Valerie Lineback
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Junior MemberDie ehemalige Ravenclaw hat gerade ihre Ausbildung im Komitee für muggelgerechte Entschuldigungen begonnen und eine große Wohnung in London bezogen. 150qm, ein Penthouse in bester Lage. Das Leben in der Oberschicht könnte der charismatischen jungen Frau beinahe zu Kopf steigen, wäre der nicht der Krieg. Die muggelgeborene Hexe dient alleine aufgrund ihrer Abstammung als große Zielscheibe für Anschläge innerhalb des wütenden Kriegs. Umso verwunderlicher ist es deshalb, dass sie viele Reinblüter zu ihren Freunden zählt - allerdings allesamt nicht Todesser, soweit sie weiß.
Wusstest du, dass...
Jeder weiß, dass...
Freunde und Familie wissen, dass...
Wusstest du, dass...
Zivilist Valerie versucht sich als unbeteiligte Zivilistin aus dem Krieg rauszuhalten. Natürlich gelingt ihr das, vor allem als Muggelstämmige nicht wie gewünscht. Dennoch geht sie so gut sie kann einem Kampf aus dem Weg, da sie sich um ihrer Schwäche im Duellieren durchaus bewusst ist. Sicherlich gibt es noch schlechtere Duellanten als sie, aber dafür auch haufenweise bessere. Natürlich hat sie eine große Meinung dazu - sie hofft, dass das Ministerium den Krieg gegen die Todesser gewinnt, immerhin würde sie mit ihrer Herkunft nicht von der Herrschaft der Todesser profitieren.
Familie Valerie ist muggelstämmig; das bedeutet, dass ihre Eltern über keinerlei magische Fähigkeiten verfügen. Einflussreich sind sie in gewisser Hinsicht dennoch, jedenfalls überall da, wo man mit Gold weiterkommt. Die Familie Lineback galt nicht immer als reich. Erst Valeries Großvater, Harold Lineback, erzielte große Gewinne durch die Rüstungsproduktion im zweiten Weltkrieg. Er entwickelte sich über die Jahre als herrischer, moralisch grauer Mann, der seine Ziele und Träume für das schnelle große Geld verraten hat. Glücklicherweise wurde Valeries Vater Charles Lineback (geb. 1931) größtenteils von seiner liebevollen Mutter Annie aufgezogen und konnte sich damit überwiegend der harten Hand seines Vaters entziehen. Er selbst machte sich später als Bauunternehmer selbstständig und profitierte so von der Nachkriegszeit, indem er Häuser (wieder auf)baute. Es war gut und schnell verdientes Geld, das er mit dem Bau von Häusern machte. Immerhin hatte er durch seinen Vater Zugang zu den Kunden, die ihre Villen oder gar ganze Firmengebäude sanieren oder neu bauen lassen wollten. Luxusimmobilien in der Nachkriegszeit bauen, wie kann man sich da nicht einen goldenen Löffel verdienen? Valeries Mutter, Mabel Linbeack, geborene Wilson (geb. 1933), wuchs in Anbetracht ihres Geburtsjahres relativ friedlich auf. Als Tochter von Bauern, lebte sie weitestgehend unbehelligt auf dem Land und musste im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung nie den Mangel der wichtigsten Lebensmittel fürchten. Auch ihre Familie profitierte durch die Wichtigkeit der Nahrungsversorgung vom Krieg. Das äußerst kreative und selbstbewusste Kind, zog es später in die Hauptstadt, um Innenarchitektur zu studieren. Sie fühlte sich als eine der wenigen Frauen an der Universität einsam, da ihnen erst einige Jahre zuvor das Recht zugesprochen wurde als weibliche Person überhaupt studieren zu dürfen. Sie arbeitete einige Jahre als Innenarchitektin und lernte dabei ihren zukünftigen Mann und Bauunternehmer Charles Lineback kennen. In den 1960er Jahren gab Mabel ihren Beruf auf und eröffnete eine Wellnessoase. Damit sprang sie früh auf den Trend von Wellness und Selbstpflege auf, der sich gerade zu entwickeln begann. Heute wird sie von vielen als eine liebenswürdige, reiche Esoteriktante angesehen, die ihren Gästen auf Partys gut beschwipst Tarotkarten legt und über die Wichtigkeit von Selbstliebe und Spiritualität redet, während schwere Diamantohringe an ihren Ohren hin und her wippen. Bezug zur Umwelt Valerie fühlt sich in der Welt der Muggel genau wie in der magischen Welt Zuhause. Manchmal fällt es ihr schwer die beiden Identitäten unter einen Hut zu bringen. Ihre Muggelfreundinnen und der erweiterte Kreis der Familie denkt, sie sei auf ein französisches Internat gegangen und wissen natürlich nichts von ihrer magischen Begabung. In ihrer Wohnung findet man deshalb auf den ersten Blick auch keine Hinweise auf ihr Leben als Hexe. Ihre magischen Bücher, ihr Kessel und all das andere Hab und Gut, das ihrer magischen Seite zugeschrieben werden kann, befindet sich in einem abgeschlossenen Wandschrank in ihrem Schlafzimmer. Immerhin kommt es hier und da mal vor, dass unangekündigter Muggelbesuch hereinschneit, dem sie wirklich nicht erklären möchte, warum ein Buch über magische Pflanzen oder Kreaturen in der Küche liegt. Valerie ist nie in den Genuss einer friedlichen magischen Welt gekommen. Kurz nach Eintritt in ihr neues Leben als Hexe brach der Krieg aus und die Stimmung änderte sich im Land. Als Muggelstämmige hatte und hat sie bis heute ganz besonders darunter zu leiden, trotzt dem aber so gut wie möglich mit ihrer Art. Sie lässt muggelfeindliche Sprüche meistens an sich abprallen und setzt diesen auch mal etwas entgegen, solange sie keine körperliche oder magische Auseinandersetzung fürchten muss. Andernfalls würde sie fliehen. In Hogwarts stand sie immerhin noch unter dem Schutz von Dumbledore und dem Lehrpersonal, aber jetzt ist sie in der freien Welt und muss wohl einige Dinge neu ordnen. Die neue Freiheit nach dem Schulabschluss bringt damit auch neue Ängste mit sich, die nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer Familie betreffen. Ihren Eltern und ihrer Schwester, die als einzige in ihr magisches Leben eingeweiht sind, hat sie von den Bedrohungen des Landes schon vor einigen Jahren erzählt. Sie haben für Bodyguards gesorgt, die die Familie Lineback mit Waffen schützen. Es sind ausgebildete Leibwächter, die für ein Sicherheitsunternehmen arbeiten und eine Ausbildung sowie die erforderlichen Scheine benötigen, die es ihnen erlauben eine Waffe offiziell in ihrer Arbeitszeit zu tragen. Valerie hat sich größtenteils dagegen wehren können rund um die Uhr von einem der Männer begleitet zu werden, immerhin würde das ihren Gebrauch von Magie erheblich einschränken, da diese Männer selbstverständlich nicht in das magische Geheimnis eingeweiht (und trotzdem vor seltsamen Angriffen gewarnt) sind. Nur zu Muggelevents und anderen Nicht-magischen Ereignissen lässt sie eine solche Begleitung zu. Selbstverständlich hält Valerie als muggelstämmige Hexe nichts von den Reinblutfanatikern, die der Meinung seien, mächtiger und magisch begabter zu sein. Sie weiß aus eigener Erfahrung, dass sie genauso gut oder sogar besser zaubert als einige Reinblüter aus ihrer Schulzeit. Trotzdem zählt sie verhältnismäßig viele Reinblüter zu ihrem Freundeskreis. Sie sind ja nicht alle so. Es hat zwar etwas gedauert, bis sie sich mit den meisten von ihnen angefreundet hat - vor allem, wenn sie aus einem überwiegend konservativen Haus stammten - aber irgendwann hat Valerie erkannt, dass die meisten von ihnen einfach sehr stark von ihrem Elternhaus geprägt wurden und eigentlich nicht immer die Werte ihrer Eltern und Großeltern vertreten. Sie empfindet teilweise sogar Mitleid mit einigen, von denen man merkt, dass sie in eine Rolle gedrängt werden, in der sie sich eigentlich gar nicht so richtig wohlfühlen. Mit diesen hat sie mehr Verständnis und Geduld und kann somit auch mal einige Fehler im Umgang mit ihr oder anderen muggelstämmigen verzeihen. Anders sieht es mit eingeschworenen Todessern aus. Ihre gewaltsamen Taten bereiten ihr Angst und sie hat kein Verständnis für das Vorgehen wie sie ihre politischen Ziele zu erwirken wollen. Sie hofft stark, dass ihnen Einhalt geboten werden kann, würde sich aber selbst nicht trauen eine direkte Konfrontation zu suchen. Die ehemalige Ravenclaw würde sich niemals als Feministin bezeichnen. Feministinnen sieht man direkt an, dass sie Feministinnen sind. Sie sind in der Regel halt sehr männlich und manchmal auch ungepflegt. Auch wenn es ihr oft gar nicht so bewusst ist, teilt sie doch häufig die Einstellung derer. Gerade seit dem Einzug in die magische Welt, sind ihr Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen in der Muggelwelt mehr und mehr aufgefallen. Beispielsweise ist sie dafür, dass Frauen ebenso gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben sollten wie Männer, wenn sie doch in vielen Bereichen genauso gut arbeiten können. Klar, kräftemäßig sind sie überlegen, aber es geht Valerie auch nicht darum Frauen auf Baustellen zu sehen, das wäre dann doch irgendwie merkwürdig. Viel wichtiger ist ihr aber das Thema Gewalt gegen Frauen, das in der magischen Welt weniger eine Rolle spielt als in der Muggelwelt - die kleine Gruppe konservative Reinblutfamilien mal ausgenommen. Durch Magie sind Frauen und Männer einfach gleichberechtigter, da körperliche Kraft schnell durch Wirkung von Magie ausgeglichen werden kann. Häusliche Gewalt und Missbrauch kommen weniger oft vor, jedenfalls glaubt sie fest daran. Es muss so sein, wenn Frauen sich doch so gut mit Magie wehren können. Valerie ist in ihrem Leben noch nicht vielen Hauselfen begegnet, sieht sie aber als praktische kleine Kreaturen an, die einem dem Alltag erheblich erleichtern können. Sie selbst ist mit Dienstpersonal aufgewachsen, wurde von einem Chauffeur zur Muggelschule gefahren und hat mehrmals die Woche ein Koch in der heimischen Küche angetroffen; vor allem, wenn ihre Eltern beruflich viel zu tun hatten. Auch hat sie niemals in ihrem Leben die Wäsche machen oder Geschirr spülen müssen - dafür gab es Reinigungspersonal. Daher ist ihr der Gedanke von Personal nicht fremd. Sie glaubt daran, dass die Hauselfen den Sinn im Dienen gefunden haben und gar keine andere Lebensweise bevorzugen würden, von daher sieht sie kein Problem in deren Beschäftigung. Es macht den Anschein, dass alle als Gewinner aus dem Arrangement herausgehen. Lediglich von der Bestrafung und Erniedrigung von Hauselfen hält sie nichts. Über Werwölfe und Vampire weiß Valerie bisher nur das, was ihr im Unterricht beigebracht wurde. Sie würde sich wegen der Schauergeschichten von ihnen fernhalten, wenn sie auf eines dieser Wesen trifft und hat sich bisher nicht viele Gedanken um die politische Einstellung, Lebensweise oder Stellung in ihrer Gesellschaft gemacht - warum auch, sie existieren für sie bisher nur in Büchern. Valerie ist im vornehmen Londoner Stadtteil Hampstead aufgewachsen. Ihr Elternhaus steht in der Perceval Avenue und ist ein stilvolles Zeichen von Luxus. Die 1959 erbaute Immobilie verteilt sich auf rund 300qm Wohnfläche und 130qm Nutzfläche. Das villenartige Einfamilienhaus glänzt nicht zuletzt durch einen perfekt gepflegten Garten, sondern auch durch einen nachträglich eingebauten Pool. Besonders kritisch steht dieser aktuell in der Nachbarschaft aufgrund der Energiekrise der britischen Muggel im Fokus. Das Haus ist ein typischer moderner Neubau der 60er Jahre: Klare Linien, geometrische Formen, ein flaches Dach und große Fensterflächen. Innen besticht das Haus durch die beliebten großen, offenen Raumkonzepte der 60er und 70er Jahre. Das Innere des Hauses wurde 1975 renoviert, um die spielerischen Verzierungen und radikalen Formexperimente der Zeit aufzugreifen. In das ursprünglich überwiegend in Erdtönen gehaltene Haus, fügen sich nun kräftige Farben und transparente Materialien ein. Möbel der 60er wurden teilweise durch eine überraschend harmonische Mischung aus skandinavischen Möbeln aus Teak und Kiefer sowie klobige Herrenmöbel ersetzt. Valerie ist erst vor wenigen Wochen aus ihrem Elternhaus ausgezogen. Seit Oktober 1978 wohnt sie in einem 150qm großen Apartment in Mayfair, London, das Valerie von ihren Eltern zum Schulabschluss geschenkt bekommen hat. Es ist eine Penthouse Wohnung mit einem großen Balkon im 7. Stock. Namensbedeutung Valerie stammt vom römischen Gentilnamen Valerius („aus dem Geschlecht der Valerier“), mit der Bedeutung „die Starke, Gesunde“ vom lateinischen valere. Eine tiefere Bedeutung hatte die Namensauswahl für Valeries Eltern allerdings nicht, sie fanden ihn einfach nur schön. Persönliche Geschichte "Franzosen sind komisch (Zauberer sind es auch)"
Oktober 1971 Liebe Liz, ich hoffe, dass du diesen Brief liest und es dir gut geht. Ich bin jetzt einen Monat im Internat und vermisse dich, Mary und Jane schon sehr. Manchmal denke ich, wie es wohl wäre jetzt zusammen mit dir auf die Westminster School zu gehen. Aber hier ist es auch sehr aufregend! Die Landschaft hier ist total magisch, und ich wünschte, du könntest sie sehen. Es gibt so viele Dinge zu entdecken, sogar eine Pferdekoppel! Die Franzosen sind etwas gewöhnungsbedürftig. Sie sind etwas altmodisch, aber gleichzeitig ganz witzig. Sie verstehen nicht viel von Engländern und die meisten wollen auch nicht viel über uns wissen, aber das ist okay. Ich lerne hier viel und hoffe, dir geht es in Westminster auch gut. Wir sehen uns kurz vor Weihnachten wieder, ja? In Liebe, Valerie "Ich bin mutig, ich bin stark... Nein, ich habe Angst"
Herbst 1971 "Ich bin mutig, ich bin stark, ich kann das", ihre eigene Motivationsrede zieht einen abschätzigen Blick eines Slytherin-Schülers neben sich zu Folge. Valerie ignoriert ihn, sie hat gerade ganz andere Sorgen. Sie schluckt den Kloß in ihrem Hals herunter und greift den Besen zwischen ihren Händen etwas fester. Auf diese Weise können ihre Finger immerhin nicht auf dem polierten Holz zittern. Nach dem Pfiff der Professorin stoßen sich die meisten Erstklässler neben ihr vom Boden ab, um sich auf ihrem Besen in die Luft zu schwingen - einige mehr, andere weniger elegant. Valerie braucht ein paar Herzschläge länger, bis sie all ihren Mut zusammennimmt und sich zaghaft vom Boden abstößt. Ihr Gleichgewichtssinn war noch nie der beste, doch nie hätte sie ihn so dringend gebraucht wie jetzt. "Heiliger Bimbam!", schreit sie in den Wind, der ihr Gesicht eher zaghaft umspielt als wie erwartet dagegen zu peitschen. Immerhin bewegt sie sich eher mit der Fluggeschwindigkeit eines Schmetterlings als der eines Falken. Sie umklammert den Besen unter sich sowohl mit Händen und Oberschenkeln so fest, dass sie später garantiert Abdrücke davon auf ihrer Haut sehen wird. Es ist ihr einziger Anker in der luftigen Höhe, die sie immer mehr erklimmt. Jeder Augenblick scheint eine Ewigkeit zu dauern, ihr Herz klopft wild in ihrer Brust, und der Boden unter ihr scheint unerreichbar fern. Die Aussicht von oben ist atemberaubend und beängstigend zugleich, und Valerie kämpft mit jedem Atemzug gegen die Panik an, die durch ihre Adern pulsiert. Trotz ihrer Ängste spürt sie auch eine gewisse Faszination für das Schweben in der Luft, für die Freiheit, die ihr der Besen bietet. Als Muggelstämmige hat sie der erste Anblick von Hexen und Zauberern staunend zurückgelassen. Sie wollte das auch. Sie will das auch, wäre da nicht ihre Höhenangst. "Festessen in einer Minute"
Dezember 1976 Valerie schiebt gedankenverloren die Ärmel ihrer mit Blumen bestickten weißen Bluse nach oben, während sie über ein Kochbuch gebeugt in der Küche steht. Festessen in einer Minute - Das ist Hexerei steht auf dem Einband, das aufgeschlagen vor ihr liegt. Sie hat es vor einigen Tagen in der Winkelgasse gekauft, als sie dort nach Weihnachtsgeschenken für ihre Freunde gestöbert hat. Eigentlich kann Valerie kochen, für ihr Alter sogar verhältnismäßig gut. Sie hat dem Koch der Familie oft über die Schulter geschaut, wenn sie neugierig war wie er ihr neuestes Lieblingsessen zubereitet. Manchmal durfte sie sogar helfen, ihrer Mutter war es egal; sie hat sich herzlich wenig in der Küche herumgetrieben. Und ob ihr Vater jemals die Küche betreten hat, wenn er nicht nur kurz etwas zu trinken aus dem Kühlschrank geholt hat, bezweifelt die junge Hexe ebenfalls. Also ja, sie würde von sich behaupten, dass sie kochen kann und eine gute Küche schätzt. Vor allem die der Sternerestaurants, in die sie ihre Eltern manchmal ausführen. Ihre Kochfähigkeiten beschränken sich allerdings auf die Art und Weise wie Muggel kochen. Nie zuvor hat sie mit dem Zauberstab ein Essen zubereitet. Immerhin haben in Hogwarts Hauselfen dafür gesorgt und da sie erst vor wenigen Monaten 17 geworden ist, durfte sie außerhalb des Internats keine Zauber anwenden. Im Hintergrund läuft die Schallplatte von Elvis Presleys Weihnachtsliedern. "I′m dreaming of a White Christmas. Just like the ones I used to know", summt Val leise in festlicher Vorfreude auf Weihnachten. Natürlich ist das heute kein Probekochen für das Festessen am Heiligen Abend. Es werden viele Familienmitglieder anwesend sein und bis auf ihre Eltern und Schwester, weiß niemand von ihrer magischen Begabung. Da es wegen des Geheimhaltungsabkommens auch so bleiben soll, wird Val ihren Zauberstab besser nicht vor aller Augen in der Küche schwingen. "Also gut", sagt sie zu sich selbst, da niemand anderes weit und breit in der Küche ihres Elternhauses steht. So schwer kann das ja nicht sein, oder? Nachdem sie die Anweisungen sorgfältig gelesen hat, schwingt sie ihren Zauberstab aus hellem Ulmenholz in einer kurzen, fast abgehakten Bewegung in Richtung der Kartoffeln, die neben der Spüle liegen. Die Intention dahinter war das selbstständige Schälen der Kartoffeln. Sie sollten sich jetzt eigentlich sauber aus ihren Schalen kringeln, bis sie gelb und blitzeblank vor ihr liegen. Stattdessen muss die Ravenclaw-Schülerin mit ansehen wie eine Kartoffel geköpft wird, andere von der Arbeitsfläche purzeln und nur ein paar die Anstalten machen ihre Schale größtenteils, wenn auch nicht vollständig abzulegen. Hmpf. Das hat sie sich einfacher vorgestellt. Allerdings wäre es nicht Valerie, wenn sie ihre Ärmel jetzt nicht noch ein Stückchen weiter hochkrempeln und solange die Kartoffeln bearbeiten würde, bis perfekt geschälte Kartoffeln in einem Kochtopf kochen. "Computer in Hogwarts?"
Sommer 1977 "Gibt es bei euch schon welche im Internat, Val?", Valerie wendet ihren Blick nur schwermütig vom farbenprächtigen Garten ab. Die tanzenden Sonnenstrahlen, die durch die grünen Kronen der Bäume fallen, haben sie hypnotisiert. "Hm?", sie hat nicht mitbekommen worüber ihre Freundinnen gesprochen haben. "Ob sie bei euch auch schon darüber reden Computer in Schulen zu etablieren? Liz hat gerade davon erzählt, dass sie in ihrer Schule bald welche anschaffen wollen", Mary ist ein liebes Mädchen, geduldig und stets mit einem wohlwollenden Lächeln auf den Lippen anzufinden. Liz, eigentlich Elizabeth, ist dagegen manchmal etwas zickig, wenn man ihr nicht genug Aufmerksamkeit schenkt. Trotzdem mag Val sie. Immerhin kann sie nichts dafür. Sie ist ein Einzelkind, ihr Vater ein Diplomat, ihre Mutter eine sehr reiche Erbin, die Liz ihr ganzes Leben ausschließlich Aufmerksamkeit geschenkt hat, das hat sie wohl verwöhnt. Liz geht selbstverständlich auf die beste Privatschule Londons. Die Privatschule, auf die Valerie normalerweise auch gehen würde, wäre sie nicht nach Hogwarts gegangen. Sie hatte sogar schon einen Platz und gerade Liz fiel aus allen Wolken, als Valerie ein paar Wochen vorher verkündet hat, dass sie doch auf ein französisches Internat gehen würde. Es wundert Valerie nicht, dass sie als eine der ersten Schulen daran denken, Computer anzuschaffen. Immerhin haben sie genug wohltätige Spender, die die Schule unterstützen, damit ihr Kind möglicherweise doch noch mal eine bessere Note bekommt. "Wo bist du wieder mit deinen Gedanken?", fragt Liz mit verschränkten Armen, ihr freches Grinsen lässt aber vermuten, dass sie nicht allzu beleidigt ist. Val zuckt mit den Schultern und lehnt sich nach vorne, um ihr Glas eisgekühlte Limonade vom Gartentisch zu nehmen. "Auf jeden Fall nicht in der Schule, immerhin haben wir Sommerferien", ebenfalls frech grinsend nimmt sie einen Schluck des süßen Getränks und behält es noch einen Augenblick in ihren Händen. Die Kälte der Eiswürfel haben das ganze Glas erreicht und sind eine angenehme Erfrischung zu der Hitze um sie herum. "Aber nein, ich denke nicht, dass wir in naher Zukunft Computer im Internat haben werden. Die sind da etwas... altmodisch", altmodisch sollte es ganz gut treffen, wenn man bedenkt, dass sie in Hogwarts noch Federn, Tinte und Pergament verwenden. Valerie vermeidet es so gut es geht über das "französische Internat" zu reden, auf das sie angeblich geht. Umso weniger sie erzählt, desto weniger Nachfragen kommen und die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Lüge irgendwann aufgedeckt wird, ist ebenso geringer. "Leaving Hogwarts."
1.09.1978:Valerie atmet tief durch und streicht ihr teures, hellblaues Kleid sorgfältig zurecht, bevor sie die Tür von der Frauentoilette öffnet und auf den Gang hinaus tritt. Es ist ihr erster Tag der Ausbildung in der Abteilung Komitee für Muggelgerechte Entschuldigungen. Sie war sich bis zu diesem Tag nicht sicher, ob es das Richtige ist. Nein, sie ist sich heute immer noch nicht sicher, ob es wirklich das Richtige ist. Valerie hat lange überlegt, ob sie wirklich eine Ausbildung in der magischen Welt beginnen sollte, oder ob es nicht doch sicherer ist in Muggellondon unterzutauchen und sich soweit wie möglich von Todessern und dem Dunklen Mal fernzuhalten. Aber die Magie... sie zieht die Muggelgeborene magisch an und umspielt sie wie die Melodie eines sanften Liedes, das einen vollkommen in den Bann zieht. Nach reichlich Kopfzerbrechen musste die Ravenclaw einsehen, dass sie im Alltag nicht ohne Magie leben könnte. Von morgens bis abends den Zauberstab Zuhause lassen oder verstecken, um mit Muggeln darüber zu sprechen wie lästig es doch sei am Wochenende wieder den Hausputz zu erledigen, obwohl Valerie so viel über Haushaltszauber zu sagen hätte, die sie zum Teil schon neu gelernt hat, seit sie ihren eigenen Haushalt führt. Nun ja, jetzt ist sie hier und hat keine andere Wahl, als zum ersten Mal das Büro zu betreten, in dem sie die nächsten Jahre lernen wird. Immerhin ist es das Ministerium und somit hoffentlich eine sichere Zone für Muggelgeborene. Wer würde es schon wagen einen direkten Anschlag auf das Ministerium zu planen? Trotz dieser Hoffnung fühlt sie sich nicht ganz sicher. Glaubt sie ihren eigenen Gedanken nicht? Oder ist es nur das Gefühl hier fremd zu sein und einer neuen Aufgabe gegenüberzustehen, die sie noch nicht vollumfänglich einschätzen kann? Egal was es ist, sie schiebt die Sorgen und ihr schlechtes Bauchgefühl bei Seite und betritt mit erhobenem Haupt das Büro für Muggelgerechte Entschuldigungen im dritten Stock. "Entschuldigung, sind Sie ein Muggel?"
1.10.1978: Seit genau einem Monat arbeitet Valerie bereits im Ministerium und mittlerweile kehrt langsam der Alltag ein. Sie ist sich mit ihrer Umgebung vertraut, kennt ihren sparsam eingerichteten Schreibtisch, hat einige Kollegen lieb gewonnen, während sie andere lieber meidet und kommt mit den neu anvertrauten Aufgaben gut zurecht. Ihr Lieblingskollege ist wohl Hutton, dessen Vorname hier niemand wirklich zu kennen scheint. Er ist der Älteste in der Abteilung, hat hier allerdings nicht gelernt und wurde aus einer anderen Abteilung querversetzt. Wodurch er sich qualifiziert hat in diesem Bereich zu arbeiten weiß niemand so genau, denn sonderlich gut scheint er sich nicht mit dem Muggelkram auszukennen. Wahrscheinlich konnte er mit guten Noten in Muggelkunde glänzen, aber niemand hat berücksichtigt, dass dieser Kurs gefühlte 100 Jahre zurückliegt. Hutton ist zwar ein Halbblut, kennt aber persönlich keinen Muggel oder Muggelgeborenen aus seiner Familie wirklich gut. Da gab es eine Urgroßmutter, eine entfernt verwandte Cousine und... so genau hat Valerie auch nicht mehr zugehört. Er erzählt nämlich viel und das auch in einem recht lustigen Erzählerstil, aber dennoch zu viel, als dass sie sich alles gut merken könnte. Dafür sorgt Hutton mit einigen sehr lustigen Momenten im Arbeitsalltag, weil er Erklärungen für magische Ereignisse sucht, obwohl er den Muggelhintergrund der Szene nicht versteht. Abgesehen von den Kollegen liegt Valerie die Arbeit recht gut. Als Muggelgeborene zerbricht sie sich nicht den Kopf über einige Vorgänge, die Technik oder Muggelsitten beinhalten. Und ihre Kreativität scheint ihren Vorgesetzten zu gefallen. Zumindest haben sie vor nicht einmal einer Woche direkt eine Idee von ihr umgesetzt, die ihr spontan kam. Ein Zauberer apparierte am helligten Tag mitten in Muggellondon in einer Fußgängerzone und überraschte einige Menschen zutiefst. Zauberer der Vergissmich-Zentrale trafen nicht rechtzeitig ein, um alle Anwesenden zu identifizieren bzw. direkt zu obvilieren. Also musste Valeries Abteilung ran, dessen Mitarbeiter den Vorfall sofort in die Runde zur Diskussion warfen. Schließlich wurde Valeries Idee ausgewählt, was bedeutete, dass sie an der Ausführung dessen mitarbeiten durfte. Die Erklärung hieß: Der "Zauberer" war Teil einer Straßenmagie-Show und nutzte eine geheime Falltür, um auf magische Weise zu verschwinden und wieder aufzutauchen. Eine sehr clevere Illusion! Valerie arbeitete die Erklärung aus, gab dem Mann eine Identität, falls sie auf Nachfragen schnell reagieren mussten und schickten eine Information von einer erfundenen Pressestelle des Zauberers an Muggelzeitungen in London. | |||||||||||||
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Valerie Lineback - von Valerie Lineback - 29.06.2024, 14:13
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