Marlowe Macnair
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Marlowe Macnair › Orden des Phönix › Reinblut › Gespielt von Lil
Marlowe Macnair
elastic heartMarlowe Macnair wirkt zunächst wie eine unscheinbare junge Frau, doch die 21-jährige Hexe hat es faustdick hinter den Ohren. Manchmal geht es bei ihrer vorlauten und übermütigen Art nach hinten los, aber im Grunde ist sie eher freundlicher und gerechter Natur. Dass sie eine Macnair ist, ist bei ihrem selbstbewussten Auftreten wohl kaum zu leugnen und auch wenn die frische Anwältin früher als fiese Anhängerin der Reinblutideologie bekannt war, hat sich das Blatt in den letzten Jahren gewendet: Mittlerweile ist sie Mitglied im Orden des Phönix und plant, ihren Vater als brutales Oberhaupt der Familie zu stürzen. Aber psst, das ist noch geheim.
Wusstest du, dass...
Jeder weiß, dass...
Freunde und Familie wissen, dass...
Wusstest du, dass...
Orden des Phönix Ich wurde relativ kurz nach meinem Abschluss auf Hogwarts von Dumbledore in den Orden des Phönix eingeladen. Eine ganze Zeit lang habe ich mich natürlich gefragt, warum er gerade mich ausgewählt hatte, schließlich handelt es sich um eine verdammt geheime Organisation. Am Anfang hatte ich geglaubt, es läge daran, dass er meine Entwicklung zur Schulzeit bemerkt hatte; wie ich mich von einem Reinblutsnob zu einer liberalen jungen Frau gemausert hatte. Außerdem hatte er erfahren, dass ich einen muggelstämmigen Klassenkameraden während eines Todesserangriffs in den Ferien gerettet hatte. Erst mit der Zeit verstand ich es: Dumbledore hatte es auf Informationen bezüglich meiner Familie abgesehen. Aufgrund meiner Ängste war ich zögerlich, doch mittlerweile weiß ich, dass ich nicht vor meiner Familie Halt machen darf, wenn ich wirklich etwas verändern möchte. „i don't start shit but i can tell you how it ends“
Familie Nemo nos impune lacessit >Niemand fordert uns ungestraft heraus.< Die Familie Macnair stammt aus den tiefen schottischen Highlands und gehört zu den letzten reinen Blutlinien, sie gehören zum britischen Magier-Adel, sind hohe Tiere in Politik und Wirtschaft und jeder Zauberer in England weiß um dieses Ansehen. Die meisten haben ihren Weg in die Rechtssprechung gefunden. Aber sie sind auch berüchtigt. Es wird gemunkelt, dass der Wahnsinn ihnen im Blut liegt und ihre Oberhäupter immer wieder dem Wahnsinn verfallen. Sie sind oft unberechenbar und jähzornig und umso älter sie werden, umso stärker bricht ihre Fassade des perfekten Mannes und das Monster kommt zum Vorschein. Ihnen ist die reine Linie und ihr Ruf wichtiger als das Wohl des Einzelnen. Dass das momentane Oberhaupt, Morpheus Macnair, zwei halbblütige Bastarde als die Kinder seiner reinblütigen Ehefrau ausgibt, weiß keiner. Morpheus Macnair | Vater | 54 | Reinblut | Anwalt Früher habe ich zu meinem Vater aufgesehen. Mehr noch, ich habe ihn sogar geliebt. Seine Strenge ist hart, aber seine Stärke ist ebenso beeindruckend. Er hat durchaus die Fähigkeit zur Manipulation, kann charmant sein, wenn er es denn will und manchmal stelle ich mir vor, wie er so zu seiner Schulzeit meine Mutter um den kleinen Finger wickeln konnte. Jetzt weiß ich es besser. Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben sehe ich meinen Vater so, wie er wirklich ist. Ein brutaler Mann, der vor nichts zurück schreckt. Er ist das wahre Monster hier. Er misshandelte meine älteren Brüder ständig. Damals habe ich Rechtfertigungen in der hintersten Ecke meines Kopfes dafür gesucht. Heute weiß ich, dass es diese nicht gibt, niemals gab und niemals geben wird. Was er ihnen angetan hat, ist unverzeihlich und auch wenn ich selbst bis zum letzten Weihnachtsfest nie Ziel seiner Angriffe gewesen bin, kann ich ihm nur noch mit Verachtung entgegen treten. Artia Macnair geb. Goyle | Mutter | 51 | Reinblut | Haushexe Meine Mutter...ich empfinde Mitleid für sie. Sie hat zu keinem von uns eine wirkliche Verbindung aufgebaut. Den genauen Grund dafür kenne ich nicht. Ich weiß nicht einmal, ob sie meinen Vater liebt, ob sie überhaupt etwas empfindet. Aber bei meinem letzten Besuch habe ich etwas bei ihr aufblitzen sehen. Überraschung, als sie meine Worte hörte, wie ich mich zum ersten Mal offen gegen meinen Vater und seine Ansichten stellte. Ein Blick, als hätte ich einen Teil ihrer harten Schale geknackt, als läge nun ein Teil von ihr ungeschützt brach und ich bin besorgt, dass mein Vater diesen Umstand ausnutzen könnte, um sie zu verletzen. Denn meine Mutter ist scheu und zurückgezogen. Vielleicht weil sie um ihre Verletzlichkeit weiß. Vielleicht weil sie all diese Monster geboren hat und sich selbst nicht dafür verzeihen kann. Walden Macnair | Onkel | 34 | Reinblut Walden ist der jüngere Bruder meines Vaters und irgendwie habe ich mich immer besser mit ihm verstanden, als mit Morpheus. Er hat eine weichere Seite, das weiß ich, aber ich weiß auch, dass er kein Unschuldslamm ist. Er hat nie meinen Geburtstag vergessen, er hat immer an Geschenke gedacht. Irgendwie war ich wohl wie eine kleine Prinzessin für ihn. Allerdings kann ich nur ahnen, was er mit meinem Vater hinter verschlossenen Türen besprochen hat. In unserer Familie ist es kein Geheimnis, wie er zur Reinblutideologie steht. Und nun scheint es auch Beweise dafür zu geben, zu was er imstande ist. Ich weiß, dass er mit unter gehen muss, wenn ich uns alle vor meinem Vater schützen will. Moe Macnair | großer Bruder | 28 | Pretender | Lehrer Oh Moe...es tut mir so leid. Auch wenn ich nie ein Verhältnis zu meinem ältesten Bruder gehabt habe, so fühle ich mich dennoch schuldig für das, was ihm angetan wurde. Ich weiß, dass seine Folter bereits begonnen hatte, lange bevor ich das Licht der Welt erblicken sollte und dennoch habe ich auch später nie etwas dagegen unternommen. Vielleicht war ich klein und habe nie verstanden, was ihm passiert war. Vielleicht hatten wir zu wenig gemeinsame Zeit, um begreifen zu können, dass hier etwas ganz falsch lief. Aber ich orientierte mich zu stark an den falschen Menschen. Und ich hoffe, dass mein Bruder mir irgendwann wird verzeihen können. Val Macnair | großer Bruder | 28 | Pretender | Anwalt Was diese Familie aus Val gemacht hat, ist einfach nur furchtbar. Früher war er der Prügelknabe meines Vaters und heute ist er sein beinahe makelloses Ebenbild. Es steht ihm nicht. Eine Zeit lang habe ich zu ihm aufgesehen, er wurde stärker, genau so wie ich es sein wollte. Dabei fiel mir erst spät auf, zu welchem Preis er seine Stärke erlangt hatte: seinem Herzen wohnte keine Liebe mehr inne. Er wurde stumpf und kühl, ist heute nur noch die Hülle seiner selbst. Ich sorge mich um ihn. Emilia Avery geb. Macnair | große Schwester | 26 | Reinblut Emilia ist wunderschön und intrigant. In den Augen meines Vater ist sie wohl perfekt und mit Sicherheit wurmt es ihn, dass sie keinen Penis hat. Wäre sie ein Mann statt einer Frau, hätte sie den perfekten Erben abgegeben. Ich hingegen versuche sie zu meiden. Sie ist unberechenbar. Aziel Macnair | kleiner Bruder | 19 | Reinblut | Auror in Ausbildung Ich weiß noch genau, wie ich mich fühlte, nachdem Aziel geboren worden war. Ich hatte ihn sofort in mein Herz geschlossen, habe großen Stolz darüber verspürt, einen kleinen Bruder zu haben. Heute ist er gar nicht mehr so klein, eigentlich überragt er mich sogar schon eine ganze Weile um ein gutes Stückchen. Aber für mich wird er immer mein kleiner Bruder bleiben. Bezug zur Umwelt Ich bin in einer reinblütigen Familie aufgewachsen und wurde nach der entsprechenden Ideologie erzogen, weshalb ich besonders in meinen ersten Schuljahren auf Hogwarts ein ziemliches Monster gewesen bin. Ich habe auf Muggel und muggelstämmige Zauberer sowie Hexen herab geblickt. Für mich waren sie nur der Schmutz unter meinen Sohlen. Erst später, als ich die Ausmaße des Krieges mit eigenen Augen sehen konnte und mich in meinen muggelstämmigen Freund verliebt habe, hat sich meine Weltanschauuung verändert. Ich habe mich dafür geschämt, was ich anderen Menschen angetan habe. Manchmal fällt es mir schwer, nicht in die alten Muster, die mir in meiner Kindheit antrainiert worden sind, zurück zu fallen, doch ich arbeite stetig daran. Noch fühle ich mich in der Muggelwelt fremd, versuche das Ganze zu meiden, doch ich will wenigstens versuchen, allen Lebewesen den gleichen Respekt entgegen zu bringen. Das schließt wohl auch Squibs, Werwölfe, vor denen ich mich jedoch noch immer fürchte, und Hauselfen, die mich immerhin mit großgezogen haben, ein. Wir alle haben unser Schicksal und ich will das ihre nicht schlimmer machen, als das Los, das sie gezogen haben, ohnehin schon ist. Das Ministerium bereitet mir in derlei Hinsicht Sorgen. Sie machen Werwölfe mit ihren strengeren Regelungen zu Menschen zweiter Klasse. Ist das nicht auch das Prinzip, mit welchem die Todesser die Muggel und muggelstämmigen Zauberer sowie Hexen handhaben? Apropos Todesser: vielleicht sollte das Ministerium lieber mehr Zeit und Energie in die Verfolgung dieser Verbrecher investieren als in die Diskriminierung von Werwölfen. Geboren und aufgewachsen bin ich auf dem Macnair Anwesen in den Schottischen Highlands. Mittlerweile lebe ich jedoch in einer kleinen WG in London, um etwas Abstand zwischen mir und meinem Vater zu haben. Namensbedeutung Ich habe mich nie viel mit der Bedeutung meines Namens auseinandergesetzt. Mittlerweile weiß ich jedoch, dass er eine ähnliche Bedeutung hat, wie der Name meines Bruders Moe. Marlowe bedeutet nämlich Überbleibsel eines Sees. Im Übrigen mag ich keinerlei Spitznamen. Nenn mich Marly und ich spucke Feuer. Die einzige Ausnahme bilden da wohl Familienmitglieder. Viel wichtiger ist vermutlich aber die Bedeutung, die der Name Macnair in der Gesellschaft innehat. Er steht für reines Blut und ist in den entsprechenden Kreisen nicht unbekannt. Besonders mein Vater bildet sich viel darauf ein und ich fürchte, Val und Aziel tun es ihm gleich. Ich hingegen halte nicht viel von der Reinblutideologie. Wirkung auf andere Ich sah das leere Zimmer. Es war, als würde ein ewig kalter Wind hindurchfegen und meine Mutter stand neben mir, schüttelte bloß den Kopf. Moe war weg. Und mit ihm ein weiterer Dämon, der unser Haus heimgesucht hatte - und dennoch lag da etwas in dem Blick meiner Mutter, das furchtbar nach Trauer aussah. Verzweiflung vielleicht. Gerne hätte ich sie in den Arm genommen, aber das tun wir in diesem Haus nicht. - Lange habe ich meine empathische Seite unterdrückt, weil ich wusste, dass sie dort, wo ich meine Kreise zog, nie gut ankommen würde. Wieder saß ich an seinem Bett und Aziel sah mich mit seinen großen, runden Augen an. Ich konnte die Spannung darin funkeln sehen. Als er kleiner war, hatte ich ihm aus Büchern vorgelesen, doch irgendwann gingen sie uns aus und dann begann ich damit, meine eigenen Geschichten zu erfinden. Meist sind sie lustig, denn ich liebe, wie seine Augen sich gespannt weiten und sich wieder zusammenziehen, wenn er glockenhell auflacht. - Mein kleiner Bruder hat mich einiges gelehrt, ohne es mir aufzuzwingen, so wie der Rest der Familie es stets getan hatte. Er brachte mir die Liebe bei und dafür werde ich ewig dankbar sein. Ich lächelte. Weil er es so wollte. Weil es unabdingbar war, sich mit eben dieser Familie gut zu stellen. Einen Mann um den Finger zu wickeln, war doch so viel leichter, wenn man eine hübsche Tochter hatte, die frei auf dem Markt verfügbar war. Und ich erntete ein anderes Lächeln. Eines, das mich anwiderte, doch ich führte das Gespräch fort, als gäbe es nichts auf dieser Welt, das ich lieber täte, als verkauft zu werden. - Ich wollte so clever sein wie meine Schwester. Eifrig lernte ich von der besten Schauspielerin, die mir je untergekommen war. Schnell wusste ich, wie man das Blatt mit einfachen Dingen so wenden konnte, wie man es gerade brauchte. Manipulation ist ein einfacheres Handwerk, wenn man etwas im Köpfchen hat. Die Flüche zischten über mich hinweg. Erst jetzt, wo ich hinter einer aus den Angeln geworfenen Tür kauerte, bemerkte ich, wie ich am ganzen Körper zitterte. Da war die Angst, die vom Adrenalin immer wieder davon geschwemmt wurde, denn ich konnte nicht klar denken. Ich musste helfen. Denn ihr Blut sah genauso aus wie meines, das in diesem Augenblick langsam durch die Ärmel meines Sweatshirts sickerte. Dick und zähflüssig, glänzendes Dunkelrot. Da war kein Unterschied, auch wenn man mir dies mein Leben lang einzutrichtern versucht hatte. Also sprang ich aus meiner Deckung hervor, denn im Gegensatz zu meinem muggelstämmigen Mitschüler, der unter einer herabgestürzten Säule eingeklemmt war, war ich noch dazu in der Lage, zu laufen. Allerdings hatte ich dieses Mal nicht vor, dies zu nutzen, um mich davon zu stehlen. Stattdessen würde ich ihn tragen, wenn es sein müsste. - Oft handle ich unüberlegt, impulsiv. Und dennoch ist da schon immer diese kleine Stimme in meinem Hinterkopf gewesen, die mich daran erinnert hat, dass ich nicht nur an mich selbst denken sollte. "Nein.", kam es mir über die Lippen geschossen - fest und unumstößlich, auch wenn ich wusste, dass ich mir damit selbst ein Bein stellte. Eine Zwangsverlobung kam nicht infrage. Egal mit wem. Ich sah Emilia vor meinem inneren Auge, wie glücklich sie darüber gewesen war, ihre Jugendliebe heiraten zu können, wie stolz darüber, die Familie glücklich zu machen. Unseren Vater glücklich zu machen. Aber mir wurde klar, dass ich ein eigenes Leben haben wollte. Dass ich selbst bestimmen wollte, wer ich sein würde. Und mit wem. Und auch wenn meine Schwester versuchte, mich davon zu überzeugen, dass eine Zwangsheirat kein Untergang wäre, solange man eben nicht verliebt sei, wollte ich ihr nur ins verräterische Gesicht spucken. Sie hatte gut Reden. - Den Stolz habe ich wohl von meinem Vater, die Durchsetzungsstärke von meiner Schwester. Damit haben sie sich ein Eigentor geschossen, schätze ich. +selbstbestimmt +durchsetzungsstark +liebevoll +empathisch +clever +hilfsbereit +humorvoll -stolz -dickköpfig -durchtrieben -manipulativ -übermütig -aufopferungsvoll -impulsiv Persönliche Geschichte Geburt und Kindheit Ich wurde in der lauen Sommernacht des 02.08.1959 auf dem familieneigenen Anwesen in den schottischen Highlands geboren. Ich weiß nicht viel über meine Geburt oder meine Kindheit, denn in meiner Familie spricht man nicht über diese Dinge. Ich erinnere mich lediglich daran, wie ich das erste Mal von meiner Schwester beäugt wurde, wie sie mich hin und wieder ärgerte, wie ich sie zu lieben begann, während meine älteren Brüder nur Hass erfuhren. Allerdings sollte ich auch nicht lange mit beiden von ihnen zusammenleben, denn Moe zog schnell aus, während Val sich dem Hass zu entziehen lernte, indem er meinem Vater immer ähnlicher wurde. Mein Vater behandelte mich stets gut, beinahe wie eine kleine Prinzessin. Damals hatte ich noch nicht erkannt, wie er mich manipulierte. Meine Mutter jedoch hatte ihn scheinbar durchschaut. Sie traute niemandem von uns, denn wir waren wie er. Im Nachhinein verstehe ich sie. Ich würde mich auch endgültig von meinem Vergangenheits-Ich distanzieren, wenn das denn so leicht wäre. Und dennoch ändert das nichts daran, dass ich eine Mutter hatte, ohne eine Mutter zu haben. Manchmal macht mich dieser Gedanke wütend, obwohl ich nichts daran ändern kann. Mein erstes magisches Ereignis hatte ich im Alter von vier Jahren. Schon in diesem Alter wurde mir ein Privatlehrer vor die Nase gesetzt, doch ich weigerte mich, ihm zuzuhören, denn ich wollte das, was alle kleinen Kinder wollen: spielen gehen. Er ließ mich nicht, hielt mich fest und ich verbrühte die Haut seiner Hand, die meinen Arm umschloss, wie aus dem Nichts. Es erschreckte mich, aber Emilia fand Worte, um mich zu beruhigen, um meinen Stolz auf das, was ich getan hatte, zu wecken. Hogwarts Nachdem Emilia nach Hogwarts gegangen war, hatte ich stets Neid empfunden. Sie war mir einfach entwischt, dabei brauchte ich sie doch direkt vor meiner Nase, um so werden zu können wie sie. Es waren kindische Gedanken, allerdings wuchsen sie nur noch weiter, als ich den Hogwarts Brief bekam. Ich konnte es kaum erwarten, hatte ich doch kaum Kontakt zu Gleichaltrigen. Auf Hogwarts angekommen begriff ich erst, was Emilia versucht hatte, mir zu beschreiben. Es war riesig und beeindruckend. Ich liebte es, schloss mein neues Zuhause sofort ins Herz. Besonders nachdem der Sprechende Hut mich nach Slytherin eingeteilt hatte, fand ich schnell Anschluss bei Gleichgesinnten, die jedoch vorranging aus meinem eigenen Haus stammten. Besonders mit Mitschülern aus Gryffindor geriet ich regelmäßig aneinander, wobei ich sagen muss, dass mir das im Nachhinein sehr leid tut. Mittlerweile zähle ich auch einige Freunde aus anderen Häusern und ich habe viele Freunde aus Slytherin verloren, nachdem ich der Ideologie den Rücken gekehrt habe. Die Zeit auf Hogwarts war das erste Mal, dass ich mich ohne den Einfluss meines Vaters ausleben konnte, auch wenn Emilia ein wachsames Auge auf mich hatte. Ich tobte mich aus, schmiss einige Partys, war nicht unbedingt zimperlich, was das Teilen der Matratze betraf, tat zum ersten Mal verbotene Dinge. Ich traf zum ersten Mal auf Menschen, die nicht die Ansichten meines Vaters teilten und ich wurde neugierig. So richtig verstehen konnte ich es zunächst jedoch nicht. Im dritten Jahr ließ ich die Noten zu sehr schleifen, was sich nach einer Standpauke jedoch wieder legte. Spaß hatte keinen Stellenwert. Und so schlief ich kaum noch, um alles unter einen Hut zu bekommen, denn die neu gewonnene Freiheit war ich nicht bereit aufzugeben. Im Gegensatz zu vielen meiner Mitschülern verspürte ich nie den Drang danach, Quidditch zu spielen (wobei ich jedoch nie mit jemandem über meine Höhenangst sprach), auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir die Spiele gerne ansah und mir dabei leidenschaftlich die Seele aus dem Leib schrie, um meine Hausmannschaft anzufeuern. Viel wichtiger jedoch war mir die Theater AG, in der ich seit dem ersten Jahr dabei war und mich verwirklichen konnte. Große Liebe Im sechsten Schuljahr verliebte ich mich unverhofft und unerwartet. Ich hatte nie wirklich romantisches Interesse an jemandem verspürt. Bisher hatte ich mich immer von muggelstämmigen Hexen und Zauberern ferngehalten, doch einer von ihnen verwickelte sich in eine Fehde mit meiner besten Freundin. Zunächst war das nichts ungewöhnliches, doch mit der Zeit fühlte ich mich ebenso herausgefordert wie meine Freundin und erst zu spät bemerkte ich, dass ich mich nicht abgestoßen sondern angezogen fühlte. Sein verdammt blödes schiefes Grinsen, überheblicher als es sein sollte, seine Worte, die immer messerscharf ihr Ziel trafen, seine hübschen Augen... Ja, ich verliebte mich. Und er verliebte sich ebenso. Bis heute hat sich nichts daran geändert. Es war das erste Mal, dass ich die Reinblutideologie wirklich hinterfragte und begann, sie hinter mir zu lassen. Krieg Während eines Todesserangriffs in den Ferien entschied ich mich dazu, einen muggelstämmigen Zauberer zu retten, der verschüttet worden war. Vermutlich war das der endgültige Wendepunkt für mich. Ich hatte mich gegen die Reinblutideologie entschieden, auch wenn ich noch immer fürchtete, wie mein Vater darauf reagieren könnte. Ich war zwar später aus dem elterlichen Haus ausgezogen, lebte nun in einer WG in London, aber keine Entfernung der Welt zu ihm könnte groß genug sein, um meine Angst vor ihm verlieren zu können. Also mache ich seit dem gute Miene zu bösem Spiel, verhalte mich so, wie man es von mir seit meiner Geburt erwartet, während ich im Geheimen für den Orden des Phönix rekrutiert worden bin. Ausbildung Nach meinem Schulabschluss flehte ich meinen Bruder Val an, bei ihm in die Lehre gehen zu können. Schließlich willigten er und mein Vater ein, unter der Bedingung, dass ich mich danach meinem Schicksal fügen würde. Ich wurde also Anwältin und im Zuge meines Einstiegs in die Kanzlei meines Bruders auch zwangsverlobt. Eine Misäre, aus der ich mich noch nicht zu befreien weiß. Aber mir wird sicherlich noch etwas dazu einfallen. Rückkehr des verschollenen Bruders Ebenso kurz nach Ende meiner Ausbildung kehrte mein Bruder Moe nach England zurück. Keiner von uns hatte bis zu diesem Zeitpunkt so recht gewusst, was mit ihm geschehen war. Vermutlich wüsste ich es noch immer nicht, wenn ich nicht bei einem Treffen des Ordens von ihm gehört hätte. Ohne zu zögern hatte ich ihn aufgesucht, einfach aus einem Impuls heraus. Ich wusste, dass ich etwas wegen Onkel Walden und meinem Vater würde unternehmen müssen - und mir fehlte ein Verbündeter, den ich zum Glück in Moe hatte finden können. Ich bin erleichtert darüber, dass ich ihn nun in meinem Leben habe, aber ich sorge mich auch um ihn, denn wenn mir eines klar geworden ist, seit ich Moe wiederbegegnet bin, dann dass er einen guten aber ebenso fragilen Kern hat. | ||||||||
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Marlowe Macnair - von Marlowe Macnair - 07.02.2024, 20:00
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