14.02.2025, 23:04 - Wörter:
And it feels like
The only way is the wrong way
The only way is the wrong way
Euklydes Rosier – 50 Jahre alt – Chefheiler /Abteilungsleitung Fluchschäden im St. Mungos Hospital – quirlige, lebensfrohe Partymaus – zuverlässig - spontan – gesellig – humorvoll - Quidditchfan – lebt für seinen Beruf - Liebe zu extravagantem Kleidungsstil
Euklydes ist ein allzu oft gut gelaunter Flummi, ein optimistisches Stehaufmännchen, wie es im Buche steht und seit Jahr und Tag ein so fester Bestandteil der Abteilung für Fluchschäden im St. Mungos, dass er aus dieser gar nicht mehr weg zu denken ist. Vermutlich nicht sehr überraschend, dass er diesen Beruf mehr oder minder längst zu seinem primären Lebensinhalt gemacht hat und ebenso wenig, dass es nur eine konsequente Folge davon sein musste, dass er mit dem Engagement, Fachwissen, intuitiven know how im Umgang mit Patienten und Angehörigen und der Hingabe, die er in den Beruf fließen lässt ohnehin nur eine Frage der Zeit hätte sein dürfen, bis er befördert würde. Dass er vor einiger Zeit bereits sogar Chefheiler der Abteilung geworden ist und somit den Spagat zwischen Büroarbeit, Personaleinsatz und dem ganzen, alltäglichen Wahnsinn auf Station selbst meistert, als hätte er eigentlich nie etwas anderes getan..? für ihn ebenso alltäglich, wie es wohl so zahlreiche Überstunden sind, so dass manch einer schon glauben könnte, er hätte sein Heim längst dort bezogen.
Vielleicht wäre es seiner Ansicht auch wünschenswert, wäre es genau so. die Wahrheit ist nämlich eine ziemlich andere, leider auch viel dunklere und damit eine, die der Heiler mit dem ansteckenden, charismatischen Lächeln gern von sich schiebt, um nicht darüber nachzudenken, was denn hätte sein können, wenn. Wenn sein Leben anders verlaufen wäre. Wenn er sich den strengen, starren Regeln der Familientradition gebeugt hätte. Wenn er auf Macht, Prestige, Reichtum und die alten Werte aus gewesen wäre, auf dieses Pferd gesetzt hätte, weil man es gemeinhin eben so tat, statt auf das eigene Herz zu hören. Wenn er sich selbst, wie alles, an das er glaubt, für all das verraten hätte, das ihm damit in den Schoß gefallen wäre.
Sieht seine Familie indes einen Verräter in ihm? Vielleicht. Sah sie es schon damals? Ob bewusst oder nicht? Ein Verrat, der bereits mit der Aufnahme des jungen Mannes auf die Zauberschule Hogwarts begann. Euklydes, der, allen Erwartungen der Eltern zum Trotz, nicht in das ruhm- und ehrenreiche Haus Slytherin eingeteilt wurde, sondern ausgerechnet nach Hufflepuff. Das Haus, das so gern belächelt wurde, weil man nicht schlau genug für Ravenclaw, nicht mutig genug für Gryffindor war und erst recht nicht die Prinzipientreue für Slytherin besaß. Dort, wo er jedoch nicht nur Freunde fand, die viel mehr die eigenen Ansichten und Moralvorstellungen dieser Welt teilten, sondern sogar seine erste, große – und vielleicht bis heute auch einzige – Liebe.
Hier, an dieser weiteren, größeren Lebensaufgabe, hätte es nun so schön sein können. Einfacher, vielleicht. Ein Wendepunkt, ein erster, sicherer Hafen, an dem dieses junge, noch so fragile, kleine Boot zum ersten mal zaghaft Anker legte. Doch diese Liebe war eine, die in der Gesellschaft nicht gebilligt wurde und noch einmal viel weniger gerade unter Reinblütern, also verschwieg er all das, was er für den nur leicht älteren Macmillian-Spross empfand und suchte stattdessen gefühlte hundertundein andere, gute Gründe, um trotzdem irgendwie möglichst viel und vielleicht auch ganz allein Zeit mit ihm zu verbringen. Eigennützig? Ganz sicher sogar, auf eine junge, unschuldige Weise. Die Traute, sich dem anderen zu offenbaren, besaß er jedoch nie und so nahm er am Ende schweren Herzens hin, dass Gareth ein Jahr vor ihm die Schule verließ, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung gehabt zu haben. Der Kontakt verlor sich.. das nur allzu bekannte: 'aus den Augen, aus dem Sinn'? Vielleicht, dachte sich der junge Rosier bitter, wäre es auch alles besser so. Vielleicht war es besser, nicht über solche Dinge nachzudenken, in diesem einen Punkt doch sein Herz zu verraten, es als eigene, sicher lediglich temporäre Verwirrung abzustempeln und sich stattdessen dem zu widmen, wofür er ein bemerkenswertes Händchen entwickelt hatte: anderen zuzuhören und zu helfen.
Ein formidabler Schulabschluss später war es für Euklydes auch klar, wohin es ginge: ins St. Mungos – und diese Entscheidung hatte sich binnen kürzester Zeit als goldrichtig für den inzwischen jungen Mann herausgestellt. Während er sich nun dort als engagierter Heiler ein Standbein aufbaute, ein weiteres mal fort von familiären Ansichten und Verpflichtungen, die wie ein Damokles-Schwert über ihm hingen, war es diesmal jedoch Verzückung, die ihn doch zurück ins elterliche Anwesen kommen und die lieblose Strenge des Vaters ertragen ließ – denn alsbald darauf trat eine weitere Person in sein Leben, die von großer Bedeutung für ihn war. Einerseits die perfekte Ablenkung für ihn, selbst nicht über das eigene Leben und dessen goldenen Käfig sinnieren zu müssen, dessen Tür unwiederbringlich zuschnappen würde, hatte Klyde sehr bald einen Narren an dem kleinen Wesen gefressen, das ihm mit fortschreitendem Alter gern als großer Bruder in dessen Verantwortung überlassen wurde, besonders, wenn Pflichten nach den Eltern riefen. Und so ließ sich die weitere, zugebrachte Zeit in dem hiesigen Rosier-Anwesen auch wunderbar ertragen. Für das heranwachsende Mädchen war er, soweit es die Zeit neben all den Nacht- und Wechselschichten des magischen Krankenhauses erlaubte, nicht nur Bruder, sondern auch Lehrmeister und Freund. Es ehrte ihn, dass sie ihm alles anvertraute, was auf diesem kleinen, unbescholtenen Herzen lag und es traf ihn sehr, dass sie keine Zeichen von Magie zeigte, als sie schließlich in dem vorgesehenen, passenden Alter dafür war. Ein Squib in ihren Reihen würde bedeuten, dass ihr ein großer Teil dieser magischen Welt verloren ginge. Ein Gedanke, den er bis fast zuletzt nicht für sich zuließ und ihr damit möglicherweise auch viel mehr Hoffnungen machte, als es gut gewesen wäre. Aber wäre es nicht auch eine Chance?
Eine Frage, deren Antwort er niemals erfahren würde. Denn dieses Mädchen sollte diese Zeit niemals erleben. Euklydes hatte seinem Vater nie verziehen, dass dieser ihm lediglich einen Brief hatte zukommen lassen, der in nur wenigen, lieblosen Zeilen über den plötzlichen Tod seiner kleinen Schwester berichtet hatte, während er selbst auf einer Fortbildung im Ausland war. Der Heiler brach dort alle Zelte ab, um noch am gleichen Abend zurück zu sein, doch dort angekommen hieß es, das junge Mädchen sei bereits im nur engsten Familienkreis bestattet worden. Ein großer, unverzeihlicher Schlag mitten in sein Gesicht, wusste sein Vater nur zu genau, wie eng das Band der Geschwister war – und der Grund dafür, dass Euklydes schlussendlich mit seinen Eltern brach, wie sie sein Herz mit alledem gebrochen hatten und es anschließend noch mit Füßen traten. Es war, als hätte sie der Tod ihrer einzigen Tochter kein Stück berührt, als die kalte Frage des Vaters folgte, wann er denn endlich eine Gemahlin nehmen würde und selbst für den Fortbestand der alten, traditionsreichen Reinblutfamilie sorgte.
Diese Zustände waren für ihn keine Familie mehr. Allein, das Anwesen weiterhin betreten zu müssen bedeutete für den jüngsten Rosier nur noch Schmerz. Schmerz, den er nicht mehr bereit war, zu ertragen. Auch, wenn es vermutlich bedeutete, enterbt zu werden, nahm er das schlussendlich in Kauf. Der Preis der Freiheit war für ihn mit Reichtum allein nicht aufzuwiegen.
Zu seiner Überraschung jedoch machte sein Vater dieses Zerwürfnis unter ihnen nicht öffentlich und vermied damit einen Eklat. Und Euklydes? Es war nun nicht, als hätte dieser jeden Kontakt in diese vornehme Welt abgebrochen. Auch, wenn er seinem Vater nichts mehr zu sagen hatte, folgte er Einladungen auf Events, sofern er selbst persönlich eingeladen wurde, denn durchaus bestand ein Teil seines kleinen, erlesenen Freundeskreises auch aus Vertretern dieses elitären Gesellschaftsstandes, in die er hineingeboren war, und die er hingegen nicht missen wollte. Er brachte sogar hin und wieder liebend gern eine ziemlich unerwartet jungenhafte Dynamik hinein.
Erst viele Jahre später wendete sich erneut das Blatt. Als Rosier Sr. so schwer an einer seltenen, magischen Krankheit erkrankte, dass bereits vorherzusehen war, dass sein Leiden nicht mehr aufzuhalten, nur noch verlangsamt werden könnte, sprachen sich Vater und Sohn an dessen Sterbebett aus. Es würde die Vergangenheit nicht ändern oder beschönigen und Euklydes war sich dessen bewusst, dass er es nicht aus eigener Überzeugung, sondern nur zuliebe seiner Frau täte, die allein zurückbleiben würde – mit einem weiteren, noch sehr jungen Sohn. Er verzieh dem Vater nicht, doch er übernahm die Verantwortung, die von ihm erwartet wurde. Unter anderem, um sich um Mutter zu kümmern und Verwaltungsaufgaben der Familie, inklusive des angestammten Familiensitzes im ministeriellen Zaubergamot.
Letzte Worte.. oder: was es sonst noch zu sagen gibt?
Euklydes ist als neutral-gut einzuordnen und trotzdem würde er sich keiner politischen Gruppierung anschließen, da es sich mit dem Neutralitätsleitfaden, den er sich vielleicht ganz selbst auferlegt hatte, nicht vereinbaren ließe. Wer Hilfe benötigt, soll sie auch bekommen, da sieht er gerade das St. Mungos als unpolitische Zone, in der Neutralität gewährt wird und werden sollte.
Der Heiler pflegt einen sehr extravaganten Kleidungsstil und scheint gemeinhin zumindest in seiner Freizeit sehr energiegeladen und flatterhaft, manchmal vielleicht schwerer zu hüten als einen Sack Flöhe. Dass er 'schon' 50 ist, neigt man ganz gern bei ihm zu vergessen, zumal er sich auch gar nicht unbedingt verhält, als läge die Midlife-Crisis nahe bevor. Im Gegenteil, ist gerade er oft derjenige, der seine Freunde und Freundesfreunde gern mal zu ungeahnter Dynamik antreibt. Spontanes Quidditch-Viewing gefällig? Pokernacht? Partycrashing? Vermutlich sollte man bei diesem Mann nichts ausschließen, um auf der sicheren Seite zu sein. Doch er kann auch anders. So findet man an ihm einen wirklich guten Zuhörer und oft einen sehr geduldigen Mensch, der nicht urteilt – sofern man ihn nicht unnötig provoziert.
Und dann gibt es noch den Arbeitsmodus, der derart strukturiert, gewissenhaft, kenntnisreich und wohlüberlegt ist, dass es manchmal schwer fallen dürfte, hier am Ende dennoch die gleiche Person vor sich zu wissen.
Sooo.. da ist er endlich, der Chefheiler eures Vertrauens. Ich habe schon viele, tolle Angebote von euch bekommen, die ich auch liebend gern annehme. Falls es noch mehr Ideen, egal, ob Freund- oder Feindschaften, Relations aller Art oder Plotvorschläge für und mit ihm gibt, sprich, er noch an anderen Stellen eingebunden werden kann oder sollte, gern hier im Thread raus damit - oder schreibt mich direkt an. Bin total gespannt und freue mich, hier zu sein und vielleicht für ein bisschen mehr Spaß, Spannung und Drama mit all den tollen Charas hier zu sorgen.
