Gwydion Ollivander
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wandmaker & baby-werwolfEin wenig zerstreut, außerordentlich clever, sehr sensibel, optimistisch und vor allem loyal sind die hervorstechendsten Eigenschaften des jungen Ollivanders, der seit Kindheitstagen bereits seinen Vorfahren nacheifert und somit heute passioniert der Berufung als Zauberstabmacher nachgeht. Daneben hegt er eine große Liebe für Musik, egal ob hörend oder selbst spielend. Wenn auch ehr für sich selbst als zu Unterhaltungszwecken. Er genießt die Zeit für sich ebenso wie mit jenen, die er ins Herz geschlossen hat. Würde alles für diese tun, weswegen es kaum verwunderlich ist, dass er für die Familie seines besten Freundes, Perseus A. Gamp, mit jungen neun Jahren zum Geheimniswahrer wurde. Eine Verantwortung, deren Last er sich niemals anmerken lässt. Ohnehin trägt er lieber ein Lächeln auf den Lippen und schöpft Hoffnung in den düstersten Situationen. Zumindest bis zu dem Tag, als sich alles für ihn veränderte...
Wusstest du, dass...
Jeder weiß, dass...
Freunde und Familie wissen, dass...
Wusstest du, dass...
Zivilist
Familie Vater: Garrett Ollivander | Reinblut | geb. 1926 Mutter: Eden Ollivander | Muggel | geb. 1927 Großvater: Gervaise Ollivander | Reinblut | geb. 1887 Großmutter: Heather Ollivander | Reinblut | geb. 1893 Onkel: Garrick Ollivander | Reinblut | geb. 1919 Tante: Emilia Ollivander | Reinblut | geb. 1923 Cousine: Olive Ollivander | Reinblut | geb. 19?? Bezug zur Umwelt Im Grunde seines Wesens besitzt Gwydionen ein starkes Bedürfnis zur Harmonie, jedoch auch zur Ausgeglichenheit. Licht existiert nicht ohne Schatten. Vielseitigkeit macht das Weltgefüge aus, wodurch er versucht nicht zu verurteilen. In Neutralität einzuigeln wäre ihm am liebsten. Allerdings funktioniert es nicht, wenn die Waage aus dem Gleichgewicht kippt. Die Schatten drohen das Licht zu erlischen. Gwydion versucht stets im Licht zu stehen und dessen Helligkeit zu verstärken. So ist er bemüht jeder Person und jedem Wesen mit Aufgeschlossenheit zu begegnen. Das zu erkennen, was vermeintlich von der Dunkelheit erstickt worden ist. Gibt Chancen, wo er in der Lage ist, welche zu erkennen. Er begegnet in seinem Alltag vielerei Tierwesen und Menschen, wodurch er weiß, dass in jedem vermeintlichen Biest auch Warmherzigkeit innewohnen kann. Jedes Individuum wird von ihm vorurteilsfrei betrachtet und eingeschätzt, doch niemals harsch bewertet. Er versucht stets Verständnis aufzubringen, so schwer es ihm auch fallen mag. Jedoch bedeutet es nicht, dass er sich nicht im großen Ganzen positioniert, wenn zwei Fronten aufeinandertreffen. Auch wenn er dafür seine Instinkte ignorieren muss, die ihn lieber einen anderen Weg wählen lassen würden. Doch dieser würde ihn davon abhalten, die zu schützen, die ihm wichtig sind. Und für diejenigen würde er alles tun, was notwendig ist. Daher könnte seine derzeitige Positionierung den Todessern gegenüber kaum klarer sein. Wo sie auftreten herrscht Angst und Schrecken. All das sollte schlicht und ergreifend nicht passieren. Sie machen sich für eine Ideologie stark, die absoluter Nonsense in Gwydions Augen ist. Er selbst, als erstes Halblut einer unantastbaren Ahnenlinie, erkennt keinen Unterschied von sich zu seinen anderen Familienmitgliedern. Und selbiges gilt auch für jeden anderen. Jeder ist von Wert, ob nun Zauberer, Hexe, Halblut, Muggel oder Squip. Was nützt die herausragendste Magie mit makelloser Abstammung, wenn man nicht einmal in der Lage ist richtig und falsch zu unterscheiden und jede Menschlichkeit im blinden Wahn abgelegt hat? Gwydion kann viel Verständnis aufbringen. Jedoch nicht für diejenigen, die mit unerschütterlicher Überzeugung hinter solchen Ansichten stehen. Nicht direkt vergleichbar sind Werwölfe, die sich zusammenrotten und inmitten des aktuellen Chaos ähnlich skrupellos vorgehen. Allerdings ist für Gwydion unübersehbar, dass es hier eine nachvollziehbare Ursache gibt. Egal ob Mensch oder Tier - wer in die Ecke gedrängt wird, fängt an um sich zu schlagen oder zu beissen. Es entspricht einem natürlichen Überlebensinstinkt. In der derzeitigen Gesellschaft finden Werwölfe keinen Platz, dass merkt man an jeder Ecke. Zu viele denken engstirnig in schwarz oder weiß, anstelle die Grautöne wahrzunehmen. Aus Gwydions Sicht ein Fehler, der Feinde schafft, die keine Feinde sein müssten. Seine Einstellung zum Ministerium kann man als zwiegespalten betrachten. Der Sinn und Zweck hinter festen Regularien, welche die Gesellschaft leiten und von entsprechenden Personen angedacht werden einzuhalten, ist ihm durchaus klar und wird auch von ihm durchaus unterstützt. Unabhängig, ob in Muggel- oder Zaubererkontext. Allerdings bedeutet jede Form eines Herrschaftsinstrumentes eine unberechenbare sowie heikle Variable, die jederzeit sich einschneidend verändern kann, wenn falsche Personen involviert werden. Hinzukommend kritisch zu betrachten ist es, wenn bestimmte Themen zu engstirnig und streng bewertet werden, wodurch die Folge ist, dass innerhalb der Gesellschaft mehr ausgegrenzt als inkludiert wird - Stichwort Werwölfe. Nur als ein besonders hervorstechendes Beispiel. Unabhängig von der Sinnhaftigkeit von Gesetzen ist Gwydion gewissermaßen ein Freigeist, der richtige und wichtige Handlungen nicht immer im strengen Rahmen betrachten würde. Ohne das derzeitige Ministerium und seine Regeln damit zu sehr kritisieren zu wollen, würde er es durchaus in Betracht ziehen Gesetze zu umgehen oder gar zu brechen, wenn sein Urteil es für richtig erachtet. Ob er mit den Konsequenzen einverstanden wäre... nun. Wahrscheinlich nicht. An diese würde er allerdings keinen Gedanken verschwenden, würde er sich in einer Lage befinden, die eine entsprechende Entscheidung von ihm fordern würde. Geboren und aufgewachsen ist Gwydion bei seinen Eltern in einem ruhig gelegenem, bescheidenen Haus in Ringwood, direkt an der Grenze zum New Forest. Einer der Gründe, warum er eine solche tiefgehende Geborgenheit empfindet, wenn er sich in Wäldern aufhält, hatte er doch schon als Kind viel Zeit in diesen verbracht. Was ihn jedoch nicht davon abhielt, das gänzlich gegensätzliche rege Treiben der Winkelgasse ebenso als Heimat zu empfinden. Denn dort war er ebenso immerzu anzutreffen durch den Zauberstabladen seiner Familie. Daher wundert es einen kaum, dass er nach seinem Schulabschluss in eine eigene Wohnung in der Winkelgasse gezogen ist. Bestehend aus einem großen Wohn- und Schlafzimmer mit Küchenniesche, einem Badezimmer, Lagerraum sowie einem kleinen Balkon. Namensbedeutung Ollivander Die Ursprünge der Familie Ollivander reichen bis in die Zeit 382 B.C. zurück, als der erste dieses Namens begann in der Region Großbritanniens Zauberstäbe an die hiesigen Zauberer zu verkaufen. Es wird vermutet, dass besagter Vorfahre der Ollivanders mit den Römern eingereist war, weil sein eigener Zauberstab aus mediterranen Olivenholz bestand. Daher rührt auch die Entstehenung des Familiennamens: He who owns the olive wand. Seit jeher ist somit diese Familie der führende Hersteller von hervorragenden Zauberstäben in Großbritannien, werden diese nach wie vor mit Hingabe, Sorgfalt und nicht zu guter Letzt mit all der gesammelten Expertise von ihnen angefertigt. Des Weiteren gehört die Familie zu den Sacred 28 der Zauberergesellschaft, obgleich diese bislang ununterbrochene Reinheit des Blutes mit Gwydions Vater brach, welcher ein Muggel-Frau ehelichte. Gwydion Ein Name mit keltischen Wurzeln, der in vielen Mythen und Legenden seine Bedeutungen erhalten hat. Die meisten wahrscheinlich in ihrem Kern sogar wahr. Den Namen trugen Zauberer, Gelehrte - oder gar Druiden. Letzterer Ursprung besonders passend für den jungen Zauberstabmacher, waren es doch Druiden, welche vor ewig langer Zeit begonnen hatten Magie durch speziell angefertigte, hölzerne Stäbe zu kanalisieren. Persönliche Geschichte 1962 - nine years old - becoming a secret keeper Noch immer schlug sein Herz in rasendem Tempo. Versuchte gezügelt zu werden von der Musik des Muggelradios, welche sein Kinderzimmer erfüllte. Eines von Chopins Nocturnes. Ungewöhnlich für ein Kind, jedoch eines von Gwydions Lieblingswerke, seit dem er denken konnte. Seit seiner frühsten Kindheit waren sie in der Lage seinen Geist zu beruhigen, wenn dieser aufgewühlt war. Doch noch nie war er so aufgewühlt gewesen. So saß Gwydion nun hier auf seinem Bett, die Decke eng um ihn geschlungen. Den Rücken und Kopf gegen die Wand gelehnt. Auf dem Nachtschrank ein dampfender Kakao, den seine Mutter ihm kurz zuvor gebracht hatte. Sie hatte bereits versucht ihn zu beruhigen, doch kannte sie ihren Sohn gut genug um zu wissen, dass ihm liebevolle Küsse auf den Scheitel und lange Umarmungen nicht immer halfen. Somit ließ sie ihn für sich. Was gut war. Jetzt konnte all der Druck abfallen und er endlich wieder atmen. Denn zuvor hatte es keinen Moment der Ruhe gegeben. Von einem auf den anderen war alles hektisch geworden und Gwydion hatte kaum begriffen, was überhaupt geschehen war, als er mit kleinen, verschlafenen Augen aus seinem Zimmer in den Flur gegangen war. Doch wurde es ihm schlagartig bewusst, als er einen kurzen Blick auf seinen besten Freund, der ihm wie ein Bruder war, erhaschte. Der Anblick war gewiss nicht für die Augen eines Neunjährigen bestimmt gewesen. Gwydion würde ihn niemals vergessen. Niemand hier war auf dieses Ereignis vorbereitet gewesen. Perce wurde auf ein Zimmer gebracht, wo versucht wurde die Schäden des fluchtartigen Disapparierens so schnell wie möglich zu behandeln. Unterdessen hatte Gwydion warten müssen. Die quälende Unsicherheit ertragen, während er eigentlich auf seinem Zimmer hatte warten sollen. Doch stattdessen hatte er die erhitzten Diskussionen der Erwachsenen heimlich belauscht. Hörte die Fetzen von Gesprächen, während er um das Leben seines besten Freundes bangte. Die Blacks sollten einen neuen Namen erhalten. Einen neuen Wohnort suchen. Ein Zuhause, welches geheim bleiben musste. Ein Geheimnis, welches in jemandem verwahrt werden sollte. "Ich mach es!" Ein überraschtes Schweigen durchzog augenblicklich den Raum, während die törichte Idee des Jungen verhallte. Denn was machte er überhaupt hier?! Ablehnungen prasselten ihm entgegen, während sein Vater bereits im Inbegriff war ihn auf sein Zimmer zu bringen. Doch dann folgte die erste Überlegung. Warum eigentlich nicht? Warum nicht jemanden auswählen, auf den niemand kommen würde? Und falls doch, hatte man als Geheimniswahrer schließlich nichts zu befürchten, war dieser mächtige Fidelius-Zauber durch nichts zu brechen, was ihm schaden würde. Weder durch Flüche, Folter noch durch jedwede andere Grausamkeiten. Noch bevor Perce wieder auf seinen Beinen stehen konnte, war es vollbracht. Der Zauber war um den neunjährigen Jungen gewoben worden, welcher die Familie von nun an schützen sollte - und Gwydion die Sicherheit versprach, dass seinem Freund soetwas Schlimmes nie wieder zustoßen würde. Nicht, wenn er es verhindern konnte. Kurz darauf kam Perce aus dem Zimmer. Nicht unversehrt, jedoch wohlauf. Gwydion lernte in diesem Moment, was Erleichterung bedeutete. Ein Gefühl, mit welchem er seinen Freund dankbar in die Arme schloss. Perce den Halt gab, der ihm gerade merklich fehlte. Für Gwydion selbstverständlich. Er würde es von nun an für immer tun. Egal, was auch kommen mochte. 1964 - eleven years old - becoming a hogwarts student Nervös blinzelte er einige Male, ehe er sich durchrang, sich in Bewegung zu setzen. Sein Brustkorb hob und senkte sich schwerfällig, als würde etwas von außen seinen Oberkörper zusammenpressen, während er einen Fuß vor den anderen setzte. Links. Rechts. Links. Rechts. Links... da war er. Der Hocker, über welchen der magische sprechende Hut von Professor McGonagall gehalten wurde. Hoch genug, dass Gwydion sich problemlos hinsetzen konnte. Wie seltsam kompliziert sich sowas wie Hinsetzen anfühlen konnte, nur weil die Blicke von etlichen Gesichtern auf einen gerichtet waren und ein fürchterlich nervöses Gefühl entflammen ließen, dass einen drohte zu lähmen. Gwydion bemühte sich, einfach nur starr auf die gigantische Tür am anderen Ende des Großen Saals zu sehen. Wich damit all den Augenpaaren aus, die anscheinend gespannter waren über das Urteil des Hutes, als Gwydion es selbst war. Er wollte einfach nur, dass dieser Moment hier schleunigst vorbeiging. Er zuckte zusammen, als der Hut auf seinem Kopf abgesetzt wurde. "Oooh ein Ollivander!", ertönte es erfreut. "Mit euch ist selten einfach. - Wollen wir doch mal sehen, was dein Köpfchen so zu bieten hat..." Gwydion presste die Zähne zusammen, während er kurzhand die Augen schloss. Hoffte, das Herzrasen damit etwas unter Kontrolle zu bekommen. "Aaah... ein cleveres Bürschchen scheinst du zu sein. Neugierig und wissbegierig. Ravenclaw würde dich da sicherlich weit bringen. - Doch was sehe ich da...? Ein reines Herz. Du scheinst ein aufrichtig, wahrer Freund zu sein. - In Hufflepuff wärst du unter deinesgleichen und würdest du dich sicherlich wohlfühlen... schwierig... jaja... äußerst schwierig...hmhmm..." Mit jedem Wort, dass der Hut sprach, wurde es für Gwydion immer schwieriger zu folgen. Alle Eindrücke schienen umso mehr auf ihn einzuprasseln, je mehr er sich bemühte diese auszublenden. Doch dann riss ihn Jubel aus seinem viel zu lauten Gedankenchaos, während die schwere Kopfbedeckung merklich seinen Kopf verließ. Überrascht öffnete Gwydion die Augen, blinzelte. Atmete. Spürte dann einen leichten Druck auf seinen Rücken, da er offenbar schon längst hätte aufstehen sollen. Wie in Trance folgte er dieser stummen Aufforderung von Professor McGonagall, bewegte sich auf den jubelnden Tisch zu. Seine Augen jedoch wanderten kurz zu einem anderen Tisch, wo Perce bereits saß. Gwydion hatte gewusst, dass er nicht zu den Slytherins kommen würde. Er wäre dort völlig fehl am Platz. Dennoch kam er nicht umhin kurz traurig darüber zu sein, jetzt, wo es endgültig feststand, dass sie in getrennten Häusern sein würden. Er fühlte sich etwas zittrig, als er auf einem der freien Plätze sich hinsetzte. Spürte dabei, wie man ihm freudig auf den Rücken klopfte, während er von allen Seiten willkommen geheißen wurde. Die Freude darüber, den Sohn der Familie in ihrem Haus zu begrüßen, aus deren Laden wahrscheinlich beinahe jeder hier seinen Zauberstab hatte, war offensichtlich. Gwydion rang sich ein Lächeln ab, ohne wirklich jemanden anzusehen. Außer Perce, dem er traurige Blicke zuwarf. Wartete derweil sehnsüchtig darauf, dass die Aufmerksamkeit abebbte und man sich lieber dem nächsten Erstklässer widmete. Was kurz darauf geschah, wodurch Gwydion endlich in der Lage war, einen tiefen Atemzug zu nehmen und anzukommen. Hier am Tisch der Ravenclaws. 1968 - fourteen years old - becoming a miserable first boyfriend Das Schuljahr neigte sich dem Ende zu. Und wie es denn so war, wurden die zunehmend warmen Tage dafür genutzt, ausgiebig zu lernen. Gwydion liebte es sich in die Sonnenstrahlen am Großen See zu setzen und die Nase in die Bücher zu stecken. Nicht immer alleine, war er auch gar nicht so schlecht darin, anderen Nachhilfe zu geben. So konnte er andere unterstützen und sich auch gleichzeitig noch viel mehr einprägen. Allerdings war ihm irgendwie entgangen, dass Miranda Fitzgeralts Aufmerksamkeit nicht nur bei den Koboldaufständen im 17. Jahrhundert lag. Als sie gerade alle ihre Sachen gepackt hatten und zurück zum Schloss gehen wollten, hatten Mirandas Lippen ohne jede Vorwarnung die seinen gefunden. Völlig überfordert mit dieser unerwarteten Wendung dieser Nachhilfestunde tat Gwydion nichts weiter, als die Gryffindor Schülerin mit großen Augen anzusehen, die diese Situation so schnell auflöste, wie sie diese initiiert hatte. Mit geröteten Wangen sah sie ihn grinsend an, ehe sie kichernd zurück zum Schloss lief. Gwydion blieb nicht viel anderes übrig, als ihr einfach nur verdattert hinterherzusehen. Seine Wangen nicht weniger errötet. Er hatte nicht wirklich einen Plan, was er davon halten sollte. Er mochte sie, sonst hätte er sich mit ihr nicht so regelmäßig zum Lernen verabredet. Doch reichte es für... sowas? Wollte er das überhaupt? Als sie einander das nächste Mal begegneten, hatte er sich diese Fragen noch immer nicht beantwortet. Doch anstatt diese... Veränderung ihres Miteinanders in einem Dialog zu ergründen, waren plötzlich seine Finger mit ihren verschränkt. Es schien beinahe so, als würde er kontinuierlich den richtigen Moment verpassen, indem er irgendwas hätte tun können. Überfordert ließ er sich einfach von ihr... mitziehen. Wortwörtlich. Und kurz darauf, diesmal weitaus weniger unerwartet, fand er sich erneut in einem Kuss wieder. Ohne diese Komponente des völligen Überrumpelns nicht einmal mehr all zu unangenehm. Was jedoch nicht bedeutete, dass er wirklich wusste, was er wollte. Miranda dagegen war sich dafür umso sicherer und hielt diese neue Dynamik zwischen ihnen beiden auch ganz ohne sein bewusstes Zutun aufrecht. Die letzten Wochen des vierten Schuljahres gestalteten sich dadurch zwangsläufig anstrengender, als ihm lieb war. Schließlich war ihm auch so neben den schulischen Pflichten nicht langweilig. Aktuell hatte er mit seinen Schulfreunden einen kleinen Raben, den sie heimlich aufpäppelten. Ständig kam er also irgendwo zu spät, vergaß etwas und wurde zu allem Überfluss auch noch damit aufgezogen. Es gehörte schließlich zum guten Ton, wenn jemand zum ersten Mal in einer Beziehung steckte. Und da er der erste von seinen Freunden war, musste er umso mehr dran glauben. Also kein Wunder, dass Gwydion sich irgendwie mehr den je auf die Schulferien freute. Miranda wohnte außerhalb von London und würde ohnehin mit ihrer Muggelfamilie erstmal in den Urlaub fahren. Allerdings, so stellte sich heraus, hielt es sie nicht davon ab, ihm jeden Tag mindestens eine Eule zu schicken. Gwydion beantwortete, wenn es hoch kam, jeden dritten Brief. Anfangs zumindest. Es wurde immer seltener und brach schlussendlich für mehrere Tage komplett ab, als er an diesen mit seinem Onkel unterwegs war, um Zauberstabholz zu besorgen. Die Briefe erreichten Gwydion dennoch, jedoch vergaß er sie prompt in dem Moment, als sie in seiner Jackentasche verschwinden ließ. Aus den Augen, aus dem Sinn. Man kennts. Was zur Folge hatte, als er wieder zurück und in der Winkelgasse und dort unterwegs war, dass er auf offener Straße auf einen schluchzend gekränkten, wütenden Heuler stieß. So unendlich peinlich es auch war vor etlichen Leuten als ignoranter Herzensbrecher bloßgestellt zu werden, kam er nicht umhin froh zu sein. Schließlich hatte sie ihm damit überdeutlich einen Laufpass gegeben. Allerdings ließ Miranda es sich nicht nehmen, zu Beginn des fünften Schuljahres jeder Mitschülerin unter die Nase zu reiben, wie furchtbar Gwydion doch war. Es hätte ihn wahrscheinlich stören sollen. Doch wenn er ehrlich war, war er froh darüber einen miserablen Ruf als fester Freund zu bekommen. So würde er wohl erstmal seine Ruhe haben. Dachte er. Denn absurderweise schien für manche Mädchen gerade das ihn interessant zu machen. Weswegen er lieber besser darin wurde Avancen frühzeitig zu erkennen und abzulehnen, bevor er erneut in so eine fürchterlich missliche Lage geriet. 1969 - fifteen years old - becoming a dragon whisperer and wand maker Seit seiner Kindheit war es bereits für ihn alltäglich, in die Geheimnisse der Zauberstabherstellung eingeweiht zu werden. Es war für ihn spielerisch und fühlte sich auch nie nach Arbeit an. Dabei den verschiedensten Tierwesen zu begegnen, um von ihnen für Zauberstabkerne etwas zu sammeln, liebte er am meisten. Mulmig zumute wurde ihm allerdings, als es sich in seinen Ferien vor dem sechsten Schuljahr regelrecht anbot, erstmalig einem Drachen aufzusuchen. Sein Vater hielt es für eine hervorragende Idee. Gwydion dagegen nicht so. Vor allem, als er plötzlich dieses gigantische Wesen direkt vor sich sah. Gebettet auf einer Lichtung, umgeben von schützenden Bäumen. Das selbst erwählte Totenbett eines altersschwachen und dennoch unendlich majestätischen Wesens. Gwydion traute sich kaum in dessen Gegenwart zu atmen. Sein Vater dagegen - nunja. Er hielt es gelegentlich für das Beste jemanden ins kalte Wasser zu werfen, damit die Person schwimmen lernte. Zählte auf die Intuition, die bei Gwydion sich in Bezug auf Tierwesen bislang als recht versiert erwiesen hatte. Damit ließ er den Teenager augenscheinlich sogar alleine mit seiner Aufgabe. Was er natürlich nicht wirklich tat. Verbarg sich im Wald. Blieb wachsam, um eingreifen zu können, sofern es notwendig sein würde. Doch er wusste, dass Gwydion sich besser anstellte, wenn er glaubte, dass ihm niemand über die Schulter sah. Der Drache zeigte sich unbeeindruckt von all dem. Seine Tage waren gezählt, sein Hunger vergangen und der Überlebenswille nichtig. So lag er dort, schenkte Gwydion nicht einmal Beachtung. Dieser umklammerte dagegen fest und haltsuchend seinen Zauberstab, den er eigentlich nicht benutzen durfte, und blieb eine Weile lang wie angewurzelt stehen, ehe er sich traute, sich minimal zu bewegen. Ruhig dabei, auch wenn sein Herz aus der Brust zu springen drohte. Langsam tastete er sich vor, blieb jedoch auf Abstand. Sprach vorsichtig und leise zu dem Wesen, welches damit begann das sichtbare Auge auf ihn zu richten. Mehr geschah nicht. Somit holte Gwydion seine hölzerne Flöte hervor, wie er es immer tat. Begann darauf zu spielen. Die Augen des Tierwesens schlossen sich, friedlich. Der Körper atmete sichtlich ruhig. Gwydion setzte sich auf den Boden und hörte nicht damit auf. Traute sich mit der Zeit auch etwas näher zu rücken. Jedoch nicht zu nahe. Als ihm irgendwann die Melodien ausgingen holte er aus seinem Rucksack ein Buch hervor, aus welchem er begann vorzulesen. Die Stunden vergingen, der Abend und die Nacht brach irgendwann über sie herein. Gwydion hatte zwischenzeitlich ein kleines Lagerfeuer entzündet und bemerkte nicht, wie die Müdigkeit ihn irgendwann überrollte und er zur Seite in den Schlaf kippte. Es war ein warmes, hartes Gefühl an seinem Rücken, welches ihn irgendwann wieder weckte. Einige Herzschläge mussten vergehen, ehe er realisierte, wo er war. Sich erinnerte. Seine Augen öffneten sich, blickten auf das verglimmte Lagerfeuer vor ihm, welches keine Wärme mehr spendete. Die Erkenntnis überrumpelte ihn und seine Augen weiteten sich. Wie in Zeitlupe richtete er sich auf, wandte umsichtig den Kopf nach hinten. Gwydion maßte sich nicht an zu verstehen, warum der im Sterben liegende Drache seinen Kopf direkt neben ihn gelegt hatte. Es war eine absurde Mischung aus Überforderung und Überwältigung, jedoch wich Gwydion nicht zurück, auch wenn seine Instinkte danach schrien wieder auf Abstand zu gehen. Allerdings - er hatte hier geschlafen, ohne das der Drache ihn zur Henkersmahlzeit auserkoren hatte. Was sollte also schon passieren, wenn er bei ihm blieb? Damit verstrichen die letzten Stunden dieses Geschöpfs. Gwydion spielte erneut für ihn, las ihm vor und sprach zu ihm. Erzählte ihm auch von seinem Vorhaben. Warum er hier war. Auch wenn es von Minute zu Minute für Gwydion zweitrangig wurde. Sein Fokus lag schon längst woanders. Doch irgendwann geschah es. Der Drache tat seinen letzten spürbaren Atemzug und entschlief damit. Ein intensives Gefühl der Traurigkeit überkam Gwydion, als es ihm bewusst wurde. Die Hand auf den Nüstern liegend spürte er, wie sich ein feuchter Schleier über seine Augen legte. Sein Vater, der im Verborgenen keinen Moment von seiner Seite gewichen war, trat aus den Bäumen hervor. Legte die Hand auf die Schulter seines Sohnes. Ließ ihm Zeit, ehe er den Moment des Abschieds sanft beendete. Sie beide daraufhin dazu brachte, sich an ihr Handwerk zu machen und das zutun, weswegen sie hier waren. Lehrte Gwydion darin, welche Zauber es brauchte, um die Drachenherzfaser zu entnehmen. Natürlich konnte Gwydion nur zusehen und sich Notizen machen, durfte er in den Ferien keine Zauber wirken. Und dennoch war dem Jungen noch nie etwas so schwer gefallen. Auch wenn er nur aufpassen und lernen sollte. Im Anschluss behielt er eine der gelösten Schuppen als Erinnerung und schwor sich, ein Auge darauf zu haben, wer diese Zauberstäbe bekommen würde. Die Zauberstäbe, in welchen mit den Drachenherzfasern ein Stück der Seele des Wesens sicherlich weiterleben würde. | ||||||||
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