Jonathan Gamp
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MemberJojo und Bücher, das gehört zusammen seit eigentlich schon immer. Wenngleich der junge Mann mehr durch einen glücklichen Zufall an seine Ladenfläche in der Winkelgasse geriet, so ist es doch das Beste, was ihm passieren konnte. Das In 80 Seiten um die Welt ist sein ganzer verdammter Stolz, auch, wenn es immer noch viel zutun gibt, bis alles rund laufen wird. Mit gerade Mal 19 Jahren sollte er dazu noch mehr als genug Zeit haben. Vorausgesetzt er entkommt der Dunkelheit, die sich schleichend, doch nicht weniger verheerend, über seine Familie legt. Erst das zerstörte Antiquariat seines Großvaters, dann der tragische Tod von Onkel und Tante. Es gibt Einiges, was den jungen Zauberer aktuell belastet, doch ist es kein Grund für ihn aufzugeben. Johnny versucht Freunden und Familie in diesen angespannten Zeiten zu helfen, wo er nur kann, ohne selbst zu tief in das Chaos gezogen zu werden. Wie lange ihm das noch gelingt, bleibt abzuwarten.
Wusstest du, dass...
Jeder weiß, dass... Freunde und Familie wissen, dass... Wusstest du, dass... Zivilist „I'm here. You can talk to me or not talk to me, but I am here“
Familie Leto Gamp (Bruder von Perce Mutter) | Vater Daphne Gamp geb. Bones | Mutter Helios Gamp (eigentlich Black) | Onkel † Madeleine Gamp | (Schwester von Leto) Tante † Perseus A. Gamp | Cousin Bezug zur Umwelt Johnny stammt aus einer ziemlich alten reinblütigen Zauberfamilie, die jedoch keiner strengen Reinblutideologie folgt. Im Gegenteil sind sie für Reinblüter wohl eher liberal eingestellt und das nicht erst seit gestern, wenngleich die Familie damit seit Generationen sehr delikat umgeht und man nach außen hin eindeutig den gesellschaftlichen anerkannten Normen folgt. Diese Werte gingen Jojo in Form von Offenheit und Toleranz in Fleisch und Blut über. In jüngeren Jahren behielt er diese Meinungen allerdings noch größtenteils für sich, so wie es ihm von zuhause beigebracht worden war. Während seiner Schulzeit setzte er sich in den späteren Jahren ab und an für Rand-Gruppen wie Muggelstämmige ein, ohne jedoch als Aktivisten zu gelten oder sich gar den Beinamen ‘Blutsverräter’ eingebracht zu haben, wie etwa ein James Potter. Seine Erziehung war geprägt von Etikette und Höflichkeit, weshalb er die entsprechenden Regeln kennt und auch heute noch mit einem recht starken Ehrgefühl gezeichnet ist. Seine Offenheit gegenüber Menschen unterschiedlicher Herkunft und Blutlinien zeigt seine vergangene Beziehung zu einer Halbblüterin. Was Squibs anbelangt, hält sich die Familie Gamp öffentlich mehr oder minder aus den Diskussionen heraus. Allen voran, da es in ihrem Familienstammbaum bis dato nur sehr wenige Squibs gab und dies daher nie großartig zu einem "persönlichen Problem" wurde. Man verfährt ähnlich wie auch mit der Einstellung zu Muggeln: Leben und leben lassen. Die Squibs sollten tun, was für sie am Besten ist und das ist nunmal zumeist, sich an die Muggelwelt zu halten, weil sie in der Zaubergesellschaft zumeist nur wenige bis gar keine Chancen auf eine erfüllte Zukunft haben. Man würde einem Squib mit dem anerzogenen Respekt begegnen, wie man es auch mit anderen Blutstati täte. Johnny selbst ist bis dato noch keinem Squib begegnet, er würde sie aber ebenso in seinem Laden willkommen heißen wie andere auch. Es tut ihm Leid für sie, dass sie in einer magischen Welt aufgewachsen sind, ohne je selbst in den Genuss kommen zu können, diese eigenständig zu wirken. Hauselfen begegnet Johnny mit Würde. In seiner Kindheit fand er sie recht amüsant und käme wirklich niemals, auch aufgrund seiner Erziehung, darauf, einen Hauselfen schlecht zu behandeln. Immerhin geben sie doch ihr alles für eine Familie. Für ihn ist es durchaus normal, dass sie putzen, waschen und kochen, doch hatte er aus bisherigen Erfahrungen auch immer den Eindruck, dass sie das gerne tun. Jedenfalls war es im Haus seiner Eltern so der Fall, in welchem die Hauselfin Blossom verantwortlich ist. Er selbst hat keinen Hauselfen und auch nicht vor, sich in naher Zukunft einen zuzulegen. Anders als viele Zauberer hat Johnny kein Problem mit Werwölfen. Für ihn sind sie genauso Hexen und Zauberer wie alle anderen, nur mit einer besonderen Eigenschaft. Werwölfe behandelt er mit Respekt und Freundlichkeit, wenn sie ihm selbst ebenso freundlich gesonnen sind - also wie alle anderen Hexen und Zauberer, mit denen er zutun hat. Sicherlich gibt es auch die düsteren Werwölfe um Greyback, die für Angst und Schrecken Sorgen. Bei jenen würde es ihm nicht anders ergehen, doch gibt es diesen Abschaum überall, ebenso unter Zauberern, oder auch unter Muggeln. Johnny versucht zu vermeiden, alle Werwölfe aufgrund Greybacks Missetaten pauschalisiert zu verurteilen. Nicht zuletzt, weil er sogar mit mindestens einem Werwolf befreundet ist (womöglich sind es ja noch mehr? Man sieht es ihnen ja nicht unbedingt direkt an). Dass ausgerechnet Werwölfe für die Ermordung seines Onkels und seiner Tante verantwortlich sind, macht dieses moralische Dilemma für Johnny nur größer. Natürlich hasst er die Personen, die für ihren Tod verursachten. Natürlich will er alle Beteiligte zur Rechenschaft gezogen sehen (wenngleich das wohl auch Wunschdenken bleiben könnte). Doch Johnny verbindet diese grausame Tat nicht direkt mit ihrem Wesen als Werwolf. Dort draußen gibt es genügend Schwarzmagier, die ihresgleichen kaltblütig ermorden. Seine Wut, Trauer und Abscheu richtet sich also nicht gegen das Wesen dahinter, sondern gegen die Personen an sich. Johnny beginnt seit diesem Unfall noch deutlicher zu unterscheiden zwischen Werwölfen, die die Kreatur in sich kontrollieren und ein normal gesellschaftliches Leben führen wollen und jene, die sich ihrer brutalen, wilden Natur ergeben und absichtlich Böse sind, im Glauben sich an keine gesellschaftlichen Gesetze halten zu müssen. Ähnlich sieht er es auch bei Veelas und Vampiren. Kobolde hingegen sind ihm irgendwie schon seit Kindertagen unheimlich, weshalb er nicht gerne nach Gringotts geht und die Botengänge für den Buchladen meist seiner Mutter überlässt. Obwohl Johnny ein großer Verfechter von Frieden und Gerechtigkeit ist, ist er kein naiver Idealist. Er ist sich bewusst, dass es in der Welt dunkle Kräfte gibt, die ständig im Hintergrund lauern. Er glaubt, dass jeder das Recht hat, nach seinen Wünschen zu leben und seine Träume zu verfolgen, solange dies niemandem schadet. Er ist tolerant gegenüber den meisten anderen Arten und Kreaturen - natürlich ist aber auch er nicht unfehlbar, sieht sich mit Abneigungen und Vorurteilen konfrontiert. Seine offene Weltanschauung wurde wohl neben der grundsätzlichen Haltung des Elternhauses maßgeblich durch seine Zeit in Hufflepuff und den unzähligen Romanen geprägt, die Jojo von kleinauf konsumierte. Aufgewachsen ist Jojo in einem gepflegten viktorianischen Reihenhaus mitsamt Garten im Viertel Islington. Unweit des Grimmauld Place entfernt, in jenem die Blacks ansässig sind. Zum Haus seines Cousins Perce bestand außerdem eine direkte Verbindung über einen Portschlüssel, bis die Familie von Perseus gezwungen war umzuziehen und die Sicherheitsmaßnahmen erhöht werden mussten. Mittlerweile wohnt Johnny in der Winkelgasse über seinem Buchladen in der zugehörigen Dachgeschosswohnung, die über ein internes Treppenhaus mit seinem Laden verbunden ist. Das Gebäude gehört seiner Familie. Namensbedeutung Sein erster Vorname Jonathan kommt recht unscheinbar daher und wurde ihm von seinem Großvater mütterlicherseits vererbt. Sein Zweitname Anaxagoras klingt da schon deutlich ungewöhnlicher und entspricht vermutlich schon eher dem, was man von einem Reinblut erwartet. Wenngleich die Gamps ohnehin zu den nicht reinblutideologischen Reinblütern zählen. Sein schon beinahe Zungen brechender Zweitname leitet sich von dem gleichnamigen griechischen Astronomen und Philosophen aus der griechischen Antike ab. Diesen Zweitnamen versucht er jedoch so unbekannt wie möglich zu halten. Er selbst wird von seinen Freunden am liebsten bei Spitznamen genannt, wobei er keine bestimmte Präferenz hat. Die meisten nennen ihn Johnny, Jojo oder John, aber auch auf andere Spitznamen hört der junge Gamp durchaus. Persönliche Geschichte THE DIARY ∆ magical times ahead. Er ist endlich angekommen! Ich habe eine halbe Ewigkeit auf den beigen hochwertigen Pergamentumschlag in meiner Hand gestarrt, mit meinen Fingerspitzen die Ränder entlang gefahren, die in Tinte hinterlassenen Buchstaben nachgezeichnet, das Wachssiegel ertastet, das diesen Brief eindeutig und unumstößlich als Hogwartsbrief identifiziert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich noch nie so aufgeregt in meinem Leben war, wie im Moment, als ich das Siegel gebrochen und stolz den Brief laut vor meinen Eltern vorgelesen habe. Seitdem liegt der Brief auf meinem Nachtkästchen, direkt neben dir Tagebuch, damit ich mich jeden Tag versichern kann, dass es für mich wirklich bald nach Hogwarts geht. Ich kann es kaum abwarten! In welches Haus ich wohl komme? Bisher habe ich mir darüber eigentlich gar keine so genauen Gedanken gemacht. Diese Hut-Zeremonie klingt jedenfalls gruselig, wenn einen hunderte von Augen anstarren und nur darauf warten, dass der sprechende Hut etwas sagt. Ich hoffe der Teil wird einfach schnell vorbei gehen. Wahrscheinlich sollte ich sobald wie möglich Perseus besuchen und ihn nochmal ausquetschen, die Fragen notiere ich mir am besten vorher, damit ich nichts Wichtiges vergesse, oder was meinst du Tagebuch?! Ich glaube das ist eine gute Idee. Er kennt sich dort bereits aus und kann mir am Anfang sicher gut helfen klar zu kommen. Ich würde am liebsten direkt zu Regulus gehen! Aber Mutter meinte ich soll meine Freude erst einmal setzen lassen und ihn damit nicht überfallen, schließlich muss er noch gut zwei Jahre länger warten als ich. Black as the pit from pole to pole, I thank whatever gods may be For my unconquerable soul. starry eyes. Ich glaube, ich habe mich verliebt. Ich war mir lange nicht sicher, liebes Tagebuch, wie du sicherlich weißt. Aber ich bin mir mittlerweile doch sicher. Wieso sonst sollte mein Blick ihn auf natürliche Weise überall finden, als würde ein unsichtbares Band zwischen uns existieren das mich zu ihm leitet, ganz gleich wie viele Mitschüler uns umgeben, wie weit er auch von mir entfernt steht. Mein Herz überschlägt sich, wenn ich ihm begegne oder seinen Umhang streife, sich unsere Blicke treffen oder sogar ineinander verhaken. Dieser Junge mit seinen grünen Augen und goldenen Sprenkeln. Wie kleine funkelnde Bernsteine, die man aus einem moosigen Flussbett fischt. Ich glaube, dass ich ihn genau so oft anstarre, doch ich kann einfach nicht anders. Er fasziniert mich und ich würde es ihm gerne sagen, aber ich traue mich nicht. Weil ich glaube, dass ich mit meinen Gefühlen allein bin. Ich glaube er ist verliebt, aber nicht in mich. Und das tut weh, Tagebuch. Es tut verdammt weh. Ich schaffe es nicht ihm zu gestehen was ich empfinde, nur um dann mit ziemlicher Sicherheit abgewiesen zu werden. Immerhin sind wir beides Jungen und das ist nicht die Norm. Es gibt genügend, die mir sagen würden, dass ich so niemals für einen anderen Jungen empfinden dürfte, dass es unnatürlich, falsch, widerwärtig ist. Auch wenn ich nicht verstehen kann, wie aufrichtige, echte, romantische Liebe jemals abscheulich sein könnte. Es ändert aber nichts daran, dass ich es ihm nicht gestehen kann… ich habe zu große Angst zurück gewiesen zu werden und damit die Basis zu zerstören, auf der wir uns gut verstehen. Überhaupt Zeit mit ihm verbringen zu können, obgleich meine Liebe unerwidert bleibt ist doch besser als ihn gänzlich aus meinem Leben streichen zu müssen… oder? Ich weiß nicht was ich tun soll Tagebuch. Am einen Tag fühle ich mich, als könnte ich die Wolken in Watte verzaubern und auf ihnen gehen, wenn er mein Lächeln erwidert oder sich an mich lehnt. An anderen Tagen würde ich mich am liebsten den ganzen Tag hinter diesen hässlichen orangenen Bettvorhängen in meinem Schlafsaal vor dem Rest der Welt verstecken, wenn er meinen Blicken ausgewichen ist oder sich seltsam verhalten hat und rasch die Flucht ergreift, sobald ich ihm vorschlage gemeinsam etwas Zeit zu verbringen. Ich verstehe das alles nicht. Teenager zu sein ist nervenaufreibend und doof! I have not winced nor cried aloud. Under the bludgeonings of chance My head is bloody, but unbowed. do the Todd. Ich glaube ich bin wieder verliebt. Es hat eine Weile gedauert, wie du weißt Tagebuch, bis ich über ihn hinweg gekommen bin, immerhin kann ich doch nicht ewig unglücklich in jemanden verliebt sein. Als Freunde funktionieren wir sicherlich besser… aber ja, ich bin wieder verliebt! Sie ist eine unglaublich schöne Person. Innerlich sowie äußerlich. Ihre grünen Augen erinnern mich an helles Saphir, das sich im Sonnenlicht spiegelt. Ich glaube ich hab eine Vorliebe für helle faszinierende Augen, kann das sein?! Ihr Lachen lässt selbst jeden dunklen Tag in Hogwarts erleuchten und erfüllt mich mit einer Wärme, die noch stärker wird, wenn ich sie in meinen Armen halte. Wir hatten schon ein paar Dates. Es läuft gut, denke ich. Ich habe es auch endlich geschafft ihr zu gestehen, dass ich gar nicht Todd, sondern Johnny oder Jojo heiße oder welchen Spitznamen auch immer sie mir geben mag. Vielleicht bleibe ich auch für immer ihr Todd, das wäre auch in Ordnung. Ich weiß nicht, ob es dafür schon zu früh ist, gibt es so eine Art Anleitung für das, Beziehungen? Die Bibliothek könnte mir darüber sicherlich auch Aufschluss geben. Womöglich finde ich etwas in dem Bereich rundum Soziales in der Magierwelt. Oder ich frage Perseus, der weiß da sicher mehr, immerhin hat er Hogwarts längst abgeschlossen und ist offiziell ein erwachsener Zauberer. Der weiß sicherlich welche Etikette ich da einhalten muss. Wobei es fragwürdig ist, ob Zoe Etikette wichtig ist. Jedenfalls möchte ich sie bald fragen, ob sie offiziell meine Freundin wird. Ich bin unglaublich aufgeregt, liebes Tagebuch. In meinem Magen und meinem Herz flattern hunderte Donnervögel. Looms but the Horror of the shade, And yet the menace of the years Finds and shall find me unafraid. dream no longer. Liebes Tagebuch, träume ich? Ein wenig fühlt es sich so an. Nach Wochen der harten Arbeit, vielem Bürokratiekram und seltsamen Anmeldungen im Ministerium, ist es übermorgen endlich soweit. Das ‘in 80 Seiten um die Welt’ macht zum ersten Mal offiziell auf. Ich bin aufgeregt, so aufgeregt! Es fühlt sich tatsächlich an wie ein Traum, seitdem mir Großvater eröffnet hat, dass ich seinen alten Laden haben könne, den er ohnehin nur noch einmal die Woche aus reiner Gewohnheit geöffnet hatte. Ich wusste noch nicht einmal recht, was ich mit meiner gewonnen Freiheit als frisch gebackener erwachsener Zauberer und Hogwartsabsolvent anfangen sollte und hier sitze ich heute Abend. Eingewickelt in eine warme Wolldecke in der Leseecke an dem runden Fenster, das ich verzaubert habe, sodass es zur Literatur passende Landschaften zeigt, ganz davon abhängig, welches Buch man in dieser gemütlichen Leseecke gerade verschlingt oder zumindest einen kleinen Blick hinein wagt. Ich glaube das wird meine kleine persönliche Lieblingsecke im Buchladen werden, wenn es überhaupt möglich ist hier einen Lieblingsplatz zu haben, denn es gibt so viele von ihnen. Es ist sicherlich noch nicht alles perfekt im Laden und gibt noch viel zutun, auch hinter den Kulissen, doch mit der Eröffnung übermorgen geht für mich ein Wunsch in Erfüllung, von dem ich bis vor wenigen Monaten noch nicht einmal gewusst habe, das er in mir schlummerte. Jetzt könnte ich es mir kaum noch anders vorstellen. Das ist es was ich bin, hier gehöre ich hin. Als Buchhändler meines eigenen kleinen Reiches. Es gibt mir Kraft und Freude, so wie hoffentlich bald auch vielen anderen Hexen und Zauberern. Denn, Tagebuch, die Zeiten in unserer Magiegesellschaft werden immer düsterer und düsterer. Es braut sich etwas zusammen. Um das zu erahnen muss man eigentlich noch nicht einmal täglich den Tagespropheten lesen, man muss nur aufmerksam sein und darf die Augen nicht vor den Anzeichen verschließen. Ich weiß nicht was das für unsere Gesellschaft und all meine lieben Freunde bedeutet, die davon betroffen sein könnten. Wer weiß, womöglich betrifft es irgendwann ja sogar meine eigene Familie, obgleich ich hoffe, dass dem nicht so sein wird. Mit der Eröffnung des Ladens erfülle ich mir also nicht nur einen Buchliebhaberwunsch, sondern schaffe hoffentlich auch gleichzeitig einen Ort des Rückzugs für meine künftige Kundschaft. Ganz gleich wie düster die Welt dort draußen auch manchmal erscheinen mag. How charged with punishments the scroll, I am the master of my fate, I am the captain of my soul. Life is coming from me and not at me. THE NARRATOR ∆ Jonathan Anaxagoras Gamp hat in seinen jungen Jahren mehr erreicht, als der Träumer selbst für möglich gehalten hätte. Sich bereits mit 19 Jahren Ladenbesitzer zu nennen, können vermutlich nicht allzu viele. Dabei grenzt es für ihn mehr an pures Glück, so hat doch sein Großvater mütterlicherseits seinen alten Laden in der Winkelgasse ihm überlassen, um seine letzten Jahre im wohlverdienten Ruhestand fernab Großbritanniens zu genießen. Sieht man sich die aktuelle Lage der britischen Zauberwelt an, vermutlich keine unkluge Entscheidung. Ganz auf eigenen Beinen steht er mit dem Laden noch nicht, so benötigt er doch regelmäßig die Hilfe von Familie und Freunden. Seine Mutter führt beispielsweise seine Buchhaltung mit eiserner Hand, vermutlich auch besser so. Einen festen Plan, was er mit seinem Leben einmal anfangen will, hatte Johnny eigentlich gar nicht. Einzig und allein wollte er als Erwachsener seine Liebe zu Büchern und der Winkelgasse irgendwie vereinen. Es kam einer Fügung des Schicksals gleich, als er vor Monaten tatsächlich das ‘In 80 Seiten um die Welt’ eröffnen konnte. Der Buchladen bietet seinem stolz wachsenden Kundenstamm eine Alternative zur oder das nötige Wissen für diese Realität. Ein Zufluchtsort in diesen äußerst turbulenten Zeiten, den wohl so ziemlich jeder gut gebrauchen kann. Inmitten seiner Bücherregale, von denen jeder Band eine andere Welt zu verbergen scheint, fühlt man sich geborgen und verstanden. Hier kann man sich verlieren, sich von den Geschichten und Mythen forttragen lassen und dabei vergessen, wo man sich befindet. Johnny organisiert zudem regelmäßig Lesungen und Diskussionsrunden, bei denen seine Kunden nicht nur neue Bücher kennenlernen, sondern auch miteinander in Kontakt treten. Für ganz besondere Freunde wie etwa Regulus Black dient sein Laden auch dazu, Nachrichten zu übermitteln, die persönlich übergeben und möglichst nicht abgefangen werden sollen. Ein Risiko, dass er bereit ist zu tragen. Denn auch wenn er sich nie ‘für etwas Größeres’ bestimmt sah, ganz im Gegensatz zu seinem Cousin, so erkennt Jojo, dass er seinen Beitrag leisten muss, um diese Gesellschaft zusammen zu halten. Der stete Tropfen höhlt den Stein, ganz gleich wie klein und unbedeutend er scheint. Trotz seines Erfolgs als Buchhändler blieb Jonathan bescheiden, offen und fürsorglich. Er kennt die Kraft, die in Worten liegen und ist gut darin Menschen zu verstehen, sich in sie hinein versetzen zu können. Es lässt ihn ihr Leid manchmal sogar etwas zu intensiv mitfühlen. Er hat noch schwer an der Zerstörung des Antiquariats und jüngst dem Verlust von Tante und Onkel zu knabbern. Perseus will er helfen, sich nicht zu verlieren. Regulus will er helfen, sich nicht zu verlieren. Und auch wenn der verträumte Zauberer bis dato immer einen Weg gefunden hat, so spürt auch er die Verzweiflung, die ihre Gesellschaft mehr und mehr im Würgegriff hält. Seine Freunde und Familie aufzugeben, ist für ihn jedoch keine Option. Auch wenn das bedeutet, dass er immer tiefer in das zerstörerische Chaos gezogen wird, das sein Umfeld wie einen unaufhaltsamen Virus befallen hat. | |||||||||||||
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