaßen Leichen doch nichts mehr außer dem Tod. Der jedoch gehörte ihnen ganz allein. Sie hatte gewollt, dass er kam, weil sie ihn brauchte. Manchmal hasste sie ihn dafür. So sehr, wie er sie fürchtete. Sie sah es in seinen Augen, hörte es in seiner Stimme, wenn er nach Kitty rief. "Kitz bitte..." Langsam, schmerzlich langsam betrat er den Raum, seinen Zauberstab gesenkt in der Hand haltend. Wachsam. Die Gefahr nicht aus den Augen lassend. Sie. "Caleb." Sein Name schwebte zwischen ihnen in der Luft und als er nickend weiter auf sie zukam, da steckte sie die Hand nach ihm aus. Einen großen Schritt über den Leichnam machend kam sie ihm entgegen. "Das da ..." Der Tote. "...muss weg sein, ehe die Dingerchen aufwachen." Kittys Zwillinge. "Verschwinden und nie wieder auftauchen." Sie hatte klare Vorstellungen. Einen Plan. Die Kontrolle. Und dann mit einem mal hatte sie nichts mehr. Nichts, nichts, nichts. Er hatte ihre ausgestreckte Hand ergriffen, hatte seine Finger mit den ihren verwoben und nochmal dieses verfluchten Namen ausgesprochen. Rufend. Kitz. Weil er Kitty wollte. Nicht sie. Und durch die Berührung seiner Hand hatte die Gerufene ihre Augen wieder aufgeschlagen. Sie hatte noch nicht sagen wollen, doch das Wort hatte niemals nicht ihre Lippen verlassen. Ihr waren gegen ihren Willen die Augen zugefallen und sie war abermals in einem tiefen Schlaf gesunken. Am Grund der Seele, die auch irgendwie die ihre war. Nicht wahr? Kitty blinzelte und kippte schwankend gegen den Bruder, der sie mit seinen Armen umschlang, sie haltend, ganz fest. "Caleb, was tust du hier? Ist etwas pass... " Der Hauch einer Ahnung, böse und eiskalt, kroch durch ihre Adern und ließ ihr Blut gefrieren. Sie wurde sich des Zauberstabs in ihrer Hand bewusst. Der sie umgebenden Stille. Eben noch hatte sie doch hier mit Duncan in der Küche gestanden und er...er hatte gebrüllt, hatte die Hand erhoben und...und...Kitty löste sich von Caleb, machte einen winz'gen Schritt zurück und stieß dabei mit ihrem Fuß gegen den am Boden liegenden leblosen Körper ihres Mannes. Panisch wirbelte sie herum, sah und begriff. "Duncan! Duncan, nein, nein, neeeeiiiiin...bitte...oh nein..." Ihr Zauberstab glitt ihr aus der Hand, landete auf dem Boden und drehte sich für einen Augenblick wie ein Brummkreisel um sich selbst, ehe er zur Ruhe kam. Nicht so Kitty. Auch ihr drehte sich alles, alles, alles. Doch von Ruhe keine Spur. Jede Faser ihres Körpers war in Aufruhr, als sie sich über dem Leichnam ihre Ehemannes am Boden warf. Ihre Hände krallten sich in sein Hemd, zerrend, schüttelnd, als könne sie ihn wieder aufwecken, als schlafe er nur. So wie die Andere schlief. "Ich wollte das niiiicht...." Hervorgewürgte Worte die mit großer Federleichtigkeit in unmenschliche Laute übergingen. Ein Heulen und Kreischen entrang sich ihrer Kehle wurde lauter und lauter und verstummte dann schlagartig, weil Caleb einen Silentio gewirkt hatte, der Schwester die Stimme raubend, auf dass niemand sie hören konnte. Niemals nicht. Stumme Schreie, gellend laut. Auch ohne Ton alles durchdringend. Lautlos zog Kitty nach Luft, zerrte an ihren Haaren, diese büchelweise herausreißend, bis sich Calebs Hände um die ihren schlossen, fest ganz fest. Sie daran hindernd. Ebenso daran sich das Gesicht zu zerkratzen. "Kitz...." Immer wieder Kitz, wie aus weiter Ferne, nicht bis zu ihr dringend. Zu groß das Entsetzen darüber was die Andere getan hatte. Was sie getan hatte. Sie, sie sie. Zu tief das Leid. Bodenlos. Am Ende hatte Caleb sie ohrfeigen müssen, damit sie wieder zu sich kam. Damit sie funktionierte. Damit sie die blutleere Leiche ihres Mann zusammen mit ihm in der Themse versenkte. In beinah Vollmondbeschienener Nacht. Hoffend wer immer sie möglicherweise aus der Ferne gesehen habe halte sie für Leute, die einen Sturzbesoffenen nach Hause brachten. In sein nasses Heim am schlammigen Flussesgrund. Kettenschwer. Und wer weiß vielleicht, möglicherweise war es auch weniger die Ohrfeige gewesen, die Kitty aus ihrem Entsetzen geholt hatte, als vielmehr die langsam einsetzenden Wehen. Nun stärker werdend, anschwellend zu einer unaufhaltsamen Flut. Vor der Zeit. Zu früh, zu früh für ihr Ungeborenes Kind, beinahe fünf Wochen, in dieser unheilvollen Mondnacht, in der es für alles andere zu spät schien. Doch als die Nacht in den Armen des neu geborenen Tages gestorben, als aus Morgen Mittag geworden war, da sollte das Kind, eine kleine Tochter das Licht der Welt erblicken. Im Beisein von Caleb, den Einjeder im Kreißsaal des St. Mungoskrankenhauses für den Vater den Kindes hielt, der Kittys Hand unter den Wehen gehalten hatte. Die ganze Zeit. Die ganze Zeit. Stunde um Stunde. Und er war es auch, der ihr schließlich den winz'gen Tropfen Blut mit seiner Spucke von der Wange wischte. Auf dass Keiner ihn je sähe. Nicht einmal der Mond. | ||||||||
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