Gaia Selwyn - Druckversion +- Make Me Run (https://makemerun.de) +-- Forum: Auftakt (https://makemerun.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Verzeichnis (https://makemerun.de/forumdisplay.php?fid=7) +---- Forum: Steckbriefe (https://makemerun.de/forumdisplay.php?fid=48) +---- Thema: Gaia Selwyn (/showthread.php?tid=2063) |
Gaia Selwyn - Gaia Selwyn - 14.02.2024 # Gaia Hestia wurde am 20.03.1956 - am Tag des Frühlingsanfangs - als fünftes Kind (wenn man Abbadons Zwillinge nicht mitzählt) und erste Tochter der ehrwürdigen Reinblutfamilie Selwyn im kleinen Örtchen Galashields in Schottland im Anwesen der Familie geboren. Sie war das erste Kind ihrer Mutter. Das Glück schien wieder eingezogen zu sein in das weitläufige Anwesen dort auf dem schottischen Land, nachdem bei der letzten Geburt doch die erste Frau des Selwyn-Familienoberhaupts dahingerafft wurde. Jeder wusste, dass ein männlicher Erstgeborener, ein zukünftiger Erbe von größter WIchtigkeit war. Dass weitere männliche Nachkommen halfen seinen Stand in der Gesellschaft zu festigen. Doch ebenso geschickt war es Töchter großzuziehen und diese irgendwann den richtigen Männern aus anderen wohlhabenden Reinblutfamilien an die Hand geben zu können. Ethelbert Selwyn machte nie einen Hehl daraus, dass er auch in privaten Angelegenheiten durchaus bedacht darauf war, dass diese zum Vorteil der Familie waren. Doch noch war das Kind, das - wie auch die spätere zweite Tochter es werden würde - nach der griechischen Mythologie benannt wurde, gerade erst geboren und durfte die nächsten Jahre wachsen und gedeihen; natürlich nicht unter der Obhut ihrer Mutter, Katherine Selwyn, sondern der eines gutmütigen, doch strengen Kindermädchens. # Die ersten Jahre vergingen wohl recht ereignislos im Hause Selwyn. Das Baby wuchs und gedieh und war allgemein ein unglaublich pflegeleichtes Baby, das quasi nie schrieb und allgemein sehr ruhig und zurückgezogen war, ganz anders als ihre älteren Halbbrüder. Das änderte sich auch in den darauffolgenden Jahren nicht. Und immer wieder reagierte das Mädchen auf eine Art, die seltsam war. Quasselte bereits Tage vor ihrem Geburtstag davon wie sehr sie sich über das Geschenk freute, dass sie bekommen würde - und schien beinahe immer zu wissen was es werden würde. Manchmal schien es beinahe so als würde sie auf etwas antworten, das ihr Gegenüber sich nur gedacht hatte. Meist wurde dies von dem Gegenüber nur mit einem verwunderten Kopfschütteln abgetan. Die Jahre vergingen und doch, das kleine dunkelhaarige Mädchen, das bereits jetzt schon allen den Kopf verdrehte, war wohl eine Frühzünderin. Ihre magischen Fähigkeiten zeigten sich bereits mit vier Jahren, als ein mit krakeliger Kinderhand gemalter Blumenstrauß plötzlich aus dem Bild heraus echt wurde und das kleine Mädchen seiner Mutter ganz aufgeregt die Blumen schenkte, dir auch als echte Blumen sehr der krakeligen Zeichnung glichen. Doch das Mädchen, das ihren Eltern noch nie in ihrem jungen Leben irgendwelche Probleme gemacht hatte, war noch immer so furchtbar ruhig. Sie sprach nur selten, nur wenn es wirklich notwendig zu sein schien. Sie schien Menschenmengen zu meiden und manchmal augenscheinlich nur mehr körperlich anwesend zu sein. Zog sich zurück in eine Welt ihrer Bücher und deren Geschichten, verließ ihr Zimmer kaum. Wenn ihre Eltern sie ansprachen, schien sie oft ein wenig verzögert zu reagieren, schien beinahe in ihrer eigenen Welt zu versinken. Und immer wieder die großen Brüder, die sich beschwerten: "Mummy, woher weiß Gaia wo ich das Kuscheltier versteckt habe, mit dem sie nicht spielen soll?" - "Vater, hast du Gaia das Geheimnis weitererzählt, dass ich gestern nur dir zugeflüstert habe?" - "Das ist unfair! Wie kann Gaia immer im Kartenspielen gewinnen? Die schummelt doch und linst in meine Karten! Ich hab keine Lust mehr..." Immer wieder solche Geschichten und Brüder, die sich von der kleinen Schwester zu distanzieren schienen. Irgendwann machten sich Katherine und Ethelbert tatsächlich Sorgen. Ein Besuch im St. Mungo konnte keine Klarheit schaffen. Eine Lösung wusste niemand. Die Eltern ließen sie gewähren, hoffte ihr seltsames Verhalten würde such von selbst wieder legen. Ein Geschenk ihrer Tante zum dritten Geburtstag war es schließlich, das Besserung versprechen sollte. Farben, Pinsel, ein paar Leinwände. Die kleine Gaia war interessiert. Und begann zu malen. Das Motiv des ersten Bilds kaum erkennbar und erschreckend. Die. Die folgten, nicht weniger verstörend. Es sollte noch ein paar Monate dauern, bis auch die Eltern verstanden. # Genauer gesagt war es ein Besuch bei Ethelberts langjährige Freundin Ariadne Blishwick, der schließlich Besserung versprechen sollte. Denn diese erkannte, nachdem Ethelbert sie auf das seltsame Verhalten des Mädchens aufmerksam gemacht hatte und diese, einem Verdacht nachgehend, eine Weile beobachtet hatte, folgerichtig: Gaia schien wohl die Fähigkeit der Legillimentik zu besitzen, jedoch keinesfalls in der Art, wie man sie erlernen konnte, sondern angeboren. Was natürlich für ein junges Mädchen mehr als überwältigend und verwirrend war plötzlich die Gedanken anderer zu hören, deren Empfindungen zu spüren, deren Erinnerungen zu sehen. Die Vermutung lag nahe, dass das Mädchen sich deshalb zurückzog. Nun, ein Grund für das Verhalten schien scheinbar gefunden. Und: Die kleine Gaia malte die Gedanken, die sie zu hören bekam. Spannenderweise schien es ihr irgendwie zu helfen. Und so kaufte man dem Mädchen neue Leinwände, neue Farben, immer und immer wieder. Und Gaia kam zurück, verschanzte sich nicht länger. Begann wieder zu sprechen. Ariadne nahm sich dem Mädchen an und besorgte ihr einen guten Lehrer, der ihr half sich allmählich mit ihrer Fähigkeit arrangieren zu können. # Ganz in der Tradition ihrer Familie wurde das Mädchen allmählich, wenn auch noch recht kindgerecht, an ihre ihr als Erwachsene zugedachte Rolle hingeführt. Sie wurde in den sogenannten Schönen Künsten - Literatur, Musik, Tanz - unterrichtet, meist von ihrem Kindermädchen, ab und an tatsächlich von ihrer Mutter selbst. Der kleinen Gaia fiel es leicht zu lernen. Es machte ihr Spaß zu lernen wie sie Harfe und Geige solch wohlklingende Töne entlocken konnte und Geschichten über ihre Vorfahren zu hören. Und dennoch schien das Mädchen manchmal in ihrer eigenen Welt zu versinken, schien abgelenkt, sich scheinbar schwer konzentrieren zu können. # Im Sommer 1961, fünf Jahre nach der Geburt Gaias, gebar Katherine Selwyn erneut eine Tochter, die die Eheleute Salena nannten. Gaia war tatsächlich ganz vernarrt in ihre kleine Schwester. Tagelang wich sie dem kleinen Zwerg nicht von der Seite, wollte sie halten wann immer möglich. Wachte mit Argusaugen über dieses winzige Geschöpf. # Auch Ariadnes Tochter hatte mittlerweile die Gabe der Legillimentik an sich gezeigt und so trainierte Ariadne die beiden Mädchen fortan zusammen diese Fähigkeit zu kontrollieren. Für die Mädchen war es intensives Training, doch es half ihnen mit ihrer Gabe zu leben. Und da Gaia nun oft und regelmäßig im Hause Blishwick ein und ausging, entwickelte sich eine tiefe Freundschaften zu ihrer Lernpartnerin Joanna, die bis heute anhält. Gaia übte weiterhin in Einzelstunden auch mit ihrem Lehrer. Ihr Vater übte sich parallel in der Okklumentik, um seine Gedanken wieder seine Privatsphäre werden zu lassen. # Nun, da sie alt genug war, konnte man das Kind ab und an zu einer Gartenparty oder Geburtstagseinladung einer der befreundeten Familien einladen. Die kleine Gaia war dabei stets lieb und brav, wenn sie auch immer noch große Menschenansammlungen nervös zu machen schienen. Es war nicht immer leicht. Manchmal kam es zu schwer zu erklärenden Situationen. Was war schon schwierig am Versteckspiel, wenn man due anderen Kinder doch permanent in ihren Gedanken hören konnte umd sie sich so selbst verrieten? Doch sie gab sich Mühe und lernte Freund:innen kennen, knüpfe Beziehungen, die ihr Leben auch in Zukunft prägen würden. Oft dabei an ihrer Seite waren neben ihrem Bruder auch ihre Cousin:en Azriel und Aislyn Shafiq, mit denen Gaia mehr und mehr, beinahe geschwisterlich, zusammenwuchs. # Endlich kam der Brief nach Hogwarts an. Die kleine Gaia war mittlerweile eine eifrige Lernerin und ganz begierig darauf neue Dinge und vor allem das Zaubern zu erlernen. Der Ausflug in die Winkelgasse, die Fahrt mit dem Boot über den Schwarzen See, muggelstämmige Mitschüler:innen - so vieles war neu für sie in einer Reinblüter-Bubble aufgewachsene Gaia. Die an diesem Tag zum ersten Mal den Erwartungen ihrer Eltern nicht gerecht werden konnte: Denn entgegen der Tradition ihrer Familie wurde sie vom Sprechenden Hut nicht nach Slytherin, sondern nach Ravenclaw geschickt. Die kleine Gaia konnte es selbst nicht verstehen, doch mit der Zeit sollte sich zeigen, dass sie den Tugenden der Klugheit und der Kreativität wohl mehr entsprach als denen, die man allgemein mit Slytherin verband. Doch auf die Einteilung in dieses Haus folgte ein regelrechter Kulturschock für die nach den Idealen der Reinblüter erzogene Schülerin. Hatte sie doch nun zwangsläufig zum ersten Mal Kontakt zu Nicht-Reinblütern. Doch sie schaffte es natürlich auch innerhalb der Mauern der Schule Beziehungen zu anderen Kindern aus Reinblüterfamilien aufzubauen und so bald eine Gruppe dieser um sich zu scharen. Sie war nie gemein oder dergleichen zu Nicht-Reinblütern, sie schenkte diesen einfach keine Aufmerksamkeit, wenn nicht gerade eine gemeinsamen Gruppenarbeit oder dergleichen anstand. # Gaia lebte sich auf der Schule ein, fand Freunde, lernte voller Eifer ihre ersten Zaubersprüche. Und erkannte schnell welche Fächer ihr lagen und welche nicht. Nicht, dass sie in den Fächern, die ihr nicht so sehr lagen, schlechte Noten schriebe. Sie war eine fleißige und kluge Schülerin und doch war es nicht immer leicht sich auf den Unterricht zu konzentrieren, wenn die Stimmen in ihrem Kopf zu laut erschienen. Daher lagen ihr praktische Fächer bzw. Fächer, die weniger gezielte Konzentration erforderten, deutlich besser als theoretische. Bereits in der dritten Klasse wurde sie von Professor Slughorn in seinen eliteren Slug Club eingeladen, sicherlich aufgrund des Einflusses ihres Vaters im Zaubergamot. Gaia genoss die Aufmerksamkeit, die ihr entgegengebracht wurde und wurde schnell zum Liebling vieler Lehrer:innen. Ihre Begierde neue Dinge zu lernen wurde in Hogwarts genährt, ihrer Liebe zu Büchern konnte sie in der Bibliothek und im Bibliotheksdienst nachgehen. Den durchweg guten Noten folgten eine Position als Vertrauensschülerin ab der fünften und als Schulsprecherin in der siebten Klasse. Ihr nahezu perfektes Verhalten und ihr Ansehen bei manchen der Lehrer:innen machte sie nicht unbedingt beliebt bei allen Schüler:innen. Es war nicht immer leicht, die Gedanken der Mitschüler:innen - bewusst oder unbewusst - zu lesen und zu wissen was diese von ihr dachten. Dass sie eben auch von manchen beneidet, gemieden, gehasst wurde. Und dass manche nur so taten, als wären sie ihre Freundinnen... Ansonsten verlief ihre Schulzeit wohl recht ruhig. Gaia wusste wo es sich lohnte ihre Energie einzusetzen und wo nicht, mit wem man sich anfreundete und mit wem nicht und auch, dass man sie am besten nicht wild knutschend mit irgendeinem Kerl in einem der Gänge der Schule auffinden sollte. Sie war eine brave Schülerin und vergaß sich nicht in irgendwelchen jugendlichen Streichen oder Liebeleien. Auch wenn es eine Zeit gab, in der ihr bester Freund William Blishwick und sie wohl mehr füreinander empfanden als nur Freundschaft... Ihren Abschluss machte sie schließlich mit sehr passablen Noten. # Doch gute Noten hatte Gaia eigentlich gar nicht nötig für den Lebensweg, der ihr vorgezeichnet worden war. Sie würde keine Ausbildung machen, nicht in die Lehre gehen. Sie wurde in die feine Gesellschaft eingeführt und repräsentierte ihre Familie fortan bei allerlei Teegesellschaften, Feiern und Bällen. Und sie genoss diese Zeit, genoss sie wirklich sehr. Anfangs noch immer an der Seite ihrer Mutter, manchmal auch ihres Vaters. Mit der Zeit auch ab und an alleine auf eine Veranstaltung geschickt, wenn es nicht wichtig war, dass Katherine Selwyn selbst dort auftauchte, man seine Familie jedoch schon repräsentiert wissen wollte. Dies waren Gaias große Momente. Dies war die Bühne, für die sie ihr Leben lang erzogen worden war, gelernt hatte. Und sie meisterte ihre Aufgabe fortan mit Bravour. Sie bewegte sich so gekonnt auf dem Parkett dieser Veranstaltungen, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Und schon bald wurde sie, kaum zwanzig Jahre alt, beäugt von den Familienoberhäuptern derer Familien, die Söhne im heiratswilligen Alter hatten. Das Spiel hatte begonnen. Gaia war angekommen. # Ihr Leben war gut so, wie es war, oder nicht? Ihre Eltern waren sehr zufrieden damit, wie sich ihre Tochter in die Gesellschaft eingelebt hatte. Nach zwei Jahren war es nun an der Zeit einen geeigneten Ehemann für ihre Tochter zu finden. Nur das Beste hatten sie als Selwyns verdient, so dachte man. Und das Beste war aktuell wohl der Spross einer der angesehensten Reinblut-Familien. Basil Lestrange, gerade achtzehn Jahre alt, die Schule beendet und dabei ein angesehener, junger Mann zu werden. Und so begann Gaia sich um die Gunst des jungen Lestrange zu bemühen. Das tat sie wirklich. Doch dieser schien noch nicht ans Heiraten zu denken und sein Vater ihm seinen Freiraum zu lassen. Zu einer Verlobung kam es nie, doch aus all den gemeinsam Gesprächen und der Erkenntnis, dass sie ein Hobby teilten, wurde eine gute Freundschaft, die noch heute anhält. # War es Zufall oder hing es mit der plötzlich näher rückenden Zukunft als Ehefrau zusammen, dass es Gaia schien als bräuchte sie ein wenig Freiraum? Sie verstand selbst nicht woher dieser Impuls kam, doch er war da. Wurde lauter, bis sie ihn kaum mehr ignorieren konnte. Und so hörte sie sich um nach einer Möglichkeit ihre Gemälde, die sie noch immer malte und die mittlerweile wahre Kunstwerke waren, zu verkaufen zu versuchen. Tatsächlich gab es da ein Atelier in der Winkelgasse, deren Besitzer sehr angetan von Gaias Kunst war und ihr eine Chance geben wollte. Von nun an hatte sie ihr eine eigene Einnahmequelle, die ihr zumindest ein wenig monetären Freiraum von der Familie zulies. # Ethelbert Selwyn kam nun schließlich zu dem Schluss, dass er eine Heirat seiner Tochter kaum noch länger hinauszögern konnte. Doch ein guter Stratege hat einen Plan und der lautet Archibald Blishwick. Immerhin ist Archibald ein rechtschaffener, junger Mann, die beiden Kinder kennen sich schon ihr Leben lang, schätzen sich und die Familien sind freundschaftlich eng verbunden. Doch seit dem plötzlichen Wiederaufstehen von Ethelberts Schulfreund Alexander, dem Familienoberhaupts der Macmillans, scheint ihr Vater seine Pläne nochmal ernstlich zu überdenken... Währenddessen jedoch zweifelt Gaia immer mehr daran, ob ein Leben als Ehefrau wirklich alles ist, was das Leben für sie bereithalten sollte. |