Tory Rowle
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MiauTory hat über ihre fast 29 Jahre Lebenszeit viele Dinge gesehen, noch mehr erlebt und ist zu dem Schluss gekommen, dass die Welt oder eher die Gesellschaft, in der sie leben verrottet ist, und dies bis in die Untiefen der Erde. Mit dieser Meinung geht sie nicht hausieren und spiegelt es sich nur dann in ihrem Verhalten, wenn sie einer Person wirklich vertraut (nicht dass es viele Seelen davon geben würde). Kurz nach ihrem 6. Geburtstag wurde sie als Racheakt ihrem Vater gegenüber von einem Werwolf angefallen, der über die Arena-Kämpfe zu diesem Zeitpunkt Geld und auch Einfluss anhäufen konnte und damit auch reichlich prahlte und ich profilierte. Das Gerücht ihres Werwolf-Daseins hält sich unter den (begeisterten) Zuschauern hartnäckig und so sehr sie die dazugehörige Behandlung vernichten wollte, hat sie es irgendwann schlichtweg als das angenommen, was es ist. Sie liebt ihre Schwestern über alles und würde für diese vor nichts zurückschrecken. Seit sie denken kann, wird sie von ihrem Vater (mit allen zur Verfügung stehenden magischen wie profanen Mitteln) trainiert, in Käfige gesperrt und in die Arena geschickt. Sie gewinnt. Sie bringt das Geld. Ihr Vater hat ihr in der Vergangenheit mehrfach scheinbar unmögliche Gegner in die Arena gestellt und nicht einmal tat sie ihm den Gefallen zu sterben. Im Gegenteil begann sie eine Siegesserie, die den dunklen Werwolf in aller Munde sein lässt. Ihr Vater ist allerdings sehr stark dahinter, dass das Gerücht um ihr Dasein ein solches bleibt und keine Bestätigung erfolgt. Manipulation, Erpressung und Drohung, er lässt sicher nichts auf sich kommen und nutzt alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel, um sich Vorteile aller Art zu erschleichen. Er ist sich auch nicht zu fein, die sprachlichen Kenntnisse und das freiberufliche Dolmetscher-Dasein seiner Tochter zu seinem Vorteil zu nutzen, immerhin ist sie ja auch sein Eigentum. Tory lebt im Grunde nur nach einem Motto: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wie du mir, so ich dir. Vielleicht verbindet sie mit dem Greyback Rudel auch etwas mehr, als sie sich selbst eingestehen will, andernfalls wäre wohl kaum zu erklären, dass sie diese regelmäßig vor Jagden warnt oder ihnen steckt, wo jene stattfinden sollen.
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Wusstest du, dass... Jeder weiß, dass...
Freunde und Familie wissen, dass...
Wusstest du, dass...
Zivilist „Auge um Auge, Zahn um Zahn – Wanna try it out?“
Familie Vater: Theodore Rowle (60 Jahre | 1918), Reinblut (Sacred 28), Leiter & Besitzer der Werwolf-Arena & 'Veranstalter' von illegalen Werwolf-Hetzjagden und Helfende Hand für neu verwandelte Werwölfe (Arena braucht neues Blut) Theodore Rowle ist der Mann, der der Familie langsam wieder den Glanz bringt, die jene über die letzten zwei Jahrhunderte begann einzubüßen. Was mit Leidenschaft, großem Hang zum Sadismus und einem Händchen auf die richtigen Werwölfe zu setzen, begann, wurde durch seinen selbst proklamierten Geniestreich in Form seiner ältesten Tochter, die er eigentlich eher zum Sterben in die Arena schickte, zu einer Erfolgsgeschichte. Offiziell ist er ein guter Mann (was kein Werwolf bestätigen würde), der diesen Kreaturen zur Seite steht und ihnen Arbeit und Hilfe anbietet, die jene in ihren Umständen selten bis gar nicht ablehnen können. Durch einen Vorfall vor knapp 14 Jahren, als einige der für die Arena-Kämpfe vorgesehenen Werwölfe entkommen sind und damit ein Massaker unter Muggeln und Zauberern angerichtet haben, konnte er sich die Leitung der Arena sichern und durch danach gut getätigte Investitionen und Deals mittlerweile auch den Besitz. Inzwischen ist er sogar so weit, dass er mit dem Ministerium zusammenarbeitet, die die Verwahrungsmöglichkeiten der Arena für ihre Härtefälle nutzen. Weniger bekannt und mehr gemunkelt wird von Hetzjagden auf Werwölfe, die er organisieren und er teils zu einem Sport machen soll (nicht zwingend an Vollmond, immerhin ist das die Nacht der Brot und Spiele). Illegal wie es ist, gibt es nur Gerüchte (davon aber reichlich, die er durchaus genießt, beschert es ihm reichlich Furcht und einen Machtrausch). Beteiligte werden sich wohl hüten, dies auszuplaudern. Das Verhältnis zu Tory, sofern man es Verhältnis nennen möchte, ist durchwachsen. Von 'heiß geliebt' (wohl eher nicht), wenn sie mal wieder einen unerwarteten Sieg nach Hause gebracht und damit die Kassen gefüllt hat, bis hin zur tiefgreifenden Verachtung, weil sie schlichtweg von der falschen Frau geboren wurde und nicht an dem Werwolfangriff verreckt ist und selbst zu einem werden musste, ist alles vorhanden. Torys Gefühle zu ihm haben bereits alle Phasen, Perspektiven und Nuancen durchlaufen. Von der verzweifelten Suche nach seiner Aufmerksamkeit, Liebe bis zu dem Strohhalm irgendwann seinen Stolz bekommen zu können, über die Phasen intensiven Hasses ging es in die Gleichgültigkeit (wobei dies eher um Neumond herum passiert, wenn der Wolf in ihr am ruhigsten ist). Das Problem sind tatsächlich ihre Schwestern, die ihr Vater quasi als Geißeln hält und zur Erpressung nutzt, da er weiß, wie sehr sie diese liebt und um jeden Preis sicher halten will. Sterben und Abhauen ist damit keine Option, da sie befürchten muss, dass ihr Vater seine Drecksfinger nach ihnen ausstreckt. Mutter: Daisy Rowle, geb. Greengrass (1925-1950) | Sacred 28 | ehem. Haushexe Daisy, freundliche, sanfte und liebevolle Daisy. Arme Daisy. Torys Mutter gehörte wohl zu den Frauen der Reinblutwelt, die auf Liebe gehofft hat und diese nie erhielt. Es fing an in ihrer Kindheit, als sich offenbarte, dass sie scheinbar eine nicht zu unterschätzende magische Begabung (ihre Familie betitelte es anders) für Flüche besaß und jene unkontrolliert und mächtig ausstieß. Sie wurde für ihre Familie zum verfluchten Kind, etwas, das sich einige Jahrzehnte später auch in ihrem Neffen, den sie nie kennenlernen durfte, erneut manifestierte. Eine Frau, die Flüche um sich wirft? Was in der Kindheit noch irgendwie vertuscht werden konnte, wurde in der Jugend schwieriger, auch mit Artefakten und allerlei magischen Experimenten eine gewisse Kontrolle hergestellt wurde. Es war nicht genug. Die Familie konnte das Kind nicht lieben und hatte längst andere, so viel bessere Töchter, die sie mit Stolz erfüllten. Sie floh förmlich in die Arme ihres Ehemannes, der die Gunst der Stunde (und ihres guten Familiennamens) nutzte, da die Familie nur zu bereitwillig ihre Tochter loswerden wollte. So viel meinte sie zu gewinnen und versuchte all das, was sie sich gewünscht hatte in ihren Ehemann und den Aufbau der Familie zu geben und versuchte nach bestem Wissen und Gewissen ihrem Mann zur Seite zu stehen. Diesbezüglich offenbarte sich eine Kämpfernatur, die allerdings bis zu ihrem Ableben nicht die gewünschten Träume erfüllen konnte. Sie erhielt von ihrem Mann keine Liebe und spätestens mit der Geburt von Tory verlor sie wohl auch den letzten Rest Respekt, immerhin gebar sie keinen männlichen Nachkommen. Theodore beseitigte sie fast noch im selben Augenblick, als ihm klar wurde, dass er seine allererste Flamme und Obsession in Form des hübschen Fawley-Mädchens endlich bekommen konnte. Mord? Unfall? Natürlicher Tod? So liebevoll und sanft diese Frau gewesen sein mochte, es produzierte kaum einen Wirbel im See des Lebens, als sie (angeblich) an einem Morgen nicht erwachte und sich das Gerücht verbreitete, dass sie schlichtweg an gebrochenem Herzen starb, immerhin hatte sie dem geliebten Mann nicht den gewünschten Sohn geboren. Alleine Tory besucht hier und da das einsam daliegende Grab und trauert in schwachen Minuten um die Frau, die sie nie kennenlernen durfte. Stiefmutter: Sarin Rowle, geb. Fawley (52 Jahre | 1926) | Reinblut (Sacred 28) | Haushexe Das Verhältnis zu ihrer Stiefmutter ist vermutlich noch durchwachsener als zu ihrem Vater, allerdings gab es keinen Moment, in dem sie dieser Frau den Tod gewünscht hätte. Auch gab es nie Fantasien diese in der Luft zu zerreißen, oder ihre eigene 'Medizin' schmecken zu lassen. Im Gegenteil. Kaum war Thorfinn geboren, schien sie eine Art von Frieden zu finden, die Tory sogar eine kurze Zeit Liebe einbrachte. Dies endete an jenem Tag als das kleine Mädchen von einem Werwolf infiziert wurde. Angst, Abscheu, so viele Gefühle kochten hoch und trotzdem kann Tory sie nicht hassen. Es war ihre Stiefmutter, die am Bett saß, als sie um ihr Leben kämpfte. Es war ihre Stiefmutter, die sich um ihre Verletzungen kümmerte. Es war ihre Stiefmutter, die im Zwiespalt gefangen, noch irgendwo einen Funken Sympathie für das von Gott verlassene Kind aufbrachte. Diese Behandlung war es vermutlich auch, die es Tory ermöglichte, sich in die Zwillinge zu verlieben und jene als Licht in ihrem Leben wahrzunehmen. Heutzutage ist das Verhältnis zwischen den beiden Frauen als angespannt zu betiteln, ist Tory der Inbegriff für so viele Dinge der Schande. Vom Werwolf bis hin zu einem Verhältnis mit einem Mann. Der Tadel bleibt nicht aus und kann durchaus in schönstem Streit enden. (Halb-)Bruder: Thorfinn Rowle (27 Jahre | 1951) | Reinblut (Sacred 28) Thorfinn, der ach so große Erbe, der beste Sohn, den man sich wünschen könnte und definitiv ein typischer Reinblut-Idiot. Frauen können nichts, Werwölfe sind der letzte Dreck, auch wenn er mit dem ersten Fuß in den Fußstapfen des Vaters deren Nutzen durchaus sieht. Er ist Familie oder sollte es sein. Er scheint sie so nicht zu sehen und sie versucht es im Rahmen zu ignorieren, immerhin ließ er sie an Vollmond bisher in Ruhe und gehörte nicht zu jenen, die sie mit Zaubern und ähnlichem zusätzlich quälten. (Halb-Geschwister) Zwillinge: Tiana (Aurorin) & Tiara Rowle (23 Jahre | 1955) | Reinblut (Sacred 28) Die Zwillinge sind für Tory die Verkörperung von Hoffnung und Licht. Die Werwölfin liebt die beiden seit dem Tag ihrer Geburt und mutierte schnell zur Aufpasserin, Beschützerin und mehr. Daran änderten auch die schulischen Trennungsphasen nichts. Kaum war sie selbst von der Schulpflicht entbunden, versuchte sie jene wann immer möglich in Hogsmeade zu besuchen. Das Band wurde nach Hogwarts dann auch wieder wesentlich stärker. Tory macht ihren kleinen Schwestern gerne eine Freude. Bis heute scheinen ihre Schwestern auch nichts über ihr Werwolf-Dasein zu wissen und wenn es nach ihr geht, kann das gerne so bleiben. Vielleicht fürchtet sie aber auch einfach den Moment, wenn die freudigen und strahlenden Blicke und Lächeln verblassen und sich dann Hass oder Abscheu in den Gesichtern finden könnten. Sie würde alles für die Zwillinge tun und verteidigt sie unter Einsatz ihres Lebens. Tory ist sich auch nicht sicher, ob sie den Beiden nicht eine schnelle Ehe wünschen soll, benutzt ihr Vater ihre Angst um diese nach wie vor, immerhin muss sie befürchten, dass er sie als Ersatz sieht, wobei sie nicht weiß, ob dieser das wirklich durchziehen würde, immerhin sind die Beiden irgendwo auch sein Augenstern und scheint bisher kein Mann gut genug gewesen zu sein, diese früh zu verheiraten. Bisher scheint es, als würde das Geheimnis rund um ihre 'Krankheit' vor diesen Bestand halten, wobei ihr Vater ohnehin neugierige Fragen rund um seine Arbeit bei den Frauen der Familie abschmettert, während er darauf pocht, dass Tory ihm um Vollmond eben zur Hand geht - das Mindeste, das sie für ihn tun kann, nachdem sie nach wie vor die Füße unter seinen Tisch stellt. (Lebens)Gefährte: Polaris Arcturus Nott (43) | Reinblut (Sacred 28) | Abteilungsleiter für magische Unfälle und Katastrophen Es war einmal ein kaum 15 Jahre altes Mädchen, das sich unsterblich in einen Mann verliebte (nein, nicht wirklich). Jener Mann liebte seine Arbeit, ging ihr dabei überhaupt nicht auf den Keks, behandelte sie nicht von oben herab und gab ihr vom ersten Treffen an das Gefühl in guten Händen zu sein (ha, von wegen). Es war einmal ein Vorfall, an dem Werwölfe aus den Kerkern und Zellen der Arena entkamen (oder rausgelassen worden waren) und ein Massaker unter magischer wie muggeliger Bevölkerung anrichteten. Freiheit hatten sie geschnuppert, Freiheit hatten sie gelebt, für manche das erste Mal an einem Vollmond und der arme, arme Mann war damit beauftragt Schadensbegrenzung zu betreiben. Involvierte oder präsente Muggel mussten gefunden werden! Und er war zu seinem fürchterlichen Leidwesen mit einer Augenzeugin geplagt, die doch tatsächlich (oder auch nicht) Erinnerungslücken aufwies und seine Arbeit unnötig schwer machte. Ein unnützes Kind eben, ein Quälgeist und ein dreckiges Biest? Letzteres wusste er nicht sofort, aber es deutete doch einiges darauf hin. Und das Kind nahm sich dann auch noch die Dreistigkeit heraus, nach Tagen, Wochen, ja gar Monaten immer wieder eine aufgefrischte Erinnerung zur Sprache zu bringen. Ein neuer Ort, ein neues Gesicht. Der Muggel käme ihr bekannt vor! Möglicherweise hatte das 'Kind' etwas zu viel Freude an seinem Ärger, an der Verzweiflung und wurde dieser Mann zu einem Anker in dem Sturm, der sie viel zu gerne heimsuchte und dafür sorgen wollte, dass sie jämmerlich unterging. Tage vergingen, Monate verstrichen, Jahre zogen ins Land und man fand sich immer wieder. Man erkundete die Höhen, bestieg die Abgründe, trennte sich, zeigte sich und genoss die Blicke der halben Welt auf sich. Gerüchte, die sich mischten. Harmonie und Disharmonie, Sorgen, Ängste und die Welt selbst hatte sich verschworen. Sie konnten kein perfektes Reinblutpaar sein und sie war schuld. Offenes Geheimnis oder Gerücht, oder eben nicht. Sie ist das Biest, ein Monster, eine Kreatur, etwas, das sie vollständig akzeptiert hatte, gar umarmte, während sie mit einem Lachen diese bis zum Erdkern verrottete Welt betrachtete, in der er plötzliche der Erbe seiner Familie wurde. Und dennoch kam der Punkt, an dem sie ihn nicht mehr alleine in die Dunkelheit gehen ließ. Keine Ausreden mehr für die Trennung und kein stummes (oder tobendes) Akzeptieren der Situation. Mit einem Mal waren fast 15 Jahre ins Land gezogen, von denen man zehn tatsächlich (mit Unterbrechungen) gemeinsam und miteinander verbracht hatte. Tory konnte ihn nicht mehr gehen lassen. Das erste Mal? Überwältigender Schmerz, Wut... Ärger, Verzweiflung suchten sie heim. Das zweite Mal? Ein Hauch Resignation schob sich über den Sturm, der ausbrach, zusammen mit dem Verstehen, was hier passierte. Das dritte Mal ging sie ihm nach, ergriff seine Hand und akzeptierte es. Diesmal nicht. Er ist ihr Gefährte und ihr Mann. Bezug zur Umwelt Tory ist geprägt von der Erziehung ihrer Stiefmutter, von dem fast schon wahnhaften Beschützerinstinkt ihren Schwestern gegenüber und den Torturen, die sie durch ihren Vater überstehen musste. Sie lernte ihre Mutter nie kennen und begriff doch recht schnell, dass jene keinesfalls hoch angesehen oder geliebt gewesen sein konnte. Hätte es ihre Stiefmutter und später ihre Schwestern nicht gegeben, hätte sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit gänzlich der gewalttätigen und blutrünstigen Seite des Wolfs hingegeben und wäre darin aufgeblüht oder innerhalb kürzester Zeit in der Arena gestorben. So allerdings hat sie mit der Wölfin Frieden geschlossen und jene leben, wie es ihnen gefällt. Werwolf oder nicht, Tochter einer Greengrass oder nicht, es ist ihr scheißegal, solange man ihr nicht auf die Nerven geht. Tory ist ein Spiegelbild ihres Gegenübers. Begegnet ihr jemand offensiv oder gar aggressiv, braucht er von ihr nicht die nette oder gar höfliche Tochter aus gutem Hause erwarten, während sie im selben Atemzug ein freundliches Lächeln und guter Gesprächspartner für all jene mimen kann, die sie nicht von oben herab ansehen. Gerechtigkeit gibt es in ihren Augen nicht, oder würde sie wohl eher sagen, dass jene wie auch die Moral von der Geschichte von den Gewinnern geschrieben wird. Eine Welt, in der Töchter verkauft oder gar als Geißeln gehalten werden, eine Welt in der man um sein Leben kämpfen muss und das zur Belustigung einer Meute, die sich gleichzeitig in die Hose macht, so sehr fürchtet sie einen, ist für sie schlichtweg am Verrotten und ist jene Ansicht mittlerweile in einen ausgesprochen tief sitzenden Galgenhumor übergegangen, der sie herzlich wenig Angst verspüren lässt, wenn es nicht gerade um die wenigen Seelen in ihrem Leben geht, die ihr wirklich etwas bedeuten. Reinblüter sind dabei die schlimmsten Sünder. Hoch erhobenen Hauptes schreiten sie durch die Menschenmenge und erwarten, dass diese sich vor ihnen teilt. Weiße Schafe, schwarze Schafe, es ist wie überall im Leben. Es gab keine Zeit, in der sie wirklich stolz darauf war, zu den hochheiligen Sacred 28 zu gehören. Ihre Mutter starb alleine, obwohl sie dazugehören hätte sollen. Keine Seele weinte um sie. Familiennamen sind genauso wenig wert, wie die Menschen, die sich hinter diesem verstecken oder gar die in ihren Augen schwarzen Schafe aus den Stammbäumen tilgen wollen. Möglicherweise genießt Tory doch sehr deutlich, dass sie ein gewisser Ruf umschwebt, der keinesfalls von der guten Sorte ist. Genauso weiß sie die Furcht und den Respekt, den ihr Vater verströmt, für sich zu nutzen. Man legt sich nur einmal mit ihr an und hey, immerhin musste sie ihrer Drohung noch keinen Nachdruck verleihen, wenn es doch darum ging, das hübsche Gesicht einer arroganten Tussi zu zerkratzen, um herauszufinden, wie viel Werwolf denn wohl in ihr steckt. So oder so genießt sie in diesem Haufen wenig Ansehen (mitsamt dem damit verbundenen Getuschel) und gäbe es ihre Schwestern oder ihren Polly nicht, würde sie sich auch keinesfalls bemühen, dort irgendeinen halbwegs positiven oder eher bleibenden Eindruck zu hinterlassen. So allerdings gönnt sie sich diese Farce hier und da mit reichlich Alkohol und beißender Nase, wenn die Damenwelt mal wieder meint, dass ein Überschuss Parfüm der Schlüssel zu den Herzen der Männer darstellt. Todesser oder Ministerium … wer ist wohl der schlimmere Haufen? In Torys Augen trennt diese Individuen nicht viel. Beide haben eine zu hohe Meinung von sich, spielen sich und ihre Ideale auf und halten sich für die Geschenke an die Menschheit. Vermutlich würde sie dem Todesser-Pack noch einen Sympathiepunkt mehr geben, immerhin stehen nicht jene in ach so gerechtigkeitsliebender Art Wache vor den Kerkertrakten der Arena oder jubeln über das neueste Gesetz der Marke und dem Fakt, dass man ihnen auch die letzten Rechte zu rauben gedenkt. Tory weiß, dass sie von der Gunst ihres Vaters abhängt oder eher dem Fakt, dass sie diesem einen nicht zu unterschätzenden Reichtum gebracht hat, etwas, von dem sie wenig bis nichts gesehen hat, andernfalls sie sich wohl bereits eine Markierung hätte verpassen lassen müssen, weil der 'Schutz' ihres Vaters enden würde. Nur über ihre Leiche... Es war eine Sache im Käfig auszuhalten, es war eine andere zuzusehen, wie ihre Artgenossen gejagt wurden, um gegeneinander teils in tödlichen Kämpfen zur Belustigung herzuhalten, aber eine ganz andere, wenn man ihnen den letzten Rest Freiheit nahm. So klein der Strohhalm anmutet, so wenig hält sie von der Welt an sich und zu dieser gehören die selbstgerechten Idioten, die angeblich für das höhere Wohl arbeiten. Und doch gilt auch hier – es gibt die Guten, es gibt die Schlechten und sie weiß von Person zu Person zu differenzieren. Vor allem, hey, wer weiß, vielleicht landet sie am Ende doch in einer Fraktion und lässt die Welt von reinigenden Feuern verschlingen. Werwölfe sind ein schwieriges Thema. Sie erinnert sich. An den Geschmack von Blut im Mund nach dem Aufwachen, an das Jaulen, an die Schmerzen, an den Fakt, dass sie nicht nur gegen solche stand, die ihr nicht passten oder gefielen. Irgendwo sehnt sie sich nach einem Rudel und dem Ausbruch, irgendwo sind die Wölfe der Arena ein kleines Rudel, was die Kämpfe nicht zwingend schöner macht, aber über die vergangenen Jahre hier und da die Überlebensquote gehoben hat. Zumindest, solange bis es den Herrschaften nicht mehr passte und man mehr Leid, Kampf und letztlich Tod sehen wollte. Flüche, die flogen, Dinge, die sie aufstacheln sollten und man konnte sich nicht wehren, hatte nur ein einziges Ventil, auch wenn sich so manches Gesicht eines Fluchenden einbrannte. Tory selbst würde sich als Einzelgängerin sehen, allerdings pflegt sie so manchen Kontakt und diesen auch intensiv, mit Freude oder Motiven. Sie und der Wolf sind eins, und gleichzeitig auch der Meinung, dass sie Einzelgänger sind. Mittlerweile ist auch klar, dass sie beide sich irgendwo an einen Mann gebunden haben und dies vermutlich der Grund ist, dass kein Angebot verlockend genug gewesen war. Schon komisch, oder? Hauselfen, die in der Rangfolge fast schon über einem stehen und einen wirklich nett behandeln. Tory mag die kleinen Dinger überwiegend. Sie sind höflich. Leider viel zu häufig auch verängstigt, aber wer kann es ihnen verübeln? Flüche, Gewalt, auch jene ertragen diese auf täglicher Basis, wenn sie es schlecht getroffen haben. Möglicherweise sympathisiert sie auch deshalb mit diesen? Oder es liegt einfach daran, dass man 'Schwächere' nicht mobben sollte, außer diese scheinen es unbedingt zu wollen. So oder so, Hauselfen sind Freunde, kein Fressen. Problematisch sind nur die, die sich wirklich bei erster Gelegenheit selbst verletzen … da hört dann das Verständnis doch auf, aber was will man machen. Kaputt und kaputt gesellt sich gern? Squibs fühlen sich ein wenig an wie eine schlechte Komödie. Da konnte man der Prinz oder die Prinzessin persönlich sein, mit einem Mal ist man keinen Pfifferling mehr wert. Sympathie? Nicht, weil man keine Magie wirken kann. Trauriger Zustand, keine Frage, aber Tory vergibt normalerweise Sympathie und ähnliche Dinge nur nach Kennenlernen und von Person zu Person verschieden. Den einen Squib möchte sie vielleicht in der Luft zerreißen, weil es ein arrogantes Drecksteil ist, das einen tiefen Sturz mitgemacht hat, den nächsten müsste man eigentlich drücken und mit Taschentuch nachwinken, wenn er sein Glück in der Anderswelt bei den Muggeln findet. Sie hat also keine große Meinung, außer dass sie immer mit Faszination zusieht, wie sich in diesen Momenten dieses Rotten ihrer Welt manifestiert. Muggel sind Muggel. Sie atmen, sie leben, sie sind da. Es hat sie mehr als einmal in diese Welt getrieben, nicht dass sie sonderlich viel davon verstanden hätte. Zu abstrus sind deren Werke und die Erfahrung mit den am Boden herum rasenden, lebensgefährlichen Dingern hat ihr gereicht. Ampel nennt sich das Farbenwechsel-Blinke-Ding scheinbar und bei Rot bleibt man stehen. Morbide Faszination treibt sie trotzdem hier und da hinein und das nicht, weil sie in diesen Seelenverwandte oder Ebenbürtiges oder gar eine Zuflucht vermutet, sondern weil es irgendwie ein wenig Nervenkitzel ist und die Frage noch nicht beantwortet ist, ob in dieser Welt hinter der ach so hellen Fassade Schimmel und Verwesung wartet. Es begann in einem kleinen Landhaus in Norfolk, in dem Tory und auch ihre Geschwister geboren wurden. Mit der Zeit konnte Theodore zusätzlich das kleine Anwesen (einstiger Besitz des ehemaligen Leiters der Werwolfarena) in Corris, ein kleines Dorf in der Nähe des Snowdonia National Parks, erwerben, wodurch sich dessen Lebensmittelpunkt (und er von Tory) je nach Bedarf aufteilte. Seine Frau möchte damit so wenig als möglich zu tun haben, sodass sie sich und die Zwillinge weit weg von dort hält und stattdessen das Landhaus auf Vordermann hat bringen lassen. In der Nähe von Corris, gut geschützt durch Zauber und Architektur ist auch die Werwolf-Kampfarena angesiedelt, die im Untergrund Verwahrungsmöglichkeiten in Form von Kerkern und Käfigen besitzt. Namensbedeutung Die Glanzzeiten Anfang des 18. Jahrhunderts, als die Familie den Zauberminister gestellt hat, sind eine ganze Weile vorbei gewesen. Falsche Entscheidungen, Spielsucht und andere Umstände haben die Familie langsam in Richtung Ruin getrieben, der nur durch wenige Seelen kurz vor dem Erreichen abgewendet werden konnte. Dass in den letzten zwanzig Jahren langsam wieder ein Aufschwung zu verzeichnen ist, liegt daran, dass das Oberhaupt durch Werwolfkämpfe, in die er sich mehr und mehr eingebracht hat, Reichtum und Einfluss mehren konnte, um so seinem eigenen Anspruch an die Familie gerecht zu werden. Mittlerweile hat das Oberhaupt, dank eines kleinen Vorfalls, die Leitung der Arena inne (oder an sich gerissen, wie man es sehen möchte). Der Hauptzweig der Familie, dessen Erbe Thorfinn ist, besitzt wohl das offenste und zugleich vom Oberhaupt best gehütete Geheimnis in Form der ältesten Tochter. Das Gerücht rund um deren Dasein als (unregistrierter) Werwolf kursiert unter all jenen, die sich dem Amüsement der Arena-Kämpfe hingeben und den dunklen Werwolf, der unter dem Namen von Theodore Rowle kämpft, gesehen haben. Dies wird allerdings nur hinter hervor gehaltener Hand getuschelt, immerhin möchte man sich den Spaß an Vollmond auch weiterhin genießen dürfen und könnte befürchten, dass der Mann einem das Leben auch unabhängig davon unnötig schwer machen könnte, sollte man zu laut werden oder ihm auf die Nerven gehen, denn es ist durchaus bekannt, dass Theodore Rowle keine halben Sachen macht, erst recht jetzt nicht mehr, wo er endlich wieder das Gefühl von Macht in den Händen hält. Die Familie bildet sich grundsätzlich etwas auf ihren Stand ein und die Reinblutideologie wird in hohen Ehren gehalten. Frauen ist tatsächlich das Arbeiten gestattet, was nach außen hin mit Stolz präsentiert wird, immerhin fördert man alle Talente der Familie, und nach innen unter anderem dem Fakt unterliegt, dass das Geld größtenteils auf das Familienkonto wandert. Hintergrund
~* ☾* ~ The cure for pain is in the pain. ~*☽ * ~ Auuu... Schmerz, so viel Schmerz. Alles tat weh, alles brannte, alles war kalt. Das kleine Mädchen öffnete langsam die Augen. Verschwommen nahm sie eine Silhouette wahr, während leise Wimmerlaute von Schmerz und Verzweiflung erklingen. Fremd, es klingt so fremd. Kühle. Etwas berührte ihre Stirn, ihre Wange. Ein Tuch? Kraftlos versuchte sie den Kopf zu wenden und das Bild wird nur langsam klarer. Papa? Mama...? Wo war sie? Angst. Mit dem Erwachen beginnt der Kopf zu arbeiten, flutet sie mit Bildern, die einem Horror entspringen. Ein großer Wolf in ihrem Zimmer. Schmerz. Schwärze. „Vielleicht überlebt sie die Nacht nicht.“ Eine Stimme, die ihr vertraut war, die für sie niemals mit Wärme erklang und jetzt noch kälter zu klingen schien. Die Gestalt verschwand. Papa... Tränen rollten über die Wangen und die Laute verschwanden, während das Gesicht ihrer 'Mutter' klarer zu werden schien und Dinge zeigte, die sie nicht verstand. Das hatte sie nie gesehen. Die Mutter ihrer Geschwister, von Thorfinn und den Kleinen. Die Babys. Angst. Da war Angst. Die Babys! Die Augen des Mädchens rissen sich auf und irgendwie schaffte es die kleine Hand an das Gelenk der Frau. „... T...ia...na... und … Ti...ara...? … Th..or?“ Sechs, sie war sechs. Sie war die große Schwester. Die winzigen Hände, die sich um ihren Finger geschlossen hatten. Warm. Angst. Sie wurde überwältigt davon, weinte noch mehr, ließ den Schmerz mehr und mehr ein. Tory verstand nicht, was im Gesicht ihrer Mutter passierte und sah es doch alles. Ein Chaos, ein Verstehen und sogar ein Lächeln passierte. „Es geht ihnen gut. Schlaf... Kind.“ Erleichterung flutete sie, so befreiend und tiefgreifend. „... und wache... besser nicht auf...“ Tory hörte es nicht mehr, als sie längst der Ohnmacht anheimfiel... ~* ☾* ~ The rules of survival never change, whether you're in a desert, city or in an arena. ~*☽ * ~ Sollte man sich fragen, warum diese ganze Scheißwelt so veraltet und vermodert war, dass es bis zum Himmel stank, aber sobald es darum ging, dass man Werwölfe in eine Arena bekam, wurden sie erfinderisch und fast schon fortschrittlich? Tory saß im hintersten Eck der Zelle, die zwei Ausgänge besaß. Einer, der nach ihrer Verwandlung und wenn sie an der Reihe war, aufgehen würde und einer, über den sie eintrat. Vorzugsbehandlung brachte sie immer einsam und verlassen in dieses Eck, auf dass so wenig als möglich sahen, was sie hier zu schaffen hatte. Regen. Er war laut und deutlich zu hören. Sie wollte nicht hinaus. Heute nicht. Sie roch nur vertraute Geschöpfe, niemand, dem sie freiwillig an die Gurgel wollte. Die Beine wurden angezogen und ein leises Seufzen ausgestoßen. Sie hatte sich längst umgezogen, auf dass das schäbige Leinenhemd der Verwandlung anheimfallen konnte. Ob Tia schon schlief? Ihre Gedanken wanderten, während die Sehnsucht nach der sich ankündigenden Freiheit lauter wurde. Weigern … es war so verlockend sich zu weigern und lieber gegen die Gitter zu randalieren, aber sie würden kommen. Vermutlich ihr Vater höchstpersönlich. Es war eine Weile her, dass sie seine Flüche zu spüren bekommen hatte. Flüche, die tief ins Fleisch schnitten, die Schmerzen verursachten und sie dazu bringen sollten, nicht einfach nur gegen die Gitter zu springen und endlich zu tun, wofür er bezahlt wurde. Freiheit. Vermutlich erklärte man sie für bescheuert, dass sie diese eine Nacht im Monat als genau dies empfand. Tory wusste selbst, dass es eine pervertierte Form der wahren Bedeutung darstellte. Und dennoch würde sie sich gut fühlen, ließ all die Sorgen zurück und würde den Mond anheulen. Wie häufig würde sie wohl den Kopf zu den Zuschauerrängen wenden, wenn jene mit ihren Geräuschen so viel interessanter waren, als der Werwolf einem gegenüber. Wie gerne würde sie jenen an die Kehle springen, wie gerne jene in ihre Einzelteile zerreißen? Aber nein, das würde nicht passieren. Die Zuschauer waren sicher, oder? Nur einmal hatte jemand scheinbar Spaß gehabt. Ha. Tory lachte leise und die Augen leuchteten in der Dunkelheit der Zelle kurz auf. Wenige Male hatte sie etwas anderes als Käfige gesehen, aber einmal hatte sie sich wahrlich frei gefühlt oder erfahren, was es bedeutete. Was für ein abstruser Moment, als die Pfoten nicht den Arenaboden berührt hatten und sie alle plötzlich zu einem Rudel geworden waren. Es waren nicht die Schmerzenslaute der Wölfe gewesen, die die Nacht erfüllt hatten. Nicht ihr Blut war vergossen worden. Ein Schmunzeln blieb. Raus... raus... laufen... und jagen, zerreißen, Blut schmecken, Knochen brechen... Die Verwandlung wurde mit offenen Armen empfangen. Erleichterung flutete den Körper. Die Wölfin war da, während um sie herum, in der Ferne, und doch nah die Schreie aufbrandeten. Verzweiflung, Wut und Schmerz erfüllte die Luft, ging über in ein Jaulen und wurde zu einem Randalieren. Tory schritt längst aus dem hochgezogenen Gitter hinaus. Wozu wehren? Sie kämpfte, um zu überleben und weil sie es konnte, sie kämpfte, um sich zu bewegen. Und auch wenn sie merkte, wie viel lieber sie ihre Reißzähne in das geschützte, selbstherrliche Gesocks schlagen würde, so gab es durchaus auch Gegner, die die Wölfin nicht leiden konnte. Es war herrlich, so viel Angst lag in der Luft, so viel Widerwärtigkeit und alles was dazu gehörte... ~ ☾~ Trauer. Verzweiflung. Der dunkelbraune Werwolf war zurück in der Zelle, gezwungen durch Flüche und Magie. Tory war dort unter ihren Verletzungen zusammengebrochen. Minuten, Stunden? Kein Zeitgefühl floss durch ihre Adern, als die Rückverwandlung Schmerz und Einsamkeit brachte. Zurück in die Welt, die sie verachtete, den fahlen Geschmack dieser verrottenden Welt im Mund, während die Gedanken wie die unzähligen Jahre vorher zum Lächeln ihrer Schwestern fanden, die ihr Licht waren. Verletzungen säumten den Körper, hatten bereits die Heilung begonnen und dennoch war da der Schwindel und mehr. Der Geschmack von Blut, die Schwäche, die sie auf dem kalten Steinboden liegen ließ. Solange, bis ein alter Mann zu ihr hineinhuschte. Vertrauter Geruch. Quacksalber Frederick. Wie häufig hatte er sich um ihre Verletzungen gekümmert? Wie wenige Fucks gab er über ihr Wohlergehen? Wie häufig hatte er sich einen Spaß daraus gemacht, noch mehr Schmerzen zu verursachen oder Dinge an ihr zu testen? Wie häufig hätte sie ihm auch als Mensch die Kehle zerfetzt, wenn ihr Vater dies nicht sofort bestraft hätte? Tory schloss die Augen. Sie hatte nicht getötet. Ihr Gegner musste überleben. Das nächste Schmerzintervall erreichte sie kaum und kein Ton verließ ihre Lippen. Das gönnte sie niemandem. Sie wusste, dass ihr Vater wie immer in der Nähe war und einen Blick auf sie warf. Wie er sie ansah? Darüber wollte sie nicht nachdenken und so gerne sie behauptete, dass es ihr egal war... gänzlich schien es schlicht nicht der Fall zu sein. Früher einmal hatte sie sich eingeredet, dass es Stolz war, aber realistisch glich es wohl eher der befriedigten Gier. Wieder hatte sein Wolf gewonnen. So auch heute und Tory blieb nicht viel anderes, als den vergangenen Vollmond zu betrauern und zu wissen, dass sie nicht für ihn gewonnen hatte und sie vor allem der vertraute Geruch, der vom Publikum zu ihr wehte, wach gehalten hatte. Gerade heute hatte sie nicht sterben dürfen, nicht vor den Augen, des geliebten Mannes, selbst wenn dieser es nie erfahren würde... ~* ☾* ~ We must embrace pain and burn it as fuel for everything that follows. ~*☽ * ~ Erbe? Da war eine herrliche Stille im Kopf. Eine Stille, die fremdartig anmutete. Auf und Ab... Zusammen und getrennt. Sie hatten sich gegenseitig den Wahnsinn gebracht und genau dort gefunden. Sie waren beide kaputt. Manchmal war da diese Stimme, die sich fragte, ob er an ihr mehr finden konnte, als nur die Frau, die ihm die Schmeißfliegen vom Hals hielt. Tory wusste, dass sie sich nur gefunden hatten, weil sie … sich gefunden hatten. Ha. Mit wie viel Freude sie ihm die 'Kind-Geschichte' ins Gesicht gerieben hatte. Wie häufig hatte er im Kreis gearbeitet? Tage, Wochen, ja selbst nach so manchem Monat hatte sie dafür gesorgt, dass er zu ihr hatte kommen müssen. Wann war sie ihm verfallen? Wann war es mehr als diese herrlich berauschende Ablenkung geworden, die sie von all dem Dreck abgelenkt hatte? Er machte keinen Hehl aus seiner Meinung. Er hatte sie offen zur Schau gestellt und sie darauf geantwortet und doch war es anders gewesen. Anders, als bei anderen und hier stand sie. Erbe. Sie war keine Frau für einen Erben. Es war merkwürdig, dass sie in diesem Moment fühlte, wie sich ein Abgrund auftat. Musste sie loslassen? War das die Reaktion, die sie von ihm erwartete oder er von ihr? Tory wusste nicht, wie sie ihn ansah. Sie hatte das Gefühl, ihrem Ich entrissen zu sein. Spiel und Spaß, Leidenschaft und Zärtlichkeit. Es hatte sich so viel die Hand gegeben und hatte sich getrennt. Es wäre nicht das erste Mal. Wie häufig hatte sie ihn verflucht? Es war schon immer der Augenkontakt gewesen, der sie an ihm so fasziniert hatte und jener war über die Jahre nicht weniger intensiv geworden. Was also wollte er hören? Sollte sie ihm nach dem Mund reden? Ha. Er wusste, dass sie das nicht tat. Nein, dafür war sie nicht der Typ. Sie sagte ihm, wenn er ein Idiot war, sie raunte ihm seinen Spitznamen süffisant ins Ohr, um ihn zu ärgern, und vor allem war sie da, wenn er allein und doch nicht allein sein wollte. Nein. Torys Augen leuchteten auf und ehe er sich versehen konnte, hatten sich die Arme um seinen Hals geschlungen. Und? Sie sprach es nicht aus, sagte es ihm mit den Blicken. Er war ihr Spielzeug, ihr Mann und eine der wenigen Seelen, die sie wirklich leiden konnte, vielleicht gar mehr? Erbe oder nicht. Sie wusste im Moment keine Antwort und keine Lösung, aber sie würde diesen Mann hier und jetzt nicht verlassen. Sie würde sich nicht abwenden und gehen. Niemals. Das wäre mal wieder sein Job. Er ging. Er drehte ihr den Rücken zu. Die Wölfin würde es nicht tun. Und so stahl sie sich den Kuss, der ihn zu ihr rufen sollte. Wie könnte sie ihm helfen? Sie würde so viel für ihn tun. Wie einfach wäre es wohl, wenn es jemanden gäbe, dem sie die Hölle heiß machen müsste? Tory merkte, dass sich die Arme nach einem kurzen Moment des Stockens um ihren Körper schlossen und schmunzelte genießend in den Kuss hinein. | |||||||||
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