Alice Macmillan
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Alice Macmillan › Orden des Phönix › Sacred 28 › Gespielt von Tati
Alice Macmillan
Take a bonbon and be happy!Alice, 33 Jahre, einstige Slytherin ist mittlerweile eine erfolgreiche Aurorin, Ausbilderin für solche und ein Mitglied im Orden. Sie ist eine Frohnatur, die das Leben genießt und es auch lebt. Als ungeplantes Hoppla und damit die Jüngste der Familie genoss sie reichlich Aufmerksamkeit, was sie nicht davor bewahrt hat, durch die harte Schule einer Reinbluttochter zu gehen. Puppen und Mädchenkram waren trotzdem nicht so ihr Ding und irgendwie war ihr früh klar, dass dieses Haushexe und Mutter-Dasein nichts für sie ist. Ihre Stärken lagen auch klar woanders, was ihrer Mutter mehr als einmal graue Haare beschert hat. Dementsprechend ist sie auch ein wenig der kleine Ausreißer der Familie, was die alten Werte angeht. Frau, die arbeitet, Frau, die verhältnismäßig spät geheiratet hat und mittlerweile auch wieder verwitwet ist.
Alice im privaten und beruflichen Umfeld unterscheidet sich so gewaltig von jener, die man auf Reinbluttreffen kennenlernen kann, dass einige anzweifeln, dass es sich um dieselbe Person handelt. Dabei lässt sie es sich bei diesen Treffen trotzdem nicht nehmen, für ein wenig Spaß und Abwechslung zu sorgen, natürlich alles ganz geheim und im Rahmen des Spieles. Alice ist offen und zugänglich, gerne hitzköpfig und direkt. Sie wartet mit einer Brise Größenwahn auf, den sie sich (zum Leidwesen anderer) viel zu häufig leisten kann und konnte, sodass sie zwar durchaus Stammgast im St. Mungos ist, aber seltener gravierende Verletzungen behandeln lassen musste. Sie ist sie sehr sozial, offen und zugänglich und scheint Leute magisch anziehen zu können und schnell zum Lachen oder Schmunzeln zu animieren. Alice ist eine Teamspielerin und gleichzeitig scheint sie ein natürliches Talent dafür zu besitzen, Leute zu begeistern und mitreißen zu können. Sie schließt schnell Freundschaft und verteidigt, was sie als ‘zu ihr gehörend’ ansieht. Die Aurorin ist grundsätzlich nie ohne Bonbons anzutreffen und hält jene auch erstmal für Problemlöser Nummer Eins. Dieser Steckbrief ist für Gäste nicht freigegeben.
Wusstest du, dass... Jeder weiß, dass...
Freunde und Familie wissen, dass...
Wusstest du, dass...
Orden des Phönix Seit ihrer Kindheit wollte Alice zu einem Helden werden, wie es ihr großer Bruder war. Böse Magier fangen und ihrer gerechten Strafe zuteilwerden lassen. Der Verlust von diesem und dessen Familie ließ, diesen Wunsch nur noch stärker werden und die Jahre machten es nicht besser, dass es manchmal schon wahnhaft anmuten könnte. Alice ist dabei sehr zugänglich und offen, einladend und fröhlich und scheint dabei die richtige Portion Sicherheit zu verströmen, dass man sich bei ihr wohlfühlt. Es hilft ihr bei der Arbeit und es hilft ihr auch im Orden. Der Orden, dem sie sich anschloss, als Gerechtigkeit, geknebelt durch die eigenen Gesetze, mit dem Tod ihres Ehemanns einmal zu viel in einer Sackgasse oder eher vor einem entlassenen Täter endete, etwas, das nicht hätte sein müssen. Alice folgte dem Ruf und schloss sich dem Orden im Jahre 1972 an und ist seither tätig für diesen. Dabei hinterfragt sie sowohl das Ministerium, als auch das eigene Treiben, denn ihr ist klar, dass Selbstjustiz seine Fallen birgt und sie will sich nicht in falscher Gerechtigkeit verlieren. Alice hat mit diesem Beitritt ihren Wunsch und ihr Ziel eine Heldin zu werden aufgegeben und will auch keine mehr sein. Sie möchte nur Gerechtigkeit in jenen Momenten, wenn Korruption, Bürokratie oder andere dumme Gründe einem Schuldigen die Freiheit schenken. Vor allem aber ist klar, dass das Ministerium machtlos gegen das Tun der Todesser ist, die ihre Wurzeln vermutlich schon zu tief geschlagen haben. „Sometimes you just have to die a little inside in order to be reborn and rise again as a stronger version of you.“
Familie Eltern: Anthony (*1902) & Charlotte Macmillan (*1903, geborene Nott) Brüder: Alexander (*1923), Alistair (*1925), Andrew (*1927), Ashton (*1929), Albert (*1931) und Alfi (*1934) Macmillan Neffe: Aidan Macmillan (*1946), Sohn von Alexander einige weitere Nichten und Neffen Weitere Verwandtschaft: Familie Black, Nott und Shafiq Bezug zur Umwelt Reinblüter haben Pflichte und Werte, die es zu vertreten gilt. Alice Meinung diesbezüglich wurde über die Jahre durch recht klein anmutende Anstöße auf einen eher liberalen Pfad geführt, nicht dass sie großartig mit diesem Hausieren gehen würde. Sie hatte das Glück, dass ihre Familie selten den extremen Pfad beschreitet und sie als Nachzüglerin ohnehin mehr Freiheiten genoss, als es üblich sein müsste. Dazu kam ihre Schulzeit, die damit verbundene Wiederkehr von Aidan und dessen Bezug zur Muggelwelt, aber auch ihre Mitschüler. Muggel waren nicht böse (sie hatten Aidan gerettet!), Squibs keine seelenfressenden Monster und Muggelstämmige waren sicher nicht der Grund allen Übels (oder saugten armen magischen Kindern, die Magie aus, um selbst Magie zu haben). Davon abgesehen waren sie alle gemeinsam Zauberer und Hexen, hatten alle ihre Stärken und Schwächen. Als Reinblüter mochte man mit mehr Vorteilen in dieser Welt geboren sein, allerdings hieß das nur, dass man mehr auf den Rest aufpassen und ihn zusammenhalten musste! Alice rebelliert eher versteckt gegen die Ideologie an sich und versucht maximal in anderen Mädchen und Frauen ein wenig mehr Stolz auf deren Fähigkeiten zu wecken. Sie würde niemals eine Haushexe verurteilen, geschweige denn herunter reden, aber dass diese nur wegen der Anzahl an Kindern oder dem Geschlecht von diesen einen Wert haben sollen, empfindet sie als Verschwendung. Der Umstand mit den Vorteilen geboren zu sein, sollte sich über ihre Ausbildung und vor allem während der späteren Jahre als nicht ausschließlich positiv herausstellen, kamen Täter auf freien Fuß, weil man ihrem Namen vertraute und nicht den Beweisen (oder jene sich einfach freikauften). Es waren diese kleinen, teils großen Momente, in denen sie mit sich rang und in denen es nicht nur die reinblütigen Kollegen waren, die zu einem kleinen Weiser wurden oder gerade diese ihr zeigten, dass es Mängel in der Idee an sich gab. Mängel, die man beheben könnte, wenn man nur von dem teils viel zu (unverdienten) hohen Ross herabsteigen würde. Alice jedenfalls würde sich mittlerweile wünschen, dass einige der alten Traditionen und Regeln überarbeitet werden. Von der Tatsache, dass man tatsächlich Familie heiraten kann oder gar soll, alles um des reinen Blutes willen, bis hin zu dem Fakt, dass Frauen ihren wahren Wert nur im Haus finden können, und vor allem, dass ein guter Name einen nicht vor Strafe schützt. Frauen'rechte': Sie wurde in der Art erzogen, dass man zu etwas Höherem bestimmt war, sich dementsprechend zu verhalten und aufzutreten hatte und gleichzeitig schien dies gerade mit Bezug auf ihren Beruf (und einstigen Wunsch) wie üblich für solche Diskussion nur für die Männer zu gelten und nicht für sie. Es fühlte sich nicht richtig an. Ihre Familie mochte überwiegend unterstützend wirken, gleichzeitig wurde von der mütterlichen Seite, vor allem der weiblichen, gerne darauf hingewiesen, was sie 'eigentlich' zu tun hätte und dass sie zwar gute Leistung erbrachte und einen damit stolz machte, aber es eben nicht ihre Aufgabe war. Sie sollte am besten nicht arbeiten, sie sollte längst eine Schar Kinder haben, wie es auch ihre Geschwister oder allgemein die Familie hat. Wenigstens war sie bereits verheiratet und doch schien ein Teil des Schandflecks zu bleiben. Vermutlich gilt sie mittlerweile sogar, als nicht zu vermarkten, welche Frau mit 33 hat bitte noch nichts für den Fortbestand der Familie getan?! Es ist ihr (normalerweise) gleich. Einige Ansichten mögen veraltet sein und dennoch weiß sie mit hocherhobenem Haupt ihren Platz zu behaupten. Sie lässt ihre Taten für sich sprechen und auch wenn man jene lieber von einem Mann sehen würde, so gibt es auch genügende, die mittlerweile mit Freuden davon erzählen, was für eine gute Aurorin sie geworden ist. Auch hier keimt mehr denn je der Wunsch, dass es etwas mehr Toleranz von den Familien geben würde, denn viele Talente blieben versteckt in ihren Häusern zurück. Solange dies freiwillig passiert, wäre das sicher nichts Verwerfliches, aber einige würden gerne und durften schlichtweg nicht. Ein kleines Stimmchen hofft, dass sie mit Erfolgen davon überzeugen kann, dass es auch anders aussehen kann und sie vielleicht im großen Fluss der Zeit eine kleine Welle auslösen kann, die zumindest eine kleine Veränderung oder gar Verbesserung herbeiführt. Ein Grund mehr besser zu werden, nach Mehr zu streben und alles zu geben. Squibs sind arme Tropfe. Als Kind glaubte sie tatsächlich die reichlichen Schauermärchen, die jene umrankten. Davon, dass sie ein Fluch für die Familie sein könnten, bis hin zu dem dunklen Omen oder noch schlimmer, dass Squibs anderen Kindern die Magie absaugen würden und sie zu ebenso magielosen Niemanden machen könnten. Mittlerweile ist sie dahingehend 'aufgeklärt' worden und besitzen diese Menschen ihr Mitgefühl, vor allem wenn deren Familien sie eiskalt verstoßen oder gar zu schlimmeren zurückgreifen, um den Schandfleck zu beseitigen. Hauselfen machen alles besser. In ihrer Familie gab es alle möglichen Herangehensweisen im Umgang mit diesen, sie selbst sieht in ihnen die freundlichen kleinen Helfer, die ihr Chaos beseitigen und vor allem ihre Wäsche in Ordnung bringen, die sie nach einem harten Tag irgendwo ins Eck gepfeffert hat. Ohne jene müsste sie sich mit Haushaltsmagie beschäftigen und hätte weniger Freizeit. Anders formuliert – es ist jedem selbst überlassen, wie er seine kleinen Helferlein behandelt, sie jedenfalls mag den ihr zugewiesenen wirklich gerne und täte sich schwer ohne ihn auszukommen und ist sich dieser Tatsache nicht nur als reinblütiges Privileg bewusst. Werwölfe sind Opfer und Täter in einem. Eine wahrlich widerliche Kombination, aber eindeutig ein Problem einer anderen Abteilung. Ihre Meinung zu diesen würde wohl von Person zu Person variieren, allerdings hat sie eine deutliche Meinung zu deren Aufenthalt an Vollmond. Sie gehören sicher verwahrt. Sie sind mordlustige Biester und wenn es Wesen unter diesen gibt, die diesem Rausch zu sehr verfallen, dann muss man eben einen Schlussstrich ziehen. Was die neuesten Gesetze angeht, zeigt sich für Alice nur die nächste Stufe der Machtlosigkeit, der sich das Ministerium gegenübersieht. Gesetze, die unter Einfluss und Panik erlassen werden, werden erst noch zeigen müssen, wie viel Schutz sie wirklich spenden können. Todesser sind überwiegend Abschaum, fehlgeleitet, beides oder noch schlimmeres. Ihrem Tun muss Einhalt geboten werden und auch jene müssten abgestraft werden, die angeblich in ihre Taten gezwungen worden waren. Ihre größte Furcht, dass hinter den Masken dieser Bastarde, vertraute, gar geliebte Gesichter sind, nistet in der Zwischenzeit immer tiefer. Es wäre zu schön, wenn alle vernünftig wären oder nicht diesem verlockenden Ruf nach Macht und größerem Einfluss gefolgt wären. Das Ministerium soll für Recht und Ordnung stehen und versucht dies auch mit den immer mehr schwindenden Kräften. Der Krieg fordert immer mehr seinen Zoll und die eigenen Gesetze und dazugehörige Bürokratie kommt genauso in die Quere, wie der Fakt, dass zu viele Schuldige mit Gefallen und Geld freigekauft werden konnten. Es sind die Momente, wenn man plötzlich diesen Zweifel im Herzen spürt, wie viel der eigene Stand als Reinblüter wirklich wert ist, wenn es einem scheinbar einen Freifahrtschein ermöglicht und Gräueltaten zu einem Kavaliersdelikt macht. Skandale nehmen zu und egal wie hart man arbeitet, ein Ende oder eine Pause scheint nicht in Sicht. Dort, wo das Ministerium versagt, beginnt der Orden zu arbeiten. Das heißt nur noch lange nicht, dass sie nicht beide Institutionen auf ihre Art hinterfragt und für sich entscheiden musste, was für sie Gerechtigkeit ist und wie viel sie dafür bereit ist zu geben. Alice wurde im traditionellen Stammsitz des Macmillan Clans in Knapdale, am Loch Sween gelegen, geboren. Ihre Aufenthaltsorte wechselten zwischen ihrem Familienhaus, Franks Wohnung (jene war einfach zu zentral und zu lustig zu besuchen, um es zu ignorieren) und letztlich dem Haus ihres Mannes bis jener verstarb. Mittlerweile besitzt sie einen eigenes kleines Haus in Knapdale, gut gesichert, nahe am Familienwohnsitz und doch weit genug weg. Namensbedeutung Die Macmillans sind eine alte Familie, die in die Liste der Unantastbaren 28 aufgenommen wurden und unter den anderen Reinblutfamilien ein gewisses Ansehen genießen. Die Familie ist alt, traditionell und wohlhabend. Sie besitzen große Ländereien in der Region Knapdale und man ist definitiv stolz auf seine schottischen Wurzeln. Als Großgrundbesitzer sind sie dennoch weitaus mehr als einfache Farmer, sie sind politisch aktiv und nehmen ihren Sitz im Gamot sehr ernst. Für sie ist beides mehr als nur ein Statussymbol. Reichtum und Macht bedeuten Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft, denn auch wenn sie durchaus konservativ sind, würde man sie definitiv nicht den ideologisch-radikalen Kreisen zuordnen. Traditionen sind ihnen genauso wichtig wie ihre Geschichte und ihre Ländereien. Aber das Familienmotto lautet nicht umsonst: Miseris succerrere disco “Ich lerne, den Unglücklichen zur Hilfe zu kommen” Hintergrund
I want to be a hero... I need to be. Zu jung. Es war zu spät, als die Hände von Alfi ihre Ohren fanden, als er sie an sich zog und beschützend in seine Umarmung zog. Tot. Aidan und Amany tot. Nein. Sie hatte den Kopf geschüttelt, während plötzlich alles zu einem Rauschen wurde. Ihr Bruder war eine Weile verschwunden, jetzt war seine Familie tot? Alfi hielt sie fest, als die Knie des Mädchens weich wurden. Aidan war nicht tot. Das ging nicht. Er war doch ihr kleiner Neffe. Sie musste doch aufpassen. Tränen bildeten sich in den Augen, während Schreie der Verzweiflung erklangen und ehe sie sich versah, auf den Armen ihres jüngsten Bruders landete, der sie wegtrug, als auch der Rest der Familie begriff, dass das nichts für Kinderohren war. Unzählige Stunden zogen ins Land, in denen sie weinte, verzweifelte und nicht wusste, wohin mit sich. Es brauchte, bis sie sich beruhigte. Es brauchte ihre Familie und ihre Mutter, die den Wildfang in die Arme schloss und dort behielt, selbst dann noch, als sie kraftlos eingeschlafen war. Aidan. Sie hatte es versprochen. Stück für Stück brach die Welt des kleinen Mädchens zusammen. Alexander, der Älteste und ihr großes Vorbild ging. Man erklärte es ihr... oder versuchte es. Sie wollte es nicht hören, verstand es nicht und gab sich die Schuld. Sie hätte aufpassen müssen. Natürlich ging er. Weit weg von ihr... so weit, dass der Schmerz vielleicht aufhörte im Herzen zu pochen. Das sonst lebhafte Kind war ruhiger geworden, lernte fleißiger als noch zuvor und versuchte nicht bei jeder Gelegenheit Spiele zu spielen, die so viel lustiger waren, als zu lernen, wie man richtig aß oder ging, oder … es war so egal. Es kam kein Aidan mehr zu ihr, sie konnten nicht mehr zusammen übernachten und er konnte ihr nicht mehr davon erzählen, was seine hübsche Kette zu bedeuten hatte. Es dauerte nicht lange und erneut öffnete sich die Tür. War es Glück oder Schicksal, dass sie erneut daneben stand, als die Nachricht zu ihnen gebracht wurde, dass ihr großer Bruder im Ausland auf einer Mission verstorben war. Das ging nicht. Er war ein Held. Helden starben nicht. Es brauchte so viel Zeit, bis sie alles verkraftet hatte, aber der Weg war klar. Sie würde eine Heldin werden. Nein... sie musste. Sie wollte, wie ihr großer Bruder gegen die Ungerechtigkeit kämpfen, wollte jemand sein, der einen Unterschied machte und vor allem wollte sie die Dinge aufklären können und nie wieder keine Antworten auf Fragen bekommen. Sie würde Aurorin werden... ganz sicher. Talent without working hard is nothing. 'Typisch Macmillan, war ja klar, dass dir das in den Schoß fällt.' Manchmal, nur manchmal wollte sie Leuten einen Fluch auf den Hals hetzen, wenn sie das sagten oder sie die Blicke sah. Blicke, die sie schon früh zu Gesicht bekommen hatte, weil unter anderem ihr liebster Sandkasten-Freund sie seit ihrer Hogwartszeit so ansah. Dinge, die ihr scheinbar mühelos zuflogen, und für die sie ja offensichtlich nichts zu tun brauchte. Lüge. Es war eine Lüge. Sicher hätte sie sich durch einige Prüfungen retten können damit und die Noten hätten gepasst, aber sie übte, sie lernte, sie versuchte doch. Manchmal kamen diese Worte an sie heran, durch die Mauer hindurch, die ein Strahlen und Fröhlichkeit präsentierte. Sie war eine Macmillan, ein stolzes Mitglied dieser Familie, das jüngste Kind und das einzige Mädchen der Kinderschar. Der Weg ging nur nach vorne und das Kinn hat immer eine Spur höher zu sein, als vom Rest. Alice sah ungern auf Menschen runter, aber manche schienen es nicht anders zu wollen. Die Jammereulen, die Idioten und vor allem jene, die dachten, dass man alles und jeden in ihrer Nähe anpampen konnte. So lief es nicht und das hatte sie mehr als einmal unter Beweis gestellt. Ihre Freunde fasste niemand an und man konnte sich seine dummen Sprüche sparen, wenn sie diese hörte. Ihr war herzlich egal aus welchem Haus man stammte, oder wie blau das Blut auch sein sollte, wichtig war nur, dass man das Herz am richtigen Fleck hatte und kein Idiot war. Man sollte Spaß haben! Die Schule war klasse gewesen, man lernte so viele neue Gesichter kennen und war nicht mehr nur auf die Ausflüge mit der Mutter oder den Geschwistern beschränkt. Alice schob einer Freundin ein Zitronenbonbon in das Mäulchen, auf dass jene aufhörte über eine andere zu lästern. Der Gesichtsausdruck von dieser, als sie aus Reflex auf das Bonbon biss und die fruchtige Zitronenmasse sich im ganzen Mund verteilte, war einfach nur herrlich. Von dem 'ah ist das sauer' zu 'Oooh gut und gib mir mehr' war der Wechsel schnell vollzogen und ein liebevoller Blick traf jene, und die Hand wurde mit dem in grellgelbes Papier gewickelten Bonbon geöffnet. Aidan. Ihr Aidan war wieder da. Er lebte. Der Tag seiner Wiederkehr jährte sich in den nächsten Tagen. Wie jedes Jahr seitdem plante sie eine Kleinigkeit. Ein Ausflug, Abenteuer und Nervenkitzel! Sie war glücklich, unendlich glücklich und würde dieses Glück mit allen zu teilen wissen – auch den Grummlern und Miesepetern. Und solange würde sie in ihrer Ausbildung alles geben, während Rhys und sie die Familien mit der Verlobung noch ein wenig hinhielten. Sie war keine Mutter... und schon dreimal keine Haushexe. Nein, sie gehörte hierher... Sie würde ihre Prüfung bestehen und Aurorin werden, ganz sicher. The phoenix must burn to emerge. Aurorin war sie geworden. Sie hatte ihre Prüfung bestanden und alle Herausforderungen gemeistert. Sie war erfolgreich und war doch keine Heldin. Sie konnte keine Heldin sein, wenn sie doch dabei zusehen musste, wie so mancher Straftäter wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Geld war geflossen, ein Gefallen eingelöst oder angebliche Verfahrensfehler aufgeworfen worden. Er ging durch die Tür, wie ein Unschuldiger es tun sollte. Sie fühlte sich taub und das erste Mal konnte niemand, den sie kannte, etwas daran ändern. Nicht ihre liebsten Freunde und Kollegen, nicht Aidan, nicht Rodolphus, schlichtweg niemand. Cassius war bei einer Mission umgekommen und der Täter spazierte aus der Tür. Das Atmen wurde schwer. Wofür fing man die bösen Zauberer, wofür riskierte man seinen Hals. Cassius... ihr Cassius, der Mann, dem sie in die Hand gedrückt worden war, um einen Skandal abzuwenden. Frank sollte verflucht sein für sein loses Mundwerk... jetzt mehr denn je. Wäre es anders gekommen, wenn er sie nicht geheiratet hätte? Vermutlich nicht. Er war wie sie ein Auror mit Überzeugung gewesen, hatte sich für das Recht eingesetzt und hatte Gerechtigkeit hochgehalten. Es war das Risiko, mit dem sie alle arbeiteten und lebten... oder starben. Sie hatte ihn lieben gelernt, auch wenn es nie an das heranreichte, das ein anderer auslöste. Sie hasste sich. Alice hasste, dass sie diesem Mann nicht alles hatte geben können, nicht... gerecht hatte werden können. Die Stimmen im Kopf starben, als sie in eine Umarmung gezogen wurde. Alice merkte nicht einmal mehr, dass sie leise schluchzte und man sie an sich drückte. Todesser, eine Pest, die aus diesen Mauern spazieren konnte, weil sie einen guten Namen hatte. Das Schluchzen wurde lauter. Heldin. Sie hatte eine Heldin werden, ihrem großen Bruder alle Ehre machen und ihrer Familie keine allzu große Schande sein wollen. Wischiwaschi... es musste aufhören, es musste etwas gemacht werden. Das Schluchzen war kaum verebbt und sie alleine, als sie ihm gegenübertrat. Eine Einladung. Fast schon flüchtig gewechselten Worte und ein Blick, der unter die Haut ging. Er hatte recht. Das Ministerium konnte diesem Unding nicht beikommen, wenn sie sich selbst mit einfachster Justiz teils im Weg stand. Sie war eine gute Aurorin und sie gehörte zu den Besten. Es wurde Zeit, dass sie den Traum endgültig losließ. Niemand brauchte Helden. Sie brauchten Leute, die nicht wegsahen und die dafür eintraten, was richtig und gerecht war, selbst wenn es bedeutete, dass Blut vergossen wurde. Sie würde mit dem Orden dafür kämpfen. | |||||||||
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