» Remus Lupin

Remus Lupin › Orden des Phönix › Halbblut › Gespielt von

Remus Lupin

Unregistered

Unfreiwillig in ein Schicksal hineingestoßen, scheint es fast ironisch zu sein, dass Remus Lupin aus diesem einen Nutzen ziehen sollte, während er die ersten Novemberwochen in Greybacks Rudel in Ringwood verbracht hatte, um Informationen für den Orden des Phönix zu sammeln. Ausgerechnet bei dem Mann, der ihn dazu verdammte, sein Leben als Werwolf zu fristen. Der Ruhepol der Rumtreiber ist froh, wieder bei seinen Freunden sein zu können, auch wenn die Welt bereits neue Gefahren für den 18-Jährigen bereithält. Oder wie sonst soll der ehemalige Gryffindor erklären, dass er sich plötzlich immer häufiger im Dunstkreis von Todessern bewegt, als würde er in irgendeiner Form zu ihnen gehören.

18 Jahre
10.03.1960
Orden des Phönix
Halbblut

Dieser Steckbrief ist für Gäste nicht freigegeben

Fähigkeiten

Einfluss
Remus Familie hat keinen Einfluss, geschweige den irgendeine Macht. Viel zu verwässert ist das Blut der Lupins, um auch nur im Ansatz einen gerechtfertigten Einfluss in der Zaubererwelt zu haben. Was nicht zuletzt auch damit zu tun hat, dass Remus Mutter ein Muggel ist und sie somit sowieso eher gemieden werden. Auch sorgte der Vorfall mit Greyback dafür, dass sich die Lupins soweit aufs Land zurückzogen, dass nur noch sein Vater im Ministerium vorzufinden war. Aber mittlerweile sind viele Jahre vergangen und Remus hat echte, wahrhaftige Freundschaften geschlossen. Ganz gleich welchen Blutstatus seine Freunde und deren Beziehungen auch aufweisen. Man kann ihm durchaus nachsagen, dass er einen Einfluss auf all jene hat, die ihm begegnen. Durch seine doch eher ruhige und meistens besonne Art, hat er etwas an sich, was dafür sorgt, dass man ihm gerne zuhört, wenn er etwas zu sagen hat. Was ihm wohl unweigerlich einen gewissen Einfluss auf andere ermöglicht, auch wenn er den eigentlich gar nicht haben möchte oder aktiv ausnutzt.

Kampfkunst
Dadurch dass in Remus ein echter Bücherwurm steckt und er sich dabei nicht nur auf die Pflichtlektüre von Hogwarts beschränkt, sondern sich auch so durch die Bibliothek gearbeitet hat, kann er mittlerweile einige Zaubersprüche in Angriff und Verteidigung nutzen. Aber Remus ist niemand, der diese auch gerne zum Einsatz bringt. Er hat zwar seine UTZs in Verteidigung gegen die dunklen Künste abgelegt, aber nicht um ein Auror wie seine Freunde James und Sirius zu werden, sondern eher, weil er es als wichtig erachtet sich in der heutigen Zeit wenigstens wehren zu können. Auch wenn ihm er sich wünschen würde niemals in die Lage zu kommen, aber er ist eben auch nicht naiv.

Muggelwissen
Remus Familienzweig mütterlicherseits besteht nur aus Muggeln. Er ist also mit ihnen aufgewachsen und auch wenn sie sehr zurückgezogen in seiner Kindheit gelebt haben, so ist er doch mit allen normalen Haushaltsgegenständen aufgewachsen, die ein Muggelhaushalt eben so zu bieten hat. Seiner Mutter war es auch immer wichtig, dass ihr Sohn nicht nur in der Welt seines Vaters abtaucht, weswegen sie ihm sogar in ihrer mütterlichen Vorsorge die Muggelzeitung nach Hogwarts geschickt hat. Außerdem hat Remus eine Schwäche für seine geliebte Polaroidkamera, die er zu seinem vierzehnten Lebensjahr bekommen hat und mit der er auch in Hogwarts schon das ein oder andere Bild von seinen Freunden geschossen hat. Abgesehen davon spielt er Akustikgitarre, ganz ohne Magie. Remus ist also seiner Abstammung treu geblieben und kommt damit sogar ziemlich gut zurecht.

magisches Potential
Remus hat ein sehr feines Gespür für Magie und bewegt sich im oberen Bereich der Allgemeinheit. Ihm fällt es nicht schwer neue Zauber zu lernen oder erlernte mit ruhiger Präzision zu wirken. Auch das Verständnis der Magie ist bei ihm vorhanden, allerdings steht er sich regelmäßig selbst im Weg. Was besonders mit seinen Selbstzweifeln zu tun hat. Dementsprechend gehen Zauber auch mal nach hinten los oder viel eher es kommt nicht mehr aus seinem Zauberstab, als heiße Luft.

Ruhepol
Remus ist diese Art von Mensch, die auf andere wie ein Ruhepol wirken. Er ist eher ruhig, besonnen und auch mal nachdenklich. Mit ihm kann man unglaublich gut schweigen, aber er ist auch ein guter Zuhörer. Er hat immer ein offenes Ohr und versucht an alle Dinge erst einmal vorurteilsfrei heranzugehen. Dabei ist es nicht so, dass er bei den wichtigen Themen schweigt, er fungiert dann eher als Stimme der Vernunft und schafft es sogar Lösungen in Konfliktsituationen zu finden, die bei anderen vielleicht sogar eskaliert wären. Er hilft, wo er kann und gibt auch sein Wissen bereitwillig weiter, dabei scheint er eine fast unerschöpfliche Geduld zu haben und auch mit seinem Lob und Stolz für andere geht er freimütig um. Er findet Bestärkung immer viel besser, als Strafe. Dabei ist ihm nicht einmal bewusst, wie er auf andere wirkt und dass man deswegen seine Nähe gerne sucht.

Werwolf
Könnte Remus seine Wolfsseite nur annehmen, würde es ihm vielleicht wesentlich besser gehen. Aber alles, was er damit verbindet, ist Schmerz und der Hass auf sich selber. Sein ständiger Begleiter ist die Angst davor andere zu verletzen und sie damit vielleicht sogar in das gleiche Schicksal zu schubsen wie ihn. Der Gedanke, einen Menschen anzufallen und zu zerfleischen, lässt ihn schweiß gebadet aus dem Schlaf hochschrecken. Da scheint es fast schon ironisch zu sein, dass ihm diese Krankheit gewisse Vorteile bringt. Er hat wesentlich bessere Sinne, als Muggel oder Zauberer. Kann Mimik und Gestik besser deuten und Gerüche sind für ihn wesentlich intensiver. Besonderes, wenn es auf den Vollmond zu geht. Außerdem kann er rund um Vollmond andere Werwölfe erkennen. Remus ist zäher, als ein normaler Mensch, seine Wunden heilen schneller und Kälte macht ihm wesentlich weniger aus. Zu seinem Leidwesen kann er sich nicht einmal ordentlich betrinken, ohne dass die Rechnung sehr, sehr teuer wird, weil er als Werwolf nicht einmal dazu richtig in der Lage ist.

Wusstest du, dass...

Remus ein absolutes Wunschkind seiner Eltern war?
Er nach seinem Großvater mütterlicherseits mit Zweitnamen benannt wurde?
Remus schon als Baby lauter Sommersprossen auf der Haut hatte?
Seine Eltern nie besonderes reich waren?
Er aber unglaublich von seinen Eltern geliebt wurde?
Er eigentlich eine ganz wunderbare frühe Kindheit im Vorort Reading hatte und auch einige Freundschaften?
Sein Vater einen Werwolf namens Fenrir Greyback verärgerte?
Dieser daraufhin in ihr Haus in Reading eindrang und Remus mit nicht ganz fünf Jahren biss?
Er vermutlich gestorben wäre, wenn sein Vater kein Experte für nicht-menschliche, geisterhafte Erscheinungen gewesen wäre?
Greyback so dafür sorgte das auch Remus ein Werwolf wurde?
Er sich kurz nach seinem fünften Geburtstag das erste Mal in einen Werwolf verwandelte?
Seine Eltern ihn damals noch mit Ketten und Stricken in ihrem Dachboden anbanden?
Sie gezwungen waren aus Reading wegzuziehen, weil es zu unverantwortlich war Remus weiter in der Nähe von so vielen Menschen leben zu lassen?
Seine Eltern daraufhin hinaus aufs Land nach Wales ins Dörfchen Porthgain zogen und einen einsam stehenden Bauernhof, nahe der Küste erstanden?
Sie den Keller so ausbauten, dass er zu einem magischen Kerker für Remus werden sollte, aus dem er nicht ausbrechen konnte?
Sein magisches Erwachen knapp ein Jahr nach seiner Wandlung zu einem Werwolf passierte, als er wieder in den Keller sollte, aber solche Angst und Verzweiflung verspürte, dass er die halbe Küche wegsprengte?
Es nur Glück war, dass dies keiner bemerkte, weil sie so verlassen wohnten?
Remus sich keine Freunde mehr gesucht hat, aus Angst, er könnte ihnen etwas antun?
Seine Eltern sehr erpicht darauf, waren ihm einzuschärfen, dass es gefährlich war, sich als Werwolf zu erkennen zu geben?
Er dieses Geheimnis nicht ausplaudert?
Remus durch die einsamen Verwandlungen im Keller anfing sich selber zu verletzten und deswegen unzählige Narben an seinem Körper hat?
Seine Mutter lernte, wie man Wunden vernäht und verarztet, damit sie es bei ihrem Sohn machen konnte?
Remus seit dem Vorfall mit Greyback nicht mehr so gut schlafen kann, wenn alles im Zimmer dunkel ist?
Er einen Fluchtweg aus seinem Bett braucht, weswegen er eher am Rand schläft?
Er ein sehr minimalistisches Bett hat, mit nur einem Kissen und einer Decke?
Er fast nur halb zugedeckt schläft?
Remus es hasst ein Werwolf zu sein und große Angst vor dieser Seite von sich hat?
Er viele Selbstzweifel hat und nicht versteht, wie man ihn eigentlich lieben kann?
Er sich selbst als Monster betrachtet?
Bücher zu seinen größten Ablenkungen in seiner Einsamkeit zählten und er dementsprechend immer viel gelesen hat, schon als Kind?
Für ihn, in einem Buch zu versinken, die pure Entspannung ist?
Seine Mutter ihm nach einer Verwandlung eine heiße Schokolade mit Marshmallows gemacht hat?
Er eine sehr große Schwäche für die selbstgestrickten Pullover seiner Mutter hat?
Remus eigentlich immer zwei unterschiedliche Socken trägt?
Er Heißgetränke lieber mag, als Kaltgetränke?
Remus von seiner Mutter kochen und backen lernte?
seine Lieblingsjahreszeit der Winter ist?
Seine Mutter sowieso immer versuchte ihren Sohn so gut es geht zu beschäftigen und für ihn dazu sein?
Ihn das aber ziemlich in sich gekehrt gemacht hat?
Er trotzdem überaus liberal und offen erzogen wurde?
Seine Eltern immer ein offenes Ohr für seine Sorgen und Nöte hatten?
Er sich immer von ihnen geliebt fühlte?
Dumbledore höchst persönlich zu ihnen kam, um Remus nach Hogwarts einzuladen?
Seine Eltern eigentlich dagegen waren, ihn einzuschulen?
Sie sich aber dann doch mit dem erdachten Konzept zufriedengaben und Remus nach Hogwarts gehen durfte?
Er dem Haus Gryffindor vom sprechenden Hut zugewiesen wurde?
Erstaunlich schnell Anschluss fand?
Seinen neuen Freunden aber nichts von seiner Krankheit sagte?
Er immer log, wenn es auf Vollmond zuging und man ihn zur heulenden Hütte brachte?
Es Remus super schwer fiel seine besten Freunde James, Sirius und Peter anzulügen?
Die Hütte nur seinetwegen zum größten Spukhaus Großbritanniens ernannt wurde?
Dumbledore die Gerüchte, dass es Geister in der Hütte gab, sogar noch befeuerte, damit niemand hinter Remus Geheimnis kam?
Seine Freunde: James, Sirius und Peter, aber viel zu schlau waren und im zweiten Jahr hinter Remus Geheimnis kamen?
Sie ihn trotzdem nicht verstießen, sondern weiter seine Freunde bleiben wollten?
Remus ihnen dafür so unendlich dankbar ist, weil sie damit unbewusst eine ganz tiefe Wunde in ihm ein wenig zum heilen brachten?
Sie ihn nicht anderes behandelten, sondern eher Witze darüber machten?
Remus besonderes wegen James und Sirius oft in Schwierigkeiten geriet?
Seine Freunde ihm den Spitznamen Moony gaben?
Er gerne Stundenlang mit Peter Brett- und Kartenspiele am Kamin im Gemeinschaftsraum spielte?
James, Sirius und Peter sogar so weit gingen und ihm nicht nur nach jeder Wandlung beistanden, sondern auch begangen zu lernen, wie man ein Animagus wird?
Sie im fünften Jahr sogar Erfolg damit hatten und es damit möglich war im verbotenen Wald herumzustreuen, weil sie ihm als Werwolf im Zaum halten konnten?
Er eine Polaroidkamera hat, die er richtig liebt und häufig benutzt?
Man immer Süßigkeiten bei ihm finden kann, besonderes Schokolade?
Man Remus öfters dabei beobachten konnte, wie er Nachhilfe in Hogwarts gab?
Remus fast die Freundschaft zu Sirius gekündigt hätte, nachdem dieser Severus Snape einen Streich gespielt hatte und ihn dazu brachte durch den Geheimgang zur heulenden Hütte zu gehen, wo Remus sich gerade verwandelte?
Es nur James zu verdanken war, dass Remus Snape nicht tötete oder noch schlimmer zu einem Werwolf machte?
Er Sirius aber bei weitem nicht so lange böse sein konnte, wie er es verdient hatte?
Dieser Spinner sich gehörig ins Zeug legte, damit sie wieder Freunde werden?
Remus sowieso nicht lange auf einen seiner Freunde böse sein kann?
Er irgendwann merkte, dass er Sirius mehr mag, als nur als ein Freund?
Remus das aber nur Lily erzählte und auch gleichzeitig fest davon überzeugt war, dass ihn sowieso niemals jemand so lieben könnte?
Ihm eine Anmerkung zu seinen Gefühlen jedoch herausplatzte, nachdem Sirius in einen Streit geraten und verletzt worden war?
Er einen kleinen Nervenzusammenbruch hatte, nach ihrem ersten Kuss?
Remus und Sirius zusammen sind?
Ihre Freunde darüber Bescheid wissen?
Er im fünften Jahr zum Vertrauensschüler gemacht wurde, vor allem um seine Freunde im Zaun zu halten?
Er dabei aber kläglich scheiterte, weil Disziplin ausüben nicht zu seinen Talenten gehört, besonderes nicht bei seinen Freunden?
Remus trotzdem oft die Stimme der Vernunft ist?
Er zu den Rumtreibern gehört und die Karte des Rumtreiber mit entwickelt hat?
Sein Patronus ein Wolf ist?
Remus bei der Frage, was er später beruflich machen will: Immer sagt Lehrer werden?
Er zu viel Zeit in der Bücherei in Hogwarts verlebt hat?
Seine Freunde ihm eine goldene Taschenuhr mit Kompass im sechsten Jahr zum Geburtstag schenkten, der mithilfe von Magie immer zu der Person zeigt, die man am sehnlichsten sucht?
Remus recht gut in seinen UTZs abschloss?
Er aber dank des Ministeriums und ihren neuen Gesetzen nichts mit seinem Abschluss anfangen kann?
Remus sich nach seiner Schulzeit dem Orden des Phönix anschloss und dies nur tat, weil er seine Freunde beschützen wollte?
Er das Angebot für Dumbledore zum Rudel von Greyback zu gehen und dort zu spionieren ausschlug?
Remus durch eine Reihe von Ereignissen doch da landete und sich nun in seinem persönlichen Albtraum befindet?

Orden des Phönix

Während seine Freunde schon fast euphorisch auf die Einladung von Dumbledore reagiert haben, stand Remus dem ganzen doch eher skeptisch gegenüber. Zum einen, weil er eigentlich nur ein einfaches Leben, als Lehrer präferieren würde. Zum anderen, weil er sich unendlich Sorgen um seine Freunde macht. Besonderes um James und Sirius, die meistens mit dem Kopf durch die Wand wollen und erst handeln bevor sie denken. Letztlich war das wohl auch der Grund, warum er nun ein Ordensmitglied geworden ist. Er möchte ihnen beistehen, auch wenn es ihm schwerfällt, gewisse Motivationen von Dumbledore nicht zu hinterfragen. Aber wenigstens ist er, mit denen zusammen, die ihm wichtig sind und kann versuchen eine schützende Hand über sie zu haben oder sie zu motivieren über sich selbst hinauszuwachsen.

„I try so hard to help other people because I have no idea how to help myself.“

Amortentia

Irrwicht

Es ist ein klarer, milder Kamillenteeton, ein ganz zartes Gelb, den Amortentia für Remus annimmt. Der Duft von altem Pergament, frisch gedruckten Büchern, ausgeblasenen Kerzen und Novemberregen, kribbelt in seiner Nase, wenn er an ihm schnuppern würde. Er würde für Remus wohl nach einer heißen Schokolade, mit Marshmallows obendrauf, schmecken, die seine Mutter immer für ihn gemacht hat, wenn es ihm besonderes schlecht nach einer Verwandlung zum Werwolf ging.

Man könnte der Annahme verfallen, dass es sich bei Remus Irrwicht um eine Kristallkugel handelt. Doch wer genauer hinsieht und sich nicht von der runden Form und der strahlenden, milchigen Farbe täuschen lässt, kann natürlich feststellen, dass es sich bei der Gestalt des Irrwichtes um einen Vollmond handelt.

Bezug zur Umwelt

Remus kann den Gedanken hinter der Reinblüterideologie nicht verstehen. Er ist nicht nur überaus rückständig, sondern verbaut zwangsläufig allen Anhängern auch ihre Zukunft. Man müsste nur mal ein Buch zur Hand nehmen, um zu begreifen, dass man sich damit unweigerlich selbst auslöschen würde. Zumal nicht mal alle Kinder von Zauberer und Hexen auch als eben jene geboren werden. Abgesehen davon liebt Remus seine Mutter über alles und ihm ist dabei herzlich egal, ob sie ein Muggel ist oder nicht. Das würde ihren Wert für ihn niemals schmälern. Genauso sieht es aus mit Hexen und Zauberern die nur Halbblütig oder Muggelstämmig sind. Wenn er eines in Hogwarts und besonderes Gryffindor gelernt hat, dann das es nicht auf einen Familiennamen und dessen Bedeutung ankommt, sondern nur auf den Menschen. Dass es trotzdem Zauberer und Hexen gibt, die sich diesem Schwachsinn anschließen, wirklich daran glauben und sich radikalisieren lassen, macht ihn fassungslos und wütend. Er wünschte wirklich er müsste nicht zu Maßnahmen greifen und damit andere verletzen, aber letztlich will Remus nur eine friedliche Welt und das scheint im Moment nicht möglich zu sein, ohne einen gewissen Einsatz seinerseits.

Wie soll man empfinden, wenn die höchste Instanz in der Zaubererwelt es auf einen abgesehen hat? Remus würde gerne an das Ministerium glauben. Würde gerne darauf bauen, dass es die richtigen Entscheidungen in diesem Konflikt treffen wird. Aber wenn er nur einmal den Tagespropheten aufschlägt und wieder einmal die neuen Werwolfsverhetzenden Artikel liest, wird es ihm schwer gemacht daran zu glauben, dass das Ministerium einen Weg finden kann, der alle in der Zaubererwelt zufrieden stellt. Zumal er eigentlich nichts lieber machen würde, als einem normalen Job nachzugehen, aber selbst dieser Wunsch wird ihm vom Ministerium verwehrt. Und nun soll er sich vielleicht demnächst auch noch kennzeichnen lassen, wie ein Tier? Der bloße Gedanke sorgt dafür, dass ihm Übel wird und er hat wirklich Sorge, was das mit anderen wie ihm macht und in welche (Not)Lage sie das bringt.

Remus verabscheut es, ein Werwolf zu sein. Bis in die Tiefe seiner Seele hinein, bereitet ihn der Gedanke sich monatlich zu wandeln und damit andere in Gefahr zu bringen Bauchschmerzen. Er würde so gerne ein Heilmittel dagegen haben oder ein normales Leben führen, aber er kann es einfach nicht. Dass er einfach in seiner Kindheit gewandelt wurde, wegen einer Aussage seines Vaters, macht ihn bis heute in seinen besonders schwachen Momenten fertig. Trotzdem kann er Werwölfe im Allgemeinen nicht verteufeln, weil es gewiss genug gibt, die genau wie er einfach gar keine Wahl gehabt haben. Sich aber freiwillig dem dunklen Lord anschließen und damit Unheil über so viele andere zu bringen, das kann er einfach nicht gutheißen. Ihm liegt es so fern, jemanden mit dieser Last anzustecken, dass der bloße Gedanke ihn auch heute noch zusammenbrechen lässt. Dementsprechend kritisch beäugt er die Lage, die sich in den letzten Monaten abzeichnet.

Der ehemalige Gryffindor hat aber wohl auch ein Herz für alle Geschöpfe, auch wenn er persönlich noch niemals etwas mit Vampiren zu tun hatte, so ist er gewiss nicht abgeneigt sich mit diesen Wesen zu unterhalten und mehr über sie zu erfahren. Das hat aber auch etwas mit seinem unstillbaren Wissensdurst zu tun und dem inneren Bedürfnis ein Buch niemals nach seinem Einband zu beurteilen, schließlich weiß Remus sehr genau wie schlecht sich das anfühlt. Darum würden Vampire von ihm mit Neugier und nicht mit Abneigung begrüßt werden.

Wie soll man bitte einen Hauselfen verteufeln? Diese Wesen arbeiten sich den sprichwörtlichen Hintern ab und geben sich dabei soviel Mühe zu dienen, dass man gar nicht anderes kann, als sie zu mögen. Zumindest ergeht es Remus so, wobei er wirklich findet, dass sie wesentlich besser behandelt werden sollte für die Dinge, die sie leisten. Kein Wesen hat es verdient, wie Dreck behandelt zu werden. Und besonderes keines, das einem so bereitwillig immer wieder Schokolade in Hogwarts zugesteckt hat.

Als jemand, der auch die nicht magische Zeitung verfolgt, beäugt Remus die Geschehnisse in Nordirland mit großer Sorge. Nicht nur, weil er einfach nicht versteht, wie man sich so radikalisieren kann, dass andere Menschen zu Schaden kommen, sondern auch, weil einer seiner besten Freunde in der unmittelbaren Nähe von diesem Terror lebt. Was vielleicht auch einer der Gründe ist, warum er seit geraumer Zeit bei Peter auf dem Sofa schläft. Nicht nur für Peter, sondern auch weil er sich sorgen um seinen Freund macht. Die Gefahr lauert momentan ja an jeder Ecke.

Remus Geburtsort ist der Vorort Reading vor London. Er lebte dort mit seiner Mutter und seinem Vater in einem kleinen Einfamilienhaus bis fast zu seinem fünften Lebensjahr.

Nachdem er jedoch von dem Werwolf Fenrir Greyback verwandelt wurde, zogen seine Eltern zusammen mit ihm nach Porthgain in Wales, wo sie einen abseits stehenden Bauernhof in dem kleinen Küstenstädtchen erwarben. Damit niemand etwas von seiner Verwandlung bemerkte, ließen sie den Keller des Bauernhofes ausbauen und sein Vater verstärkte seinen Kerker zusätzlich magisch, damit er keinem Menschen bei Vollmond ein Leid zufügen konnte.

Auf den Sofa von Peter Pettigrew; Monaghan - Irland

Zur Zeit: Beim Rudel von Fenrir Greyback.

Namensbedeutung

Seine Eltern gaben ihm den ersten Namen Remus. Nach der römischen Mythologie waren es die Zwillingsbrüder Romulus und Remus, die gemeinsam Rom gründeten. Der Name ist Lateinisch und bedeutet: der Ruderer oder Ruder. Vermutlich hatten Hope und Lyall im Sinn, dass Remus irgendwann etwas Großes in seinem Leben vollbringen würde. Da ist es wohl fast Ironisch, das laut der Legende ausgerechnet eine Wölfin die beiden Brüder an ihren Zitzen gesäugt haben soll, damit sie überleben.
Remus Zweitname ist John. Dieser wurde abgeleitet von Johannes, dem Vater von Hope und dem Großvater von Remus. Seine Mutter wollte damit ihren Vater ehren und gleichzeitig eine weitere Verbindung zu seinem nicht magischen Leben schlagen. Außerdem bedeutet er grob übersetzt so viel wie: Du bist ein Geschenk Gottes und das war Remus für seine Eltern wahrlich.

Persönliche Geschichte

Albtraum
Mir ist irgendwie kalt und ich drücke Huhu, meine Plüscheule, noch fester an meine kleine Brust. Ich bin mir fast sicher, dass Mama mein Fenster geschlossen hat, nachdem sie mir einen Gutenachtkuss auf die Stirn gegeben und meine Decke festgesteckt hat. Ich liebe es so ganz fest eingekuschelt zu sein. Mama sagt immer, dann können keine Monster an mich herankommen und Papa lacht dann immer und schaut extra noch mal unter meinem Bett nach. Ich weiß natürlich das da keine Monster sind, weil Mama und Papa mich immer vor allem Bösen der Welt beschützen würden, schließlich lieben sie mich abgöttisch. Zumindest fühlt es sich in meinem kleinen Herzchen immer so an, wenn sie mich drücken und kuscheln und noch einmal länger aufbleiben lassen, damit ich die Geschichte von Babbitty Rabbitty und der gackernde Baumstumpf noch einmal hören kann.

Aber heute ist irgendetwas anderes. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber ich schiebe mich noch tiefer unter die Bettdecke, rutsche zwischen die vielen Kissen und Plüschtiere, die an meinem Kopfende ihre stumme Wache halten. Ich presse meine die Augen zusammen, weil ich irgendwie das Gefühl habe nicht mehr so wirklich zu schlafen, aber auch nicht ganz wach zu sein. Irgendetwas höre ich, aber das ist unmöglich, weil Papa doch unter dem Bett nachgesehen hat. Trotzdem bilde ich mir ein, Schritte zuhören, aber Monster gibt es doch gar nicht. Das müssen Mama und Papa sein. Ganz bestimmt, schließlich würden sie nach mir schauen. Immer.
Ich fiepse trotzdem ganz leise, in der wagen Hoffnung, die Geräusch damit zu vertreiben, aber ich höre sie näher kommen und mein Körper fängt an zu zittern. Ich habe Angst. Wirklich Angst, dabei sollte ich doch mutig sein. So mutig wie mein Papa, aber das kann ich nicht.

Nicht, als ich eines meiner Augen öffne, weil meine Decke weggerissen wird. Aus meinem Fiepen wird ein heulender Schrei, weil da ein wirklich echtes und wahrhaftiges Monster neben meinem Bett steht und mich mit großen bösen Augen ansieht. Sein Maul ist weit aufgerissen und er ist so riesig. So unglaublich riesig, dass ich mir noch viel kleiner vorkomme. Ich glaube, ich mache in mein Bett, als ich seine langen, spitzen Zähne sehe und nur noch dazu komme zu schluchzen. Mir läuft der Rotz aus meiner Nase. Ich will mich bewegen, aber ich kann nicht. Mein ganzer Körper scheint wie gelähmt zu sein, als sich seine riesige Hand um meinen Hals legt und zudrückt.
Das muss ein Albtraum sein und ich muss ganz schnell aufwachen.
Jede Luft weicht ganz langsam aus meinem Körper und ich fühle mich wie einer meiner Luftballons, die ich zum Geburtstag bekommen habe, in die ich mal mit Mamas Nähnadel gestochen habe und aus denen ganz langsam die Luft gekommen war. So langsam, dass man dem Luftballon dabei zusehen konnte, wie er langsam gen Boden segelt.
Mein Kopf scheint zu explodieren, als sich das Monster mit einem Knie auf mein Bett niederlässt und seinen mächtigen Kopf senkt, um seine Zähne in meine linke Seite zuschlagen. Ich habe noch niemals so einen Schmerz gespürt. Das ist nichts im Vergleich zu dem Tag wo ich vom Baum gefallen bin oder mit dem Dreirad beide Hände und Knie auf geschrammt habe. Ich bilde mir ein zu spüren wie sich jeder einzelne Zahn sich in meine Haut bohrt und sich das Maul langsam schließt. Das Monster beißt so unglaublich fest zu. Bestimmt zerplatze ich gleich, wie eine Wassermelone, die auf dem Boden gefallen ist.

Ich hab weder Kraft noch genug Mut, um mich dagegen zu wehren, aber mein kleiner Kopf weiß, dass ich nun sterben werde. Dass ich nie wieder Mamas Kuss auf der Stirn spüren werde, dass ich nie wieder Papas Lachen hören kann, dass Huhu ganz alleine zurückbleibt. Ich weiß nicht, wieso ich das weiß, aber irgendwie weiß ich es doch.
Und dann wird alles plötzlich ganz hell. Ich bin mir nicht sicher, ob das dieses Licht ist, von dem Mama einmal gesprochen hat, zu dem Opa gegangen ist, nachdem er gestorben war, oder ob jemand meine Zimmerlampe angemacht hat. Aber irgendetwas explodiert vor meinen Augen und ich bekomme schlagartig wieder Luft, als ich auf dem Bett lande. Irgendwie fühlt sich mein Hals komisch an, aber ich japse verzweifelt, während das verschwommene Gesicht meiner Mutter vor meinen Augen auftaucht. Ich glaube, sie weint, aber ich bin mir nicht sicher. Ich sehe nur, dass sich ihre Lippen ganz schnell bewegen, während meine Sicht langsam ganz dunkel wird und schließlich ist alles nur noch schwarz.

Ein Quäntchen Zuversicht
Irgendwo zwischen Fiebertraum und Schüttelfrost, müssen meine verbleibenden Gehirnzellen damit umgehen, dass mein gesamter Körper wehtut. Man sollte annehmen, dass ich mich längst daran gewöhnt habe, aber auch nach all den Jahren sind die Tage vor und besonderes nach Vollmond, die reinste Qual für mich. Ich hasse alles an dieser erzwungenen Verwandlung, die mich zu einem Monster macht und dafür sorgt, dass ich meinen Eltern nichts als Sorgen bereite.
Wäre es nur das könnte ich vielleicht noch besser damit umgehen, aber ich muss ja auch Angst haben das ich in das Fischerdorf in der Nähe einfalle und die Menschen dort zu meinem Mitternachtssnack mache. Der bloße Gedanke daran dreht mir den Magen um, während ich mich zusammenkrümme, auf dem kalten steinernen Boden. Ich ziehe meine Knie an meinen zitternden Körper und versuche die neuen Wunden, die überall an mir schmerzen, einfach zu ignorieren. Genauso wie die Kratzspuren, die sich an den Wänden, dem Boden, den Gittern und mir befinden. Ich will am liebsten einfach nur ohnmächtig werden und in meinem Bett aufwachen, mit der Gewissheit, dass dies doch nur ein fürchterlicher Albtraum ist.

Aber spätestens als mein Vater langsam die magische Blockade löst und mich auf die Füße zieht, um mich nach oben zu bringen, wird mir einmal mehr bewusst, dass hieran nichts und wieder nichts ein schlechter Albtraum ist. Ich kann kaum gehen und werde mehr getragen, als dass ich selbst auch nur eine Stufe nehme, aber daran ist Lyall wohl schon gewöhnt, weil er sich weder beschwert noch etwas sagt. Er verrichtet einfach nur seinen Zwangsdienst und legt mich schließlich auf das Bett, neben dem meine Mutter schon mit kalten Tüchern und Wasser wartet.
Es ist diese kalkulierte Abfertigung, die mich dabei fertig macht. Diese mitleidigen Blicke meiner Eltern, während mein Vater sich immer wieder wegdreht, wenn mir ein schmerzhaftes Stöhnen entwich, weil Hope meine Wunden reinigt und schließlich verarztet, während sie leise, aufmunternde Worte an mich richtet. Keine Ahnung, wie sie das überhaupt noch zustande bringt. Geschweige den wie meine Eltern es schafften mich noch liebevoll anzusehen, obwohl sie einmal im Monat ähnliche Quälen durchleben müssen, wie ich es in diesem Keller tue. Aber sie gehen auch nicht und überließen mich meinem Schicksal. Nein, sie stehen immer noch hier und taten alles Erdenkliche für mich. Mir kam das so falsch vor, wie ich froh darüber war.
Aber ich brachte es auch nicht zustande etwas zu sagen, weil ich sowieso schon so voll von Schuld und meinen schlechten Gewissen bin, dass nichts weiter, als eine Entschuldigung meinen Mund verlassen würde. Und diese hätte nur dazu geführt, dass Hope wieder jämmerlich begann zu weinen, während Lyall das Zimmer verließ und im Nachbarraum irgendetwas zu Bruch ging. Nur, weil sie sich die Schuld gaben. Aber weder mein Vater, noch meine Mutter haben mich gebissen. Doch auch das erwähne ich längst nicht mehr, weil ich die Tage zwischen dem nächsten Vollmond einfach nur genießen will. Vielleicht brauche ich auch einfach nur endlich etwas Normalität, die nicht bestimmt wird von meiner Krankheit. Doch ich bezweifle längst, dass es diese für ein Monster wie mich gibt.

Um so erschrockener ist wohl der Laut, der von meiner Mutter kommt, als plötzlich eine gescheckte Eule an die Glasscheibe mit ihrem Schnabel klopft. Ich wende mich etwas auf meinem Krankenbett, aber meine Sicht ist viel zu verschwommen, um etwas anderes zu sehen, als einen weißen Fleck vor dem Fenster. Es ist mein Vater, der es öffnet und das Tier fliegt herein, landet auf dem Schreibtisch und lässt den Brief fallen. Ein einziger Gruß ist es, der zurückbleibt, als sich die Eule wieder erhebt und im selben Atemzug aus dem Fenster entschwindet, als wäre sie niemals da gewesen.
Keine Ahnung, wieso mein Vater fast schon wackelig auf den Brief zugeht, aber als er ihn hochhebt und das Siegel ansieht, als würde er ein Gespenst sehen, wird mir noch unwohler in meiner Haut. Ich bin so fest davon überzeugt, dass ich nun in einen Kerker komme, weit ab von meiner Familie und ihrer Fürsorge, dass ich nicht mit dem kleinen Wort rechne, das da über seine Lippen perlt: „Hogwarts.“ Ich richte mich viel zu schnell auf, sodass ich mit meinem Schwindel wieder zurückkippe, einige Momente Sterne vor meinen Augen tanzen sehe und auch die Flickarbeit meiner Mutter aufreiße. „Aber... wieso?“ Platzt es aus mir heraus, während Lyall das Wachs bricht und die magische Post großspurig mich zum kommenden Schuljahr nach Hogwarts einlädt. Ich schlucke, meine Mutter schluchzt und mein Vater ist kreidebleich geworden, nachdem das Echo verstummt ist und nichts zurückbleibt als Angst und ein Quäntchen Zuversicht.

Wieso?
Madam Pomfrey stand mit ihrem wärmenden Blick am Fußende meines Bettes, ihre Hand hatte sie behütend auf den Metallrahmen gelegt. „Das Mittel müsste gleich wirken, Mr. Lupin.“ Ließ sie mich mit ihrer mitfühlenden Stimme wissen, allerdings bekam ich nur die Hälfte mit, weil ich mich unlängst mit dem Kopf über den Bettrand gebeugt hatte und den kläglichen Rest meines Mageninhalts in den Eimer erbrach, den sie extra dafür neben mein Bett gestellt hatte. Ich wusste sehr genau, dass keines ihrer Zaubermittel oder ihrer Heilkräuter bei mir Anklang finden würden, weil das nichts mit meinen zusätzlichen körperlichen Symptomen zu tun hatte, sondern mit meiner Psyche.
Mir war kotzübel von dem bloßen Gedanken, dass ich Serverus Snape beinah umgebracht oder noch schlimmer in einen Werwolf durch meinen Biss verwandelt hätte. Nur, weil Sirius sich einen bescheuerten Scherz leisten wollte. Die pure Verstellung ließ mich schon wieder würgen, aber außer etwas Spucke kam nichts mehr aus meinem Mund, weil da sowieso nichts mehr war, was ich dem Eimer übereifern konnte. Zittrig schob ich mich zurück auf das Bett und krümmte mich zu einer festen Kugel zusammen. Am Rande bemerkte ich, dass Madam Pomfrey davon eilte, vermutlich um ein weiteres Mittel zu besorgen, was sowieso nicht helfen würde. Aber ich ließ sie ziehen, weil ich es eh nicht länger ertragen hätte, ihren mitleidigen Blick auf mir zu spüren.

Ich war ein Monster. Ein verdammtes Monster, ohne James hätte ich nun das Blut von Snape an meinen Händen gehabt. Ganz gleich, was ich von dem Slytherin hielt, niemand, wirklich niemand verdiente dasselbe Schicksal wie ich und das mich Sirius beinah dazu getrieben hatte, das jemanden anzutun... Ich würgte schon wieder, aber machte mir nicht mehr die Mühe meinen Kopf noch einmal über den Rand zu schieben. Genau genommen hatte ich sowieso gar keine Kraft mehr dazu, das zu tun. Stattdessen zog ich mir die Decke über den Kopf.
Egal wie oft ich es auch versuchte in meinem Kopf durchzuspielen, ich verstand es einfach nicht. Aber ich spürte immer noch diesen Drang zu fressen in meinem Knochen, obwohl die Nacht längst dem Tag gewichen war. Der Duft von Snapes Fleisch, das all meine Sinne bis aufs äußerste reizte, obwohl ich noch nicht einmal ganz mit der Verwandlung abgeschlossen hatte. Obwohl mein Körper sich noch unter den Schmerzen verzog und brach, um das Monster daraus hervorzubringen. Und trotzdem dürstete das Tier da schon nach dem Blut des Zauberers. Alles in mir wollte meine Zähne in sein Fleisch schlagen und es verspeisen.
Erneut schüttelte mich ein Würgen durch und der kalte Schweiß vermischte sich mit meinen Tränen, die ich nicht aufhalten konnte, weil sich alles in mir so eklig und schuldig fühlte, dass ich am liebsten aus diesem Bett gekrochen wäre und mich vom Eulenturm geworfen hätte. Nur damit ich niemals wieder in diese Lage kommen konnte und auch niemals wieder einen meiner Freunde in diese Lage brachte, den auch James und Peter hatten ihren Hals riskiert.

Wieso... Wieso hatte Sirius nur eine Sekunde gedacht, dass dies eine witzige Idee sein konnte? Hatte er sich überhaupt Gedanken darüber gemacht, wie die Anderen und ich uns damit fühlen würden? Sah er den wirklich nicht, wie sehr ich jedes Mal aufs neue unter dieser Verwandlung litt und wie ich den restlichen Monat mit mir zu kämpfen hatte? Und wieso hat er mich verraten? Sind wir doch nicht so eng befreundet, wie ich es immer angenommen hatte?

Ich schluchzte leise und biss mir auf die Unterlippe, als mir der feine Geruch von Sirius in die Nase stieg. „Verschwinde.“ Krächze ich bevor, der Andere überhaupt die Möglichkeit hat sich zu erklären oder zu entschuldigen. Keine Entschuldigung der Welt kann mir das Gefühl nehmen, was er mir gerade gegeben hat. Nicht nur diese bittere Enttäuschung, die verschlingende Verzweiflung, sondern auch der Geschmack von beißendem Verrat brannte auf meiner Zunge und ließ nichts zurück, als elende Galle in meinem Hals. „Hau ab.“ Ich ziehe die Decke so fest über mich, dass niemand an mich herankommt, auch nicht Sirius. Ich spüre beinah körperlich, wie er die Hand ausstreckt und versucht mich doch noch zu beschwichtigen, aber es nützt nichts. „Verpiss dich, Black.“ Sein Nachname wie eine schwingende Klinge und ich merke, wie der Duft sich verflüchtigt und eine Tür geräuschvoll zuschlägt.
Erst als er weg ist, spüre ich, wie angespannt ich eigentlich die ganze Zeit während seines kurzen Besuchs gewesen bin. Mein Atem kommt stoßweise über meine Lippen und ich hebe die Decke an, allerdings nur so weit, dass ich wieder richtig Luft bekomme. „Wieso Pads?“ Frage ich in die Stille hinein und wage es nicht einmal mich umzudrehen, aus Angst doch noch von seinem Gesicht überrascht zu werden. Ich kann das gerade einfach nicht. Ich würde alles für ihn machen und er reißt mir das Herz heraus und bringt alles in Gefahr, was mir wichtig ist und etwas bedeutet.

Ich fange wieder an zu schluchzen und falle irgendwann in einen gehetzten Albtraum. Wie ich jage und fresse. Voller Blut und Eingeweiden. Ein Schlachtfest und als ich hochschrecke und mich erneut übergebe, zieht es meinen gesamten Körper zusammen, als Peter und James plötzlich neben mir sitzen. Ich würge und würge, aber es kommt nichts mehr, weil ich immer noch nichts zu mir genommen habe, obwohl der Tag längst dem Abend gewichen ist. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich jemals wieder etwas essen will.
„Ich hab dir Schokolade mitgebracht.“ Verkündete James und deutete auf den Stapel auf meinem Nachtschrank. „Und ich dir Bücher und die Mitschrift von heute.“ Sie zwingen sich zu einem schiefen Lächeln, aber mir ist nicht danach ein Lächeln vorzutäuschen, wenn es nichts gibt, wofür es sich zu lächeln lohnt. „Ich bin froh das euch und auch Snape nichts passiert ist...“ Murmel ich und rutsche in mein Bett zurück. „Es tut mir so leid.“ James schüttelt den Kopf und Peter streicht über meine Decke und dann fange ich plötzlich richtig an zu weinen. Irgendwie bricht alles über mir zusammen und ich bin viel zu erschöpft, um mich noch länger gegen diesen eiskalten Schwall an Emotionen zu wehren. Stattdessen werde ich von dem Tsunami mitgerissen, weil James und Peter hier sind und Sirius nicht. Weil alles irgendwie Scheiße und schwer ist und ich einfach nicht mehr kann. Aber es ist irgendwie in Ordnung, weil ich das gerade brauche und ich glaube die Anderen brauchen das auch. Nur einer fehlt und das tut ebenso weh, wie alles andere gerade.

« Ein Thema zurück | Ein Thema vor »

Nachrichten in diesem Thema

» Remus Lupin - von Remus Lupin - 27.06.2022, 17:01

Druckversion anzeigen

Gehe zu:

Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Login
Benutzername:
Passwort:	Passwort vergessen?
	Merken

Verwaltung

Charakter

Account

Erstellung

Listen

Ingamerelevant

Szenen(input)

Schwerpunkte

Was ist passiert?

Hey!

Gesuche

Unregistered